Habeas Corpus

Unheimlich Die US-Regierung veröffentlicht Todeslisten und bereitet einen Eroberungskrieg vor. Wo bleibt die Empörung der westlichen Wertegemeinschaft?
Exklusiv für Abonnent:innen

Geradezu unheimlich« nannte dieser Tage ein Feuilleton-Kommentar in der Süddeutschen Zeitung das »Ausbleiben eines öffentlichen Diskurses über die Gefahren des angekündigten Krieges«. In der Tat. Der erklärte Krieg wird leidenschaftsloser beredet und in Meinungskolumnen kommentiert als das Dosenpfand oder die Lohnforderungen im öffentlichen Dienst. Denn er wird ja ohnehin kommen - Fatalismus scheint angesagt. Dabei weiß jeder Mann und jede Frau: Hier wird kalkuliert das Potential zu einer großen Katastrophe freigesetzt und die Welt wird hinterher um kein Deut sicherer, aber sehr wahrscheinlich um ein Vielfaches gefährlicher und gewalttätiger aussehen. Mehr noch: Er ist ein Verbrechen. Und kein Aufschrei erhebt sich im Lande.