Der 29. August 2020 markiert eine neue Stufe der ultrarechten Bewegung in der BRD. Die sogenannte Demonstration in Berlin, die auf diesen Tag angemeldet wurde, war vorab mit Hinweis auf die Gefahr, die Einhaltung der Auflagen wie Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz könnten nicht eingehalten werden, vom Berliner Senat verboten wurden. In der Ideologie derer, die sich als „Querdenker“ oder „Widerstandskämpfer“ verstehen war diese Entscheidung mehr als willkommen, wurde doch das Bild einer vermeintlichen diktatorischen Entwicklung in der BRD untermauert. Bevor das Verbot von Gerichten aufgehoben wurde, wurde bereits massiv in die Hauptstadt mobilisiert, gerade von Kräften, Organisationen und Menschen, die der rechten und ultrarechten Szene zuzurechnen sind. Unter dem Motto, für „Demokratie“ und „Freiheit“ zu demonstrieren, werden die Maßnahmen der Regierung im Zuge der Coronapandemie als Angriff interpretiert und kolportiert, den demokratischen Grundkonsens auszuhöhlen sowie eine Diktatur, wahlweise unter dem „Chefvirologen“ Christian Drosten, wahlweise unter der Noch-Bundeskanzlerin Angela Merkel, herbei fabuliert. Das tödliche Virus wird hierbei als Scharnier instrumentalisiert, deren Gefahr entweder geleugnet oder bagatellisiert wird, was einer neuen Form der Querfront die Tore öffnet, welche sich im bürgerlichen bis ins ultrarechte Spektrum die Hände reicht. Der gestrige Tag in Berlin war hierbei weder eine Demonstration für elementare Grundrechte noch eine Versammlung friedlicher Mitbürger*innen, sondern ist als Auftakt des agitatorischen Potenzial einer Entwicklung zu deuten, die gerade das zu erkämpfen gedenkt, was es der hiesigen Politik vorwirft.
Mit etwa 30.000 Partizipator*innen konnte der vermeintliche Erfolg Anfang des Monats nicht wiederholt werden, allerdings war das Aggressionspotential und die radikale politisch-ideologische Verschiebung deutlicher ausgeprägt. Wenngleich nicht jeder vor Ort zwangsläufig eine faschistische oder rechte Gesinnung haben muss, war die kumulative Radikalisierung in den Beiträgen, dem Verhalten, dem Fahnenmeer sowie dem letztlichen „Besetzen“ der Treppen vor dem Reichstagsgebäude überdeutlich, wonach eine nachträgliche Verneinung dessen, ob der politische Charakter der Demonstration genuin rechts war, eigentlich ausgeschlossen sein soll. Freilich mag niemand irgendwo Nationalsozialist*innen oder Faschist*innen gesehen haben, und sollten sie doch vor Ort gewesen sein, so verschreibt man sich dem bürgerlichen Diskurs, mit Rechten reden zu dürfen, was hier allerdings zur direkten Handreichung führte, deren Narrativ kritiklos übernommen wurde. Denn in letzter Konsequenz spielt es keine signifikante Rolle, ob wirkliche Faschist*innen vor Ort waren (und sie waren vor Ort), denn die Botschaft wurde nichtsdestoweniger unterstützt und verbreitet.
Wer hiernach keine Nazis gesehen haben möchte, wollte sie schlichtweg nicht sehen: Neben der parlamentarischen AfD waren beispielsweise der rechtsradikale Rapper Chris Ares, „militante Neonazis“ der der Partei die Rechte nahestehenden „Kampf der Nibelungen“, der Shoa-Leugner Nikolai Nerling sowie selbstverständlich Attila Hildmann zugegen. Zusätzlich vermengten sich in der engen Menschenmasse Flaggen der BRD und des Deutschen Reiches als auch klar erkennbare Codes der faschistischen Szene, darunter Gruppen und Kleidungsstücke der QAnon-Bewegung als auch offenen Bekenntnissen zur „arischen Rasse“. Dass es freilich nicht um die Aufhebung der Maßnahmen zur Coronapandemie ging, wurde in Beiträgen, Reden und Rufen deutlich, die offen zum Sturz der Regierung aufriefen und die Verknastung von Journalist*innen wie Georg Restle und Claus Kleber als auch Politiker*innen wie Saskia Esken forderten. Untermauert wurde das Narrativ und die Stimmung mit strukturell und offen antisemitischen Elementen wie der Gleichsetzung des faschistischen Mords an den Jüd*innen mit der Impfung oder der obligatorischen Verbreitung von Verschwörungstheorien, deren antisemitische Wurzel nicht zu übersehen und -hören ist, hier wahlweise einer gesteuerten Zwangsimpfung.
Auch offener Frauenhass mischte sich in das Konglomerat ultrarechter Ideologien ein, wonach ein Redner an eine Polizistin gerichtet rief, dass Frauen* sich einer erzreaktionär und traditionalistischen Doktrin zu unterwerfen haben, in der es „göttliche Bestimmung“ sei, dass Frauen* nur zu gebären hätten. Der Wunsch nach einer autoritären Regierung wurde durch die Flaggen Russlands deutlich sowie der obskuren Szenerie, als Attila Hildmann vor der Russischen Botschaft in Berlin stand und krakeelte, dass er sich nicht mehr auf dem Staatsgebiet der BRD befände. Der ideologische Schulterschluss mit autoritären Regierungen wie der Russlands, Polens und Ungarns kommt nicht von ungefähr. Theoretisch wird das unter anderem vom rechten Esoteriker Heiko Schrang damit begründet, dass bereits zur Zeit des Realsozialismus jene Staaten sich von vermeintlichen Diktaturen befreiten. Die Parallelisierung offenbart hier offenkundig einen weiteren Punkt, der als Echo des Kalten Krieges zu verstehen ist und besonders in der BRD durch die Geschichte weiter befeuert wird – in diesem Duktus ist es nicht ungewöhnlich, dass Angela Merkel als Kommunistin bezeichnet wird. Der vermeintlich liberalistische Kern fungiert hierbei als Instrument die eigentlichen rechtsautoritären Vorstellungen zu verschleiern, die unter Phrasen wie „Demokratie“ und „Freiheit“ subsumiert werden.
Die Demonstration in Berlin ist eine weitere Radikalisierung der ultrarechten Szene, die den Schulterschluss zu Bürgerlichen sucht. Und wenngleich bürgerliche Politiker*innen nicht zwingend an der Demonstration waren und hier und da Distanz wahren, ist der herrschende Diskurs im Umgang mit Kritik und Polemik überdeutlich. Das Verbot der Hanau-Demonstration, begründet mit einem unzureichenden Schutzkonzept, ist hierbei nur der letzte bedrückende Höhepunkt. Der Einsatz der Polizeikräfte widerspiegelt den herrschenden Punkt eindrucksvoll, bei dem trotz späterer Festnahmen – darunter Attila Hildmanns – das Agieren im Vergleich zu linken Demonstrationen offenkundig ist. Die Gewaltanwendung seitens der Beamt*innen ist bei Linken unverhältnismäßig, martialisch und bisweilen eskalativ-provokativ, derweil trotz des offenen ultrarechten Charakters, der Ankündigung einer Stürmung des Reichstages, Hitlergrüßen und Shoa-Leugnungen es bei der gestrigen Demonstration keine ähnlichen Handlungen gab. Das wirkt nur auf den ersten Blick verwunderlich. Denn tatsächlich fanden sich auch hohe Polizeibeamt*innen in den Reihen der Demonstrant*innen, darunter Karl Hilz vom Polizeipräsidium in München, der auch zu Wort kam. Darüber hinaus waren kurzfristig Gerüchte im Raum, dass Polizist*innen offen die „Seiten“ wechselten, wobei das eher unwahrscheinlich ist. Dennoch darf nicht unterschlagen werden, dass die Schnittmenge von Polizist*innen und Ultrarechten mit Autoritarismus-Fetisch nicht klein sein dürfte. Deutlich wurde das auch in der Kommunikation mit den Teilnehmer*innen der Demonstration, dass man es zusammen „rocken“ würde, um die Regeln einzuhalten.
Wie ist diese Lage zu deuten? Es zeigt sich ein Bild einer Querfront, in der sich Impfgegner*innen, rechte Esoteriker*innen, Faschist*innen, Neonazis, Ultrarechte und Verschwörungstheoretiker*innen mit Menschen einreihen, die von sich behaupten nicht „rechts“ zu sein, aber dennoch etwas gegen „Corona“ unternehmen wollen würde. Doch dieses Bild ist nicht mehr zu verteidigen. Es handelt sich hier mitnichten um ein Anliegen, welches sich auf demokratische Werte stützt, sondern es ist im Begriff, diese zu instrumentalisieren und ihre vermeintliche Verteidigung als Grundstein zu nutzen, um einen Umsturz herbeizuführen, der sich eines autoritären Staates nicht verweigern würde. Es wird vom „Widerstand“ gesprochen, sie sehen sich in der Tradition jener, die die sogenannte „Wiedervereinigung“ erkämpften, doch letztlich sind sie deren ultrareaktionäre Konterrevolution, die das 19. Jahrhundert erneuern wollen, in der ein „Volk“ im Sinne sozialdarwinistischer und rassistischer Deutung in einer Diktatur die „Macht“ innehat, in der sogenannte „Volksverräter*innen“ entweder der gesellschaftlichen Selbstjustiz des Mobs oder der öffentlichen Hinrichtung unterworfen werde.
Der sogenannte „Verfassungsschutz“ meinte, die Demonstration sei nicht von Rechtsradikalen unterwandert. Das ist durchaus richtig, denn wie kann etwas unterwandert werden, in deren Führung und Organisation man bereits sitzt? Der kollektive Charakter dieses Schaulaufens ist eine genuin rechtsradikale Veranstaltung, in der eine Unterwanderung obsolet ist. Und es handelt sich hierbei auch nicht um „Anti-Corona“-Demonstrationen. Dabei darf nicht vergessen werden, dass diese Demonstration zwar formal gegen die herrschende Regierung gerichtet ist, doch faktisch ist sie eine Kampfansage an alle Menschen, die sich dieser autoritären Entwicklung entgegensetzen, darunter Migrant*innen, Journalist*innen, Linke und all jene Menschen, die in den Augen dieser ultrarechten Ideologie als „Volksfeind“ gebrandmarkt werden. Die Verbindung zum rechten Terror wird dabei ebenfalls nicht gescheut, so sei der Faschist Mike Sawallich, der den Mord an Walter Lübcke gutheißt, ebenfalls vor Ort. Wenngleich „Frieden“ und „Freiheit“ propagiert wird, ist diese Entwicklung alles andere als pazifistisch, sondern der Gewalt verbunden und es wäre alles andere als verwunderlich, wenn sich die Radikalisierung auch in diese Richtung entwickeln würde. Diese Versammlung ist der Nährboden und Verbreiterin radikalen Antisemitismus‘, Rassismus‘, völkischen Nationalismus‘ und der Bandbreite (ultra)rechter Ideologeme. Dass sie mit ihrer manischen Missachtung jeglichen Sicherheitsabstands im Angesicht einer tödlichen Pandemie auch unbeteiligte Mitmenschen in Gefahr bringen, ist herbei nur ein weiterer, misanthroper Punkt.
Ultrarechte Machtprobe
Verschwörung
Die Demonstration vom 29. August 2020 in Berlin war keine „Anti-Corona-Demonstration“, sondern Schaulaufen einer bürgerlich-rechten Querfront
|
Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein Blog aus der Freitag-Community

Vom „Sturm auf den Reichstag“ wurde Tage vorher schon fantasiert
Foto: Omer Messinger/Getty Images
02:39 30.08.2020
Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Kommentare 59
es demonstrierten nicht nur "nützliche idioten",
sondern vor allem: aktive.
der demo-gegenstand: staatlich-willkürliche anti-corona-politik
läßt sich auch austauschen, in z.b.: "gegen staatlich-willkürliche klimapolitik!"
mit der bereitschaft zu massiven öffentlichen manifestationen
von autoritären(nicht-libertären) wut-bürgern
ist auf lange sicht zu rechnen.
"Haltet die Trittbrettfahrer!" Brauchen wir erst eine CORONA-Hysterie, damit die rechtsblinden Verfassungsorgane auf die NSU-nahe Szene aufmerksam werden?
Ok, aber den überwältigenden Rest müsst ihr laufenlassen und Euch mit deren Argumenten auseinandersetzen. Es ist viel faul im tiefen Staate Deutschland. Das darf man ja mal sagen dürfen.
über fäulnis im gemein-wesen wird doch allgemein:
un-behindert, aber oft un-wirksam, geredet.
daß wut-bürgern das ganze system nicht paßt,
sie sich nach einer starken hand sehnen,
ist auch nicht neu.
neu ist das agieren von "schwarzhemden" aus dieser gruppe heraus,
die sich traditions-gemäß nach mussolinis marsch auf rom
und ludendorff-hitlers´ "marsch auf die feldherrnhalle"
(noch) in zu großen schuhen "bewegen".
„Die Demonstration vom 29. August 2020 in Berlin war keine „Anti-Corona-Demonstration“, sondern Schaulaufen einer bürgerlich-rechten Querfront.“
Ach was. Wir wissen doch, dass es nach der neuen Sprachregelung keine Querfront gibt, weil es keine Querfront geben darf. Die folgte dann nämlich der Hufeisentheorie, die es aber auch nicht gibt, weil es keine Hufeisentheorie geben darf.
Statt dessen muss das Narrativ gerettet werden, dass es eine immer schon und ewig gute Seite gibt und das ist die politische Linke und eine immer schon und ewig schlechte und das ist die Rechte, was man schon daran erkennt, dass es sich reimt.
Und wenn ein Linker macht, was Linke nicht machen, weil sie Teil des unverrückbar Guten sind, wird er automatisch zu einem Rechten. Und wenn es Bilder gibt, auf denen man sieht, dass Linke machen, was Linke nicht machen, dann sind das in Wahrheit als Linke verkleidete rechte Provokateure oder Polizisten. Das Leben kann so einfach sein, wenn man von allen Beschränkungen des Denkens befreit ist.
Ich glaube ja, dass die fahnenschwenkenden Nazis und Reichsbürger in Wahrheit linke Provokateure sind. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der Wirrste im ganzen Land? Wer andern eine Grube gräbt, so schallt es hinaus.
es ist eine de-eskalation der interpretations-willkür zu wünschen:
der klarheit wegen.
zur "front" fehlt dem sau-haufen so einiges.
und einige haben den "schwarzen block" der "autonomen" abgekupfert.
die konfrontation hat die pfeffer-spray-stufe noch nicht überstiegen.
Ich sehe es auch noch gelassen.
Das Schlimmste was man Ihnen vermutlich antun kann, ist sie mit der Frage zu konfrontieren, was sie denn eigentlich wollen.
Zu formulieren was man nicht will, ist immer recht einfach. Ironie der Geschichte. Haben Teile der Rechten die Grünen nicht immer als die Dagegen-Partei bezeichnet?
Und ich glaube beim dritten veganen Grillabend mit dem szenebeliebten Koch, geht es dann um die Wurst.
Dagegen? Da bin ich dagegen!
......" viel faul im tiefen Staate Deutschland. Das darf man ja mal sagen dürfen."
......und (man) fragt sich "nur" ......wie lange noch?!
......und schon längst "nicht mehr" als (nur) sagen!
......denn (schon längst) selbst beim gesetzlich gezwungenen Handeln! ....gilt:
"WEHdem, DER.....!!!"
.....und es wird "offen-sichtlich" wo(rin) WIR (schon längst) WIRKLICH "leben"!
http://www.freitag.de/autoren/martin-franz/diktatur-der-angst-und-einschuechterung
»Ach was. Wir wissen doch, dass es nach der neuen Sprachregelung keine Querfront gibt, weil es keine Querfront geben darf. (…)«
Ich fasse es ehrlich gestanden nicht.
Noch im Frühjahr zählten Sie freitagsforumstechnisch mit Ihrem Faktenwissen, Ihrer Berufserfahrung und auch Ihren Warnungen, die Pandemie keinesfalls zu unterschätzen, zu denjenigen, die für Vernunft, Augenmaß und Realismus plädierten. Speziell mit Ihren Blogs zu den Pandemiefakten waren Sie ein Anlaufpunkt für alle, die reelle Infos zu COVID-19 & Co. suchten. Und nun dies: ein Kommentar, der nicht nur als Exkulpierung des gestrigen Bündnisses aus Irregeleiteten, Verschwörungsfreaks und Rechten interpretiert werden muß, sondern gezielt die massive Teilnahme von Rechten bagatellisiert, wenn nicht sogar leugnet.
Um nicht mißverstanden zu werden: »Das alles und noch viel mehr» (Rio Reiser) können und dürfen Sie hier schreiben – das Grundgesetz schützt bekanntlich so gut wie jede Meinung. Es ist auch nicht so, dass Ihre neue Position hier nicht »passen« würde – im Gegenteil. Außerhalb der sogenannten »Alternativmedien« entwickelt sich der Blog- und Kommentarbereich des »Freitag« eh zunehmend zu einer Bastion des nach allen rechten Seiten offenen »Querdenkens«. Der Weg auf die andere Seite mag in Ihrem Fall besonders auffällig sein. Nach Gründen fragen möchte ich indess nicht; die Erklärung, dass in vier, fünf oder sechs Monaten viel passieren kann, ist für mich – auch in Anbetracht des Mediums, in dem wir uns bewegen – hinlänglich ergiebig.
Was bleibt? Texte / Kommentare von Ihnen werde ich, wenn überhaupt, künftig lieber viermal als zweimal lesen. Speziell zu COVID-19 & Co. Es IST nun einmal so, dass Rechte gestern in massenhafter Anzahl unterwegs waren. Wer dies leugnet oder bagatellisiert, dem glaubt man auch andere Sachen nicht.
Gruss, R. Z.
„ein Kommentar, der nicht nur als Exkulpierung des gestrigen Bündnisses aus Irregeleiteten, Verschwörungsfreaks und Rechten interpretiert werden muß“
Tatsächlich? Geben Sie sich eine zweite Chance.
Ehrlich gestanden hatte ich bei Ihrem Kommentar etwas die Befürchtung, dass ein »querdenkerischer« Neffe auf Besuch oder sowas in der Art Ihren dF-Account in Beschlag genommen hat. Da sowas bisweilen vorkommen soll, warte ich wohl am besten zu und lasse mich entweder in die eine oder andere Richtung überraschen.
Ich bin gelinde gesagt (wie der Liebe Herr Zietz) auch "bass erstaunt". Was ist geschehen?
Ich kann das noch nicht richtig einordnen, habe nur eine gewisse Ahnung. Aber Dein neuer Stil gefällt mir schon mal (obwohl er nix Gutes verheisst).
Die Krise macht was mit uns.
Mensch Zietz, was ist denn los?
Das ist wie bei Witzen, wenn man die erklären muss, ist eigentlich schon alles verloren. Aber gut:
1. können Sie (eigentlich waren wie beim Du) bei meinem mitmodellierenden Kommentar zu Gunnar Jeschkes Beitrag vielleicht besser erkennen, dass ich nicht unter die Corona-Leugner gefallen bin.
2. kritisiere ich hier die Behauptung (ich dachte erkennbar), dass es keine Querfront geben soll.
3. die, dass die Hufeisentheorie falsch sei und die oft völlig unzureichenden Mittel, mit denen sich das eine scheinbar aus dem anderen ableiten lässt.
4. bin ich ein dezidierter Gegner der Auffassung, dass selbsternanntes Linkssein einen automatisch zu einem besseren Menschen macht. Das ist m.E. eine ebenso zirkuläre wie ideologische Behauptung. Auch finde ich es falsch, jeden der einem nicht passt zum Rechten oder gar Rechtsextremen zu erklären, das ist obendrein ein Eigentor.
5. Das folgt nicht aus dem Text, aber zur Ergänzung meiner Position: Ich glaube, dass es eine Querfront gibt, in der sich hart Linke und Rechte, selbsternannte Freiheitskämpfer und so weiter auf dem niedrigen Niveau ihrer Ressentiments treffen und in gemeinsamer Aggression und Regression vereint sind, gegen die, die sie als gemeinsame Feinde ausmachen. Da kommen dann die 'lustigsten' Bündnisse zusammen, die Position ist eigentlich präideologisch, was man hasst ist im Grunde egal, Hauptsache es ist viel Wut im Spiel, mit der fühlt man sich stets im Recht.
Und hier ist dann auch noch der korrekte link.
"Ich kann das noch nicht richtig einordnen, habe nur eine gewisse Ahnung. Aber Dein neuer Stil gefällt mir schon mal (obwohl er nix Gutes verheisst)."
Ich schreibe tatsächlich noch immer viel lieber langatmige und sperrige Texte, aber wenn hier nun schon mal eine prototypisch linke Stimme die Existenz der Querfront anerkennt, dachte ich, kann man das noch mal ironisch überhöhen.
Die Demo gestern war eine Querfrontveranstanstaltung mit bundesweit rechter Mobolisierung. Es mußte den Demoteilnehmern bewußt sein, daß rechte Gruppen, die AfD etc. für diese Demo mobilisierten. Auf so eine Demo geht man einfach nicht, basta!
Die Bilder, die man aber dann sah, waren erschreckend: Ca 3000 Rechte versuchten mit der Reichskriegsflagge den Bundestag zu stürmen und die Berliner Polizei war sichtlich überfordert. Daneben standen ein paar verwirrte Linke, Esoteriker etc., die meinten, das sei ihnen ein bisschen zu viel Deutschland, dann aber den Nazis doch applaudierten. Hier wird ein Tabubruch sichtbar. Die bürgerliche Mitte und verwirrte Linke machten sich mit waschechten Nazis gemein. So fing es 19922 mit den Hitler-Putschversuch in München an. Damals wurde Hitler verlacht. 12 Jahre später gab es nichts mehr zu lachen.
Wehret den Anfängen.
Der einzige Trost, die Mobilisierungen gegen Rassismus brachten deutlich mehr Menschen nach Berlin...
Sorry – Okay: Dann bin ICH derzeit gerade verpeilt und sollte vielleicht dringend anfällige Gegenmaßnahmen einleiten. Die Pointe ist zwar immer noch nicht durchgeklackert – kann aber durchaus an mir und meinen da zu wenig fein entwickelten Synapsen liegen.
Punkt 5 könnte ich um den ein oder anderen Aspekt ergänzen – lasse es aber mal lieber, weil ich gerade nicht den Eindruck habe, dass das Thema gerade in zielführender Weise weiterdiskutiert werden kann.
Unbenommen der "Corona-Frage" muss es wohl anders aufgesetzt werden, also nicht: " Was bewegt mich dann, in einer Masse mit (immer?) ein paar hundert Idioten, mitzulaufen."
sondern wohl eher:
"Was macht man mit diesen ein paar hundert Idioten, damit die Demo anschließend nicht zur beliebigen Instrumentalisierung dienen kann?"
Sollte eigentlich logisch sein.
"Was macht man mit diesen ein paar hundert Idioten, ......."
Frei nach Robert Lemke: "Welche Hinrichtung hätten Sie denn gerne?"
Während des Lesens zog mir eine immer stärker werdende, aber nur „unbewusst“ wahrgenommene, indifferente Substanz in die Nüstern, welche mein Bewusstseins am Ende eindeutig als Brandgeruch identifizierte. Nachdem ich mich vergewisserte, dass nichts im Arbeitszimmer, in der Küche oder im Haus angefangen hatte zu kokeln, wusste ich auch endlich was die Ursache meiner olfaktorischen Fehldeutung war.
In der Schule hätte mein Deutschlehrer jetzt wohl gesagt: "Thema verfehlt", aber egal.
Sie sind ein "dickes Brett" zu bohren! Die generelle Problematik (unerwünschter Teilnehmer) in der Sache scheint sich Ihnen nicht zu erschließen.
Vorschlag: Hände weg vom Gesicht.
Eins übles Machwerk, dieser Artikel: Sehr unreflektiert, einseitig, undifferenziert, klischeebehaftet, unsachlich, ideologisch vergiftet und denunzierend, ja hetzend.
Die Position des Autors bleibt so unklar wie der Anspruch des Textes. Ist das vielleicht die scharf gemachte Filterblasenversion für die konformistischen Ohnmachts-Fans des pseudolinken Mainstreams? Oder ist es der Aufbocker für die antikapitalistischen Selbstdenker?
Klar ist: viel mehr Platz nach unten gibt es nicht, wenn man gesellschaftskritische und oppositionelle Positionen, und damit meine ich nicht die der Rechten, unbedingt in ein Topf mit diesen werfen will. Das alte Prozedere: Wer etwas sagt, was auch von Rechten gesagt wird, ist auch rechts, wird hier auf das "guilt by association" Prinzip aufgebohrt, das man eigentlich nur von totalitären Regimes kennt: Wer schon mal neben einem Rechten gestanden hat ist auch ein Rechter. Wohlbemerkt wird diese Methode der Denunziation ausschließlich von Rechten benutzt. Haltet den Dieb! Warum nicht noch einen Schritt weiter gehen: Wer schon mal einen Rechten gesehen hat, ist selber rechts? Wer über Rechte schreibt auch. Daran sieht man die Untauglichkeit des hier benutzten Ansatzes.
Eine demokratisch pluralistische Position ist etwas anderes und Journalismus natürlich auch. Es ist nicht mehr als eine Meinung, die auf einen sehr beschränkten Fokus schließen lässt.
Alles gut. Ich dachte, ich sei inzwischen über den Verdacht erhaben, wenn ich auch kein glühender Linker bin, ein rechtes U-Boot zu sein.
Also, kein Ding und mal lesen, wie es weiter geht.
So schwer können die Unterschiede ausfallen. Ich wiederum halte die Einschätzung für präzise und stimmig. Darüber hinaus entspricht sie sowohl meinem Allgemeineindruck als auch den Infos, die über den gestrigen Tag sowie die Mobilisierung in den Tagen davor verfügbar sind.
Bemerkenswert dabei finde ich zwei Punkte: a) den Modus der egozentrischen Verantwortungslosigkeit, in dem sich weite Teile der Demonstrationsteilnehmer wohnlich eingerichtet haben, b) die mit bauernschlauem Sich-Dumm-Stellen angereicherte Na-und?-Haltung, mit der hier das offene Bündnis mit Nazis eingegangen wird.
Drittens sollte noch hervorgehoben werden, dass positive Bezugnahmen auf Donald Trump gestern ebenfalls immer wieder auf Demo & Kundgebung zu sehen waren. Doch auch ohne explizite Trump-Bejubelungen haben sich die Corona-Skeptiker zwischenzeitlich zur Genüge als das demaskiert, was sie letzten Endes auch sind: die deutsche Variante von Trumps »Great-Again«-Bewegung und im Kern ebenso reaktionär gestrickt wie diese.
In Portland hat es gestern einen weiteren Toten gegeben – wie es scheint, diesmal einer aus der White-Supremalism-Bewegung. Auch hierzu gab es eine bezeichnende Vorgeschichte: ein Konvoi sogenannter Patriot Prayer, der sich auf den Weg nach Portland aufgemacht hat – ganz offensichtlich mit dem Ziel, in der verhassten Hochburg der Antifa & Black-Live-Matter-Bewegung etwas die Besatzungsmacht raushängen zu lassen. Der US-Zusatz an der Stelle weniger, weil ein ver(w)irrter Kennedy in Berlin zu den Leugnern Coronas gestoßen ist sondern vielmehr deswegen, weil auch die deutschen Gesinnungsgenossen immer stärker auf eine ähnliche Weise in Erscheinung treten – bunt in der optischen Form, inhaltlich jedoch auf ungefähr alles gepolt, wo sich normalen Menschen die Nackenhaare in die Höhe stellen.
Was die dort mitlaufenden Späthippies anbelangt, würde ich den damit gemeinhin assoziierten Lifestyle nicht allzuhoch veranschlagen. Sofern die anvisierte neue Führung die Sache mit der Kifferei kommod handhabt und das gewohnte Party-Level gewährleistet bleibt, haben die gegen einen neuen NS bestimmt nicht allzuviel einzuwenden.
Nee – wie gesagt, ich bin heute nur für feinen Humor nicht so zugänglich. Das »Du« hatte ich schlicht vergessen; können wir wegen mir gern wieder etablieren.
„Doch auch ohne explizite Trump-Bejubelungen haben sich die Corona-Skeptiker zwischenzeitlich zur Genüge als das demaskiert, was sie letzten Endes auch sind: die deutsche Variante von Trumps »Great-Again«-Bewegung und im Kern ebenso reaktionär gestrickt wie diese.“
Ich halte das eher für ein loses Bündnis, das nicht für irgendwas ist (einzelne Teile schon), sondern, die primär dagegen sind und da ist eigentlich egal gegen was. Trump selber hat auch kein Projekt, außer Trump. Um sich einer Ideologie anzuschließen, ist er zu narzisstisch, um im Zweifel zu sterben, dafür ist er nicht psychopathisch genug. Er hat zwar antisoziale Tendenzen, wie sein andauerndes Lügen, aber in den Untergang zu gehen, das tut er nicht.
Was der Rechten fehlt, ist ein charismatischer Führer und ob der dann noch eine Mehrheit begeistern kann, da bin ich auch nicht überzeugt von. Trotz allem Getöse sehe ich die Deutschen als ein besonnenes Völkchen an.
Der Nutzen für die Herrschenden und vor allem die Zweckmäßigkeit dieser Faschismus-Inszenierung (selbstverständlich durften in dieser Aufführung neben dem Reichkriegsflaggen auch ein paar russische und chinesische(!) Nationalfahnen nicht fehlen), ist sehr anschaulich der Hauptnachrichtensendung des Ersten Deutschen Fernsehens zu entnehmen. Und gleich danach als Thema Nr. 2 die bejubelten Massenaufmärsche der Edeldemokraten in Weißrussland.
Überhaupt diese lächerliche personelle Unterbesetzung bei der Sicherung des Reichstagsgebäudes, und just geraten ein paar vereinzelte Bullen dann auch in schwere Bedrängnis und stehen kurz vor der Kapitulation, „dokumentiert“ durch obligatorische Handy-Wackelbilder der „Antifa“ (LOL, Originalton TS), wo es doch der Polizei, den Geheimdiensten (naja, die werden schon gewusst haben was kommt, keine Frage!) und Presse klar gewesen sein will , dass ein „Nazi-Sturm auf Berlin“ zu befürchten ist. Marinus ick hör dir trapsen.
Die neue rechtspopulisch-faschistische Querfront, die sich gestern in Berlin stabilisierte, ist in Deutschland bisher noch eine Minderheitsmeinung. Das könnte sich schon schneller als gedacht ändern, den schon im nächsten Jahr könnte die deutsche Automobilindustrie in die Krise geraten. China, der größte Automobilmarkt der Welt, benachteiligt ab nächstes Jahr Verbrennungsmotore Das trifft die deutsche Autoindustrie hart und begünstigt japanische und chinesische Hersteller. Es könnte schneller als befürchtet zu Arbeitsplatzverlusten in der Autoindustrie kommen. Es wird viele Arbeitslose geben, für die dann die neue rechtspolulistische Bewegung ein Auffangbecken bilden könnte. Schon immer haben Wirtschaftskrisen den Faschisten Auftrieb verschafft,
klar, spitting image ist nix dagegen
schon wieder , gähn, der selbe Text , haben Sie nicht mehr Speicher frei?
"Marinus ick hör dir trapsen"
(Damit hatte sich dann auch mit Verzögerung Dein Riechen eines Brandgeruchs für mich erschlossen)
:-)
was für die etablierten(politiker) eine alarmierende störung ist,
ist für viele "linke": eine rechte apo-kalypse,
für weiter-abgedrehte konspiro-logen: "ein nazi-sturm auf berlin",
mit höchst-verdächtigem zu-warten der sicherheits-organe.
der schlaf der vernunft gebiert monster.
Ich bin fassungslos. Ich war u.a. neugierig, zu sehen, wie die vielen angemeldeten gegnerischen Gruppen zusammenkommen würden und nahm mir vor, im Falle eines Gewaltausbruchs den Ort zu verlassen. So fuhr ich nach Berlin.
Nun erfahre ich in diesem Artikel sehr viel über mich. Die Tatsache, dass ich am Vormittag einer Gruppe von Reichsbürgern so ca. 10 Minuten zuhörte, macht mich schon zur rechten Kumpanin. Mir blieb zwar der Mund offen wegen dieses hanebüchenen Geschreis und den bejahenden Rufen der um diese Zeit noch kleineren Gruppe; allerdings fand ich es hilfreich, erlebt zu haben, dass dies möglich ist und Menschen in den Bann zieht, psychologisch hilfreich. Also noch einmal: Deswegen bin ich Faschistin. Geht’s noch??
Spazierte man am Vormittag weiter, zogen erst einmal jenseits des großen Querdenker-Zugs kleinere Gruppen wie z:B. Hare-Krishna-Gruppen mit dem Slogan „spread the virus of love“ und ihren Gesängen. Mein Eindruck war eher der einer netten Familienfeier als der einer Demonstration. Leider habe ich mit diesen Menschen nicht gesprochen, aber die waren wohl auch Faschisten. Dazwischen sah ich einige Männer mit AfD-Leibchen. Hätte ich sie niederboxen sollen? Also bin ich wieder eine Faschistin, weil ich sie an mir vorbeiziehen ließ.
Die „richtige“ Demo, für die ich gekommen war, begann erst später. Da sprach zunächst einmal ein Arzt aus der Gruppe „Ärzte für Aufklärung“ über die Fragwürdigkeit wissenschaftlicher Tests. Später äußerte er dann, dass er dankbar sei, das Buch von Haffner „Die verratene Revolution“ gelesen zu haben. Also auch ein Faschist. Ich hab‘s wieder nicht gemerkt.
Später, an der Siegessäule, traten dann mehrere Redner auf: Ein Jurist, der die Validation des PCR-Tests in Frage stellte. Klar, das macht ihn auch zum Faschisten. Irgendein Redner, sprach uns nur mit „Liebe Bürger“ an. Fand ich politisch nicht korrekt und schlechten Stil. Faschismus dahinter konnte ich schon wieder keinen erkennen!
Ja und dann Robert Kennedy, der die Großkonzerne, Pharmagewinne und die5G-Entwicklung anprangerte, also auch ein Faschist. Ich persönlich kann mir schwer vorstellen, wie eine Pandemie „gemacht“ werden sollte, was er auch sagte, aber dass sie vielen nützt, war nachvollziehbar. Die Gruppe der Mutmacher (Mütter, im Gesundheitswesen kritisch Tätige) wurde durch einen jungen Faschisten abgerundet, einem Schüler aus Konstanz, der in der Schweiz zur Schule geht und seit Mai nur einer Auflage in der Schule gehorchen muss, nämlich sich die Hände zu waschen, ansonsten keine Masken, kein Abstand. Passiert ist in der Schule nichts.
Zugegeben, es gab wohl eine antisemitische Person auf der Bühne, die ich nicht erkannte. Wahrnehmungslücke. Das macht mich aber gewiss auch zur Faschistin.
Das waren nur wenige Schlaglichter, die ich benenne. „Schlaglichter“ – auch schon ein faschistoides Wort? Wahrscheinlich.
Rechte Parolen wie „Entspahnt euch“, „Merkel muss weg“, „Rentner ist der gefährlichste Beruf: Niemand hat ihn überlebt“ – alles faschistische Parolen?
Huh. Ich glaub‘ ich geh auf keine Demo mehr und hoffe, dass der Freitag vielleicht schon vorher warnt, damit man die Vorgänge durchschaut und sich auf gar keinen Fall für die Rechten instrumentalisieren lässt.
Kann eigentlich nicht JEDE Demo von den falschen Leuten verunglimpft werden?
Im Übrigen habe ich noch ein paar Polizisten gedankt, die sehr kooperativ waren, dass sie dafür ihr Wochenende opfern mussten. Ich meinte das ehrlich, da ich auch noch berufstätig bin und weiß, wie aufbauend ruhige Wochenenden sein können. Das war wohl auch falsch und rechtes Verhalten.
Sie schreiben: „ Es zeigt sich ein Bild einer Querfront, in der sich Impfgegner*innen, rechte Esoteriker*innen, Faschist*innen, Neonazis, Ultrarechte und Verschwörungstheoretiker*innen mit Menschen einreihen, die von sich behaupten nicht „rechts“ zu sein, aber dennoch etwas gegen „Corona“ unternehmen wollen würde. Doch dieses Bild ist nicht mehr zu verteidigen. Es handelt sich hier mitnichten um ein Anliegen, welches sich auf demokratische Werte stützt, sondern es ist im Begriff, diese zu instrumentalisieren und ihre vermeintliche Verteidigung als Grundstein zu nutzen, um einen Umsturz herbeizuführen, der sich eines autoritären Staates nicht verweigern würde“.
Ich bin keine absolute Impfgegnerin, keine Esoterikerin, keine Verschwörungstheoretikerin...meinen Sie eigentlich nicht , dass es unter den sog. „Querdenkern“ auch demokratische gesinnte Menschen, denen Aufklärung ein Anliegen ist, gibt? Waren Sie eigentlich dabei, Frau Nowak?
++ Ich bin keine absolute Impfgegnerin, keine Esoterikerin, keine Verschwörungstheoretikerin...meinen Sie eigentlich nicht , dass es unter den sog. „Querdenkern“ auch demokratische gesinnte Menschen, denen Aufklärung ein Anliegen ist, gibt? Waren Sie eigentlich dabei, Frau Nowak? ++
Ging zwar nicht an mich, aber ich frage trotzdem mal: Was wollten Sie denn dort aufklären?
https://www.blaetter.de/ausgabe/2020/juni/widerstand-2020-wer-reitet-die-corona-welle - Hier ist ein sehr profunder Beitrag zum Thema, der die große Besorgnis artikuliert, die Sie auch formulieren:
++ Zitat: Mit der Erschießung des Kasseler Regierungspräsidenten und CDU-Politikers Walter Lübcke wurde vor einem Jahr, am 2. Juni 2019, der erste Fememord in der Tradition der Weimarer Republik an einem Politiker der Bundesrepublik begangen, mutmaßlich durch den Rechtsextremisten Stephan E., dem deswegen jetzt in Frankfurt am Main der Prozess gemacht wird.
An Walter Lübcke wurde Rache verübt, weil er mutig und offensiv die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung verteidigte. Auch in der Coronakrise wird jetzt wieder gegen die verantwortlichen Politiker als angebliche Volksverräter mobil gemacht. Derartige Vernichtungsphantasien drängen förmlich zur Tat: Denn wo die Diktatur herrscht, wird Widerstand bekanntlich zur Pflicht. Deshalb ist bereits der Parteiname Widerstand 2020 ein virulentes Problem, da er in alle Richtungen für Radikalisierungen offen und anschlussfähig ist. ++
Nach kraftvollem Signal aus Berlin: Mainstream lenkt ab mit Nazi-Narrativ
„Die Demonstration am vergangenen Samstag in Berlin war bunt, friedlich und vor allem sehr groß.“
der --->fememord(wikip.) ist ein definierter begriff,
als rache-anschlag auf verräter aus einer klandestinen organisation.
der anschlag auf lübcke war ein politisches attentat,
das demonstrativ terror-angst erzeugen wollte.
..und zeigte auch, wieviel diverser eigen-dünkel in der republik
unter dem dominierenden öffentlichkeits-spektrum un-geklärt west.
Ich wollte gar nichts aufklären; Sie haben meine Äußerung dezent umgebogen. Natürlich geht man nicht auf eine Demo, um etwas aufzuklären, sondern um für etwas einzustehen. Dafür aber muss man sich vorher aufgeklärt haben. Und meine Frage ist, mit welchem Recht das Bemühen um echte Aufklärung abgesprochen wird.
******
um hierzulande an einer demo teilzuhaben,
brauchts keine aufklärungs-bescheinigung.
das verstärken von massivität: reicht hin.
schutz-masken verweigern, plakate zeigen,
fahnen-schwenken: ist schon kür.
als orte für nach-denklichkeit kommen mir andere in den sinn.
Sehr lyrisch!
Nach dem Sie Covid 19 schon hinter sich haben fande ich es interessant dass Sie nie bei der "Maskenfrage" besonders aufgefallen sind.
;-)
und vor allem: gut organisiert + instrumentalisiert.
olaf sundermeyer klärt auf (auf vielen kanälen).
Der unterirdische Zustand deutscher Medien.
»Seit dem Ausrufen der „Corona-Pandemie“ stehen viele große deutsche Medien noch unseriöser an der Seite von Entscheidungsträgern. Der gesteigerte journalistische Herdentrieb mündet in eine absurde mediale Eintönigkeit. Die bezieht sich nicht nur auf Corona.
…
Wer sich (unter anderem) bei den Themen Corona-Politik, Corona-Demo, „Reichstags-Sturm“, Nawalny, Russland, Belarus, Linkspartei oder Krieg und Frieden nur in den großen deutschen Medien informiert, wird massiv in die Irre geführt.«
ja, diese verammte lügen-presse!
und:
pegida hat das schon immer gewußt!
...dass Sie sich für so eine Aussage nicht zu schade sind!...
die Aussage zu Flegel ist gemeint..
Sie kennen den Mann noch nicht.
Es spricht ein „Realpolitiker“, demgegenüber sind wir nur Spinner. Nur dass er ignoriert, dass wir längst keine Demokratie mehr haben, sie vielmehr durch Lobbykratie ersetzt wurde – von "Realpolitikern".
puh! gerade noch davon-gekommen...
Echt? Bitte nicht füttern. Ansonsten Ihnen alles Gute nach längerer Pause und hoffentlich nicht aus Gründen von Krankheit. :-)
Danke für den Tipp. Unkraut verdirbt nicht. :-) Neue Arbeit, aber erfüllend. Grüße zurück.
Das Bemühen um "echte Aufklärung" gibt es ja. Was wollen Sie denn da auf der Straße? Einem Haufen selbsternannter Aufklärer und Wichtigtuer zu folgen, das halte ich für absolut sinnlos.
Vor allem: WAS WOLLEN DIE DENN? Merkel in den Knast, Drosten in den Knast, Spahn einen Massenmörder nennen? Sind die noch bei Trost? Ich fand, dass sich auf dieser Demo gezeigt hat, wie verbissen die Leute eine Leitfigur suchen und wie schnell sie der zu folgen bereit sind. Corona ist ohnehin nur ein Vehicel für einen Volkszorn, den ich persönlich nicht zu verstehen bereit bin.
Sie waren doch mit den ersten Entscheidungen zur Corona-Frage durchaus einverstanden. Auf einmal nun fühlen Sie sich irregeleitet. Je nach Tagesform oder Stimmung. Na, das ist ja auch mal interessant.
Übrigens, habe ich anderswo schon angemerkt: Einseitigkeiten finden sich auch auf anderen Kanälen. Z. B. RT. In der russsischen Variante plädieren sie ordentlich für Maskenpflicht, in der deutschen Variante hofieren sie überall die Corona-Protestanten. Die Nachdenkseiten z. B. sind hoch parteiisch, wenn es darum geht, überhaupt rechtsradikale Tendenzen in den Demos zu erkennen. Die Nachdenklichkeit ist bei denen ziemlich verschwunden.
Ihre diätologischen rat-schläge zeugen vor allem:
von selbst-überschätzung.
Sie suchen es sich auch aus, wie Sie es wollen.
Der Inhalt meiner Kritik richtet sich nicht gegen die Corona-Maßnahmen, sondern gegen die bekannten Hysterie eines ganz überwiegenden Teils der Medienlandschaft, die Kritik daran, die Kritik an der etablierten Politik unisono in die rechte Ecke stellt. Auch Sie gehören dazu, bemühen sich z.B. seit Jahr und Tag darum, Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine entsprechend zu disqualifizieren – und darum geht es doch wohl. Um Denunziation übelster Art, der eigenen Märchenstunde wegen.
Ihre selbstwertdienliche, sehr pauschale Psychologisierung der unterschiedlichen Demo-Teilnehmer*innen, die jedem und jeder einen nebulosen Zorn unterstellt, ist erstaunlich. Das ist doch unter Ihrer Würde, Magda!
In jeder Demo findet man überzogene Parolen, die nicht 1:1 von allen genauso gesehen werden....
Ihre Frage WAS WOLLEN DIE DENN? kann ich nur persönlich beantworten, auch wenn ich sie lieber auf Augenhöhe gestellt sähe. Also ich lehne die Schutzmaßnahmen nicht grundlegend ab. Dennoch habe ich Fragen wie z.B. die Tatsache, dass nicht alle Testungen validiert sind bzw. falsche Ergebnisse bringen/die schon lange schwelenden Probleme im Gesundheitswesen nicht effektiver aufgegriffen wurden (Reduzierung und Privatisierung von Kliniken zum Schaden von Pflegepersonal und Patienten und die daraus folgenden Krankenhausinfektionen, die man in Holland weitestgehend im Griff hat) und erst seit Corona sich um die Bevölkerung intensiv „bemüht“ wird/ Wertschätzung für Pfleger und Krankenschwestern war reine Show/größere Expertenrunden, die die Schwierigkeit, zu Entscheidungen zu kommen, transparenter gemacht hätten, wurden nicht einberufen/ Einschränkung der Grundrechte und Übertragung aller Macht auf die Exekutive/ Vorantreiben der Überwachung usw.
Wenn das keine Gründe sind, auf die Straße zu gehen...(Ich muss nun dringend zur Arbeit und kann nicht mehr schreiben).
Liebe Magda,
wen man Ihren Beitrag liest, kann man den Eindruck haben, Sie hätten aus allen Ecken ein paar Kampfschlagwörter zusammengekehrt, um doch noch etwas gegen die ganze Sache auf der Schippe zu haben.
Das Bemühen um echte Aufklärung gab es auch schon vor den großen Anti - TTIP – Demonstration vor einigen Jahren wie auch vor allen Friedensdemonstrationen usw. Die allermeisten, die je an solchen Demos teilgenommen haben, hatten das Bemühen um Aufklärung und die Aufklärung selber hinter sich und wussten genau, was sie taten und wollten. Sie waren nicht „selbsternannte Aufklärer und Wichtigtuer“, sondern selbstständig Handelnde mit Erkenntnis ihrer Verantwortung. Und mit den Demos wollten sie Zeichen setzen gegen die Gefahren, vor denen so viele Menschen die Augen verschlossen hatten. Das war und ist weiterhin erlaubt und redlich. Ob Demonstrationen große Effekte haben, darüber kann man streiten, aber man muss sich klar darüber sein, dass Demos i. d. R. ein Aufbegehren der Ohn – Macht gegen die Macht und ihren Missbrauch sind.
Auch schon gegen TTIP waren Rechte mir dabei, und ich vermute einmal, dass es kaum noch Demonstrationen geben wird – mit welcher Zielrichtung auch immer -, in denen nicht mehrere oder weniger Rechte mitlaufen, was übrigens die Regierungen gar nicht weiter stören wird, denn so kann man jede Demo komplett diskreditieren. Und nun eine Frage an Sie: Da Sie von den Vorzügen des bundesdeutschen demokratischen Systems offenbar sehr überzeugt sind – haben Sie sich, als der Bundestag in den verschiedenen Parteien z. T. noch von ehemaligen NSDAP – Mitgliedern besetzt war, dagegen gestellt und es angeprangert? Ich vermute, das Sie es nicht wissen: Der erste Bundestag ohne ehemalige „echte“ Nazis war der von 1998.
Vielleicht erinnern Sie sich einmal, das schon gesagt wurde, die eigentliche Grenze in der politischen Welt verlaufe nicht zwischen rechts und links, sondern zwischen oben und unten, d.h. zwischen Macht und Ohn – Macht. Damit ist absolut keine Rechtfertigung rechter Gesinnung beabsichtigt, aber fragen Sie sich doch bitte auch einmal, wie es kommt, dass es immer mehr rechte Gesinnung gibt. Wenn ein Garten verunkrautet (mit Unkraut meine ich Gesinnungen, keine Menschen) – wer ist dann daran schuld? Das Unkraut oder der Gärtner, der den Garten nicht gut gepflegt hat? Wer nicht an die Wurzel des Übels geht (Neoliberalismus, Überwachung , rücksichtslose Globalisierung, Verarmung usw.), schimpft nur über Symptome. Und ob Sie es wissen oder nicht: Ja, die Regierungen der westlichen Welt (und nicht nur die) ziehen durch Waffenverkäufe, erdrückende Handelsabkommen, Sanktionen gegen andere Länder usw. tatsächlich eine mächtige Blutspur hinter sich her, und auch die Pharmaindustrie hat mehr Interesse an kranken als an gesunden Menschen.
Sie sprechen von einer „Leitfigur“. Wer hat denn Drosten und Wieler zu „Leitfiguren“ gemacht und all die anderen Top – Experten der Virologie und anderer Wissenschaftsbereiche außen vor gelassen? Die freiheitlich gesinnten Demonstranten, zu denen ich auch gehöre, sind keiner Leitfigur gefolgt, sondern haben Argumente der vielen Wissenschaftler, die kritisch argumentierten, ernst genommen. Ein Beispiel von jemandem, der gar nicht so sehr im Vordergrund stand: Dr. Klaus Köhnlein sagte schon zu Anfang der „Pandemie“, die Voraussagen mit völlig überfüllten Krankenhäusern und Massen von Toten seien absolut unrealistisch, zu so etwas werde es nicht kommen. Als es dann tatsächlich so war, gab man ihm nicht im Nachhinein Recht, sondern nannte den eigenen Total – Irrtum eine „paradoxe Prophetie“, die Sicherheitsmaßnahmen hätten so hervorragend gewirkt. Dass der Lockdown und die Maskenpflicht allerdings erst eingesetzt wurden, als sich die Infektionszahlen schon stark nach unten neigten, übersah man. Aber Zustimmung hat dieser Arzt nun wirklich verdient.
Wenn Sie von „Volkszorn“ reden, dann schieben Sie alle Demonstranten und deren überlegte Argumente auf einen Müllhaufen. Die überwiegende Anzahl der Demonstranten und Kritiker denkt und handelt nicht völkisch, sondern aus individueller Einsicht; allerdings kann man darauf tatsächlich überhaupt nicht?
Die überwiegende Anzahl der Demonstranten und Kritiker denkt und handelt nicht völkisch, sondern aus individueller Einsicht; allerdings kann man darauf tatsächlich sogar weitreichende freie Gemeinschaften aufbauen. Und all das sind Sie „nicht zu verstehen bereit“, wirklich überhaupt nicht?