Aus Sommerkabarett von Alfred Dorfer: „Fremd“
(Transkription Gunkl)
„Wenn man Skifahren geht, kann es sein, man bricht sich einen Fuß, dann kriegt man einen Gips. Jetzt kann man aber, bevor man Skifahren geht, sich den gesunden, nicht gebrochenen Fuß eingipsen und damit Skifahren gehen. Ist ziemlich sicher, dass man sich was bricht, nämlich genau den Fuß. Und es ist ziemlich sicher, wo man sich diesen Fuß bricht, nämlich genau dort, wo der Gips aufhört. Sozusagen ein Skischuhrandbruch ohne Skischuh. Jetzt kann man aber die Stelle, die da brechen würde, eingipsen. Dann bricht die Stelle nicht, sondern der Fuß bricht halt dort, wo der Gips jetzt aufhört. Wenn man das konsequent macht, ist man eingegipst bis unters Kinn, und so braucht man nicht einmal Skifahren gehen, damit man sich was bricht, weil so kommt man nicht einmal durch das Treppenhaus ohne Trümmerfraktur.
Das heißt, ich muss nicht einmal an den Ort, an dem das Ereignis ohne mein Zutun ohnehin nicht stattfinden müsste, um zu gewährleisten, dass es passiert. Also, wer einmal im Kreis gegangen ist, sieht den Anfang von hinten.“
Und zum Thema Lebens-GPS:
„Würde einem nicht helfen bei der Selbstfindung, weil man da ja nicht weiß, wer sucht.“
Kommentare 10
Passt zwar überhaupt nicht, ist mir aber gerade spontan eingefallen:
kenn ich kann ich
oder:
kann ich kenn ich
Dorfer und Herr Gunkl wären sicher begeistert :)
Dass da in jedem Fall jemand anders ... Bei 6, 5 Milliarden Menschen kann das gar nicht anders.
Paßt auch nicht. Ist mir aber auch eingefallen.
du meinst,
es gäb keine individuellen 6,5 milliarden selbstes sondern nur ein einziges,was sich auf 6,5 milliarden aufteilt bzw allen dasselbe sei?
Juhu, kannt ich nicht. "30jährige Pärchen" ist zwar weiterhin mein Liebling von Grebe, aber dieser ist auch sehr sehr gut.
dankt -Emma
mein liebling ist
frau g., Sie schreiben:
„du meinst,
es gäb keine individuellen 6,5 milliarden selbstes sondern nur ein einziges,was sich auf 6,5 milliarden aufteilt bzw allen dasselbe sei?“
ist genau das Gegenteil. Mit zunehmender Menschenzahl wächst die Wahrscheinlichkeit, dass zwei das Gleiche tun. Etwa physiologischen Bedürfnissen nachgehen. Natürlich tun sie nicht dasselbe, denn immerhin bestehen selbst bei zweieigen Zwillingen stoffliche Differenzen. Aber daran zu denken, dass justament jetzt jemand möglicherweise sich spiegelrichtig verhält, kann tröstend sein. Oder verletzend, wenn man sich für ein Unikat hält. Was man auch ist, wenn man mit Vollkörpergips physiologischem bedenkenlos nachgibt. Oder ein Unikum.
Danke für die Zuwendung, e2m
danke für die erläuterung
(hab das programm noch nicht vollständig angeschaut),
jetzt erklärt sich der gips ;-)