Kein Grund zum Jubel

Brasilien Staatschef Lula da Silva bleibt auch in einer zweiten Amtszeit ökonomischen Blockaden ausgesetzt
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Dieser Sieg in Runde zwei des Präsidentenvotums war vorauszusehen, auch das Ergebnis von etwa 61 Prozent - daher zirkulierten die ersten euphorischen Emails bereits Tage vor dem 29. Oktober. Doch Vorsicht, Lula hat gesiegt und Geraldo Alckmin, der Kandidat der brasilianischen Rechten, dem sogar Verbindungen zum erzkonservativen Opus Dei nachgesagt werden, ist mit fast 40 Prozent nicht eben deklassiert worden. Lulas Partido dos Trabalhadores (PT) geht geschwächt aus dieser Wahl hervor, ohnehin stellt sich die Frage: Was kann ein eher linker Präsident mit nur schwachem Rückhalt im Kongress bewegen?

Als Lula vor vier Jahren erstmals antrat, reagierten die globalen Finanzmärkte panisch. Brasilien sah sich zum Risikostaat degradiert, der mit Zinsen von fast 30 Prozent be