Geschenke abarbeiten

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Ausverkauft, ohne dass besonders geworben wurde. Die Karte ist ein liebevolles Geschenk, ich nehme das Konzert gern auf mich.

Die Elektronik brav irgendwo verborgen, viel wird davon kaum nötig sein, minimalistisch die Bühnenausstattung. Raabe nimmt sich zurück, den Dandy, den Snob gibt er unterkühlt, distanziert, verfremdet. Null starkult.

Sie spielen nicht einen einzigen der kommerziellen Erfolge, sondern swingnummern und leicht Jazziges. Entspannend, wohlfühltauglich. Es dauert ein bisschen, bis das Publikum mitgeht und auch bei Solo-Einlagen applaudiert. Kein Gejohle, kein Getränkekonsum, kein popcorn. Erst mit der Zugabe ein Stück, das mir bekannt vorkommt. Nein, dem Affen wird hier kein Zucker gegeben. Ein erfreulich professionelles Konzert.

Wundert mich, dass ich in den Feuilletons so wenig bzw. nichts drüber lese. Ach, ein Mädel war da, junghübsch gestylt und blickfangmäßig aufgebrezelt: strohblondes Haar, schulterlang, so lange gefestigt, bis sich abba auch nix mehr regt (war gar kein Sturm, naja, in ihrem Metier tritt man hochgerüstet auf und ist auf alles gefasst), das Stimmchen leicht piepsig, leicht schrill, als sie sich an der Abendkasse vorstellt, aber unüberhörbar, ja, sie sei die XY von BILD, und ob ihr Herr Kollege, der Fotograf, nicht bereits eingetroffen sei.

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Geschrieben von

Dreizehn

Lebe in einem Winkel der Stadt, lese, schreibe gelegentlich.

Dreizehn

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