Der Schauplatz als Drama

Ohne verschluderten Berliner Dialekt Frank Castorf inszeniert Döblins "Berlin Alexanderplatz" im Berliner Palast der Republik nah am Originalschauplatz, aber weit weg vom Roman
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Es geht nicht auf, kann auf der Bühne auch nicht aufgehen: Die Unterwerfung eines der großen deutschen Romane des 20. Jahrhunderts unter die dramaturgischen Gesetze der Bühne. "Es ist freilich eine verführerische Sache", so Goethe zu Eckermann über solche Bearbeitungen, "wenn ein Stück im Lesen auf uns große Wirkung macht, so denken wir, es müßte auch von der Bühne herunter so tun, und wir bilden uns ein, wir könnten mit weniger Mühe dazu gelangen. Allein es ist ein eigenes Ding. Ein Stück, das nicht ursprünglich mit Absicht und Geschick des Dichters für die Bretter geschrieben ist, geht auch nicht hinauf, und wie man auch damit verfährt, es wird immer etwas Ungehöriges und Widerstrebendes behalten."

Allerd