Gespenster der Phantasie

Alejandra Pizarnik Zum ersten Mal wurden die Tagebücher der argentinischen Dichterin veröffentlicht
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Was passiert mit einer jungen argentinischen Dichterin in den Jahren von 1950 bis 1960, die unbedingt Rimbaud sein möchte? Sie wird zwangläufig ein exzessives, schmerzliches Leben führen. Und sie wird trotz ihres großen Talents, trotz Inspiration, Kreativität und trotz beharrlicher Suche nach Erneuerung der spanischsprachigen Dichtung nicht nur am ausbleibenden Erfolg scheitern, sondern ihr Leben opfern. Die Rede ist von Alejandra Pizarnik, die 1936 in Buenos Aires als Tochter russisch-jüdischer Emigranten geboren wird und 1972 mit 38 Jahren Selbstmord begeht. Ab Mitte der fünfziger Jahre thematisiert sie ihren Tod in Gedichten und in Tagebüchern (1954-1971) Dutzende Male.

Nach der Veröffentlichung ihrer Gedichte, Cenizas - Asche, Asche (2002) li