Hörbuch, überall

hör' ich Hörbuch, es gibt kein

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"Hörbuch", ein Buch kann man nur lesen. Oder hat mal wer versucht, ein Buch zu hören? Und? Ging's? Damit wär' schon alles gesagt, doch der Gedanke hat Anspruch auf etwas Auslauf. Soll er haben.

"Hörbuch" - wem zum Teufel fällt solch ein Wort ein? Marketing aus der unteren Schublade. Wer Sprache so sinnfrei benutzt, dem ist Sprache schnuppe und alles was Buch sowieso mal pillepalle.

Aber um was geht's denn? Um die Verkürzung von Radtouren, Bahnreisen, Autobahnfahrten, Flugzeiten? Um Ablenkung und, weiter, um das vorbeugende Verdrängen mißliebiger Gedanken in Leerphasen? Durchökonomisierung bis in die letzten Winkel des Lebens, gut, darum geht's immer.

Sonst? Na, es ist halt wie bei der Einführung jeder neuen Technologie. Niemand wird gefragt, aber wird das Blaue vom Himmel versprochen, und kann gut sein nachher bleibt gar nichts übrig als die Frage, ob's überhaupt wer gewollt hat außer denen, die meinten, da könnte für sie klingende Münze draus werden.

Nun ist das Zeug halt längst auffem "Markt", wird feilgeboten, diverse Produktlinien liegen als Restposten aus, die ganze Leier ist angekurbelt, Preise werden ausgelobt, Kulturbetrieb auf Touren gebracht, geschmeidige Deutschlandsenderstimmen schwärmen von geschmeidigen Stimmen und von der Kunst des Lesens, besser: des Vorlesens.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Dreizehn

Lebe in einem Winkel der Stadt, lese, schreibe gelegentlich.

Dreizehn

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