Einsam im Nebel

Bühne Thom Luz inszeniert Max Frischs Erzählung „Der Mensch erscheint im Holozän“. Die Pointe, der Zerfall des Zusammenhangs, wird per Singspiel verschärft
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2016

Herr Geiser sitzt und schweigt. Er sitzt in der Bühnenmitte, im Bühnenvordergrund, kaum mehr als ein Schattenriss, ein Schattenriss mit den Konturen von Ulrich Matthes; da sitzt er und schweigt. Eine ganze Weile schweigt er, während eine Besuchergruppe über die Bühne geht, mehrfach, und die Führerin etwas vom Tal erzählt, in dem Herr Geiser lebt. Herr Geiser ist der Held von Max Frischs später Erzählung Der Mensch erscheint im Holozän, die hier zur Aufführung kommt. Seit 14 Jahren lebt Herr Geiser in dem Tal, die Frau ist gestorben, die Dinge beginnen zu rutschen, er hält Sachen fest auf an die Wand gehefteten Zetteln. Hilft alles nichts: Es geht dahin.

Zweimal setzt Herr Geiser in der Bühnenmitte des Deutschen Theaters an zu