Untotensonntag

Geister In Romanen hat das Comeback aus dem Jenseits Konjunktur und erhöht unseren Lesegenuss. Warum ist das eigentlich so?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2018

Gespenster sind einfach nicht totzukriegen, überall wimmelt es derzeit von Untoten, Geistern und Wiedergängern. Nicht nur in der erfolgreichsten Serie der Welt — Game of Thrones — ist der Fortbestand der Menschheit durch eine Untoten-Armee gefährdet, auch literarisch melden sich die Spukgestalten vermehrt zu Wort. Doch warum jetzt und was wollen diese Gestalten oder besser Ungestalten den Lebenden mitteilen?

Im vielleicht schönsten dieser zwischen Heimsuchungen, Magie und Geistergeschichten schillernden Romane – George Saunders’ Lincoln im Bardo – begibt sich 1862 der amerikanische Präsident nach dem Tod seines geliebten Sohnes nachts auf den Kirchhof, wo er sich unbeobachtet wähnt, es aber beileibe nicht ist. Der Friedhof ist ganz