Auf 28 Prozent kletterten die Umfragewerte der Grünen, nachdem Annalena Baerbock ihre Kandidatur für die Kanzlerinnenschaft verkündet hatte. Das war im April. Dann kamen Ungenauigkeiten in ihrem Lebenslauf ans Licht. Ein Plagiatsjäger fand in Baerbocks Buch Jetzt. Wie wir unser Land erneuern Stellen, die aus anderen Quellen übernommen, aber nicht mit Verweisen gekennzeichnet waren. Eine nicht beendete, aber von der Heinrich-Böll-Stiftung geförderte Promotion sorgte für Kritik. Jetzt liegen die Grünen bei unter 20 Prozent. Die Autorin Jagoda Marinić ärgert sich über die Angriffe – und spricht von Frauenhass.
der Freitag: Frau Marinić, Sie bejubelten Baerbocks Kandidatur nach ihrer Verkündung als emanzipatorisches Projekt. Sehen Sie das heute noch immer so?
Jagoda Marinić: Annalena Baerbock hat den Machtkampf gegen Robert Habeck gewonnen. Dann ist sie ans Mikro gegangen und hat gesagt: Ja, auch die Frage der Emanzipation spielt für ihre Kandidatur eine Rolle. Das war mutig und bahnbrechend!
Oder unklug, weil es ihr Können in den Schatten und ihr Geschlecht nach vorn stellte?
Wir Frauen sind oft bemüht, zu sagen: Aber nehmt mich bloß nicht deshalb, weil ich eine Frau bin! Damit haben die Grünen gebrochen. Ihre Aussage war: Das politische Ziel, Gleichstellung zu erlangen, spielt eine zentrale Rolle. Die ersten Umfragen haben gezeigt, dass große Teile der Bevölkerung dieses Signal richtig fanden.
Dann kam ans Licht, dass Baerbock bei ihrem Buch unsauber gearbeitet hat, ihre von der Heinrich-Böll-Stiftung geförderte Promotion nicht beendete ...
Es ist schon absurd, wie jede Kleinigkeit so hochgejazzt wird.
Baerbock räumte nun selbst Fehler ein. Ist Kritik an Verfehlungen von Politikern nicht legitim?
Ich nehme an, dass dieses Spiel ein Stück weit mit allen gespielt wird. Aber die Art und Weise, wie sich alle auf Baerbock stürzten, in welch kurzer Zeit, im Netz vorangetrieben von explizit frauenfeindlichen Stimmen – das macht insgesamt den Eindruck: Hier wird an jemandes Ansehen gebohrt für etwas, das weit über die konkrete Person hinausweist. Um herauszufinden, inwiefern die Angriffe auf Baerbock misogyn sind, müssen wir die Frage beantworten: Ist es für viele schon eine krasse Provokation, dass sich so eine junge Frau erstmals das mächtigste Amt zutraut?
Nach 16 Jahren unter einer Kanzlerin Angela Merkel mutet es schon komisch an, dass eine Frau als Kanzlerkandidatin so eine Provokation darstellen soll.
Wirklich? Merkel soll uns von der Frauenfeindlichkeit erlöst haben? Ohne Baerbock wären da nur drei Kandidaten gewesen, nach 16 Jahren Merkel. Die Grünen wollten etwas dagegensetzen. Die Empörung darüber mag an ihrer mangelnden Erfahrung im Regierungshandwerk liegen, oder an ihrer Jugend. Was mich stört, ist diese Erzählung: „Die Baerbock ist über ihren Ehrgeiz gestolpert.“ Als dürfe eine Frau nicht ehrgeizig sein!
Weil sie fürsorglich sein soll?
Genau. Baerbock müsste doch eigentlich gucken, ob es Robert Habeck gut geht auf dem Weg zum Kanzleramt – und ihm nicht noch Steine in den Weg legen! Wie kann sie ihn so unglücklich machen, wo er doch selbst sagt, wie gerne er dem Land gedient hätte? Da gibt es diesen schönen Begriff „himpathy“. Es fällt uns sehr viel leichter, Empathie für Männer zu empfinden, als für Frauen.
Hätte Habeck sein Hadern also lieber für sich behalten sollen?
Nein, es ist legitim, dass er sagte: Ich habe hier einen Verlust. Wenn wir die Rollenbilder öffnen, muss auch der Mann trauern dürfen, denn er wird Verluste haben. Aber mit der „himpathy“ kommt der Gedanke: Baerbock hätte doch noch so viel Zeit gehabt, warum ist die so ungeduldig? Sie hätte ja nach ihm dürfen, wenn die sich etabliert hätten … Es wäre ja so schön, wenn Habeck seinen Traum hätte erfüllen dürfen! Und die Frau, die kann doch eigentlich ohne die Kanzlerinnenschaft leben, für die ist das doch gar nicht vorgesehen. Für einen Mann hingegen stellt die fehlende Kandidatur ein Scheitern dar. Ganz ehrlich, als sie es verkündete, am Mikrofon, dachte auch ich: Boah, krass, die macht das echt?
Sie dachten, sie würde es nicht wagen.
Ja.
Ich auch. Wieso haben wir das bei Angela Merkel nicht gedacht?
Wir dürfen nicht vergessen, dass Merkel zunächst auch das kleine Mädchen von Helmut Kohl war. Völlig unterschätzt. Und als sie Kohl dann abgesägt hat, wurde sie als Eiskalte dargestellt. Wie Sawsan Chebli, die „es wagte“, mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller um den Berliner Wahlkreis zu konkurrieren. Das ist Vatermord!
Aus dem Mädchen wurde dann „Mutti“. Das kam 2008 von Michael Glos, ihrem CSU-Wirtschaftsminister. Interessant auch, dass Männer mächtige Frauen scheinbar in Bezug zu sich setzen müssen: Ihre Tochter, ihre Mutter. Ist „Mutti“ besser als „Kohls Mädchen“? Weil Mutti immerhin regieren darf?
Man verharmlost eine Kanzlerin mit diesem Wort, spricht ihr ein Stück der Macht ab, indem man sie zurück in die weibliche Fürsorgerolle presst. Es war ein Versuch, den Gesichtsverlust der Männer umzudrehen. „Die darf jetzt führen, weil die so fürsorglich ist.“
Ist die Mutti-Rolle denn so anders als die des sich ja auch sorgenden Landesvaters?
Ja, weil die Attribute, die man dem Vater zuschreibt, nicht machtaussschließend sind. Im Gegenteil: die väterliche Rolle ist, in die Welt rauszugehen. Deswegen fragt auch den Landesvater niemand: “Wer kümmert sich um deine Kinder?” Wer loszieht, darf in der Familie abwesend sein. Der Vater darf auch mal ein Machtwort sprechen.
Zur Person

Foto: Eventpress/IMAGO
Jagoda Marinić ist Autorin und Kulturmanagerin. In ihrem Podcast Freiheit Deluxe diskutierte sie jüngst mit der US-Autorin Siri Hustvedt über Macht. Ihr Buch Sheroes. Neue Held*innen braucht das Land erschien 2019
Über Merkel sagt man, sie habe „verwaltet“. Bis 2015, da hieß es dann: „Mutti muss weg!“ Fühlten sich diese rechten Männer, die das skandierten, von ihrer „Mutti“ nicht gut umsorgt, weil sie „andere“ Söhne bevorzugte?
Für mich ging es da eher um Nationalismus: Das ist doch mein Staat, meine Steuern, ich habe den Pass, ich habe das Recht auf Fürsorge, und "die" nicht. Die Wut richtete sich nicht nur gegen Merkel, sondern etwa auch gegen den damaligen Innenminister Thomas de Maizière. Aber wo Sie Recht haben: Da schwingt so eine Art deutscher Infantilität mit. Der Staat muss für mich sorgen. Wie so eine kindliche Kränkung, schon wenn die Bahn zu spät kommt: Wie wird das jetzt für mich organisiert?
Diese Sorge funktioniert aber nicht ohne Macht, oder?
Das Spannende ist ja: Die hat sie! Wer Angela Merkel einmal live erlebt hat, sieht die Macht in ihrer Körpersprache. Von wegen: "Die weiß nicht, wohin mit ihren Händen, und hält sich an ihrer Raute fest." Ich habe sie bei einer Veranstaltung am Deutschen Theater erlebt: Wie perfekt sie die Körpersprache von Präsenz, Kontrolle und Machtgesten beherrschte! Sie ging den Bordstein hinunter, die Männer blieben auf dem Gehweg zurück. Sie stieg in ihre Limousine, sie saß schon drin, hielt den Kopf nochmal raus, und selbst von dort unten hatte sie diese Geste, nur mit dem Winkel, in dem sie den Kopf hielt: Ich sag hier, wo es lang geht. Es ist interessant: Man will einer Frau keine Macht zugestehen. Deshalb tut man erst so, als hätte sie gar keine Macht, sondern würde sich nur sorgen um die Bevölkerung. Und dann, nachdem sie offensichtlich Macht hat, tut man eben so, als wäre sie gar keine Frau...
Außer bei den Festspielen in Bayreuth, erinnern Sie sich? Dieses schöne Kleid mit dem tiefen Ausschnitt? Dieses Dekolleté?
Irre, was dieses Foto für Wellen geschlagen hat.
Die hatte plötzlich Brüste! Die Kanzlerin! Was für ein Skandal.
Und da sind wir bei Annalena Baerbock und ihrem „Wagnis“, weil sie vom Kleidungsstil, vom Auftreten her klar weibliche Attribute zeigt. Sie wagt es, Frau zu bleiben, obwohl sie Macht beansprucht.
Tun das andere nicht? Franziska Giffey, immerhin Spitzenkandidatin der SPD in Berlin?
Immer Hosenanzüge! Und Annegret Kramp-Karrenbauer wurde für den kurzen Rock bei der Amtseinführung als Verteidigungsministerin heftig kritisiert.
Und Manuela Schwesig, die "Barbie-Puppe" genannt wurde...
...weil sie harmonische Gesichtszüge hat und blondes Haar, das war schon zu weiblich für das Amt der Ministerpräsidentin.
Ich bin noch nicht überzeugt, dass es hier nur um Weiblichkeit geht. Fragen wir mal so herum: Wenn Merkel die Mutti war, was ist Baerbock? Das Mädchen?
Baerbock verkörpert für mich nicht das Mädchen, sondern die Figur der „aggressiven Powerfrau“. Dieser Begriff ist auch für viele Frauen und Feministinnen ein Affront: Er teilt „normale“ Frauen von Frauen, die etwas schaffen. Doch auch die Männer nehmen diese Unterteilung vor, wenn sie „Alphatiere“ sagen.
„Normale“ Frauen können keine Kanzlerin sein, "Alpha-Frauen" schon?
Viele Frauen sagen sich: Ich hätte mir, wenn ich ehrlich bin, so eine Führungsrolle nicht zugetraut. Manche sagen auch: „nicht gewollt“. Also gibt es wohl irgendwas Alphatier-Mäßiges in Baerbock, das sie dazu bringt, sich das in dieser Situation mit diesem Mangel an Erfahrung zuzutrauen.
„Alpha“ kennt man, wie Sie sagten, eigentlich in Verbindung mit „Mann“. Ist es feministisch, sich diese Eigenschaft anzueignen?
Manche sehen es so, dass der Fortschritt darin besteht, dass Frauen ohne Ächtung öffentlich alle menschlichen Eigenschaften ausleben dürfen, auch die harten. Andere Feministinnen sagen: Habeck ist doch der eigentliche Fortschritt, er bringt das Weichere in die Politik! Dabei wollen wir Frauen die alten Werte der Männerwelt doch loswerden, wir wollen anders, besser, weicher sein.
Und das hieße: Wir wollen keinen Lebenslauf aufhübschen, wir wollen keine Bücher schnell-schnell schreiben, nur um Erfolg zu haben. Ich muss zugeben: Mich haben diese Geschichten um Baerbock daher auch etwas enttäuscht.
Weil man perfekt sein muss, um Fortschritt zu ermöglichen? Baerbock war als Person doch schon immer konservativer und konventioneller als Habeck. Auch deshalb hatte sie nach der Bekanntabe gleich so eine breite Zustimmung.
Konservativ für wen? Bei Rechten gelten doch alle Grünen als weltfremde Akademiker, die Konflikte mit Stuhlkreisen lösen wollen.
Aber Baerbock wählt explizit einen Sprachduktus, der nicht akademisch daherkommt. Sie versucht, sehr kurz zu sprechen, einfache Botschaften zu senden. Sie sucht immer eine Bürgernähe ...
Ja, sie sucht sie, das sagt doch schon alles. Baerbock ist Akademikerin, das wird sie nicht los.
Ich glaube, der Affront liegt woanders: Dass Annalena Baerbock dort steht, ist das Ergebnis einer Geschichte einer Partei, die mit Frauen auf eine Art umgeht, wie es Konservativen zuwider ist. Für die CDU ist es immer noch okay, wenn sie 80 Prozent Männer in Spitzengremien haben. Die Grünen sagen: Nein, es muss halb-halb sein, ihr habt da jetzt keine Wahl. Diese Vorschriften bedeutet, dass dieses Ziel erlangt wird, automatisch. Der Hass, den Baerbock abbekommt, hat auch damit zu tun: Hinter ihr steht eine Armee von Frauen, die Gleichstellung über Jahrzehnte in Deutschland durchgesetzt haben, parteiintern, aber auch etwa in Verwaltungen.
Wieso hat Merkel diesen Hass so viel weniger abbekommen?
Sie wurde Kanzlerin mit Unterstützung einer männerdominierten Partei, das war kein gesamtgesellschaftlich-feministisches Projekt, das war: Eine Frau hebt die Hand, und Männer sagen, okay, die darf das machen. Aber bei den Grünen heißt es: Nein, wenn eine Frau will, dann macht sie es zuerst! Auch dann, wenn eigentlich ein Mann will. Und so eine Partei bekommt fast 30 Prozent? Wird das jetzt Zukunftsmodell? Dass alle Männer so frustriert dasitzen wie Habeck? Oder Baerbocks Mann, der sich jetzt um die Kinder kümmert? Eine Horrorvision für viele. Die wollen das um jeden Preis verhindern, und das geht gerade am besten über Angriffe auf Baerbock.
Das ist wohl der größte Unterschied zu Merkel: Sie wollte das Bestehende verwalten, Baerbock will Veränderung – in eine Zukunft, die viele Männer ängstigt.
Nicht nur Männer! Es gibt viele Frauen, die ein Lebensmodell mit Ehegattensplitting gewählt haben. Die berufliche Identität ist kein großer Teil ihres Lebens. Wenn nun Baerbock sagt, dieser Beruf ist ihr so viel wert, dass sie ihre Kinder zu Hause lässt, stellt das deren Lebensentscheidung infrage und macht sie zu einer Kategorie von Frau, die sie rückständig wirken lässt. Baerbock hat nicht nur Männer als Feinde, sondern auch jene Frauen, die meinen: Du löschst die Mutterschaft als Zentrum des Lebens aus, über die ich mich definiere! Die Feministin Bascha Mika nennt das „Komplizenschaft mit dem männlichen System“.
Diese konservativen Frauen und Männer haben doch recht: Ihr Lebensmodell wird von den Grünen infrage gestellt. Die Angriffe auf Baerbock sind also nicht nur frauenfeindlich motiviert, sondern Teil eines ganz ernsthaften politischen Kampfes: Welche Geschlechterrollen wollen wir? Ein Habeck würde womöglich ganz ähnlich fertiggemacht werden.
Nur hätte Habeck das Glück gehabt, dass er damals, als er auf die politische Bühne kam, schon mit vielen Angriffen umgehen musste.
Die Angriffe hätten sich intensiviert. Habeck bricht die Geschlechterrollen auf, weil er weich ist. Sein PR-Bild mit den Pferden auf Instagram: Da sprach er von Magie! Das machen doch nur Mädchen.
Nein, es gibt da trotzdem einen Unterschied zu Annalena Baerbock. Da ist dieses seltsame Urvertrauen, das wir alle entwickelt haben: Der Mann macht das schon. Wenn man nach der Wahl von Trump die Frauen in den USA fragte: „Warum habt ihr euch für Trump entschieden?“ Dann sagten viele: „Weißt du, ich bin doch selbst eine Frau und weiß, wie emotional ich bin. Und ich denke nicht, dass es gut ist, wenn eine Frau ... Lass doch mal ihr Kind krank werden, ich weiß, dann bin ich total aufgelöst, und sie soll dann morgen einen großen Gipfel leiten? Ich will das dieser Frau nicht zumuten.“ Auch bei den Grünen-Unterstützerinnen gibt es diese tiefe Verunsicherung, ob jahrhundertealte Geschlechterbilder echt verändert werden können. Ob wir uns da nicht etwas einreden, was einfach nicht funktioniert.
Dabei sind „unsere“ Geschlechterrollen nicht jahrhundertealt – sie waren immer umkämpft.
Uns fehlen aktuell aber die Bilder im kollektiven Gedächtnis: Wie etwa Frauen in den 1920er Jahren um die Welt flogen, Intellektuelle und Künstlerinnen machten Pilotenscheine. Da gab es eine krasse Eroberungsdynamik der „männlichen Sphären“, vor 100 Jahren. Die haben wir im Westen nach dem Krieg komplett ausgelöscht. Danach blieb nur die sorgende Mama, auf diese Rolle wurden alle Systeme ausgerichtet: Steuern, Schulen, Arbeitsmodelle.
Und wir denken: So progressiv wie jetzt waren wir Frauen noch nie. Und uns wird mulmig dabei.
Und das erklärt auch, warum selbst bei solch banalen Angriffen wie jetzt auf Baerbocks Sachbuch die Empörung so hochschnellt. Warum hält man sich angesichts der Fehlhandlungen anderer Politiker so daran fest? Weil man fast dankbar ist, sich wegen diesem Vorfall keine Gedanken mehr machen zu müssen, ob dieser radikale Geschlechterwandel geht. Man kann es abhaken: Gut, wir haben es probiert, sie hat es sich selbst vermasselt, dann können wir wieder zum Laschet, der kann zwar auch nix, aber da wissen wir, wie das Nichts-Können funktioniert. Läuft ja seit Jahrzehnten so, wird schon.
Och, kann das nicht doch einfach der Habeck in die Hand nehmen: Diesen Reflex kenne ich. Aber es geht ja auch um ein gigantisches Zukunftsprojekt. Es geht nicht darum, das Ruder für ein paar Stunden zu halten. Was Baerbock schaffen muss, ist, das Ruder herumzureißen! Sie wäre für einen umfassenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft verantwortlich. Dass man da ein bisschen eingeschüchtert ist, ist doch nachvollziehbar?
Womöglich war das ein Fehler der Grünen: die Ansprüche zu groß zu machen. Die grüne Utopie ist eine Utopie, die grüne Politik aber wird auf konservative, beharrende Kräfte treffen. Und heraus kommt dann eine konservativ-grüne Politik wie in Baden-Württemberg. Ich glaube, dass die Chance wegen der rechten Kräfte global nicht so groß ist, dass sie die Gesellschaft so tiefgreifend umbauen könnten.
Jetzt reden Sie den Wandel klein, vorhin hieß es noch: Allein Baerbocks Kanzlerinnenschaft ist so revolutionär, dass sie selbst uns Angst einjagt.
Ja, den Wandel zu beanspruchen, ist revolutionär – und dafür solche Umfragewerte zu erhalten! Aber schaffen es die Grünen, den Wandel mit Hoffnung zu verbinden? Oder wird die Angst zu groß, der Wandel gestoppt, und an die Stelle der Zukunftsfreude tritt der Frust: Okay, es wird nie einen Wandel geben. Dann rutschen wir ins Reaktionäre. Dann wird die Welt von gestern wiederhergestellt.
Die von Armin Laschet, Friedrich Merz und Hans-Georg Maaßen?
Die Zeit mit Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin ist für uns eine krasse Schule: Wie ernst meinen Deutsche es wirklich mit Feminismus? Mit dem Wandel? Wenn wir es nicht ernst genug meinen, werden Jüngere als wir kommen, mit einer schonungsloseren Energie, das sieht man schon bei Klimafragen: Das Gestern reicht nicht.
Wie ernst meinen Sie es also noch mit Baerbocks Kandidatur als emanzipatorischem Projekt?
Vielleicht haben ihre Verfehlungen gezeigt, dass sie nicht so anders ist, wie viele gehofft haben. Aber sie ist nicht allein, sie steht für eine Partei, die es mit der Gleichstellung ernst meint – anders als damals Merkel. Ich sage also: Sie ist immer noch anders genug.
Kommentare 94
Zunächst: In Deutschland werden keine Personen gewählt, sondern Parteien. Da aber der gesamte Mainstream der Presse, und »der Freitag« bildet da keine Ausnahme, auch verlegt hat auf's Inszenieren von Personen – es gibt keine Inhalte und »Wahlen dürfen an Wirtschaftspolitik nichts ändern« (Schäuble) – reden wir also über Personen. Angela Merkel wurde 16 Jahre lang sowohl als Frau wie auch als Kanzlerin gelesen.
Das könnte Annalena auch schaffen, wenn sie sich nicht so unendlich dusselig anstellen würde und - kleiner Unterschied zu Merkel, die ja lustigerweise sowohl mal für Familien (*kicher*) als auch für Umwelt (lol!) zuständig war – über etwas mehr ... sagen wir: qualifizierende Erfahrung ... verfügen würde. Jenseits ihrer missglückten Selbstinszenierung.
Es gibt auf all diese Fragen nur EINE richtige Antwort: Die Partei der ARBEITERKLASSE muß neu aufgebaut werden. Von Grund auf, vom Haupt zu den Gliedern. Die PdL kann es nicht sein – die drückt sich neuerdings, wahrscheinlich wegen ihrem Selbstauslöschungs-Gen, schon vor stinkbürgerlichem parlamentarischem Wahlkampf.
Leider geht all dies nur längerfristig. Aus diesem – und nur aus diesem EINEN einzigen – Grund ist es richtig, im September die Grünen zu wählen. Egal was kommt – die Wahl der Grünen KANN nicht falsch sein: Beweisen sie sich als gemäßigte reformerische Erneuerungskraft, erhält die Arbeiterklasse eine kleine Verschnaufpause, eine Erholungspause für ihre Restrukturierung. Begehen sie hingegen Verrat im größtmöglichen Stil und gebährden sich als Vollstrecker einer harten neoliberalen Wende, sind sie für alle Zeiten, für immer und ewig verbrannt. Künftig wird es keinerlei Illusionen mehr geben bezüglich bürgerlicher Reformkräfte, und der Weg für eine ECHTE linke Partei ist frei.
Aus dem Grund: Nicht ablenken lassen von dem Hillary-Clinton-Gesäusel im Interview. Gewinnt Baerbock (wonach es im Moment zugegeben nicht ganz aussieht), kann man das als Kollateralschaden wegstecken und den Aspirantinnen des Karrierefeminismus ihr Gläschen Schampus sogar gönnen. Warum nicht? Sollte Baerbock ein paar Sozialreformen auf den Weg bringen, wären ein paar geköpfte Sektflaschen bei den Falschen sicher zu verschmerzen.
>>Die Partei der ARBEITERKLASSE muß neu aufgebaut werden.<<
Ja, zweifellos, nachdem die Wunden geleckt sind.
Das heisst, die nächsten 4 Jahre können für den Aufbau einer Opposition der Nichtbesitzenden genutzt werden. Die ausserparlamentarisch (auch in Gewerkschaften!) gut vernetzt ist.
Was die Grünen angeht: Ich denke, sie werden dieses Mal erreichen was sie schon 2017 anstrebten, eventuell sogar ohne FDP. Meine Stimme brauchen sie dafür nicht, ihr eigenes, auf Kosten von "S"PD und C-Parteien gewachsenes Klientel dürfte ausreichen.
>>In Deutschland werden keine Personen gewählt, sondern Parteien.<<
Ja. Deswegen wäre Diskussion über eine Personen allenfalls in dem Wahlkreis in dem sie direkt kandidiert angebracht.
Parteien mit vielen Wählern stellen aber eine Gallionsfigur ("Kanzlerkanditat/in") in den Vordergrund, über die man sich in Wahlkrämpfen trefflich das Maul zerreissen kann. Um Beschäftung mit ihren programmatischen Zielen und Entscheidungen in Regierungszeiten zu vermeiden.
Bitte WuMing nicht zu sehr ärgern – abgesehen von dem überdurchschnittlich stark präsenten Zukunftsoptimismus Marke Fernost trifft der User doch eine Reihe Punkte recht zielgenau, die viele in der Klarheit nicht so auf dem Schirm haben (etwa: COVID, wertewestliches Gebahren, Kriegsambitionen).
Schon erstaunlich, dass die Namen Liz Mohn und Friede Springer bei Erwähnung der Kanzlerschaft Merkels in diesem Zusammenhang so gar nicht auftauchen. Und nicht die sonstigen Umstände (Kohl, Schäuble) ihrer "Inthronisation".
Mit Maja Göpel als BK-Kandidatin wären mir die Bündnis90/Grüne vielleicht wählbar. Aber die ist wohl viel zu sehr Wissenschaflterin für dieses Amt. Aber so stimmen bei ihr sicherlich die Quellen zu ihren Büchern und Texten schon mal. Und ihre Arbeitsthemen allemal.
Übrigens ebenfalls erstaunlich, wie locker hier über das höchste Amt eines 82 Millionen-Landes mit immer noch enormer Wirtschaftskraft und politischem Gewicht parliert wird. Ist dieses Amt wirklich so disponibel?
Baerbocks Kandidatur auf ein emazinpatorisches Projekt zu reduzieren ist im Grunde sexistisch. Die ihr immer wieder auf diese wohlmeinende Weise beispringen, werden ihr letztlich schaden.
Schätze mal, man kann nicht alles haben im Leben ;-).
"Aber bei den Grünen heißt es: Nein, wenn eine Frau will, dann macht sie es zuerst! Auch dann, wenn eigentlich ein Mann will. Und so eine Partei bekommt fast 30 Prozent? Wird das jetzt Zukunftsmodell?"
Lol...niemand hat mehr "Angst" vor Frauen im Kanzleramt nach verdammt 16 Jahren Merkel.
Also echt, da reduziert die CDU und ihre konservative Presse den Wahlkampf auf Persönlichkeitsmerkmale der Kanzlerkandidatin...um blos nicht über Inhalte reden zu müssen....
der "worst case" für die CDU wäre ein Inhalts-Wahlkampf! Wo man sich an deren Phrasen im Wahlprogramm abarbeitet und diese blosstellt.
Und was macht der deutsche Feminismus? : Eine reduzierung auf die Persönlichkeitsmerkmale der Kandidatin! Inhalte??? "Frau" also wählen !
In das Amt übrigens das gerade 16 Jahre von einer Frau besetzt wurde. Die jungen Erstwähler/innen kennen das Amt nur mit KanzlerIN!!!
Welche "gläserne Decke" soll da noch durchbrochen werde !?
Ein völlig verzweifelter "trickle-down Feminismus" verspricht grundlos besseres Regieren durch Frauen...und mehr rechte für Frauen...bei Merkel wurde das auch in jedem Wahlk(r)ampf gemacht...die baldige Angleichung der Löhne von Mann und Frau herbeigeschrieben...wenn nur Merkel gewählt wird. Pustekuchen, auch 16 Jahre später.
Wäre Bearbock (ggü Habeck) die bessere Kandidatin und noch nicht beschädigt gewesen, hätte der Artikel nicht so verzweifelt gewirkt wie er es jetzt tut. Dumm bleibt er mMn trotzdem.
Die haben sich wissentlich für den/die Kandidaten/in entschieden die viel weniger Erfahrung und mehr Angriffsfläche hat...als Resultat gibt es jetzt ca 20% und im besten Fall für die Grünen (nicht für uns), eine Außeninisterin Baerbock...als Junionpartnerin mit der Union. (sic)
Beim Thema "Krieg und Frieden" eine Horrorvorstellung.
In dem Amt kann sie dann voll aufgehen und in Vollzeit für die NATO gegen Russland und China hetzten. Von hochgefährlich bis peinlich wird alles drin sein.
Höhere Rüstungsausgaben. Mehr Bundeswehreinsätze. Sanktionen gegen das "System Putin".
„Wir dürfen uns nicht wegducken“, so Baerbocks und: „Wenn der Westen (sic) Ländern wie China, Rußland nicht das Feld überlassen will“, müsse „Europa seine Rolle in der Welt ernster nehmen“.
Biden will sie dabei „ein ambitioniertes Angebot für eine erneute transatlantische Agenda unterbreiten“....ja, wenn das Imperium pfeift steht Baerbock und ihre Partei Gewehr bei Fuß.
"Ist das noch Kritik? oder schon Frauenhass?" lol.
>>Übrigens ebenfalls erstaunlich, wie locker hier über das höchste Amt eines 82 Millionen-Landes mit immer noch enormer Wirtschaftskraft und politischem Gewicht parliert wird.<<
Das wird ja von den Parteien bzw. ihren Werbeagenturen so vorgegeben. Viel Gedimpfel über Personen und kaum über gesellschaftliche Entwicklungsziele. Brave Untertanen folgen den Vorgaben.
Frau Köster macht natürlich genau da was ich von ihr erwarte. Nun mag das herumkritteln an Annalena Baerbock ob ihrer Aussetzer ja wirklich kleinlich sein, so ist Kritik bestimmt berechtigt. Dies als Antifeminismus und Sexismus abzutun gehört halt zum CancelCulturTum von Frau Köster.
Ich werde die Partei von Frau Baerbock nicht wählen ! Sie hat ihre friedenspolitischen Wurzeln schneller und gründlicher entsorgt als die SPD, Transatlantizismus bis zur Schmerzgrenze: Mit Interventionskriegen Rohstoffe erbeuten mit denen man dann grünes Wachstum macht ?
Herr Habeck und Herr Özdemir von dieser Partei gefallen sich mit Stahlhelm auf dem Kopf (wo ist denn da Frau Göring ?).
Steuern auf "unökologische" Produkte sind keine Sozialpolitik.
Mag Frau Köster glauben, daß die Kanzlerkandidatur von Frau Baerbock ein Sieg des Feminismus sei, aber den Stundenlohn einer Krankenschwester, einer Putzfrau, einer Pflegerin ....... erhöht das um keinen einzigen Cent.
>>...wo ist denn da Frau Göring?>>
Die muss nach dem Gebet in der Kirche schnell noch in die Moschee. Und dann auch schon wieder zurück in die Kirche. Da bleibt kaum Zeit für Anderes.
"... und kaum über gesellschaftliche Entwicklungsziele."
Genau diese Fragestellungen samt so einigen Antworten sehe ich bei Frau Göpel. Ich sags mal ganz deutlich:Die Qualifikationen und die Glaubwürdigkeit, die Frau Baerbock behauptet, HAT Frau Göpel nachgewiesenermaßen.
Aber wer will/kann das Ruder jetzt noch rumreißen? Der Tag des Grausens wird natürlich auch vorübergehen. Angesichts der bisher bekannten Wahlmöglichkeiten wird der allerdings absehbar jede Menge Probleme mit sich bringen. Würde mich nicht wundern, wenn Merkel nochmal...
>>Die Qualifikationen und die Glaubwürdigkeit, die Frau Baerbock behauptet, HAT Frau Göpel nachgewiesenermaßen.<<
Drum ist sie ja so wenig bekannt. Man sieht doch auch hier im Forum womit sich die Leute am liebsten beschäftigen.
Im Text von Frau Koester steckt viel Wahrheit, allerdings eine recht Oberflächliche: Es wird völlig vergessen, das sowohl Merkel als auch Bearbock in erster Linie Inszenierungen von Macht darstellen. Für eine tiefergehende Betrachtung unter Berücksichtigung der immernoch kapitalistisch ausgespielten Karte der Trennung von Mann und Frau (die am effektivsten benutzte gesellschaftliche Spaltung) ist etwas mehr Mühe nötig. Das Pferderennen der Alphatierchen bleibt doch eben in erster Linie nur ein Wettlauf gesellschaftlicher Projektionen oder Trugbilder. Für die tatsächliche Ungleichheit muss man sich die Ausbeutung der Frauen am anderen Ende der Gesellschaft anschauen, da kann man dann auch genügend (spirituelle) Schlüsse ziehen. Anders gesagt, Merkel und Bearbock werden niemals am Status quo rütteln können da Sie einfach nur feminisierte Projektionsflächen in einem durch und durch patriachalischem System sind. Das Merkel die Gesten der Macht so perfekt beherrscht zeigt doch nur, wie jämmerlich eindimensional und hierarchisch der politische Betrieb nach wie vor organisiert ist. Und es zeigt, dass Frauen, die sich das männliche Hierarchiegehabe angeignet haben, nicht besser sind, als "originäre" Alphamännchen
>>Und es zeigt, dass Frauen, die sich das männliche Hierarchiegehabe angeignet haben, nicht besser sind, als "originäre" Alphamännchen....<<
Da ist es, was mir auch schon vor 30 Jahren am immer glatter polierten "Feminismus" sauer aufstiess: Es geht primär nur noch um das Ziel, dass Frauen der oberen Mittelschicht perfekt den patriachalen "Apha"-Habitus kopieren und damit Karrieren im bestehenden Herrschaftssystem erreichen.
Dass Hierarchien ihre Aufsteiger formen und nicht umgekehrt wurde ausgeblendet.
>>Ich wage mal die Prognose, die Grün-WählerInnen, die von Baerbock eine bessere Sozialpolitik erwarten, werden bald bitter enttäuscht.<<
Ich wage mal die Behauptung, dass diese Erwartungen bei Grünwähler/innen nicht sehr hoch sind, weil selber gut situiert.
Schöne wäre es ja auch, wenn es endlich mal eine Stellenbeschreibung für Kanzler und Kanzlerinnen (und vielleicht gleich noch für andere Positionen) dieses Landes gäbe. Manches wäre sehr viel einfacher. Schlagartig.
Stimmt.
"bessere Sozialpolitik" ? bei den Grünen ? lol. Wer wählt die denn deswegen? Deren Antwort beim Klimaschutz ist doch oft einfach: "dass muss teurer werden"...Sozialverträglichkeit interessiert die so wenig wie deren Wähler.
Die Grünen könnten (!) die Klimakatastrophe aufhalten, mit den radikalen Forderungen von FFF und ER...aber niemals in einer schwarz-grünen Koalition...sobald Laschet den Mund aufmacht, wird einem das klar. Und das wissen die Grünen auch. Die LINKE, stur wie sie ist, will sich ja leider nicht zur NATO bekennen...tja...kann man leider nichts machen. Zum Thema: "Was den Grünen wichtig ist"...Bekenntnis-Forderung an die Union zum radikalen Klimaschutz??? -> Fehlanzeige.
Die Verbitterung im Deutschen Wahlk(r)ampf verstehe ich gut. Trotzdem: Wahlen KÖNNTEN was ändern. Würden die Wähler nicht von einer hörigen Presse und Propaganda dumm und schlafend gehalten. Was könnte sonst noch "was ändern" ? Die "Revolution" !? Im obrigkeitshörigen Deutschland ^^ ? gibt es schon anzeichen ? der letzte "Aufstand" war "Aufstehen" dann "FFF". An so was wie die 'Gelbwesten' reichte es nicht mal im Ansatz heran. Und selbst die hatten nur Teilerfolge.
Das unser Staat dennoch Angst vor so etwas hat, sieht man an den zahlreichen Polizei-, "Sicherheits-" (sic) und Überwachungsgesetzen die überall wie Krebs an den verbliebenen Fundamenten unserer Dekokratie nagen...Mein Rat für Protestwähler: geh trotzdem wählen und wähle von mir aus so radikal wie es geht. Am Ende stellt eine Kleinpartei im Bundestag die CDU und heuchlerischen Grünen blos. Das ist auch wichtig und mMn besser als der Union und deren völlig verblendeten Wählern das Feld zu überlassen.
"Ist das noch Kritik? oder schon Frauenhass?"
"Das muss man nicht trennen, ich sehe das nicht so eng."
->Tja, die Autorin wohl schon, wenn sie den Artikel damit einleitet.
Wenn Sie sagen, dass ein "Guter Mensch" im Kanzleramt nichts verloren hat bringt dass die klaffenden Defizite dieses Systems ziemlich gut auf den Punkt. Es war natürlich noch nie anders...
"Wenn Sie sagen, dass ein "Guter Mensch" im Kanzleramt nichts verloren hat bringt dass die klaffenden Defizite dieses Systems ziemlich gut auf den Punkt. Es war natürlich noch nie anders..."
Das war nicht immer so...mir fallen da gerade Figuren wie Brandt und Schmidt ein. Die hatten zwar auch ihre Fehler, waren aber im Prinzip "Gute Menschen", falls man an so etwas glaubt.
Heutzutage sind es wohl oft Soziopaten. Das hat aber mit unserem gesellschaftlichen Auswahlsystem zu tun, wer es nach oben schafft. Analog zur Business-Welt. Wer wundert sich da noch über die Skandale.
Zu Baerbock selbst möchte ich hier nichts sagen, nur zum Beitrag eine kleine gehässige Bemerkung.
Was für ein dummes Argument: Natürlich darf eine Frau ehrgeizig sein. Aber warum sollte man sie wählen, wenn das Original „ehrgeiziger Politiker“ bei der CDU zu finden ist; und das Original einer Bundeskanzlerin ebenfalls? Und dann die Argumentation: das Volk ist gut, wenn es Bärbock (ich gestatte mir, den transatlantischen Umlaut zu streichen) wählen will, schlecht, wenn es das nicht mehr will (warum stiegen die Zahlen auf 28% und fielen auf 20%?). Naja, Frauen, die Männerpolitik betreiben wollen, müssen wohl, um überzeugend zu sein, zusätzlich übertreiben. Es wird nichts nützen, wenn Wähler toughe Politiker wollen, werden sie zu gestandenen Männern greifen. Oder Bärbock muß noch draufsatteln, das Niveau von Thatcher, Rice und Nuland ist noch lange nicht erreicht. Und Flinten-Uschi macht das auch besser.
Also da Frauenhass reinzuinterpretieren finde ich gewagt. Ganz ehrlich ich bin kein Freund der Baerbock oder vom Habeck generell nicht von den Grünen. Aber das mit dem Lebenslauf beeinflusst für mich mein Wahlverhalten nicht; ich beschäftige mich da lieber mit dem Programm und zerlege es. Seltsam ist auch dass es natürlich nur bei den Gutmenschen der Grünen Frauenhass ist. Da könnte Alice Weidel auch sagen es ist Frauenhass als die illegalen Spenden aus der Schweiz aufkamen und sich alle sofort draufgestürzt haben. Man sollte das nicht als Totschlagargument nehmen das führt zu einem gefährlichen Weg genau wie jedem "alten weißen Mann" seine Meinung abzusprechen wenn er sich zur "woken" Bewegung wie auch immer äußert. Das ist genauso wie bei dem Wahlsieg von Trump: Obwohl es eigentlich Cambrigde Analytica (die für sich selbst reklamieren enormen Beitrag zum Wahlsieg gebracht zu haben) und die Unzufriedenheit der Bürger in den USA waren sagt man einfach "das war der russische Hacker". An einem selbst, dem neoliberalen System und Cambrigde Analytica konnte es natürlich nicht liegen. Sich auf solche plumpen Totschlagargumente zu beziehen zeigt von erheblicher Inkompetenz sorry
Ich glaube nicht wirklich, dass Brand und Schmidt "gute Menschen" waren. Ich kenne die beiden auch nicht persönlich, was ich von Schmidt weiß, deutet schon auf ein typisches "Alpha-Männchen" hin. Ich glaube einfach, in der Zeit dieser Herren war das System etwas weniger kompetitiv und ewas weniger auf Optimierung getrimmt, so dass es möglich war, etwas mehr "eigenen Charakter" zu zeigen. Für Politiker heutzutage dürften sich die Möglichkeiten zur "Selbstentfaltung" vermutlich nicht mal mehr auf die Gestaltung der eigenen Frisur erstrecken. Die "Repräsentative Demokratie" (persönlich halte ich nicht so viel von "Repräsentation") verkommt damit zur bloßen Satire, da es den Politikern kaum noch möglich ist, das "wahre Ich" zu zeigen, es geht nur noch um die "Ware Ich", Authentizität ist ausgeschlossen.
Klar spielt Frauenfeindlichkeit bei der Baerbock-Kritik eine Rolle. Vor allem auf den "sozialen Medien".
Aber da entscheidet sich für die Grünen nicht viel; die Hasser sind dort überwiegend unter sich, oder mobilisieren potenzielle Grünen-Wähler höchstens für sie.
Dass die Mainstream-Presse bei ihren - allerdings hoffnungslos klick-geleiteten - Inszenierungen Frauenhass praktiziert hat, wage ich zu bezweifeln. Auch die INSM dürfte da eher unverdächtig sein.
Baerbock hat Schwächen gezeigt - das war ein Fehler. Wer jetzt aber auf die üblichen alten weißen Sündenböcke zeigt, geht schlecht informiert und entsprechend schlecht vorbereitet in den Wahlkampf.
"Annalena Baerbock hat den Machtkampf gegen Robert Habeck gewonnen."
Quatsch. Baerbock war qua Geschlecht von vorne herein gesetzt. Habeck hatte nichts zu gewinnen, da er durch das Frauenstatut auf verlorenem Posten stand. Auch in den weiteren Statements dieses Interview wird die Realität auf eine Weise verdreht, die einen schwindeln lässt.
Ach ja, so einfach ist das: "Es ist schon absurd, wie jede Kleinigkeit so hochgejazzt wird."
Wenn mensch besdenkt, dass ein promotionsstipendium einer politischen stiftung so ca. 2.200 EUR im monat über drei jahre wert ist und ca. 100 bewerber*innen auf ein stipendium kommen, handelt es sich hier nicht um eine kleinigkeit. Die reaktion von frau Jagoda Marinić disqualifiziert sie selbst...
Wenn mensch besdenkt, dass ein promotionsstipendium einer politischen stiftung so ca. 2.200 EUR im monat über drei jahre wert ist und ca. 100 bewerber*innen auf ein stipendium kommen, handelt es sich hier nicht um eine kleinigkeit.
Das Stipendium betrug 1050.- Euro im Monat. Baerbock bezog 40000 Euro über 39 Monate, von 2009-12.
Vor kurzem gab es in der ZEIT[ZON(e)] einen Cartoon (aus der Reihe mit dem Känguruh), in dem Erwachsene durch einen Park laufen und sich über die Kanzlerkandidaten unterhalten. Fragt die junge mitlaufende Tochter: "Wie? Kann auch ein Mann Bundeskanzlerin werden?"
"Alles im Leben ist relativ."
Und eine Frage der Gewöhnung. Denke, da fließen nicht nur in der Politik noch ganz andere Gelder. Die 1000€ sind zwar ein hübsches Stipendium, aber doch eigentlich auch ziemlich wenig.
Prinzessin Amalie verzichtet auf 1,6 Mill. Aber auch das ist natürlich nur relativ. Aber immerhin, würde ich mal sagen.
Aber es ist ja nun zuviel verlangt, sie möge gleich auf den hübschen Prinzessinnen-Titel verzichten. Das macht doch keine junge und dann erst recht keine alte Frau.
Kein Hass, kein Neid. Meine nur, so ein Titel macht sich doch auf jedem Klingelschild ganz hübsch. Gut, nach der nächsten Revolution könnte es dann wieder mal Probleme geben, aber die ist, wie wir ja hier beim Freitag wissen, in weiter Ferne.
Kaisers (D) sollen ja seinerzeit mit 60 Eisenbahnwaggons voller Möbel etc. nach Doorn umgezogen sein. Das Nötigste halt. Das ist doch auch alles nicht so einfach. Unsereins würde an einer solchen Stabsaktion doch elend scheitern. Aber was jetzt so hübsch bescheiden daherkommt, fehlt eventuell der Prinzessin dann beim Umzug revolutionshalber?
Aber aufpassen muss man sowieso in diesen Zeiten. Und komplizierter wird es allemal werden. Der Vorhang zu und alle Fragen.... Sowas eben.
Übrigens wird in der Freitags-Gemeinde viel zu wenig Gala gelesen. Die Revolutionäre wüssten ja nicht mal, wem die Schlösser wegzunehmen wären. Und nicht so recht, wo die eigentlich überhaupt stehen. In Frankreich seinerzeit war das bekannt.
"Übrigens wird in der Freitags-Gemeinde viel zu wenig Gala gelesen. Die Revolutionäre wüssten ja nicht mal, wem die Schlösser wegzunehmen wären. Und nicht so recht, wo die eigentlich überhaupt stehen. In Frankreich seinerzeit war das bekannt."
Du lieber Himmel! Wozu gibt es denn soziale Medien? Ein paar Kollateralschäden sind natürlich nicht ausgeschlossen, aber ohne Realpolitik keine Revolution, wo bekanntlich kein Häkelclub ist.
Darf ich mal kurz gemein sein? Dieser Thread zeigt erneut, dass zumindest die FC nichts für denkende, sondern für meinende Menschen ist.
"Beim Freitag zählt schließlich jeder (zahlende) Leser."
Stimmt. Anlässlich eines großen Lesertreffs zu einem Freitag-Presseball hätte man wohl allein mit Blick auf das Alter der Gäste schon viel Spaß. Die Vorstellung der Gäste erfolgt selbstverständlich mit der Zahl der Kommentare, aus denen zitiert wird. Was für ein Anfang!
Es wird eh nur ein Resultat geben: Laschbock.
Das ist richtig – voraussichtlich mit viel Lasch und wenig Bock. Damit der Lasch-Anteil möglichst hoch ausfällt, arbeiten für den Unions-Kandidaten nicht nur das eigene Team, sondern auch die #Teams von Linkspartei und Grünen.
Bei der Linkspartei kann man’s kurz machen: Strategie hier ist, vor der Wahl ein Minimum an Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – in der Hoffnung, dass der Mitleids-Effekt über fünf Prozent trägt und die parteiinterne Selbstzerfleischung auch über den Herbst hinaus finanziert ist. Irgendeine Aktion zur aktuellen Unwetterkatastrophe (mit derzeit immerhin fast halb so vielen Toten wie die legendäre Hamburger Sturmflut 1962) – niente. Das wäre ja populär, käme somit von »Popo« und ist somit tunlichst zu vermeiden.
Die Kanzlerkandidatin der Grünen scheint zumindest ansatzweise begriffen zu haben, dass Unsichtbarkeit bei verheerenden Katastrophen ein Stimmen-Killer erster Ordnung ist. Eine Kurzrecherche zufolge hat sie die Unglücksorte wohl besucht. Allerdings ohne Presse. Was der Umstand, dass man zwar Anteilnahme zeigt, dabei aber nicht gesehen werden will, jetzt wieder für ein Signal sein soll, verstehe, wer will – vielleicht hat Frau Marinić da eine griffige Erklärung.
Allerdings kann man sich auch allergröbste Patzer herausnehmen – sofern man Kandidat der richtigen Partei ist. Beispiel: Armin Laschets Kalauerauftritt in Erftstadt. Bestens ausgelegt sich dort einen Ast gelacht hat nicht nur der Laschet, sondern seine komplette Entourage – mitsamt einem in der Twitter-Sequenz besonders hervorstechenden (weiblichen!) Lachsack. Allerdings: So gut wie alle Breaking News zu Laschets Ausreißer im Flutgebiet bringen Affront und Entschuldigung in derselben Meldung unter – nach der Sorte Vorzugsbehandlung kann sich Annalena Baerbock lange strecken. (Das ND hat ordentlich berichtet – allerdings befindet es sich, weil die Partei keine Tageszeitung braucht und ihre Kohle in der RL-Stiftung besser verbraten sieht, in der Abwicklungsphase.)
Einen dem Wortsinn gerecht werdenden Wahlkampf liefern links von Union und AfD derzeit lediglich SPD und FDP. Die Sozen waren bei der Katastrophe vor Ort – ordentlich. Darüber hinaus waren es ihre Leute, die Laschets Kalauerrunde überhaupt thematisiert haben. Ansonsten: Wenn einer zum Bundeskanzler gewählt wird, der eine Beerdigung nicht von einer Karnevalssitzung unterscheiden kann, weiß ich es auch nicht mehr. Mit Medien, die sowas durchwinken, allein ist das jedenfalls nicht mehr erklärbar.
Mir sind die superschnell in die Gummistiefel geschlüpften und zielgerichtet ins Deichkronen-Scheinwerferlicht gesprinteten Wahlkampf-Onkelz und -Tanten mit Beileidsprosa eher noch zusätzlich suspekt. Dass sich Linke nicht an diesem Bauerntheater beteiligen, lässt sie bei mir Punkte machen.
Laschet soll in Düsseldorf gefälligst den Krisenstab koordinieren, Frau Dreyer selbigen in Mainz. Scholz und Baerbock sollen in Berlin ihre Hausaufgaben machen - und nicht den "Irgendwaswerdenwirschontun"-Beileidstourismus "vor Ort" ankurbeln. Wenn diese Versicherungsvertreter der Altparteien etwas von "unbürokratischer Hilfe" faseln, kann man seit Bankenkrise, Breitscheidplatz und Novemberhilfen niemandem verdenken, der sich da eher noch dubiosen Onlineglücksspielen zuwendet...
Ist auch ’ne Sicht – sicherlich. Ich finde, Job machen und den Leuten vor Ort klar machen, dass man sie auf dem Schirm hat, muß sich nicht ausschließen.
Frau Baerbock könnte es ja mal mit klaren Ansagen probieren, was sie nun genau tun will, wenn sie Kanzlerin wird.
Wenn sich das hinreichend von der jetzigen Politik von Union/SPD unterscheiden würde, dann würde die Diskussion darüber auch ganz sicher die Diskussion über ihre kleinen Unehrlichkeiten verdrängen.
Und das wissen die Grünen natürlich auch. Hat mal jemand darüber nachgedacht, was es bedeuutet, dass sie das wissen müssen, aber trotzdem nicht tun?
Ja. Wer konkret helfen will & kann soll hingehen. Wer vor Ort nichts tun kann, sollte wegbleiben und nicht die Helfer von der Arbeit abhalten. Auch wenn es den Mut der Nichthauptströmigkeit erfordert.
Aufgabe der Politik ist nicht, in Katastrophengebieten den Grüssaugust zu spielen, sondern die richtigen Entscheidungen in Gesetze zu giessen. Imspeziellen Falle also aus dem Vorgefallenen zu lernen und, beraten von Fachleuten* die Prävention zu verbessern.
Von echten Fachleuten, nicht von Kaputtsparexperten.
Es sollte sich doch niemand einbilden daß Habeck eine bessere Politik machen würde als Baerbock. Wer im Stahlhelm zusammen mit ukrainischen Faschisten possiert ist bei mir unten durch. Und das gilt für diese ganze grünliche Partei.
>>Wenn sich das hinreichend von der jetzigen Politik von Union/SPD unterscheiden würde,...<<
Neuere Geschichte der Grünen:
2013 lehnten sie, übereinstimmend mit der "S"PD, eine mögliche Koalition aus "S"PD/Grün/Linke ab. Dafür verzichteten sie auf eine mögliche Regierungsbeteiligung. Die PdL hätte, um von den beiden Parteien als "regierungsfähig" betrachtet zu werden, grundlegende Punkte in ihrem Programm ändern* müssen.
2017 strebten sie eine Koalition mit CDU/CSU und FDP an. Das scheiterte an der FDP.
2021 werden sie hochwahrscheinlich ihr seit mindestens acht Jahren angestrebtes Ziel endlich erreichen. Die Kompatibilität mit den C-Parteien wurde bereits in Landesregierungen erprobt.
Inhaltlich wesentliche Richtungsentscheidungen waren schon während der Regierungszeit 1998-2005 getroffen worden, was damals auch zu Parteiaustritten führte.
*und sich damit schon damals selbst abschaffen
Der Kas is scho lang bissn, wie man in Bayern sagt.
Das ist hier doch überhaupt nicht die Frage. Habek wurde aufgrund seines Geschlechts an seiner Kandidatur gehindert. Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass die charakterlich mediokre und intellektuell limitierte Baerbock eine bessere Kandidatin/Kanzlerin wäre als ihr Co-Vorsitzender?
Nun, diese Sichtweise kann man schon gut rational verstehen. Sowohl der Klimawandel als auch ein atomarer Konflikt haben das Potential, der menschlichen Zivilisation den Garaus zu machen. Der Konflikt führt wesentlich schneller zum Ergebnis und hat daher oberste Priorität.
Soso: Wer die Grünen nicht gefälligst wählt, opfert das Weltklima.
Andere sagen: Wer die AfD nicht gefälligst wählt, opfert das deutsche Volk.
Manchmal muss man auch mal Opfer bringen...
Interessante Wortneuschöpfung :-) Wieso die Grünen allerdings die "authentischten Klimaschützer" sein sollten, sehe ich nicht. Die propagieren z.B. wie alle anderen auch die Elektromobilität, die das Problem lediglich exportiert, aber nichts besser macht. Klimaschutz hieße letztlich ein Ausstieg aus dem Konsumismus, davon höre ich bei den Grünen genau so wenig, wie von anderen Parteien. Ich selbst war in meiner Jugend in den Anfangsjahren von B90/die Grünen dabei, da war die Partei inhaltlich schon mal weiter.
.. dabei soll heißen: Parteimitglied. Damals gab es z.B. auf Druck grüner Politik Entwicklungen wie das 3-Liter Auto. das könnten wir alle fahren, stattdessen wird hier demnächst mit Elektro-SUVs mit > 1000 PS an der radnabe zum nächsten Öko-Einkaufsparadies gejetted. O tempora, o mores...
Die Grünen haben besonders authentisch bei den goutierten Bundeswehreinsätzen das Klima geschützt. Der Allertüchtigste war Oberst Klein, der mit der Tanklaster-Bombardierung 2009 nicht nur die CO2-Verwendung des Stinkediesels verhindert hat, sondern über 100 potenzielle afghanische Autofahrer gleich mit erledigt hat. Gelebter Umweltschutz eben.
Ironie off.
Weder Elektromobilität noch Wasserstoff bringen es innerhalb eines Zeithorizontes von 25 jahren. Elektromobilität braucht bessere Akku-Technologie, Wasserstoff braucht .. tja, Wasserstoff. Wer kurzfristig etwas machen möchte, ist am besten beraten, möglichst wenig zu fahren, und wenn, dann Fahrzeuge zu nutzen, die wenig verbrauchen, egal was. Wie ich gehört habe, sind da leichte Hybrid-fahrzeuge die beste Wahl. Ideaöerweise leicht, mit sehr sparsamen Motoren (also auch "wenig PS"). Die allerbeste Wahl ist aber, die vorhandene Fahrzeugflotte so lange (zeitlich) zu nutzen, wie irgend möglich und dabei möglichst wenig zu fahren. Einen sehr großen Anteil am CO2-Verbrauch hat eben die Produktion der Fahrzeuge, wo Elektrofahrzeuge besonders schlecht abschneiden. Aber das steht unserem Wirtschaftsmodell leider diametral entgegen.
>>Beim Thema Elektromobilität tut sich gerade eine Menge,…<<
Konkurrenzkämpfe, vor Allem Akkumulator gegen Brennstoffzelle.
Wer den Physikunterricht nicht vollständig verschnarcht hat (das scheint allerdings die Mehrheit zu sein) weiss, dass der Strassenverkehr sehr viel mehr Energie pro Personen- oder Tonnenkilometer verbraucht als Schienenverkehr. Das hat nichts mit dem Antrieb zu tun, sondern mit der vergleichsweise hohen Reibung der Reifen auf dem Untergrund.* Ohne Diese wären Strassenfahrzeuge nicht lenkbar. Bei Schienen kann man sich eine vergleichsweise sehr geringe Reibung leisten, weil die Fahrzeuge durch die Schienen gelenkt werden. Natürlich ist auch auf Schienen die Elektromobilität die rationellste Antriebsart.
Wenn tatsächlich der gesamte Strassenverkehr durch Elektrifizierung "gerettet" werden sollte, wird das wohl kaum ohne Kernkraftimport möglich sein, wenn Kohleverbrennung nicht mehr infrage kommt.
*Bedingt durch die relativ grosse Auflagefläche der Strassenreifen und die Rauhheit von Asphalt & Reifenoberfläche.
Demonstration
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Zum Konsumismus: Ich meine, es ist wichtig von dem Begriff "Verzicht" wegzukommen. Wenn das gesellschaftliche Entwicklungsziel ein Leben in Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle ist, dann kommen wir ohne das "Schreckenswort" Verzicht aus. Man kann dann fragen, wieviel Material- Gesundheits- und Energieverschleiss dafür nötig ist und über die Antwort staunen. Also erst mal die Aussicht auf Gewinn an Lebensqualität voranstellen und dann erst nach Verbräuchen dafür fragen. Anders werden wir wohl nicht weiter kommen. Wenn die Vorgehensweise exotisch erscheint sollte uns das nicht schrecken: Gesellschaftliche Fortschritte wurden ja noch nie mit alten, "normalen" Unsitten erreicht.
Interessant finde ich auch, dass bei dem ganzen "Verzicht"-Gebrummsel "Profitverzicht" kein Thema ist. Wer beherrscht da wohl die Diskussionen?
>>Das wäre dann wohl ich :-). Der war für mich mysteriöser als die Kabbala.<<
Man sollte auch mal an den naturwissenschaftlichen Unterricht an allgemeinbildenden Schulen rangehen, denn der versagt offenbar bei der Mehrzahl der Schüler/innen. Und Ahnunglosen kann man eben jeden profitablen Schwachsinn als Riesenfortschritt verhökern.
Die jetzigen Maßnahmen werden sicher auch bald durch viele andere ergänzt. Wer was gegen Auto hat darf sich freuen. Die Parkerlaubnis (also nicht ein Parkplatz soondern die Möglichkeit) kostet in Stuttgart/Innenstadt 400 Euro im Jahr. Tübingen und Freiburg, aber auch andere Städte wollen die bisherigen Kosten verzwölffachen. Also Parkplätze nur für Wohlhabende. Da das meiste über Geld geregelt wird haben die ärmeren 50% der Gesellschaft die Kosten zu tragen, soweit möglich. Ansonsten eben Verzicht oder die Wohnung aufgeben.
Die Flut gerade hat gezeigt, mit Elektro oder Lastenrad wäre es fatal gewesen. Es braucht also noch eine Menge Ausnahmeregelungen und es werden Probleme bleiben. Im Flutgebiet hätte man keinen PKW, LKW, Baumaschine laden können.
Die Vorbereitung ist das größte Problem. Denn ob wir dies oder das machen spielt weltweit keine Rolle. Man sagt auch, die etwa 2 Grad werden wir auch bekommen, wenn wir jetzt schon drastische Maßnahmen ergreifen. Sprich, diverse Auswirkungen haben wir auf jeden Fall das gesamte Jahrhundert.
Die Fahrzeugflotte aufzubrauchen ist auf jeden Fall die beste Option. Aber das wird auch gar nicht anders gehen. Wer liefert den die verschiedenen Maschinen in Elektro in der erforderlichen Menge? Das ist in 10 Jahren gar nicht möglich.
Unterrichtet wird das schon, nur dann abgewählt.
"2021 werden sie hochwahrscheinlich ihr seit mindestens acht Jahren angestrebtes Ziel endlich erreichen. Die Kompatibilität mit den C-Parteien wurde bereits in Landesregierungen erprobt."
Kann sein, muss aber nicht sein. Die tiefsten kombinierten Umfragewerte für schwarz-grün (INSA 11.7 und 12.7.) hätten nicht gereicht (zusammen 45%, nur 7 bzw. 7,5% andere Parteien). INSA 18.7. würde wohl auch knapp nicht reichen. Das wird darauf ankommen, wie sich die Umfragewerte bis zur Wahl entwickeln. Wenn die Union in eine Dreierkoalition muss, wird sie die kleinstmögliche Dreierkoalition bilden und die dürfte Union/SPD/FDP sein.
Es ist auch nicht sicher, ob eine Koalition Union/SPD wirklich ausgeschlossen sein wird. Angela Merkel hätte die Grünen vorgezogen, wenn Beides möglich gewesen wäre. Bei Armin Laschet bin ich mir da nicht so sicher.
Setzt man nicht zuerst auf Sieg? Gar bei ABs Ehr-geiz? Natürlich.
"Der Hass, den Baerbock abbekommt, hat auch damit zu tun: Hinter ihr steht eine Armee von Frauen, die Gleichstellung über Jahrzehnte in Deutschland durchgesetzt haben, parteiintern, aber auch etwa in Verwaltungen." sagt Jagoda Marinić, deren SZ-Kolumnen mich regelmäßig begeistern.
Ergo: Es liegt an den überschlägig über 30 Millionen Wählerinnen, vornehmlich, und den fortschrittlichen, Mitte-links gepolten Männern, das Amt des Bundeskanzlers weiterhin in Frauen-Hand zu halten.
Damit der Umbau unserer Gesellschaft vor der heran-ström-enden Klimakatastrophe zügig, sozial abgesichert, wirksam und gerecht über die Bühne geht.
Verteilen Sie den "Kuchen" ehe er gebacken ist? Aber hallo!
Bitte, was ist jetzt Ihre Linie? Was wollen Sie der FC sagen?
Streiche: Verzicht
Setze: Genügsamkeit
Ich habe - verglichen mit .... - genug. Ich will genügsamer sein. Das tut mir auch gut. Ich fühle mich leichter. Habe den Kopf freier. Sehe deutlicher, was gegenüber passiert. Lerne in Empathie dazu. Komme weg von meinem Ego. Engagiere mich im Quartier beim lokalen Solarprojekt. Lasse zu. Lerne dazu. Schnaufe durch. Atme. Den Wandel. Bei mir. Und spüre ihn. Auch bei anderen. Die vorangehen. Avantgarde. Es genügen 20%. Wohlan!
"Verteilen Sie den "Kuchen" ehe er gebacken ist? Aber hallo!"
Was man so alles in ein "Kann sein, muss aber nicht sein." hineinlesen kann...
Suffizienz.
Erstaunliches findet man, googelt man "Genügsamkeit, Latein, Nachhaltigkeit".
Dass man dabei auf man.f.reds jüngstes Thema stößt, hat mich beides, erstaunt und gefreut.
L. Si.
»Die tiefsten kombinierten Umfragewerte (…)«
Kann – aber muß nicht sein. Die wurden noch vor Laschets Karnevalseinlage in Erftstadt erhoben. Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten: Die Union fällt mit ihrem empathieherausgeforderten Faschingsprinzen doch noch in den Keller. Oder die CDU hat den Dauer-Freischein – und würde selbst dann mehrheitlich gewählt, wenn ihr Kandidat mit dem Revolver durch die Gegend laufen und Leute abballern würde.
Ersteres wünsche ich mir. Das zweite kann man sich nicht wünschen. Allerdings bin ich realistisch genug, um die deutsche Neigung zu Personen, die dem Land nicht gut tun, realistisch mit zu veranschlagen. Wäre die Frage, ob die Grünen sich die Koalition mit diesem Miniatur-Trump wirklich antun wollen.
Kein Horror.
Stattdessen.
Herzlich Willkommen, Frau!
-
Zunächst einmal ein provozierendes Statement, mit einem ganz leichten Augenzwinkern:
"Wir werden in den nächsten 20-30 Jahren weitgehend von Frauen ‚gesteuert‘ werden müssen, und dies im Sinne des besten Gebrauchs der besten uns zur Verfügung stehenden Ressourcen."
Warum das?
Aus einer Reihe von sozioökonomischen, soziologischen, kulturellen und psychologischen Gründen war und ist der weibliche Teil der Menschheit in der Gesamtheit strukturell besser immunisiert gegen neoliberale Ausbeutungsideologie, Giganto-Tech-Phantasien, kulturelle Bindungslosigkeit, individuelle Vereinzelung.
Das ist im Prinzip auch kein Problem… über die Zeit wird sich das langsam 'gender-balanced' wieder ausgleichen.
Das Problem ist jedoch, dass sich in der weiblichen Gesamtheit eine nicht geringe Anzahl von Frauen befindet, die die volle Wucht der männlichen neoliberalen Sozialisation genauso intensiv erfahren haben, wie die Mehrheit der Männer.
Das sieht mann/frau natürlich von außen nicht so einfach. Und da liegt der Hase im Pfeffer…
Jedoch, noch haben wir unsere männlichen und weiblichen Instinkte, die eine gewisse Orientierung für Vertrauen oder Misstrauen liefern können.
Das kann im Einzelfall helfen.
Die größte Gefahr weltweit kommt im Augenblick von einer relativ leicht eingrenzbaren Gruppe von Männern, die auf Säcken, Kisten und Konten von Geld sitzen.
In Deutschland steckt auch das Risiko in einer tief in der Bevölkerung verinnerlichten, romantisierenden ‚Mütterlein Lieb – Ideologie‘, auf die die Nazis erfolgreich aufbauten.
Die Diskussion um den schriftlichen ‚Lebenslauf‘ von Frau Baerbock ist albern.
>>Unterrichtet wird das schon, nur dann abgewählt.<<
Aus welchen Gründen?
>>Die Union fällt mit ihrem empathieherausgeforderten Faschingsprinzen doch noch in den Keller.<<
Nicht sehr wahrscheinlich, denke ich: Bis September ist das vergessen. Die Werbeagentur der Partei wird wahrscheinlich im August & Anfang September noch ein bisserl hypen. Grosse Anstrengung kostet das ja nicht.
"Die wurden noch vor Laschets Karnevalseinlage in Erftstadt erhoben."
Das fanden die Journalisten, die ja fast alle grosse Fans der Grünen sind, natürlich unwiderstehlich. Aber die Halbwertszeit des öffentlichen Eindrucks dieser Fotos ist weit kürzer als die Zeit bis zur Wahl. Zumal jeder weiss, dass auch trauernde Personen von Zeit zu Zeit lachen.
"Oder die CDU hat den Dauer-Freischein "
Der Punkt ist: Es gibt keinen Grund für einen Wechsel, weil es kein anderes Politikangebot gibt, als dasjenige der Union (von der AfD reden wir hier nicht).
Die Grünen machen Sprüche, aber sie sagen nicht konkret, was sie anders machen wollen und wie.
Wenn das so ist, werden die meisten Leute diejenigen wählen, die sie für kompetenter halten, die also zum Beispiel nicht den Strom im Netz speichern wollen. In dieser Hinsicht hat die Union eben noch ein Auge und wird deshalb wohl wieder König.
Frau Baerbock gehört der Generation an, der man das neoliberale Dogma der Selbstinszenierung eingebleut hat. Ist ihr desswegen ein Vorwurf zu machen ?
Zur Kanzlerin qualifiziert sie Alldas nicht unbedingt, aber bei DER Konkurrenz sticht sie auch nicht sonderlich hervor oder herunter.
Medial wird suggeriert, daß die Grünen mit Frau Habeck und Herrn Baerbock, DIE Klimaretter wären. Das sehe ich nicht so, denn wer an dem Mensch und Natur ausbeutenden Wirtschaftssystem festhalten will hat entweder nicht nachgedacht oder schummelt. Interventionskriege zur Sicherung UNSERER Resourcen sind auch nicht sonderlich klimafreundlich.
Nebenbei: Wenn man sich die Temperaturmessungen in D ansienht so wird man feststellen, daß sich das Temperaturmittel seit 1881 (Beginn der Aufzeichnungen) schon um 1,6°C erhöht hat - da ist ja von 1,5°C gut schwatzen.
Hier wie dort: "Hausaufgaben" machen - meint Vorsorge und braucht neues, anderes Bewusst-Sein, Denken und Handeln.
https://www.tagesschau.de/ausland/ueberschwemmungen-china-103.html
Wie immer: Drei Finder zeigen in die eigene Richtung.
5% ? Ich wünschte mir, daß die "Grünen" wieder zu Friedens- und Abrüstungspolitischen Grundsatzen ihrer Gründerzeit zurückkehren, mitsamt soziale Gerechtigkeit und Umweltpolitik.
Menschheit, vereint
Gebeugt von den Kräften der Natur
ORF:
Präsident Xi Jinping: „Extrem ernste“ Lage
Die Behörden riefen für die Provinz Henan die höchste Alarmstufe aus. In der Region leben 94 Millionen Menschen. Xi Jinping sprach von einer „extrem ernsten“ Lage. Nach Angaben der Provinzverwaltung wurden bis Mittwochfrüh fast 200.000 Bewohnerinnen und Bewohner von Zhengzhou in Sicherheit gebracht. 36.000 Stadtbewohner seien direkt von den Überschwemmungen betroffen.
Im Süden von Zhengzhou brach der Damm des Guojiaju-Wasserreservoirs, berichtete das Staatsfernsehen. Details sind noch nicht bekannt. Die Behörden warnten derweil auch vor einem drohenden Dammbruch nahe der Millionenstadt Luoyang in Henan. Der Damm könne „jederzeit brechen“. Die Armee entsandte Truppen. Deiche wurden mit Sandsäcken verstärkt.
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Womöglich entwickelt sich, man lege sein Augenmerk auf die praktizierte Solidarität in den Überschwemmungsgebieten, eine über die jeweiligen nationalen etc. Macht-Strukturen hinausgehende internationale Kooperation, welche die jeweilige Betroffenheit des anderen als die eigene empfindet .....
Womöglich wird das jeweilige den Naturkräften Ausgeliefert-Sein den Völkern dieser Welt die Notwendigkeit vor Augen führen, den lang geplanten Umbau der UNO, die noch heute mit ihren Vetos im Sicherheitsrat den Stand der Nachkriegs-Zeit dokumentiert, in Angriff zu nehmen. Um die MITWELT zu schützen. Globale Vorsorge zu treffen.
Wird die "zurückschlagende" Natur einen globalen Input liefern für:
"The Highest Aspiration: A Call to Action for Human Rights"
https://www.un.org/en/our-work/protect-human-rights
Womöglich ist es "die Stunde" der Frauen dieses Planeten, das vor- und versorgende Denken und Handeln gegen den globalen Machismo ins Werk zu setzen.
Und auf der anderen Seite: Rauchschwaden erreichen New York City
Söder life im Landtag: Grundsatz-Rede
https://www1.bayern.landtag.de/www/player/index.html?playlist=https://www1.bayern.landtag.de/streamingservice/jsonmetafiles/live/meta_live.json
Laut Söder: Nicht die seit Jahren die Erneuerbaren ausbremsende GroKo, nein, nach ihm sollen es die Bürger sein, welche die Energiewende blockieren. Typisch Söder.
Doch:
Er verkündet heute "Vorfahrt für Erneuerbare".
Moore,
Wald,
Ökolandbau mit Erhalt Humus (Auswaschungen bei Starkregen),
Wasser (wenn aus einem "kleinen Bach ein Tsunami wird"; Hochwasser-TÜV; Grundwasser: dazu kein Wort zum Nitrateintrag in BY)
Holz, Bauen mit,
Grüne Städte, urban gardening,
Smarte Mobilität, Ausbau ÖPNV, Input für Rad-Verkehr
Clean Tech, Ausbau für grünen Wasserstoff, Green IT
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Der bayerische MP, wollte er sich mit diese fulminanten Rede als besserer Kanzler-Kandidat in Erinnerung bringen?
"Wer neue Wege nicht geht, bleibt im Alten stehen" (so ähnlich)
"Haltung und Verstand"
"Wir müssen alle aus der Komfort-Zone raus"
Am Ende klingt er nach Greta: Aufbauen auf der Wissenschaft
Pledge to God
»Das fanden die Journalisten, die ja fast alle grosse Fans der Grünen sind, (…)«
… was sich bei der wochenlang währenden Weltwichtigkeiten-Kampagne gegen Baerbock aufs Neue bestätigt hat – und dabei aufs Allernachhaltigste auch den Irrglauben wiederlegte, die großen Medien würden von oligarchischen Eignern betrieben, die, ein paar versprengte Klassengenossen ausgenommen, allesamt ihr Hauptquartier auf der schwarzen Kirchturmspitze aufgeschlagen haben.
»Zumal jeder weiss, dass auch trauernde Personen von Zeit zu Zeit lachen.«
Völlig normal. Während sich der Großonkel, der bei der Beerdigung lacht, den anschließenden Kaffee und Kuchen sonstwohin schmieren kann, muß man Politiker – solche wie Armin Laschet allemal – da mit besonders viel Nachsicht bedenken. Also: ein Extrastück Kuchen – und Steinmeier soll sich entschuldigen, dass er die lustige Runde mit einer Ansprache an die Betroffenen gestört hat.
»Der Punkt ist: Es gibt keinen Grund für einen Wechsel, weil es kein anderes Politikangebot gibt«
Die Parteiprogramme im Netz finden Sie aber schon allein?
»Strom im Netz« usw.:
Sicher – Bergbau-Armin wird das alte Wirtschaften vermutlich ähnlich nützen wie weiland Donald Trump. Nur wird da kein Schuh’ draus. Die Amis haben spätestens bei der katastrophalen Pandemie-Handhabung gemerkt, wie brandgefährlich diese Sorte Wirtschaftsliberalismus werden kann. Sie würde übrigens nicht besser (sondern noch schlimmer), wenn Laschet sein Windfähnchenkabinett mit ähnlichen Kalibern wie zum Beispiel Palmer oder Maaßen bestücken würde.
Was wollen Sie bitte, jenseits Ihres Zynismus´, ohne den Sie wohl nicht auskommen wollen oder können, wirklich sagen?
Er möchte sagen, dass ihn eine KSK-Truppe vor rund vierzig Jahren zur Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft gezwungen hat und dass er ganz schrecklich darunter leidet.
Bitte ein bisschen Mehr Verständnis, ja?
>>Wenn das gesellschaftliche Entwicklungsziel ein Leben in Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle ist, dann kommen wir ohne das "Schreckenswort" Verzicht aus. Man kann dann fragen, wieviel Material- Gesundheits- und Energieverschleiss dafür nötig ist und über die Antwort staunen.<<
Das setzt natürlich voraus, dass die Begriffe „Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude“ nicht mit heute dem propagierten „Lebensstandard“ befüllt werden. Sondern zunächst mal als das betrachtet, was die Begriffe unabhängig von kaputtalistischer Konsumpropaganda aussagen. Das will zur Zeit nur eine Minderheit, in diesem Forum fast niemand.
Ich stelle deswegen mal eine Anfangsfrage: Kann sich jemand einen Verzicht auf zunehmenden Arbeitsstress als vorteilhaft vorstellen? Falls ja, könnte man diesen Pfad weiter beschreiten.
Ich habe erst in diesen Tagen eine Rezension zu diesem von Ihnen dankenswerter Weise verlinkten Buch "Parag Khanna: Move. Das Zeitalter der Migration" gelesen. Eine konkrete Utopie mit Wanderbewegungen der Milliarden, weil ihre jeweilige Heimstatt keine lebenswürdigen und - erhaltenden Verhältnissen mehr bot: Der Autor sieht sie migrieren in andere Teile ihres Landes, in ein anderes Land des fraglichen Kontinents, und ja: auch über Kontinente hinweg.
Und er sieht z.B. das weite Russland bei auftauendem Permafrost als "europäisch-asiatisches Obst- und Gemüseland" und der positiven Beispiele mehr. Gewiss - die Phantasie eines weit gereisten und international angesehenen Wissenschaftlers.
Von daher sind die Bemühungen D (2%) und der EU (ca.7/8%) zur Minderung der CO2-Gase ein geplanter und längst fälliger Schritt als Avantgarde voranzugehen - in der Annahme, dass DIE Wirtschaft global nachziehen wird, allein des "nachhaltigen" Profits wegen.
Ob "danach" die bereits heute ausgehöhlten Demokratien des "Westens" noch stehen, weiß wohl niemand. Vieles spricht dafür, dass das Jahrhundert der Demokratien zu Ende zu gehen droht. Weil die VIELEN in den jeweiligen Ländern zu sehr und allzu lang sich selber feierten und sich den Parteien ("machtbesessen und machtvergessen"[von Weizsäcker]), in der Annahme, diese würden sich um das Mandat des Souveräns, sprich den Interessen der Menschen widmen, allzu gerne auslieferten.
Jetzt haben wir den Salat. Der Augenblick freilich, wo wir dazu zum genügsamen Fleischkonsum aus grüner Herkunft greifen werden, um den Umbau, wie ihn die Grünen schildern, kauend in die Wege zu leiten ...
Wer nicht kaut, hat schon verloren.
Wer nicht bohrt, verdient kein Brett.
¡Vamonos, Avangarde!
Black. Out.
Schlussatz: ´globaler`oder planetarisch?
Erbitte mehr infos zu: "Ant-Forest-App von Alibaba"
O.K.
https://www.unep.org/news-and-stories/press-release/chinese-initiative-ant-forest-wins-un-champions-earth-award
"Die Parteiprogramme im Netz finden Sie aber schon allein?"
Erstens gewinnt man die politische Debatte nicht, indem man irgendwo ein Parteiprogramm ins Netz stellt. Meine Studenten würden mir auch schön was husten, wenn ich ihnen sagen würde: Was, Vorlesung halten, wozu. Unter dem folgenden Link können Sie das Skript aufrufen. Das muss Ihnen jetzt aber reichen.
Damit bekäme ich bestimmt sehr schnell einen persönlichen Termin bei der Rektorin...
(wobei, dem Vernehmen nach ging genau das an deutschen Gymnasien und Universitäten während des letzten Jahres wirklich)
Das Parteiprogramm ist auch herzlich unkonkret. Man kann in der Politik nicht nur sagen, wo man gern hinwill. Man muss auch sagen, wie. Und den Leuten erklären, warum das besser ist, als so weiterzumachen wie bisher. Wenn die das überzeugt, kann man eine Wechselstimmung erzeugen. Sonst halt nicht.
Wirstchaftsliberalismus hin oder her (ich bin kein Fan, ich sehe das eher wie Sarah Wagenknecht) - Strom kann man nicht im Netz speichern. Das wird inzwischen auch Annalena Baerbock wissen, aber dass sie es noch 2018 in einem Interview mit dem Deutschlandfunk nicht wusste, lässt doch vermuten, dass sie insgesamt nicht die naturwissenschaftlich-technische Grundlagenbildung hat, die es braucht, um an der Spitze einer Industrienation zu stehen.
Ich würde da etwas anbieten: Sie führt ein öffentliches Gespräch mit mir. Ich frage konkret nach technischen Lösungen, mit denen die im Programm der Grünen genannten Zielvorstellungen verwirklicht werden sollen, ohne das Deutschland dadurch deindustrialisiert wird (woraufhin es ja nur CO2-Fussabdruck importieren würde). Sie kann sich natürlich auf das Gespräch vorbereiten und sich dazu beraten lassen.
Ich bin auch nicht eitel. Der Gesprächspartner kann auch jemand Anderes sein, solange es jemand ist, der selbst nicht unbesehen an die Machbarkeit des grünen Programms glaubt und den sie also mit konkreten Argumenten überzeugen muss.
Heute (21.7.) lief wieder zw. 19/20 Uhr auf CNN "Amanpour".
Schon das Interview mit John Kerry passt zu diesem Interview.
Mehr noch das mit Katherine Wilkinson
deren früheres Video beginnt mit:
"The rise of global warming and the rise of girls and women"
Heute ging es bei cnn um
"The key to breaking through climate denial - Scientist and author Katharine Wilkinson says that to cut through all the politics around climate change, we need to address hearts and minds."
https://edition.cnn.com/videos/tv/2021/07/21/amanpour-climate-change-katharine-wilkinson-politics.cnn
Und Frauen würden eben diese Botschaft erfolgreicher und effektiver an den "Mann" bringen.
Beste Infos für den Wandel vor Ort in D.
Hat mit Frauenhass nichts zu tun.
Einfach mal Baerbocks Buch mit dem von Wagenknecht vergleichen!
Und man befindet sich sich in unterschiedlichen Dimensionen in weit auseinander liegenden Galaxien.
Wagenknecht ist weitaus kompetenter, seriöser, mutiger, empathischer und klarer als Baerbock.
Im übrigen auch als alles was da irgendwo an sonstigen Kandidaten und Kandidatinnen in der Gegen rumsteht.
So auch Habeck. Göring-Eckardt war übrigens auch nicht das Gelbe vom Ei. Das grüne Personal spielt leider nicht in der ersten Liga.
Wer "grün" wählen will, sollte vorher lieber ihr Programm lesen.
Der zweite Link führt ins Nirgendwo: Jeder Rechner hat nun mal sein eigenes Laufwerk C. Dürfte aber wohl das hier sein: https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2439466/0852f283a611b62ee0c852a700c4a820/201202-reflexionsgruppe-ergebnisse-arbeitsuebersetzung-data.pdf
Danke Linksman, du bist wirklich auf zack, ich nur ein bekennender Digitallegastheniker.
Da nicht für.
Bei beiden (Baerbock und Habeck) empfinde ich es als Problem, dass sie noch nie wirklichen Kontakt mit dem Berufsleben hatten. Habeck hatte allerdings intensiven Kontakt mit dem akademischen Leben, während Baerbock in ihrem Buch nichts zu sagen hat.
Die früheren Grünen hatten es bewusst vermieden, Leute direkt aus der Studentenpolitik in die parlamentarische Politik zu übernehmen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß: Sie wollten keine "Sozialfälle" produzieren (wurde bei einigen Ausnahmen gesagt), für deren Versorgung sie dann verantwortlich wären.
Auch die Linkspartei sollte sich diese Einstellung zum Berufspolitikertum vor Augen führen (mit ihrem überblähten Apparat zu fütternder Hauptamtlicher auch in "befreundeten" Organisationen)!
Wer der Frage des Interviews - Diskriminierung primär wegen des Geschlechts oder wegen des Kampfs um die Macht im Staat? - nachgehen möchte, vergleiche mit den Wahlkämpfen der grünen Vorsitzenden Jutta Ditfurth. Sie hatte - tatsächlich auch an der Wahlurne - einen damals phantastischen Wert an Zustimmung erreicht. Siehe z. B. die seinerzeitigen Elefantenrunden (youtube): Eine solche Lusche wie den Laschet und seine Gier-Partei hätte sich die Jutta um den Finger gewickelt. Aber mit solchen Figuren wollte sie auch nicht koalieren.
Wie stellen die grünen Strateg(inn)en sich das vor? Momentan sind sie sprachlos. Wer heute Aufklärung erwartet - was die Grünen in einer Bundesregierung wirklich erreichen wollen, gegen den Klimawandel vor allem! - hat bisher in diesem Wahlkampf nichts erfahren. Sollte es so lachhaft wenig sein, wie in den Landesregierungen Hessens und Baden-Württembergs?
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Was meint die Interviewte mit ihrem Schlußsatz: "Vielleicht haben ihre Verfehlungen gezeigt, dass sie nicht so anders ist. ... Ich sage also: Sie ist immer noch anders genug."
Warum fragt niemand woher diese Baerbock kommt?
Sie ist keine erfolgreiche Politikerin und musste daher ihren Lebenslauf aufhübschen. Sie hat nichts wirklich geleitet und dort wo Sie Verantwortung hatte, lief es nur suboptimal.
Dass sie ihren Opa, der für die Nazis angeblich an der oder stand, als Kämpfer für Europa darstellte, sollte eigentlich schon jede Eignung hinfällig machen.
Trotz allem würde sie von der versammelten Presse bejubelt. Warum?
Dahinter muss ein wirksamer Apparat stecken, der die Meinungsmacht zumindest in der Grundhaltung kontrolliert.
Ob das mit dem young leader Programm des wef zusammenhängt, weiss ich nicht. Wäre aber eine Frage, die ich interessanter fände als dieses Frauenthema. Aber vermutlich genau aus diesem Grund wird das so hochgejazzt.
Es ist das bei allen Kandidaten aller Parteien. Welche demokratische Legitimation haben diese eigentlich noch?
Und welche Institutionen stehen dahinter. Von Baerbock Ehemann wissen Wir, dass er ein lobbyist ist, also Marketing sein Geschäft ist. Und das ist mein Eindruck, dass dort Entscheidungen und posten gefällt werden. In welchem Interesse und für wen ist die Frage.
"Trotz allem würde sie von der versammelten Presse bejubelt."
Herzlichen Glückwunsch, so einen langen Urlaub kann sich heute nicht mehr jeder leisten. Wenn Sie die Kampagne der - zweilfelsfrei linksgrünvrsifften ;-) - Presse der letzten Wochen mal nacharbeiten, werden Sie den einen oder anderen Fehler bei sich finden.
Ich denke ehrlich, dass so etwas beiden Seiten nutzen würde. Damit die Grünen ihre Vorstellungen gesellschaftlich umsetzen können, müssen sie eben nicht nur die Sozialwissenschaftler gewinnen (das haben sie weitgehend), sondern auch die technischen Professionellen.
Umgekehrt können auch die technischen Professionellen dabei etwas lernen, denn es ist ja ein Fakt, dass die allermeisten nichttechnischen Akademiker Anhänger der Grünen sind. Wenn die technischen professionellen also Deutschland als Industriestandort erhalten wollen, müssen sie diese überzeugen.
Man wird sich also irgendwo in der Mitte treffen müssen, aber dazu muss man erst einmal miteinander reden, statt sich nur gegenseitig Vorwürfe zu machen.
Hallo,wer an die höchste Stelle im Staat will,muss damit rechnen,durchleuchtet zu werden.Und wenn dann Ungereimtheiten auftauchen,wie bei Frau Baerbock,ist Kritik daran legitim,vor allem,wenn es bei den Sachen von Frau Baerbock oft darum ging,sich besser darzustellen,als sie war oder ist.