Fußball und Wein - Deutsche Weinblogger für Südafrika

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"Ein Spitzenwein zum Spitzenpreis, und der Erlös dient einem guten Zweck!" Unter diesem Motto steht eine Aktion, die eine Gruppe deutscher Weinkritiker, -blogger, und -publizisten vor einigen Tagen im Internet gestartet hat. Sie will damit eine Initiative der südafrikanischen Weinwirtschaft unterstützen, die es sich aus Anlass der kommenden Fußball-WM zum Ziel gesetzt hat, 2 010 Ausbildungsplätze zum Sommelier für Jugendliche aus sozial benachteiligten Schichten zu schaffen. Außerdem soll durch die Aktion v. a. in der schwarzen Bevölkerung, deren Getränke traditionell Bier und Spirituosen sind, der Keim einer Weinkultur gelegt werden: Moderates und genussvolles Weintrinken gelten u. a. als wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Alkoholismus im Land der WM.

"Fundi", in der Sprache der Zulus "Lernender", heißt die Vereinigung, für die von Vereinigung südafrikanischer Weinmacher unter zahlreichen Einreichungen fünf Weine ausgesucht wurden, die unter der Gemeinschaftsmarke "Fundi" vermarktet werden. Ihr Erlös kommt vollständig der Aktion zugute. Möglich machen das Sponsoren, die die Produktionskosten übernehmen.

100 Fundis für Südafrika

974 der 2 010 angepeilten Ausbildungsplätze sind zum heutigen Tag bereits finanziert, und an diesem Punkte treten die deutschen Weinblogger auf den Plan, die mit ihrer Aktion die Schaffung weiterer 100 Stellen unterstützen wollen.

Unter den 5 Fundi-Weinen haben sie einen Rotwein des südafrikanisch-französischen Joint-Ventures Anwilka ausgewählt, an dem das bekannte Weingut Klein Constantia und die Bordeaux-Stars Bruno Prats (Château Cos d'Estournel) und Hubert de Boüard de Laforest (Château Angélus) beteiligt sind. Der Fundi von Anwilka, eine Cuvée aus 85 % Cabernet Sauvignon sowie etwas Syrah und Merlot, ist so etwas wie der inoffizielle Zweitwein des "großen" Anwilka, einem Wein im klassischen Bordeauxverschnitt, der als einer der besten Südafrikas gilt, und der von der jungen Önologin Trizanne Pansegrouw gemacht wird, die bereits für den ersten Jahrgang des "großen" Anwilka höchstes Lob von Amerikas "Weinpapst" Robert Parker erhielt.

Ein Spitzenwein zum Spitzenpreis

Mit dem Importeur des Weins trafen die Blogger eine Vereinbarung, nach der zusätzlich zum Netto-Einkaufspreis, der direkt in Südafrika an die Fundi-Organisation abgeführt wird, auch die in Deutschland erzielte Marge komplett in die Ausbildungsplätze investiert wird, was dazu führt, dass vom Verkaufspreis des Weins, 14,50 EUR nach Abzug von Mehrwertsteuer, Transport, Handling und Verwaltung fast 10,00 EUR, d. h. etwa zwei Drittel (!) dem wohltätigen Zweck zugute kommen. Etwa 50 Flaschen Fundi müssen für einen Ausbildungsplatz verkauft werden - das Ziel heißt also: 5.000 Flaschen für die Fundis in Südafrika.

Neben Veröffentlichungen in ihren eigenen Publikationen haben die Initiatoren der Aktion eine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen, die weniger als zwei Tage nach ihrer Gründung bereits mehr als 180 Mitglieder zählte.

Weiter Infos hier...., die Weine können im Webshop der Südafrika-Weininformation bestellt werden.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Eckhard Supp

Journalist, Buchautor und Herausgeber von ENO WorldWine (www.enobooks.de)

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