Tesla in Grünheide verhindern! (2)

Bürger*innenbeteiligung Bis zu 12.000 Arbeitsplätze will Tesla schaffen – in den USA ist das Unternehmen als gewerkschaftsfeindlich bekannt, hier ebenfalls.

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Bis heute sind Einwendungen gegen die Tesla-Fabrik in Grünheide möglich. Vorgestern hatte ich bereits den größten Teil meiner Bedenken beim Landesamt für Umwelt eingereicht, vor allem aufgrund der Gefährdung des Trinkwassers, und weil ich ernsthafte Zweifel an der persönlichen Eignung des Unternehmers Elon Musk habe, ein so risikobehaftetes Vorhaben verantwortungsvoll umsetzen zu können. Meine Einwendung mit 10 Kritikpunkten habe ich hier im Blog veröffentlicht.

Heute reiche ich einen weiteren wichtigen Aspekt nach. In den USA gilt Tesla – ebenso wie Amazon – als eins der gefährlichsten Unternehmen, was Arbeitsunfälle der Beschäftigten betrifft (LabourNet, 02.05.2018). „Elon Musk, der Chef von Tesla, will keine Gewerkschaften“ berichtetet die Tagesschau am 23.11.2020. Diejenigen, die sich dafür einsetzen, „müssen befürchten, ihren Job zu verlieren“. Auch in Grünheide sieht es schon jetzt nicht gut aus für die Beschäftigten. So wurden laut einem Bericht von Business Insider vom 15.08.2021 bei der illegalen Verlegung von Abwasserrohren polnische Bauarbeiter ohne Coronaschutz und zu einem Stundenlohn von 8,70 Euro beschäftigt, also deutlich unterhalb des Mindestlohns.

Die IG Metall hat ein Haus in der Nähe der Baustelle angemietet, um für die Beschäftigten gut erreichbar zu sein (rbb, 26.07.2021). Eine eigene Website hat sie dafür auch bereits eingerichtet. Der Umgang von Tesla mit den Beschäftigten ist ein weiterer Grund, der gegen eine Genehmigung des Unternehmens in Grünheide spricht.

Hier meine 2. Einwendung genen den Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide

Diese Einwendung gegen das Bauvorhaben von Tesla in Grünheide habe ich heute beim Landesamt für Umwelt, Genehmigungsverfahrensstelle Ost, unter der Vorhaben-IDG07819 beim Einwendungsportal des Landes Brandenburg online eingereicht.

Sehr geehrte Mitarbeiter*innen,

ergänzend zu meinen Einwendungen vom 17. August 2021 möchte ich heute einen weiteren Punkt nachtragen: Gefährdung der Beschäftigten

Aus den Tesla-Werken in den USA ist bekannt, dass der Unternehmer Elon Musk strikt gegen Gewerkschaften ist. Er droht Beschäftigten sogar, sie zu entlassen, wenn sie sich einer Gewerkschaft anschließen. Das Unternehmen zählt zu den Spitzenreitern, was Arbeitsunfälle angeht. In Grünheide wurden nach Presseberichten polnische Beschäftigte illegal unterhalb des Mindestlohns bezahlt.

Auch dies ist ein weiterer Grund – insbesondere aufgrund des Umgangs mit Gefahrstoffen bei Tesla – dem Unternehmen keine Erlaubnis zu erteilen. Denn aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen sind sowohl die Beschäftigten selbst gefährdet, als auch die Umwelt.

Freundliche Grüße

Elisabeth Voß

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Geschrieben von

elisvoss

Freiberufliche Autorin, Journalistin, Vortragende und Beraterin zu Solidarischem Wirtschaften und Selbstorganisation in Wirtschaft und Gesellschaft.

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