Helmut, wir (b)rauchen Dich!

AfD 40 Jahre Kontaktsperregesetz: Helmut zeigt der AfD, wo der Hammer hängt. Jetzt raucht's!

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Sobald Bernd Höcke, Adolf Gauland und Eva Weidel ihre Münder auch nur einen Spaltbreit öffnen, macht sich in den deutschen Redaktionen hektische Betriebsamkreit breit. Eifrig wird mitstenografiert, was die Granden der ersten völkischen Massenbewegung seit 1945 mitzuteilen haben. "Ab nach Anatolien", "der deutsche Soldat hat ehrenvoll gekämpft", "der parasitäre Ausbeutertyp" - nichts ist braun und dumm genug um nicht sofort reichsweit in die Setzmaschinen zu fließen - Deutschland im Herbst. War da nicht mal was?

Bonn, Kanzleramt, 1977: Großer Krisenstab

Denken wir uns eine Reynolänge lang zurück ins Jahr 1977: Schleyer entführt, Landshut entführt, in Bonn ist die Kacke am dampfen - immerhin das einzige braune, was sich damals im Bannkreis des Bundestages befindet. Im großen Krisenstab stellt Helmut Schmidt, zwischen einer Prise Schnupftabak und einer klaren Ochsenschwanzsuppe, den "rechtfertigenden Notstand" nach § 34 fest. Ab sofort ist allen RAF-Mitgliedern, die sich in Gewahrsam der Bundesrepublik befinden, der Kontakt zu ihren Anwälten und an die Öffentlichkeit verboten. In Stammheim werden Matratzen vor die Türen gestellt. In Lichtgeschwindigkeit verabschiedete der Bundestag das Gesetz, das natürlich nur zur Anwendung kommt, wenn ein Verdacht auf Gefahr für Leben, Leib oder Freiheit einer Person durch eine terroristische Vereinigung besteht.

Berlin, Kanzleramt, 2017: Asymmetrisches Mobilisierungszentrum.

Niemand raucht mehr im Kanzleramt - dennoch qualmt es gewaltig. Unter Angela I. drohen erstmals Nazis (Zitat Ralf Stegner) in den Bundestag einzuziehen. Angela zeigt sich ihrem Volk, mobilisiert asymmetrisch, beschwichtigt, schweigt. Doch wenn sie im vierten Stock aus dem Fenster blickt, steht der braune Mist schon bis zum Besucherbalkon - Altmeier ist bereits kräftig beim Schaufeln. Der arme Mann. Er schwitzt, flucht, fällt in Ohnmacht und hat einen seltsamen Traum...

Bonn, Kanzleramt, 2017: Großer Geisterkrisenstab.

Es wird wieder geraucht. Der Geist Helmuts Schmidt bestellt sich eine Ochsenschwanzsuppe, blitzt den schon leicht angeschickerten Franz-Josef quer über die Tischplatte an. "Hans-Jochen, schreib mal auf" - Reyno in den Mundwinkel - "jetzt zeigen wir den Arschlöchern mal, was ne Harke ist - mir muss keiner erzählen wie man ne braune Suppe auslöffelt, denk mal an '62!"

Hans-Jochen schreibt mit:

"Die Bundesregierung trifft aufgrund des eingetretenen Notstandes durch das Anwachsen der verfassungsfeindlichen, neonazistischen, sogenannten Partei "Alternative für Deutschland" den folgenden Entschluß:

1. Bernd Höcke, Adolf Gauland, Eva Weidel, Mauke Petry, Gatte Breztel und überhaupt ganz Sachsen (seit wann gehört denn das zu uns?) werden unter Kontaktsperre gestellt. Nix rein, nix raus. Ihre Wohnungen werden komplett mit Matratzen verkleidet - da haben wir noch genug von der Bundeswehr, die werden ja nicht mehr gebraucht.

2. Allen Presseorganen möge die Hand abfaulen, mit der sie es auch nur wagen, irgendeine Äußerung der Vorgenannten oder ihrer vielen kleinen Helfer in diesem sogenannten (liest ab) Fät-ze-bukk ("Franz-Josef, was ist denn das fürn Schietkram?") öffentlich zu verbreiten. Ich ruf den Bucerius, den Augstein, den Springer und diesen Zuckerberg gleich selber an - macht mal ne Fernleitung Übersee klar.

3. Wenn die was dagegen haben - zack, GSG9. Und Rauchverbot! (lacht diabolisch).

So. Jetzt ticker das mal per Fernschreiber zu den Arschlöchern nach Karlsruhe und dann wollen wir mal gucken."

...und Helmut rettet Deutschland - wieder mal.

Leider träumt der Peter nur... Die Umfragewerte der AfD steigen auf 12 Prozent, wie groß ihre Fraktion wirklich werden wird, weiß keiner. Es wurde schon wegen weit weniger schlimmen Dingen der Staatsnotstand aufgerufen und Gefahr für Leib und Leben besteht für jeden Flüchtling und Andersdenkenden in der Bundesrepublik Gauland...

Mutti, pack die Reynos aus. Für Deutschland.

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