Ein Tag am Meer

Ausflug Urlaub am Strand – den wollen Frauen aus Israel palästinensischen Kindern bieten. Zu Hause im Westjordanland sind aber längst nicht alle Eltern von der Idee begeistert
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Muhamed Ameera hat das israelische Meer zwischen den Polstern seiner Couch versteckt. „Sonst spielen die Kinder damit“, sagt er. „Und dann geht noch was verloren.“ In Ni’lin, 40 Kilometer hinter dem Meer und ein paar Meter hinter der Mauer, ist Muhamed der Hüter der Tagesvisa. Israelische Aktivistinnen haben sie für einige Kinder seines Dorfes organisiert. Sie dürfen für einen Tag ans Meer am Strand von Tel Aviv. Einen unbeschwerten Tag sollen sie verbringen und sehen, dass es auch Israelis gibt, die nicht Soldaten oder Siedler sind.

Eine Farce sei das, heißt es in Nabi Saleh, 20 Kilometer nördlich von Muhameds Couch. Hier nimmt niemand an dem Friedensprojekt teil. „Wir akzeptieren doch nicht, dass Israel uns das Meer verbiet