„Es geht nicht nur um ein Kopftuch: Die Proteste im Iran zielen gegen die DNA des Regimes“

Interview Die Journalistin Gilda Sahebi beobachtet einen neuen Zusammenhalt verschiedener Gruppen gegen die Unterdrückung von Frauen: sowohl im Iran, als auch unter Exil-Iraner*innen in Deutschland. Nun sei es an der Zeit für konkrete Solidarität
Exklusiv für Abonnent:innen | Aktualisiert am 20.10.2022, 14:25
Brennendes Motorrad in der iranischen Hauptstadt Teheran: Bei den Protesten gibt es große Solidarität und Zusammenhalt
Brennendes Motorrad in der iranischen Hauptstadt Teheran: Bei den Protesten gibt es große Solidarität und Zusammenhalt

Foto: AFP/Getty Images

der Freitag: Das wird nicht lange gehen, dachten einige in Deutschland, als die Demonstrationen nach dem Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini Mitte September begannen. Nun protestieren die Menschen dort seit einem Monat gegen das islamistische, iranische Regime. Was unterscheidet sie von den bisherigen Protesten im Iran?

Gilda Sahebi: Es sind verschiedene Momente. Von Beginn an ist aufgefallen, dass es viele Gruppen der Bevölkerung waren, die protestieren. Also nicht nur die Mittelschicht oder die Unterschicht, oder nur die Frauen oder nur die Männer, sondern es sind alle zusammen auf der Straße: Diese Proteste sind ethnienüberschreitend, geschlechterüberschreitend, altersüberschreitend. Es herrscht ein unglaublicher Zusammenhalt zwischen den Protes