Held ohne Willen

Musical im Klassenkampf Mit "Held Müller" versucht die Neuköllner Oper einmal mehr soziales Anliegen und populäres Genre zusammenbringen
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Die Premiere war am 1.Mai. Auf dem abendlichen Weg zur Neuköllner Oper in der Karl-Marx-Straße konnte man noch in die von viel Bereitschaftspolizei überwachte Abschlusskundgebung mit ihren alt-militanten Aufrufen geraten, in denen zum Widerstand gegen kapitalistische Ausbeutung aufgefordert wurde. Das Stück, das passender Weise in einem vom CDU-Innenminister ohne persönliche Ortskenntnis als "verslumt" verleumdeten Berliner Stadtbezirk seine Uraufführung hatte, handelt mit Wortwitz, Musik und Ironie von der Rechtfertigung jenes Klassenkampfes, zu dem draußen unmittelbar zuvor aufgerufen worden war: Held Müller nennt sich "ein deutsches Musical", an dem "deutsch" vor allem seine soziologisch-ideologische Ortsansässigkeit ist, die "Fortsetzung der