Lärm-Diskriminierung: Warum sind die Deutschen so auf Stille erpicht?

Stadtpolitik Wer in einer Stadt wie Berlin Lärm verursachen darf, spiegelt wider, wer dort erwünscht ist. Wenn Migranten oder vermeintliche Gentrifizierer aus den USA laut sind, findet das kaum jemand akzeptabel
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2022

Gentrifizierung ist ein Schimpfwort. Die meisten tendenziell linken Millennials, die ich kenne, wollen nicht als Gentrifizierer*innen gesehen werden. Sie denken bei dem Begriff an ekelhafte Yuppies, intellektuell oberflächliche Personen, die für ein Start-up arbeiten und nur monetäre Ambitionen hegen. Ob in den sozialen Medien oder lockeren Gesprächen: In den meisten Berliner Diskussionen über Gentrifizierung werden implizit oder explizit US-amerikanische (manchmal auch britische) Ausländer*innen für den Anstieg der Mietpreise verantwortlich gemacht. Es gibt die explizite Formel, dass sich irgendwer immer mit großem Stolz abfällig über die Neuankömmlinge äußern und sie in patrizischem Tonfall darauf hinweisen wird, dass Ausl&