Der doppelte Marx

Showstar Wem gehört der Denker, der sich aktuell großen Interesses erfreut? Auf zwei Konferenzen in Berlin reklamierten ihn sowohl Philosophen als auch die Linkspartei für sich
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Das Audimax der Berliner Humboldt-Uni ist rappelvoll. Hunderte Menschen auf den Stühlen, auf dem Boden, auf den Rängen, und weil der Platz nicht ausreicht, sogar noch ein Stockwerk tiefer bei der Liveübertragung des Geschehens im Kino. Junge Menschen mit teils kühnen Frisuren unterhalten sich in aus- und inländischen Zungen, machen Handy-Fotos und schreiben auch mit. Immer dazwischen ältere und sehr alte Damen und Herren, die ungebeugt wirken und von alten Schlachten erzählen. Das Interesse an der Konferenz Re-thinking Marx vor gut zwei Wochen war riesig – warum, das erschloss sich aus den Vorgängen auf dem Podium allerdings eher nicht.

Schon die Einführung von Konferenzveranstalterin Rahel Jaeggi fiel arg langatmig aus. Aufs Äuße