Ich streike. Am 8. März ist Frauenstreik, und ich mache mit. Ich mag nicht mehr über unbezahlte Sorgearbeit schreiben, die Frauen verrichten – Kindererziehung, Putzen, Kochen, Beziehungsarbeit, wie satt habe ich alleine diese Aufzählung! Über die 21 Prozent, die Frauen weniger verdienen, über die rund 150 Frauenmorde pro Jahr. Ich will nicht mehr. Über das Geschlechterverhältnis schreiben.
Weil das alles doch bekannt ist. Es ist längst bekannt, weil Frauen schon genug Arbeit geleistet haben: Emanzipationsarbeit. Mir scheint, dass ein Punkt erreicht ist, an dem das Patriarchat wackelt. Ein Punkt, an dem die Frage aufkommt, wie sich die Männer nun verhalten. Nicht jene, die am Patriarchat festhalten, die laut zur Verteidigung wehrhafter Männlichkeit aufrufen wie Donald Trump oder Björn Höcke. Sondern jene, die deren Männlichkeit als giftig empfinden. Wie Jack Urwin.
Denn der Begriff „toxische Männlichkeit“ stammt ja nicht von Feministinnen. Es war der britische Autor Urwin, der 2017 über seinen Vater schrieb: einen Mann, der am Herzinfarkt starb, weil er sich nicht um die Herzschmerzen gekümmert, nicht darüber gesprochen hatte. Weil es ja „unmännlich“ gewesen wäre, darüber zu sprechen.
Männlich hingegen scheint es, über Frauen zu sprechen, denn das tun Männer viel. Sie sprechen darüber, ob eine Frau sich in Burka kleiden oder abtreiben darf und wie sie sich gegen Übergriffe wehren sollte. „Männern würde es guttun, zu kapieren, worin die männliche Rede schon ewig lange bestanden hat: im Verfassen von Gesetzen und Regeln insbesondere für Frauen“, sagte der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit, als Mladen Gladić und ich ihn fragten, was Männer für die Emanzipation tun können. „Das Erste, was passieren muss, damit sich etwas ändert, ist: Männer sollten aufhören, über Frauen zu reden! Ganz egal, in welcher Weise. Auch nicht lobpreisend. Sie sollen die Klappe halten!“ 40 Jahre nach der Erstveröffentlichung von Theweleits Männerphantasien sind seine Analysen nötiger denn je: weil Männer eine Orientierung gebrauchen können, wie Männlichkeit denn bitte aussehen soll, wenn nicht toxisch. Dafür müssen sie reden lernen, sagt Theweleit: über sich.
Seine Sätze waren Inspiration für diesen Freitag: Frauen streiken, Männer übernehmen den Kampf gegen das Patriarchat. Hier schreiben also Männer – nicht über Frauen, nicht über die große Politik, sondern über sich. Über ihr Hadern mit einer giftigen Form von Männlichkeit, in die sie gezwungen wurden, von ihren Mitschülern etwa. Darüber, wie schwer es fällt, Gefühle auszuhalten und auszusprechen, gerade gegenüber anderen Männern und dem Vater. Wie gut diese Geschichten tun!
Einerseits, weil sie eine antipatriarchale Explosivität bergen, die schlicht schön ist. So schön wie die Liebe von Oliver und Elio, die im Film Call me by your name zusammen weinen: darüber, dass ihr Geschlecht weich und verletzlich ist wie ein Pfirsich. Oliver und Elio halten diese Verletzlichkeit aus. Das bringt eine Männlichkeit hervor, deren Stärke nachhaltig beeindruckt.
Andererseits, weil Männer Frauen damit eine Last abnehmen: das Gefühl, für das Wohlergehen von Männern sorgen zu müssen, weil sie es nicht selbst tun. Eine Heilpraktikerin erzählte mir neulich, sie habe Jahre gebraucht, um „unsere Därme“ in Ordnung zu bringen. Sie meinte ihren Darm – und den ihres Mannes. Zur patriarchalen Arbeitsteilung gehört, dass Frauen die Sorge für die männliche Gesundheit übernehmen. Aber befreien kann sich jede – und jeder – nur selbst.
Doch es gibt keine Befreiung ohne Widerstand. Wie hart die Verteidiger des Patriarchats kämpfen können, bekommen Feministinnen längst zu spüren – nun auch „Berliner Männer“, die Annegret Kramp-Karrenbauer beim Karneval lachhaft fand, weil sie „nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen“. Was bei der CDU-Chefin ein Witz ist, wird in Gestalt der AfD zur Drohung. „Nur wenn wir unsere Männlichkeit wiederentdecken, werden wir mannhaft“, ruft Björn Höcke zum Kampf: „Und wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft.“ Derlei Männerfantasie fällt dort auf fruchtbaren Boden, wo Männer mit „Manneskraft“ früher noch Geld und Ansehen verdienen konnten und heute vor geschlossenen Fabriken und Kohlegruben stehen. Traditionelle Männlichkeit ist keine Erfindung böser Patriarchen – sie war integraler Bestandteil des industriellen Produktionsregimes. Ist dann, andersherum, eine „Feminisierung“ des Mannes – die Förderung seiner „Softskills“ – ein Bedarf des postfordistischen Dienstleistungskapitalismus? Also „neoliberal“?
In Frankreich wird derzeit diskutiert, wie Widerstand gegen toxische Männlichkeit revolutionär sein kann. In Wer hat meinen Vater umgebracht beschreibt Édouard Louis – wie Jack Urwin proletarischer Herkunft –, wie sein Vater sich vergiftet hat, durch die Arbeit, den Alkohol, das Schlucken seiner Gefühle. Und wie er vergiftet wird: durch eine Arbeits- und Gesundheitspolitik, die ihn schuften ließ, bis sein Rücken brach, und ihm dann die Medikamente nicht zahlte. Muss ein Mann das aushalten? Der Widerstand gegen traditionelle Männlichkeit bricht Patriarchat und Kapitalismus dort auf, wo sie sich kreuzen: im Körper des Arbeiters. Bricht der Arbeiter diese Kreuzung aber nicht auf – dann schlägt er um sich.
Kommentare 75
Ups - fast vergessen: Heute ist Welterziehungstag.
Ich bin anderer Meinung.
Es ist die Religion und das Mannrecht beim Erben,
die das Patriarchat erst möglich machen.
Dagegen hilft kein reden, sondern handeln!
Religion muss entzaubert werden und stark an Bedeutung verlieren
und das Mannrecht beim Erben muss rigoros abgeschafft werden!
Sonst bleiben Frauen die Nigger der Welt, wie es schon John Lennon ausdrückte.
Ich finde den Begriff "toxische Männlichkeit" extrem toxisch.
.....wenn Männer über Frauen schreiben....gähn.
ach ja, auch die Götter, zumindest die monotheistischen, sind immer männlich
schönen Frauentag, nicht nur in Berlin und hoffe die roten Nelken sind dort nicht ausverkauft....
"…Über die 21 Prozent, die Frauen weniger verdienen…"
Google ist schon in eine beträchtliche Schieflage geraten, wie frau in der NYT nachlesen kann.
"When Google conducted a study recently to determine whether the company was underpaying women and members of minority groups, it found, to the surprise of just about everyone, that men were paid less money than women for doing similar work."
Ich wünsche mir, gerade auch am Frauentag, hier im dF Frauen, die den Artikeln von Frau Koester energisch widersprechen.
so toxisch wie: "verderbliche weiblichkeit"?
Damit will ich den m.E. vollkommen dämlichen Begriff "toxisch" kritisieren, der zum Füllwort für alles, was man an Männern scheiße findet wird.
Wo sind unsere notorisch Feinfühligen, die aufjaulen, da für sie doch sonst solche Formulierungen ein Tritt in die Magengrube ist? Bei Neobiberalismus, toxischen Männern, Begriffen ... und Attacken gegen die verfickten alten, weißen Männer setzt die Hypersensibilität die sonst die Flöhe noch vor der Erkältung husten hört, so überraschend zuverlässig aus.
"ach ja, auch die Götter, zumindest die monotheistischen, sind immer männlich"
Ach, es gibt auch Göttinen, mal die Große Mutter, mal die Große Göttin, meistens sehr undifferenziert verwendet. Und natürlich einen pluralistischen Götterhimmel, der Polytheismus genannt wird.
Sie können ja mal versuchen herauszufinden, was diese Göttinen und polytheistischen Götter und ihrer VerehrerInnen so auszeichnete, aber seien sie nicht zu enttäuscht.
mein vorschlag:
"die scheißliche männlichkeit" vs. "epidemische weiblichkeit"
"40 Jahre nach der Erstveröffentlichung von Theweleits Männerphantasien sind seine Analysen nötiger denn je: weil Männer eine Orientierung gebrauchen können, wie Männlichkeit denn bitte aussehen soll, wenn nicht toxisch. Dafür müssen sie reden lernen, sagt Theweleit: über sich."
Ich kenne übrigens Männer, die liebend gerne den ganzen Tag über sich reden, nicht immer die angehmsten Vertreter im Leben, um es mal sehr zurückhaltend auszudrücken.
wiki: -->misandrie
Soll mir erst mal eine(r) sagen, was denn das typische Männliche an Männern ist, wo wir doch gerade lernen durften, dass es das typisch Weibliche gar nicht gibt. Denn als Frau wird man nicht geboren, man wird zu ihr gemacht. Aber als Mann wird man geboren?
Wer den Widerspruch nicht erkennt, dem und der erkläre ich ihn gerne, zur Not auch mit Mengenlehre.
Oder soll es heißen, dass Männer doch auch anders sein könnten, als gewalttätig, diskriminierend, vergewaltigend und sei es nur potentiell, der lustigste aller Formulierungen?
Hast Du Deine Strafe wegen Vergewaltigung schon abgesessen? Oder bist Du nicht erwischt worden? Oder, gehörst Du etwa zu den superseltenen Exemplaren, die das im Leben gar nicht vorhatten? Dann wäre wir schon zwei, wir Eunuchen.
nicht jedes reden hat den effekt einer "talking cure".
sonst wären viele frauen: über-therapiert. :-)
wider-sprüche exponieren = männlich
wider-sprüche aushalten = weiblich. oda?
und das mögliche resultat einer selbst-aufklärung:
ich bin ein potentieller --->misanthrop!
Das Traurige ist, dass das bestenfalls gut gemeint, aber in Wahrheit gequirlte Scheiße ist. Sorry, meine Toxizität, ich kann nicht anders.
Selbst über seine Gefühle zu reden, ist nun tatsächlich nicht die Lösung, weil es überraschend viele sehr narzisstische Menschen gibt (kann man auch mit egozentrisch übersetzen), die nichts lieber tun, als die Welt unablässig über ihre Gefühlsregungen und Befindlichkeitsstörungen zu informieren und das ist eine in der Form nicht oft erkannte Art der Aggression.
Warum Aggression? Weil der permanente Informationsfluss über die eigenen Befindlichkeiten, sei es in Form von Symptomen, aber auch was einen so an der Welt stört und ganz schrecklich mitnimmt, so dass man es oft gar nicht mehr ertragen kann, den anderen in den Rang eines reinen Zuhörers versetzt. Man soll auch nur zuhören und am besten still und anerkennend bewundern. "Nein, was du auch immer erlebt, das ist ja echt krass. Und wie du damit klar kommst, einzigartig."
An der Symmetrie der Beziehung haben diese Menschen überhaupt kein Interesse, an der Erforschung jedes Winkels der eigene Innenwelt, gerne staunend und von sich selbst überrascht, wie großartig, feinfühlend man doch ist (die anderen können das natürlich nicht verstehen), immer wieder auch vor Publikum, jedoch sehr viel.
"Ich weiß nicht, ob du das verstehen kannst ... " ist übrigens eine durchaus beliebte Formulierung im Kontext konzentierter Ichhaftigkeit.
+ 50.000 weitere Zeichen im Sinn
https://www.youtube.com/watch?v=VS78MX8Zmdk
DER SONG zum Weltfrauentag!
Nein, würde ich tatsächlich nicht so sehen.
Nach allem was man hört (z.B. von Carol Gilligan), haben Frauen zwar eine gewisse Neigung im konventionellen Bereich etwas mehr zu vergeben, als auf Recht und Ordnung zu pochen.
Aber man kann auch das kritisieren, mit der Frage, dass es unklar ist, ob das nun der "Natur" der Frau entspricht, oder wiederum eine Rollenmuster ist. Und man kann da lange drüber reden. :-)
Am Ende ist es jedoch so, dass die Fähigkeit Ambivalenzen, widersprüchliche Motive in sich und bei anderen zu tolerieren (und sich und/oder andere nicht postwendend zu entwerten), ein generelles Zeichen für Entwicklung ist, bei beiden Geschlechtern.
Denn, was wie eine Bagatelle klingt und kognitiv leicht zu verstehen ist, ist emotional mordsmäßig schwer zu verarbeiten. Man ist nicht immer der nette Kerl/die nette Frau, der/die man zu sein glaubt. Der Mensch, der einem am nächsten steht, ist der, der einen am leichtesten verletzen kann. Darum flieht man so gerne vor der Nähe.
Darum sind auch alle so gerne Opfer. Dann sind die Aggressionen gut verstaut, nämlich beim anderen. Im äußersten Fall wehrt man sich, dann natürlich zurecht. Selbst wäre man nie aggressiv. usw. usw. usw.
https://www.youtube.com/watch?v=VS78MX8Zmdk
"und das mögliche resultat einer selbst-aufklärung:
ich bin ein potentieller --->misanthrop!"
Zieh durch, mit Karl-Otto:
„Der„ Skeptiker – als Repräsentant philosophischer Aufklärung – kann mit scheinbar guten/oder wirklich guten Gründen jede Form der faktischen Sittlichkeit in Frage stellen und mit großem existentiellen Risiko auch verleugnen; aber, wenn es ihm gelingt, zu Ende zu denken (den „Skeptizismus zu vollbringen“ bzw. - frei nach Kohlberg – die Krisenstufe 4 ½ der „sophistischen“ Aufklärung hinter sich zu bringen), so kann er einsehen, dass er das Prinzip der Moralität im Sinne der Diskursethik nicht rational (d.h. nicht ohne einen performativen Selbstwiderspruch zu begehen) verleugnen kann. Dann hat er jenen Vernunftsmaßstab der Moralität gewonnen, den Habermas selbst in seiner Auseinandersetzung mit Bubner (1984) so überzeugend gegen die substanzialistische Versuchung verteidigt hat.“ (Apel, "Auseinandersetzungen", Suhrkamp 1998, S.660)
:D ... der ist gut!
Es sind immer dieselben MÄNNER, die - selbst am Frauentag - hier einfach nur nerven...
gute Besserung
Zur Vorgeschichte:
Unseren Sohn zog ich nach der Trennung von meiner Lebensgefährtin vom 5 Lebensjahr an alleinerziehend groß, da seine Mutter wegen einer schweren Erkrankung dazu nicht in der Lage war.
Und heute:
Heute erfuhr ich, dass die Kindererziehungszeiten auf die Rente der Mutter angerechnet werden. Ich hätte seinerzeit einen Antrag auf Änderung dieser „automatischen“ Regelung stellen müssen. Versäumte ich, da ich davon nichts wusste.
Ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich hier als Mann zu Wort melde. Als Mann sollte ich ja meine Klappe halten, wie oben „im Sinne einer geschlechtlichen Gleichberechtigung“ gefordert wird.
Die emanzipierte Ostfrau – Mythos und Projektion
»Fragt man den Filmemacher, wo die stärkste Annäherung von Ost- und Westfrauen stattgefunden hat, findet er eine nüchterne Antwort: „In der Politik. In dem Fakt, dass sie dort weniger geworden sind.“« –
Vgl. Tageszeitung, taz.de *
Info.- Kommentar
Die historische Rolle rückwärts, gegen die Gleichstellung und Emanzipation, der ostdeutschen Frau!
Die Entscheidung der großen Mehrheit der ostdeutschen Frauen vom 18. März 1990 gegen ihre soziale, ökonomische und politische Gleichstellung!
Das westdeutsche Konsumparadies war den ostdeutschen Frauen näher als die soziale und ökonomische Gleichstellung. Näher als die (weibliche) Unabhängigkeit und gesellschaftspolitische Emanzipation, die es im (westdeutschen) Kapitalismus nicht gibt. Beispielhaft hierfür ist auch die hohe Wahlbeteiligung und die Wahlentscheidung der großen Mehrheit der ostdeutschen Frauen für die bürgerlich-konservativen (westlichen) Parteien bei der Volkskammerwahl vom 18. März 1990. Emanzipatorische Parteien, auch die von der ostdeutschen Bürgerbewegung selbst getragenen, landeten weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Alle Ansätze einer gemeinsamen emanzipatorischen Zukunft der Ostdeutschen wurden für den imperialistischen Warenkorb und dessen Verheißungen auf ''Freiheit'', ''Demokratie'' und das ''Menschenrecht'' der KapitalistInnen auf die Früchte der privaten Aneignung der Arbeitskraft der Ostdeutschen gemeinsam über Bord geworfen.
Aus dem amtlichen Endergebnis der Wahlen zur Volkskammer am 18. März 1990: Wahlbeteiligung: 93,4 %
● Grüne Partei + Unabhängiger Frauenverband (Grüne Partei – UFV): 2,0 Prozent,
● Demokratischer Aufbruch – sozial + ökologisch (DA): 0,9 Prozent,
● Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD): 0,3 Prozent,
● Aktionsbündnis Vereinigte Linke (AVL) Die Nelken – VL: 0,2 Prozent,
● Alternative Jugendliste (AJL) DJP – GJ – MJV – FDJ: 0,1 Prozent.
Vgl. https://www.wahlrecht.de/ergebnisse/volkskammerwahl-1990-a.htm
* Vgl. Tageszeitung, taz.de, 08.03.2019: Fernsehdoku über „Ostfrauen“. Selbstbewusstsein als Lebensgefühl. Die Ostfrau – Mythos und Projektion zugleich. Eine dreiteilige Dokumentation begibt sich auf die Suche nach Wahrheit und Fiktion. Von Simone Schmollack. »Emanzipation war für die meisten Frauen in der DDR kein Thema, weil sie emanzipiert lebten« http://www.taz.de/Fernsehdoku-ueber-Ostfrauen/!5578811/
08.03.2019, R.S.
"Einerseits, weil sie eine antipatriarchale Explosivität bergen, die schlicht schön ist. So schön wie die Liebe von Oliver und Elio, die im Film Call me by your name zusammen weinen (...) Das bringt eine Männlichkeit hervor, deren Stärke nachhaltig beeindruckt."
Ja, beeindruckend. Wirklich, ganz toll, Frau Koester. Nur: Verarschen kann ich mich alleine.
Allgemein bekannt, dass der Freitag männliche Homosexualität mit Wirtschaftsneoliberalismus gleichsetzt, grundsätzlich und immer, während das Blatt gleichzeitig dem Putinismus huldigt und den Islamismus verharmlost, wie und wo es nur kann. Patriarcho-anachronistischer geht es nicht.
Also was soll das?
" „Nur wenn wir unsere Männlichkeit wiederentdecken, werden wir mannhaft“, ruft Björn Höcke zum Kampf: „Und wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft.“ Derlei Männerfantasie fällt dort auf fruchtbaren Boden, wo..."
Putin als unantastbar gilt, Trump als friedlich, das Kopftuch als freiheitlich aber die "Homo-Ehe" als reaktionär. Genau an solchen Orten entsteht so 'ne Scheiße, Frau Koester - und nirgends sonst. Und jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss meine Blutdruck-Tabletten nehmen.
"Damit will ich den m.E. vollkommen dämlichen Begriff "toxisch" kritisieren, der zum Füllwort für alles, was man an Männern scheiße findet wird."
Genau. Wir müssen die Scheiße besser beschreiben. Mein Vorschlag: Männer sind Schrott, Müll, Abschaum, Dreck.
Hypersensibilität kommt in die Sache, wenn wir dazuschreiben, dass das aber auch wirklich nur für die "verfickten alten, weißen Männer" gilt, nicht jedoch z.B. für allahgefällige, nochnichtalte, nichtganzweiße Männer (z.B. Geflüchtete).
So können man und frau es immer weiter eingrenzen, bis ein ganz differenziertes, klares Bild entsteht.
"So können man und frau es immer weiter eingrenzen, bis ein ganz differenziertes, klares Bild entsteht."
Eine Mischung aus Bernd Stelter und Johannes Kahrs erscheint vor meinem inneren Auge. Toxischer geht nicht.
Für Sie zum heutigen Frauentag ein Zitat von einer Frau, die für diese Zeitung in besseren Tagen einmal gearbeitet hat:
"Stell dir vor, es ist Patriarchat, und die meisten Männer haben nichts davon. Mit diesem Satz darf ich mich unter radikalen Feministinnen natürlich nicht blicken lassen. Sie mahnen ein klares Feindbild bei mir an. Ich werde mich bemühen."
Daniela Dahn in "Westwärts und nicht vergessen"
Angesichts der Texte von Frau Koester wünscht man sich schon fast Frau Schmollack zurück. Von ihr gibt es einen Artikel in der taz.
Haach wie wohl ist dem Herrenreiter, wenn er aus seiner Übersichts-Höhe die Bewußsteins-Stufen des Fußvolks sogar noch bis in die fraktale Genauigkeit differenzieren kann! Daaa hat man aber die Sache im Sack!
btw.: an "performativen Selbstwidersprüchen" scheitert doch nicht nur die generalisierte, 'universale' Moral-Leugnung (die es faktisch auch gar nicht gibt), sondern genauso auch die (legitimtorisch-zwangsläufige) Konstitution leidlich allgemeinverbindlich-universaler Moral nach angeblichen Moralprinzipien, insb. eines Vernunftmaßstabes der Moralität.
Menschsein (Mann, Frau ..., vermutlich auch die belebte und sogar die unbelebte Welt auch ohne Humanum) ist selbst schon in perform. SWe gestellt, an denen die Reklamation von "Vernunft" als Abwesenheit der perf. SWe notwenig scheitert.
».....wenn Männer über Frauen schreiben....gähn«
Auch wenn diese Zusatzbemerkung zwangsläufig als unerbetene Einmischung rüberkommen wird: Ich habe weder was gegen Frauenemanzipation noch – wie auch? – gegen den Internationalen Frauentag. Letzteren sehe ich seitens Frau Koester allerdings stark zweckentfremdet – zugunsten einer Minderheitsrichtung im Feminismus, die sämtliche Übel der Welt bei »dem« Mann verortet und als Abhilfemittel ein großangelegtes Erziehungsprogramm anvisiert, dessen wesentliche Elemente die zu sein scheinen, dass Männer 24h/day in sich gehen, »weich« werden (was immer damit gemeint sein soll), sonstige Selbstfindung betreiben und ansonsten möglichst schwul werden.
Die Erkenntnisse habe ich aus Frau Koesters Artikel selbst. Schmerzlich dort unterbelichtet sind hingegen die Anliegen, für die der 8. März gemeinhin steht: die nach wie vor fortgestehenden Skandale der Ungleichbezahlung, der doppelten Belastung bei Haushalt und Kindererziehung, der unsägliche § 218 und, last but not least, reelle, real stattfindende sexuelle Belästigung. Selbst die Zahlen, die Frau Koester ins Feld führt, gehen allenfalls als Deutschland-zentriert durch. Allein die Frauenmord-Quote in der nordmexikanischen Stadt Ciudad Juarez liegt bei weit über 100 pro Jahr; der Begriff »Femizid« ist hier keineswegs übertrieben und wird auch von internationalen Forscher(innen) angewandt.
Von all diesen realen Problemen ist in Frau Koesters Artikel allenfalls in beiläufiger Form zu lesen. Stattdessen werden Luxusprobleme ausgewalzt – oder besser Pseudoprobleme: Wem soll geholfen sein, wenn sich Männer 24h/day reuevoll an die Brust schlagen? Als Adressat dieser Form mißmutiger Larmoyanz ist nur unschwer das eigene Milieu zu erkennen. Ich halte das für selbstreferenziell und nehme mir entsprechend den Hinweis, dass woanders in der Welt Frauen abgeschlachtet werden, weil sie Frauen sind, auch am 8. März raus – unter der Gefahr, dass dies das Wohlbefinden innerhalb der Netzfeministinnen-Cloud möglicherweise leicht eintrübt.
@Richard Zietz
du warst nich gemeint sondern andere Herren oben, die gerne sich selbst reden hören.
Heute am Frauentag fällt mir spontan ein, daß z.B. In Lichtenstein, immerhin ein europäischer Staat, es erst seit 1984 das Frauenwahlrecht gibt. Ich finde auch gut, daß heute in Berlin Feiertag ist, wohingegen man in Bayern die Himmelfahrt der Virgin feiert.
Ich hoffe nur, daß der neue Feiertag in Berlin nicht zum sozialistischen Muttertag verkommt. Und vom Feitag erhoffe ich mir ganz altmodisch den Frauentag zum Anlaß zu nehmen an bekannte, in Vegessenheit geratene Frauen zu gedenken, die für Feminismus und Gleichberechtigung gekämpft haben....mir fielen einige ein...
"...dass Männer ... ... ansonsten möglichst schwul werden. Die Erkenntnisse habe ich aus Frau Koesters Artikel selbst."
Ach du fraujemine, da haben Sie sich aber schwer verlesen. Wie konnte das denn passieren? Schwul ist nato, also anti-russisch, unfriedlich, unfreiheitlich und islamophob; kurz: rechtsextrem. Gemeint ist natürlich nicht die sexuelle Orientierung, sondern das zuckersüße, watteweiche, geflüchtetengleiche Wesen, das zurückhaltende, reflektierte, sozialrevolutionäre. Denn es ist doch unfair, dass Männer, die große Karriere und dickes Geld machen, sich anstrengungslos an niemandem vorbeikämpfen müssen, während Frauen erst an den ganzen Männern vorbei müssen. Ich, z.B., bin sehr reich und sehr erfolgreich. Weil ich ein Mann bin. Ich weiß gar nicht, wohin mit meinem ganzen Geld. Das geht übrigens den meisten Schwulen so. Wir fragen nicht den Kapitalismus. Der Kapitalismus fragt, was er für uns tun kann. Und wir sind nicht die natürlichen Verbündeten der Frauen, nein. Das wurde mir verboten zu sagen. Wir sind Atomkrieg mit Russland. Und China. Nee, Moment. Jetzt ist mir der Faden gerissen. Zu viele Beta-Blocker.
"Ach du fraujemine, da haben Sie sich aber schwer verlesen. Wie konnte das denn passieren? Schwul ist nato, also anti-russisch, unfriedlich, unfreiheitlich und islamophob; kurz: rechtsextrem."
Der Grund, warum mir Politik alles in allem so zuwider ist, ist genau der, den Du auch monierst – was nicht heißt, dass man zu dem gleichen Urteil über Politik kommen muss, wir haben ja diese lästige Meinungsfreiheit, auch die weiße Scheiße darf sind noch zu Wort melden, aber … wir schaffen das – nämlich der Zwang, sich in die richtigen Assoziationsketten einzufädeln, um ein Teil des Gewebes des Guten zu sein.
Früher, die Große Göttin sei gepriesen, war das alles so schön einfach. Links war immer schon gut, einfach weil rechts immer schon böse war. Und Linkssein war relativ leicht zu definieren: Gerechtigkeit für alle, besonders für alle die Schwachen, Armen, Unterprivilegierten. Und nieder mit dem Kapitalismus und darum war auch alles böse was irgendwie Kapitalismus war. Also der Ami, auch weil der ja rechts war und der Kommunismus links war und gegen Kommunismus, also kapitalistisch, automatisch rechts war. Oder so. War auch nicht so wichtig, damals, die Große Göttin sei gepriesen.
Das Herz schlug links und es war groß, hatte Platz für all die Unterprivilegierten dieser Welt. Die Armen, die Schwachen, die Randgruppen, die Zukurzgekommenen: Frauen, Behinderte, Schwule, Ausländer, Kommunisten, Alternative, Ökos, Kinder alle waren eine große, bunte Familie, man verstand sich irgendwie blind, weil man irgendwie links war., also irgendwie nicht rechts und nicht kapitalistisch. Rechts waren Bonzen und Nazis, gerne auch irgendwas mit Kirche, passte schon. Männer hatten noch eine gewisse Daeinsberechtigung – heute reicht es einfach mal die Fresse zu halten, nichts zu sagen, still zu sitzen, in Demut anzuerkennen, dass man im Grunde nutzlos ist – sie konnten ja immerhin noch schwul sein, oder öko (also, so richtig, mit Zottelbart, Strickpulli und Selbstgedrehten und Herz am rechten Fleck, also dem linken), oder Ausländer, politisch verfolgt (also von Rechten, Linke habe ja aber auch nie jemanden politisch ver … lassen wir das).
Naja, was ich auch eigentlich nur sagen wollte, irgendwann kam dann die Komplexi...ziert...heit, also irgendwie wurde das alles so anstrengend. Da gab's doch Ausländer … also Migranten, also Mitbürger vor allem aber in erster Linie Mitmenschen mit Migrationshintergrund, die die stürmische Umarmung gar nicht sooo stürmisch erwiderten. Aber die waren eben traumatisiert und da hilft nur eines, das linke Herz ein bisschen mehr aufzupumpen, gewissermaßen eine Linksherzvergrößerung, so dass man wieder alles mit ein bisschen Liebe, ein bisschen Freude (und dass die Menschen nicht so oft weinen … schnüff) überströmen kann.
Und dann wurden auch noch manche Ökos bekloppt, die Schwulen waren als bedrohte Randgruppe, die man schützen musste, beliebt, man half beim Coming out, aber dann reicht es doch, wenn man für den Rest des Lebens sein schwules Trauma verarbeitet, da muss man sich nicht auch noch einmischen, so war das nicht vorgesehen. Also, alles was mit schwul sein zu tun hat, schon, aber so echte Fragen des Lebens, och nö.
Und so wurde aus Linksherzvergrößerung und Adernverkalkung der nächste Tag,
Wenigstens der Ami blieb sich treu, die Sau schlechthin. Darum kann der Lupenreine auch nicht fehlgehen, denn der wehrt sich ja nur. Die Lupenreinen benennen ja das Richtige, also das, was falsch läuft: Die Globalisierung. Und blätter, schau und guck in die Welt, jawoll, is'n Problem. Die Dekadenz des Westens. You hit the nail, oder You nail the hit, ach, was weiß ich. Ham wa's nich selbst schon gewusst, die Dekadenz ist unser Problem. Und warum ist der Westen dekadent? Weil er schwul ist. Reaktionen bleiben aus. Wo sind die Hypersensiblen? Die sind sofort Gewehr bei Fuß, wenn irgendeine Geistesgröße der AfD was von der Umschwulung faselt, aber im Dunstkreis des Lupenreinen, da sagt man sowas nicht. Doch. Nein, geht nicht, sowas sagt man dort einfach nicht, schon weil sowas nur Rechte sagen, und der Russe ist nie rechts. Das geht gar nicht, weil er ja links ist. Ah so. Dass in russischen Thinktanks mitunter knallharter Faschismus propagiert wird, lassen wir mal weg, denn das kann ja gar nicht sein. Bleiben wir mal bei der fröhlichen Vermischung von Politik mit sexuell aufgeladener Propaganda:
„Wladimir Jakunin ein Vertrauter Putins, entwickelte aus dem Bild der Schafherde eine geopolitische Theorie. Jakunin erklärte in einem langen Artikel im November 2012, Russland habe bis in alle Ewigkeit mit einer feindlichen Verschwörung zu kämpfen, die den Lauf der Geschichte kontrolliere, seit es Geschichte gibt. Diese globale Gruppe habe die Welt mit homosexueller Propaganda überschwemmt, durch Reduktion der Geburtenrate in Russland wolle sie die Macht des Westens aufrecht erhalten. Mit der Verbreitung der Schwulenbewegung verfolge man die Strategie, die Russen in eine „Herde“ zu verwandeln, die sich leicht von den globalen Herren und Meistern des Kapitalismus manipulieren lasse.
Bei einer Menschenrechtskonferenz in China im September 2013 argumentierte ein russischer Diplomat ähnlich. Die Schwulenbewegung sei nichts anderes als die bevorzugte Waffe einer globalen neoliberalen Verschwörung, die männliche traditionsbewusste Gesellschaften wie Russland und China auf ihre Ausbeutung vorbereiten wolle. Wladimir Putin ging ein paar Tage darauf bei seinem privaten globalen Gipfeltreffen im Waldai-Klub noch einmal einen Schritt weiter, als er gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit Satanismus gleichsetzte. Schwulenrechte gehörten zu einem westlichen Muster, „mit dem man direkt auf den Pfad der Schande und des Primitivismus gerät und in einer tiefgreifende demographischen und moralischen Krise endet.“ Das russische Parlament hatte bereits das entsprechende Gesetz verabschiedet: „Über den Schutz von Kindern vor Informationen, welche die Leugnung traditioneller Familienwerte propagieren.“ (Timothy Snyder, „Der Weg in die Unfreiheit - Russland, Europa“, Amerika, C.H.Beck 2018, S.60)
Passt 1a ins deutsche Parteiprogramm, nur von welchen Parteien eigentlich? Ach, lieber nicht.
Kauf Dir mal ne Großpackung Beta-Blocker und lies das Ding. Die Freunde des Lupenreinen – lustigerweise wollte Herr Heyden mich darüber aufklären, dass es Teil der journalistischen Grundübung sei, beide Seiten zu hören, was mir natürlich vollkommen neu war – lesen das nicht. Mit durchaus wechselnden Ausre …äh Argumenten, aber sie tun es einfach nicht. Lustig, ne? Es kann nicht sein, was nicht sein darf und außerdem, was soll ein Ami schon schreiben? Es reicht doch zu wissen, dass er Ami ist. Vorurteile sind das aber nicht, das ist nur das neue Ganzlinkssein. Man muss sich halt einscheiden wenn das Linkssein anstrengend wird. Der Russe kann nicht schlecht sein, denn wenn der wollte, wie er fraglos könnte, dann hätte er uns ja schon platt gemacht, und da er nicht hat, ist das Gutsein der Lupenreinen abermals bewiesen. Bruder Jakob, Bruder Jakob, schläfst du noch, schläfst du noch …
Ah ja Frankreich ist ein schönes Stichwort:
„Im Jahr 2013 brachte die Konzentration auf das Thema Homosexualität russische und französische Politiker der Ewigkeit zusammen. Im Mai jenes Jahres hatte das französische Parlament die Rechte gleichgeschlechtlicher Partner erweitert. Marine Le Pen und ihr Front National schlossen sich russischen Aktivisten an, um gegen die homosexuelle Weltverschwörung, wie sie es nannten, Widerstand zu leisten. Im Juni besuchte Le Pen Russland und schloss sich begeistert Russlands Kampagne für die „Zivilisation“ an. Sie übernahm das russische Argument Schwulenrechte seien die Speerspitze einer neoliberalen Weltverschwörung gegen unverdorbene, unschuldige Nationen. Sie sagte: „Homophilie ist ein Element der Globalisierung“, Russland und Frankreich müssten gemeinsam Widerstand leisten, gegen „ein internationales Imperium, das am Virus der Kommerzialisierung erkrankt“ sei. Diese spezielle Wendung in der Formulierung war eine Geste, mit der der unter russischen Nationalisten verbreitete Glaube angesprochen ist, dass die Russen zu unschuldig seien, um sich an AIDS anzustecken, weshalb die Krankheit nur durch biologische Kriegsführung nach Russland kommen konnte. Le Pen bestätigt bereitwillig, dass die Russen „Opfer eines neuen Kalten Krieges, den die EU gegen Russland führt“, geworden seien." (ebd. S. 110)
So einen Mist glaubt doch niemand? Well ...
„Dann fuhr Prochanow fort mit der Behauptung, Faktizität sei Heuchelei: „Europa ist ein Abschaum, der gelernt hat, hinterhältige und widerliche Dinge schön zu nennen.“ Was auch immer Europäer sagen oder tun würden, „man sieht keine Gesichter unter ihren Masken.“ Auf jeden Fall liege Europa im Sterben: „Die weiße Rasse siecht dahin: Homoehen und Päderasten beherrschen die Städte, Frauen finden keine Männer mehr.“ Und Europa tötet Russland: „Nicht wir haben uns mit AIDS, die Europäer haben uns in voller Absicht angesteckt.“ (ebd. S. 101)
So sprechen Freunde. Da will man doch mit Bärchen kuscheln. Prochanov ist nicht irgendwer, sondern Mitglied in dem russischen Thinktank Isborsk.
Und so geht es in schöner Reihe weiter und weiter.
Kapitalismus, Päderasaten, Globalisierung, schmutziger Sex, der Westen, Verderben, Schwulenbewegung, Dekadenz, Unschuld, Neoliberalismus, Satanismus … alle Welt regt sich doch derzeit über Framing auf. Der supergeniale Geheimdienstversteher Rainer Mausfeld, klärt die altlinken Lämmer, die schweigenden, darüber auf, dass es auch toxische Begriffe (nicht nur toxische Männer) gibt und in dem Kontext mal die Frage: Könnte die andauernde Wiederholung von immer gleichen Begriffen, nach dem immer gleichen Assoziationsmuster schwul, dekadent, westlich, neoliberal, global … nicht Framing sein, oder Priming, oder gar toxisch? Huch.
Der zackige Halt-doch-endlich-mal-die-Fresse-du-dumme-Sau Appell der lieben und bestimmt vollkommen friedfertigen bella, gilt tatsächlich nur für alte, weiße Männer. Schwulsein mildert die Schande zwar etwas, aber zuvorderst hat der Mann neuerdings zu schweigen, vor allem, wenn er weiße Scheiße ist.
So will ich nur noch, nach der anstrengenden Zitiererei, erwähnen, dass, auch das Narrativ des stets unschuldigen und irgendwie linken, nichtganzweißen Ausländers immer schwieriger zu halten war. Es musste aus dem Linken abermals der und vor allem die Ganzlinke hervorgehen. Das tutete sie ja dann auch. Wo das Verhalten der niedlichen Bengel dann in etwa dem entsprach, was der weißen Scheiße gerade abtrainiert hatte, wuchs natürlich die Wut, aber nicht auf jene, die sich im großen warmen Kuschelzelt der linken Herzkammer befanden, sondern es musste die weiße Scheiße sein, die die wackeren und an sich unverdorbenen Wilden irgendwie schon durch Kurzkontakt kontaminiert haben muss. Es kann nicht anders sein. Der Schwule hat schwul zu sein und sein Trauma zu verarbeiten, damit hat er genug zu tun, in das was die Ganzlinke viel besser kann, sollte er sich nicht einmischen. Ganz liebevoll und diskursiv: „Torben, du möchtest doch nicht, dass die Mama traurig wird, oder?“ Nein, das möchte Torben nicht.
Bevor ich mich hier wieder verabschiede, ich bin genervt, ein paar Worte zur Kommunikation:
1) Kommentare hier sollten möglichst kurz sein, dann werden sie auch gelesen. Wer mehr zu sagen hat, soll einen Beitrag in der Community veröffentlichen oder ein Buch schreiben. Man muß lernen sich kurz zu fassen, wenn man eine Botschaft loswerden will.
2) man sollte bein Thema bleiben. Das Thema hier ist Frauenrechte, Feminismus, der Anlaß war der Weltfrauentag. Leider finde ich dazu wenig konkrete Beiträge, schon gar nicht von den Bezroffenen selbst
schönes Wochenende doch, nutzt die freie Zeit Euch mal mit eurer Partnerin oder Partner zu unterhalten, dann müßt ihr auch nicht so lange Kommentare hier loswerden.....
Ach du grüne Kacke, wer hat euch Heinis denn an die Eier gegriffen? Ich muss das mal so derb sagen, denn das, was ich hier als Kommentare zum Artikel von Elsa Koester gerade las, erinnert mich sehr stark an die Jammertiraden von Männern, die ich in meiner ach so geliebten Regionalzeitung hier in Saarbrücken auf den Leserbriefseiten gelesen habe, als eine engagierte Frau sich vor garnicht mal so langer Zeit dafür vor Gericht einsetzte, dass sie als Kundin von Ihrer Sparkasse auch als KundIN angesprochen werden will. Etwa zur gleichen Zeit kam aus einem Berliner Ministerium auch noch der Vorschlag, auch die deutsche Nationalhymne an einigen Stellen gendergerecht umzudichten. Junge, Junge - da drohte für einige männliche Leserbriefschreiber die Welt unter zu gehen. Und nun hier der gleiche geistige Schmonzes!
Immer, wenn frau mal ernsthaft feministische Positionnen öffentlich vertritt, drückt sich sofort verbal in manchen Kommentaren auch einiges an männlicher Toxizität aus, versteckt hinter hochgeistigen Ergüssen und intellektuellem Dünnpfiff. Warum wohl einige meinen, zu allen Themen immer etwas schreiben zu müssen - sie hätten besser geschwiegen! Aber nein, sie können das Wasser nicht halten und pissen dann jede an, die es gewagt hat, ihren Vorgarten zu betreten
Jungs, ihr riskiert, dass euch die vom Genderwahn befallenen bösen Weiber auf die Pelle rücken und euch die Nüsse abschneiden - das habt ihr dann von eurem Geschimpfe und Gejammer!
Oh. Das muss ich morgen mal in Ruhe lesen. Der Tag war zu lang.
Kommentar und Nachschlag zum bürgerlichen Frauentag.
Die schon lange überfällige Debatte, nicht nur zum ''Internationalen Frauentag''
Die bürgerliche Frau im Kapital-Faschismus, gestern und heute.
Zur Popikone Adolf Hitler und seine hysterisch-orgiastische Wirkung bei Frauen.
''Wurde Hitlers Aufstieg erst durch seine phänomenale Wirkung auf die Frauen möglich?'' (NZZ)
Die bürgerliche Frau in der Geschichte und ihr heiß geliebter Führer Adolf Hitler.
Was könnten Frauen für ihre Gleichstellung und Emanzipation in der bürgerlichen Kapital- und Konsumgesellschaft tun?
Frauen müssten sich auch schon ernsthaft mit ihrer orgiastischen Hysterie bei ihrer Annäherung und beim Anblick ihres innig geliebten Führers Adolf Hitler beschäftigen und damit auseinandersetzen.
Ohne die aktive und passive Mitwirkung der bürgerlichen Frau gäbe es keinen historischen und aktuellen imperialistischen Kapital- und Konsumfaschismus in Deutschland und Europa.
«Trotz seines zurückhaltenden Wesens gefiel Adolf den Damen so sehr, dass sie den Kopf umwandten.»
''Adolf Hitler als Sexsymbol ist wie Donald Trump als Präsidentschaftskandidat: absurd, aber Fakt. Die österreichische Historikerin Anna Maria Sigmund widmete sich dem Thema «Hitler und Frauen» bereits öfter und überraschte nun wieder mit neuen Erkenntnissen.'' – ''Was die Geschichte in jedem Fall offenbart: Hitlers Verhältnis zu Frauen war nicht normal, seine Wirkung als Mann indes abnorm.''
Tränen in den Augen:
''Die Filme von Leni Riefenstahl zeigten Frauen, die Hitler unter Tränen anschmachteten wie Teenager beim Anblick von Justin Bieber. Solche Szenen waren keine Propagandalüge. Selbst Nazi-Gegner konnten Hitlers Groupies nicht wegleugnen. Die sozialdemokratische Tageszeitung «Münchener Post» spottete 1923 über die «in Hitler verschossenen Weiber».'' –
''Im März 1925 legte die bayrische Regierung ihm sogar ein Redeverbot auf, nachdem in einem Bräukeller unter den 4000 Zuhörern eine Massenhysterie ausgebrochen war: Frauen waren kreischend auf die Tische geklettert und hatten Hitler als «Geschenk Gottes» gepriesen.'' –
''Hitler nutzte seine Wirkung auf Frauen sehr wohl. Bis zur Machtergreifung nämlich lebte Hitler praktisch von der Zuneigung und den Zuwendungen zahlreicher Mäzeninnen aus der reaktionären High Society.'' Vgl.
Quelle: NZZ am 20.03.2016: Hitler, der VerFührer. Wurde Hitlers Aufstieg erst durch seine phänomenale Wirkung auf die Frauen möglich? Von Pauline Krätzig.Hitler im Kreise von Verehrerinnen: «Ich bin zu allem bereit.» (Kärnten, 3. Mai 1939)https://nzzas.nzz.ch/gesellschaft/adolf-hitler-frauen-der-verfuehrer-ld.149061
Buch- Empfehlung: Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus. »Die ''Massenpsychologie des Faschismus'' entstand in den deutschen Krisenjahren 1930–1933. Sie wurde 1933 niedergeschrieben; sie erschien im September 1933 in erster und im April 1934 in zweiter Auflage in Dänemark.«
PS: Nicht nur eine simple ''Provokation'' zum Nachdenken über die Rolle der bürgerlichen Frau im Kapitalfaschismus der sog. „sozialen Marktwirtschaft“ der bürgerlichen Erbschaftskinder und Enkelinnen heute.
10.03.2019, R.S.
Nachtrag: Beispielhaft, sowohl für Frauen wie Männer, sind die kämpfenden und emanzipierten kurdischen Frauen. Daran müssten sich auch Frauen und Männer nicht nur im (europäischen) Konsumparadies orientieren.
Ihnen auch mal gleich, Herr Schramm. Es waren - meist - bürgerliche Frauen, die sich um bürgerliche und später auch soziale - Rechte kümmerten. Anderswo habe ich gerade auf Emma Ihrer (1857-1911) verwiesen. Die hat vor über 100 Jahren verhindert, dass die männlichen Arbeiter sich generell gegen die Frauenerwerbstätigkeit gewandt haben. Die wollten keine Frauen als Konkurrentinnen.
Dass Frauen Hitler an die Macht gebracht haben, glauben Sie - als Linker - ja wohl selbst nicht. Dass es da Faszination gab, soll Ihnen wohl jetzt auf der Suche nach Schuldigen behiflich sein. Mit dem Thema haben sich schon viele Historikerinnen befasst.
Da unterliegen Sie einem Denkfehler. Die Männer waren nicht generell gegen die Frauenerwerbstätigkeit, sondern weil sie mit Billiglöhnen der Männmererwerbstätigkeit als "Lohnbrecherinnen" die Familieneinkommen drückten oder den Arbeitsplatz wegnehmen mussten. Die soziale Situation des Familienelends wurde gesteuert.
In der Arbeiterschaft mussten Frauen mitarbeiten, um die Familien durchzubringen! Wenn dann aber in aller Menschenverachtung der Wirtschaftsfaschismus durchschlug, wurden Frauen als Lohndrücker missbraucht.
Die bekannten 3 K, Kirche, Kinder, Küche waren die Ehre der bürgerlichen Frauen, die nicht am Fließband standen und deren Ehemänner stolz darauf waren, dass "ihre" Frau nicht arbeiten brauchte und bis in die 70er Jahre auch nicht durfte , wenn der Mann dies nicht erlaubte.
Die Faschisten wussten sehr gut, dass man mit Speck Mäuse fängt.
Die Familie Goebbels und Quandt sind das hässlichste Beispiel des Fanatismus, für den sie ihre 6 Kinder und sich umbrachten.
Es bleibt die Frage, welche Frauen Hitler an die Macht brachten. Die Frauen, deren Männer für ihre politische Überzeugung als Gewerkschafter oder Kommunisten in den KZs waren vermutlich nicht.
Ist in dieser reißerischen Polemik eine realistische Frage erlaubt?
Waren die Ganzrechten Kolonialisten auch die viel besseren Immigranten in Afrika etc. und die äußerst rechten Commerzienräte die Besseren Ausbeuter?
*** -): So war es auch in FfM der BRD.
In den 1950er und 1960er Jahren konnte ich selbst als Kind die Verachtung der (bürgerlichen) Hausfrauen für meine berufstätige Mutter spüren.
Es waren nicht die (berufstätigen) Ehemänner, es waren die Hausfrauen, die die berufstätige Arbeiterin und Mutter (der sog. ''Schlüsselkinder'') gering schätzten.
Der polemische Anteil ist geringer, als Sie denken, aber den wesentlichen Schritt haben Sie überlesen, darum noch mal in knapper Form. Ich kritisiere an der aktuellen Politisierung, dass es sich um eine Assoziationsmaschine handelt, mit einer Bekenntnis(un)kultur. Sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung einzusetzen, für Schwache und Marginalisierte, fein.
Doch nicht zu merken, dass und wenn die Mündel oder Vorbilder zu Problembären werden, weil sie ihrerseits ein mitunter menschenverachtendes Verhalten zeigen, faschistische Einstellungen vertreten, das ist angestrengtes Weggucken, das partout das alte Assoziationsmuster nicht verlassen will und kann. Aus politischer und politisierender Gewohnheit, nach dem schwarz/weiß Muster. Wenn Ami schlecht, dann Russe automatisch und immer gut. Wenn Patriarchat schlecht, dann Matriarchat automatisch und immer gut. Wenn Mann toxisch, dann Frau automatisch und immer ungiftig/unverseucht. Wenn Deutscher böse, dann Ausländer automatisch und immer gut. ...
Wenn Sie das nun Ihrerseits politisierend auffassen (und hoffentlich nicht nur politisierend auffassen können), haben Sie die Pointe verfehlt. Dass Sie es tun, zeigt die rhetorische Frage, ob ich denn nicht mindestens ein paar Ganzrechte auch problematisch finde. Ich kritisiere das dauerpolitisierende schwarz/weiß-Muster, was scheinbar keine andere Deutung zulässt, als festzustellen, dass, wenn Trump aber doch wirklich schrecklich ist, Putin automatisch gut sein muss. Dass ich daraus nicht mache, machen will und logisch auch nicht machen kann, dass wenn Putin schrecklich ist, Trump automatisch gut sein muss, sollte sich spätestens jetzt von selbst verstehen.
So habe ich dieses auch erlebt.
Die Tatsache, dass "bürgerliche" Ehemänner mit ihrer finanziellen Möglichkeit ihre Frauen zu Hause halten , sogar ihnen die Berufstätigkeit verbieten konnten, hatte einen tiefen Kern. Diese Nurhausfrauen waren auch zum Aushalten und Bleiben in der Hölle einer Ehe gezwungen! Die wirtschaftliche Selbstständigkeit der berufstätigen Frauen war die Fahne zur Emanzipation. Sie konnten die Erkenntnis, dass der Trauschein kein Garantieschein ist, auch in die Tat umsetzen. Emanzipation ist Selbstachtung und Selbstbestimmung.
Wie weit trifft die Weisheit zu, wer selbst nichts gilt, lässt auch keinen Anderen gelten?
Persönlich sehe ich mich enttäuscht, indem gleichwertige Menschen in Frauenkleidern die Politik der Männer machen. May u. Merkel und AKK legt noch nach!
"Ich kritisiere an der aktuellen Politisierung, dass es sich um eine Assoziationsmaschine handelt, mit einer Bekenntnis(un)kultur. Sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung einzusetzen, für Schwache und Marginalisierte, fein."
Was Sie kritisieren ist eine "Un"kultur und zeigt mir, dass ich Sie durchaus so verstanden habe, wie sie verstanden sein möchten.
Es gibt immer 2 Seiten, so auch gut und böse. Zu kritisieren sind die akuten Fakten. In den Leitmedien wird mit zweierlei Maß gemessen. Wer nicht selbst prüft und seine Logik bemüht, macht sich manipulierbar. Menschenverachtung ist Faschismus und Lohnausbeutung bis zur Versklavung marginalisierter Kinder, denen wir ihre Würde verweigern, ist die UNKULTUR jetzt und in dieser Welt! Politik, die nur noch gewaltsam agiert, ist faschistisch.
Wir werden kein Paradies auf Erden erreichen. Aber auf die Hölle kann man verzichten. Und dann halte ich fest, dass der Kapitalismus nirgendwo so frei war, humanistisch, sozial gerecht, zu handeln. Sofort tönt der Schrei "wer soll das bezahlen"?
Russland hat die Länder aus dem Warschauer Pakt unblutig in ihre Unabhängigkeit entlassen. Wo hat der Kapitalismus sich unblutig zurückgenommen? In Vietnam, als die Franzosen ihre Kolonialherrschaft blutig verloren und die USA in Korea blutig weiter ihre Macht durchsetzen wollten? Trump ist nicht mit Putin zu vergleichen und logischerweise auch nicht ihre Politik.
Es ist die Frage der Ethik, dass der Starke den Schwachen schützt. Was denn sonst?
"Persönlich sehe ich mich enttäuscht, indem gleichwertige Menschen in Frauenkleidern die Politik der Männer machen. May u. Merkel und AKK legt noch nach!"
Was es denn je anders? Albright, Thatcher, Elisabeth I. ... Wenn Frauen Macht hatten, waren sie oft sehr "männlich" unterwegs.
Man tut sich leichter, wenn man irgendwann mal erkennt, dass Männer und Frauen in ähnlichen Positionen ähnliche Charakterzüge entwickeln, oder eben ausleben können.
Wer keine Macht hat, kann sie nicht missbrauchen, das ist wohl wahr. Aber wenn man sie dann hat, sieht das nicht wesentlich anders aus, wenn Männer oder Frauen führen, es entscheidet halt die Führungsqualität und die besteht nicht darin sich alpha zu fühlen, sondern die Stärken und Schwächen der anderen zu erkennen und zu nutzen, um die Positionen optimal zu besetzen.
Zustimmung. Diese Tatsache bestätigt, dass wir nichts dazu lernen. Vielleicht ist die Macht eine Droge. Mit Stärke ist auch Gutes zu erzielen. Wenn diese Stärke aber zur Machtdroge ausartet, sollten die Getäuschten angemessen reagieren und Entzugstherapien einsetzen, oder die Machtkranken aus dem Verkehr ziehen.
"Es gibt immer 2 Seiten, so auch gut und böse."
Je nach Kontext. Des einen Terrorist, ist der Freiheitskämpfer des anderen. Ansonsten Literaturtipp: Thorwald Dethlefsen, "Gut und Böse".
"Wer nicht selbst prüft und seine Logik bemüht, macht sich manipulierbar."
Ja. Aber viele wollen nicht prüfen, sondern wollen glauben, dass sie das nicht nötig haben, weil sie ja bereits hinlänglich geprüft haben, wie das alles so ist. Gut dass mbert & friends und Gunnar Jeschke so hartnäckig sind, allein schon um die Eineindeutigkeit des "schnellen Denkens" bei Kahnemann, der Assoziatiosmaschine, die schnell nach den gewohnten Vorurteilen entscheidet aufzuknacken.
Da gäbe es gleich noch ein halbes Dutzend weiterer unsinniger Punkte, bei denen alle bereits wissen, was gut und richtig ist, weil sie ihr "wie es ist" artig aufsagen können und nicht mal auf die Idee kommen, sie könnten sich irren.
"Und dann halte ich fest, dass der Kapitalismus nirgendwo so frei war, humanistisch, sozial gerecht, zu handeln. Sofort tönt der Schrei "wer soll das bezahlen"?"
Sie können gerne Kapitalismusfeind sein, etliche Kritikpunkte teile ich, nur finde ich die Gerechtigkeitsfrage insofern belanglos, weil ich sie selbstverständlich finde. Ebenso wie es keine ernste Diskussion sein kann, den Ast auf dem man sitzt nicht abzusägen (Umweltzerstörung und Ressourcenausbeutung). Für mich ist eher relevant, wie man da hin kommt, dass viele mit machen und sich tatsächlich was bewegt, ich will mich nicht gut fühlen, weil ich moralisch so toll bin und immer, aber auch immer auf der richtigen Seite stehe.
Macht über das Argument zu stellen, also der Macht prinzipiellen Vorrang über alles zu geben und Argumente als Form der Macht zu deuten, in dem Sinne, dass es mir stets darum geht, den anderen über die Tisch zu ziehen und zu glauben, dass Aufrichtigkeit nur eine Fiktion ist, ist die Denkweise des Faschismus.
Hören Sie hierzu Michael Hampe, der das präzise (ab 37:47 ) in wenigen Minuten auf den Punkt bringt.
Die faschistische Oligarchenclique mit und um Putin vertritt die Idee, gelogen werde eh überall, darum sei es auch egal, dass man selbst lügt. Es tut ja jeder.
Das macht einem Trump, die Chinesen oder sonst wen nicht automatisch sympathischer. Tun Sie das, was alle predigen, aber doch unterlasssen: Lesen und hören Sie beide Seiten.
''Diese Nurhausfrauen waren auch zum Aushalten und Bleiben in der Hölle einer Ehe gezwungen!''
Die psychologische Sogwirkung für die ''Wertschätzung der Hausfrau'' war so stark, dass selbst wir Arbeiterkinder uns darum bemühten, unsere schwer arbeitende Mutter (von drei Kindern) in den Hausfrauenstand (zurück) zu versetzen. Erst als wir Söhne zunehmend, im Zusammenhang mit unserer Berufsausbildung, nicht mehr die soziale und finanzielle Sicherung durch unsere Mutter bedurften, erst dann konnte sie nach 33 Jahren beruflicher Schwerstarbeit in den (proletarischen) Hausfrauenstand einkehren. Erst nach dem wir Kinder unsere Eltern (sozial) verlassen hatten, konnte unser proletarischer Vater auch selbsttätig den Unterhalt seiner Ehefrau finanzieren.
Allerdings, im Ergebnis lag die eigenständige Altersrente meiner Mutter, trotz 33 Vollzeitjahren [– dabei über Jahre an sieben Tagen in der Woche, so auch bei vielfachen Millionärinnen in deren Haushalt, so auch häufig am Wochenende –] und drei Kindern, nur auf dem geringen Niveau der Sozialhilfe.
Mein verbeamteter Onkel ehelichte eine Fabrikarbeiterin [zuvor bei der Fa. Braun im Gallusviertel von FfM]. In Folge musste sie ihre berufliche Erwerbsarbeit aufgeben und war nur noch bevormundete und kontrollierte Hausfrau. Mein Onkel, der Patriarch, entschied über die Berufstätigkeit ''seiner Frau'' und auch über ''die Zuteilung des Haushaltsgeldes''.
Viele Frauen spielten nach außen die stolze Hausfrau und kompensierten auch damit ihre soziale und paternalistische Diskriminierung durch den Ehemann.
PS: Heute liegt die durchschnittliche Erwerbszeit für die GRV der westdeutschen Frauen bei nur 27/28 Jahren und für die Mehrzahl die Alters- bzw. Armutsrente unterhalb der gesetzlichen Grundsicherung (Sozialhilfe). / Ostdeutsche Frauen haben z.Z. noch eine durchschnittliche Erwerbszeit von 38/39 Jahren und eine deutlich höhere (eigenständige) Altersrente als Westfrauen.
Millionen westdeutsche Frauen befinden sich in Folge auch in einer fortwährenden Rentenehe, bzw. Pensions-Ehe [Beamtenwitwen]. Was natürlich ideologisch-psychologisch auch als 'Freiwilligkeit' massenwirksam verkauft wird.
MfG.
Hallo Herr Schramm, Sie schrieben (war doch kein Zitat, oder?):
<<Die Entscheidung der großen Mehrheit der ostdeutschen Frauen vom 18. März 1990 gegen ihre soziale, ökonomische und politische Gleichstellung!
Das westdeutsche Konsumparadies war den ostdeutschen Frauen näher als die soziale und ökonomische Gleichstellung. ...>>
Ich habe ein paar Fragen zu Ihrer obigen Aussage:
1. Wie kommen Sie darauf, dass es die "große Mehrheit der ostdeutschen Frauen" gewesen sei, die...
2. Welche bei dieser Wahl angetretenen Parteien, außer denen, die in der "Allianz für D." (CDU, DSU, DA) organisiert waren, haben sich gegen eine reformierte DDR bzw. für den Anschluss der DDR an die BRD (Wiedervereinigung) ausgesprochen?
3. Haben Sie einen Link mit Infos, in denen die Wahlergebnisse geschlechtsspezifisch aufgedröselt sind?
"Macht über das Argument zu stellen, also der Macht prinzipiellen Vorrang über alles zu geben und Argumente als Form der Macht zu deuten, in dem Sinne, dass es mir stets darum geht, den anderen über die Tisch zu ziehen und zu glauben, dass Aufrichtigkeit nur eine Fiktion ist, ist die Denkweise des Faschismus."
Mir fällt es immer schwer, aus dem linearen Ablauf eines solchen Gespräches wirklich in die Tiefe gehen zu können. So geht es mir auch mit der Argumentation von Hampe, die auf dem gleichen Fehler beruht, wie Ihr obiger Satz. Sie, und auch Hampe, gehen ins Extrem, bauen dort einen Strohmann auf, um dann genüsslich auf ihn einzudreschen. Aber die Welt besteht nicht nur aus Extremen und sie ist erst recht nicht monokausal. Wenn ich Argumente höre, dann prüfe ich deren Wahrheitsgehalt und die Motivation desjenigen, der sie vorbringt. Hampe lässt in seiner Argumentation als Ursache, die in die Krise der Medien geführt hat, nur Verschwörungstheorie zu. Damit blendet er aus (warum eigentlich?), dass es genügend Beispiele in den öffentlich-rechtlichen und privaten Medien gibt, die zeigen, dass die Wahrheit gerade nicht gesendet worden war. Hampe tut das mit dem Scheinargument ab, dass es keine zentrale Stelle gibt, die das anweisen und bewerkstelligen würde. Dass es mehr oder weniger subtile Einflussmöglichkeiten gibt, verstellt er einfach mit dem großen Knüppel Verschwörungstheorie. Als wenn es keinen Tendenzschutz oder Blattlinie geben würde, keine Interessen von Journalisten an Aufmerksamkeit, Ruhm, Karriere, als wenn sie nicht ideologisch vorgeprägt sein würden (Sie erinnern sich an die Anstalt mit der Sendung zur Atlantikbrücke?) usw. Auf mich wirkt dieser Philosoph reichlich naiv und im Elfenbeinturm gefangen. Das macht er deutlich, bei seinen Ausführungen zur Bildung, die so komplett von einer zukünftigen Verwertbarkeit abgekoppelt sein sollte. Wer sich das leisten kann, macht es heute schon. Für alle anderen heißt es, Arschbacken zusammenkneifen oder die Blütenträume welken schnell. Besonders unangenehm ist mir aufgestoßen, dass die einzige konkrete Aussage falsch ist. Er sagt, dass man Verschwörungstheorien im Internet heutzutage sehr einfach sehr weit verbreiten kann. Sein Beispiel sind dann Klimaskeptiker, die man auf youtube durch die Eingabe des Stichwortes Klima sofort als erstes präsentiert bekommt (ab 43:40) Probieren Sie es aus. Seine Erklärung zu den Filtern und Suchalgorithmen von youtube ist kompletter Unfug. Der Moderator ist natürlich ganz begeistert, weil er sich auf der Seite der etablierten Wahrheitspraktiken sieht.
Sie können unschwer an den geringen Ergebnissen für die progressiven Parteien erkennen, dass die große Mehrheit der Ostdeutschen sich bei der Volkskammerwahl am 18. März 1990 für bürgerliche Parteien entschieden haben. Da sich ca. 93,4 aller Wahlberechtigten (also von 100 %) an den Wahlen beteiligt hatten, so haben sich demnach auch mehr als 90 % aller Frauen an den Wahlen beteiligt.
Selbst wenn die progressiven Parteien (nur) ausschließlich von Frauen gewählt worden wären, wäre das nur eine relativ kleine Minderheit der Frauen. Die große Mehrheit der ostdeutschen SPD setzte nicht auf eine reformierte DDR. Ebenso auch nicht die große Mehrheit der Fahnenflüchtigen der verbliebenen SED. //
Selbst die große Mehrheit des MfS [90 Tausend], des FDGB [12. Mio. und 50. Tausend Hauptamtliche] und insbesondere der 2,4 Millionen Mitglieder der SED und deren 40 Tausend Hauptamtlichen, setzten auf die Übernahme und die künftigen höheren Renten in einer gesamtdeutschen (imperialistischen) BRD.
Um weitere Klarheit [und ungeschminkte Wahrheit] müssten Sie sich schon selber bemühen.
PS: Über die tatsächlichen und ungeschminkten Fakten und die damit verbundenen psycho-sozialen Hintergründe werden sie allerdings nichts über die (heutige) staatlich-amtlichen Behörden und ihre kapitaltreuen Medien erfahren.
MfG.
„Mir fällt es immer schwer, aus dem linearen Ablauf eines solchen Gespräches wirklich in die Tiefe gehen zu können. So geht es mir auch mit der Argumentation von Hampe, die auf dem gleichen Fehler beruht, wie Ihr obiger Satz. Sie, und auch Hampe, gehen ins Extrem, bauen dort einen Strohmann auf, um dann genüsslich auf ihn einzudreschen.“
Was genau ist jetzt an Hampes Position extrem?
„Aber die Welt besteht nicht nur aus Extremen und sie ist erst recht nicht monokausal.“
Hampe und mich selbst verstehe ich aber auch so, dass wir genau das auch meinen. Überhaupt habe ich Hampe eigentlich nie als Fürsprecher der Monakausalität erlebt.
„Wenn ich Argumente höre, dann prüfe ich deren Wahrheitsgehalt und die Motivation desjenigen, der sie vorbringt. Hampe lässt in seiner Argumentation als Ursache, die in die Krise der Medien geführt hat, nur Verschwörungstheorie zu. Damit blendet er aus (warum eigentlich?), dass es genügend Beispiele in den öffentlich-rechtlichen und privaten Medien gibt, die zeigen, dass die Wahrheit gerade nicht gesendet worden war. Hampe tut das mit dem Scheinargument ab, dass es keine zentrale Stelle gibt, die das anweisen und bewerkstelligen würde. Dass es mehr oder weniger subtile Einflussmöglichkeiten gibt, verstellt er einfach mit dem großen Knüppel Verschwörungstheorie.“
Eigentlich erklärt er aber doch sehr genau, was er meint. Verschwörungstheoretiker sind klarer Weise immer nur die anderen aber, was würden Sie denn allgemein als ein Charakteristikum einer Verschwöringstheorie ansehen? Also, falls Sie glauben, dass es Verschwörungstheorien gibt.
„Als wenn es keinen Tendenzschutz oder Blattlinie geben würde, keine Interessen von Journalisten an Aufmerksamkeit, Ruhm, Karriere, als wenn sie nicht ideologisch vorgeprägt sein würden (Sie erinnern sich an die Anstalt mit der Sendung zur Atlantikbrücke?) usw. Auf mich wirkt dieser Philosoph reichlich naiv und im Elfenbeinturm gefangen.“
Naja, das sind halt die üblichen Klischees, die man so hat, wenn man Philosoph hört. ;-) Natürlich gibt es in allen Lebensbereichen Interessen, aber Hampes Argument ist, dass die Tatsache, dass es Interessen (aber allgemeiner auch Täuschungsversuche, Betrug, Erpressung …) gibt, nicht im Umkehrschluss bedeutet, dass alles nur Interesse, Macht, Inauthentizität, Betrug usw. ist. Es ist ein fließendes Kontinuum von sehr redlichen Menschen, bis hin zu Betrügern und allem dazwischen. Mal sind es Ideologie, mal Eitelkeiten und sonst was, was die Menschen dazu bewegt. Glauben Sie denn nicht, dass es auch aufrichtige Menschen gibt, die an Wahrheit und Erkenntnis interessiert sind?
„Besonders unangenehm ist mir aufgestoßen, dass die einzige konkrete Aussage falsch ist. Er sagt, dass man Verschwörungstheorien im Internet heutzutage sehr einfach sehr weit verbreiten kann. Sein Beispiel sind dann Klimaskeptiker, die man auf youtube durch die Eingabe des Stichwortes Klima sofort als erstes präsentiert bekommt (ab 43:40) Probieren Sie es aus. Seine Erklärung zu den Filtern und Suchalgorithmen von youtube ist kompletter Unfug. Der Moderator ist natürlich ganz begeistert, weil er sich auf der Seite der etablierten Wahrheitspraktiken sieht.“
Stimmt. Wenn man die Sängerin Klima weg lässt kommen die Skeptiker bei Klima bei mir an Position 5, 8, 9 und 15 unter den erster 15. Erschüttert jetzt in meiner Welt nicht die Position Hampes. Über die Seelenlage des Moderators scheinen Sie besser Bescheid zu wissen, als ich, ich hör das aber auch erst seit 10 Jahren.
Es ist oft genug herausgearbeitet worden, dass wer sich auf den Diskurs einlässt ein bestimmtes Spiel an Regeln bereits akzeptiert hat. Da kann man beliebig ins Detail gehen, aber die Existenz von Falschgeld macht überhaupt nur Sinn, vor dem Hintergrund, dass es echtes Geld gibt, die These, dass auch alles anders sein könnte, nur vor dem Hintergrund, dass es nicht in allem anders ist.
Von einer radikalskeptischen Position hat man sich längst verabschiedet, klassisch ist diese Kette:
Immanuel Kant bezeichnete als Skandal der Philosophie – im Hinblick auf George Berkeley –, dass man für die Realität der Dinge eines Beweises bedürfe. Für Kant „bleibt es immer ein Skandal der Philosophie und allgemeinen Menschenvernunft, das Dasein der Dinge außer uns [...] bloß auf Glauben annehmen zu müssen, und, wenn es jemand einfällt es zu bezweifeln, ihm keinen genugtuenden Beweis entgegenstellen zu können.“ (Immanuel Kant: AA III, 23[2]).
Dem hielt Martin Heidegger unmittelbar entgegen: „Der ‚Skandal der Philosophie‘ besteht nicht darin, daß dieser Beweis noch aussteht, sondern darin, daß solche Beweise immer wieder erwartet und versucht werden. Nicht die Beweise sind unzureichend, sondern die Seinsart des beweisenden und beweisheischenden Seienden ist unterbestimmt.“ (§ 43 von Sein und Zeit, 11. Aufl. S. 217). Er betrachtete die Frage Kants als ein Scheinproblem. (Quelle und mehr)
Quelle und mehr, nachgereicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Skandal_der_Philosophie
"Das öffentliche Medien zentral gesteuert werden, das ist eine Verschwörungstheorie"
So fängt das Gespräch bei der von Ihnen gesetzten Marke an und lässt nicht davon los (Zählen Sie einfach einmal, wie oft das Wort Verschwörungstheorie vorkommt). Ich habe Ihnen eine Reihe von anderen Erklärungsmöglichkeiten für den Verlust an Vertrauen und Glaubwürdigkeit geliefert, die Sie mit dem Pseudoargument "Naja, das sind halt die üblichen Klischees" vom Tisch haben wollen. Sind Sie eigentlich dem Link einmal gefolgt? Wer das dort Geschriebene liest und versteht, wird ein Medium hinterher nie wieder so ansehen wie vorher. Wie verträgt sich das mit Pressefreiheit? Nur mit der, von der schon vor dem inflationären Gebrauch des Begriffes Verschwörungstheorie gesagt worden ist, dass sie "die Freiheit von 200 Familien ist, ihre Meinung zu veröffentlichen". So viel Philosophie muss sein.
Aber Hampe sagt wörtlich "wenn sie bei youtube Klima eingeben, dann kriegen sie als ERSTES die Videos, die schon am meisten angeklickt worden sind und das sind Videos in denen KLIMASKEPTISCHE ÜBERZEUGUNGEN verbreitet werden." Vorher hat er noch von der "Macht des kleinen Mannes geschwafelt, die im Internet weit über die Reichweite des Stammtisches früherer Jahre hinausgeht. Selbst Ihre Zählung stützt diese These nicht.
„So fängt das Gespräch bei der von Ihnen gesetzten Marke an und lässt nicht davon los (Zählen Sie einfach einmal, wie oft das Wort Verschwörungstheorie vorkommt). Ich habe Ihnen eine Reihe von anderen Erklärungsmöglichkeiten für den Verlust an Vertrauen und Glaubwürdigkeit geliefert, die Sie mit dem Pseudoargument "Naja, das sind halt die üblichen Klischees" vom Tisch haben wollen.“
Naiv und Elfenbeinturm sind für keine Argumente, sondern private Meinungen. Und nein, ich zähle keine Wörter, ich höre auf die Argumente, sofern welche zu hören sind.
„Sind Sie eigentlich dem Link einmal gefolgt? Wer das dort Geschriebene liest und versteht, wird ein Medium hinterher nie wieder so ansehen wie vorher. Wie verträgt sich das mit Pressefreiheit?“
Gerade nicht, aber jetzt. Die Journalisten sind ja nicht gezwungen sich dem Willen genau dieser Zeitschrift zu beugen, wenn ihnen das nicht passt. Viele schrieben ja heute für mehrere, durchaus auch für Zeitschriften, die als konträr zu einander gelten. Muss halt jeder selbst entscheiden, ob und wie weit er sich prostituiert. Darf aber auch jeder bei uns.
Auch hier hat (bei uns) jeder die Freiheit, auf welche Art er seinen Informationshunger stillt. Notfalls liest man Bücher. Sie kriegen heute alles, was Sie haben wollen, aber man muss es nun mal für sich selbst sortieren. Sie scheuen immer den Blick aufs Ganze und weichen aufs Details aus, beginnen Wörter zu zählen und wollen irgendwem ständig nachweisen, dass alle ständig hinters Licht geführt werden. Machen Sie doch mal den größeren Kontext auf und versuchen Sie herauszuarbeiten, was eine Verschwörungstheorie ausmacht, oder sagen Sie, dass es keine gibt.
„Aber Hampe sagt wörtlich "wenn sie bei youtube Klima eingeben, dann kriegen sie als ERSTES die Videos, die schon am meisten angeklickt worden sind und das sind Videos in denen KLIMASKEPTISCHE ÜBERZEUGUNGEN verbreitet werden." Vorher hat er noch von der "Macht des kleinen Mannes geschwafelt, die im Internet weit über die Reichweite des Stammtisches früherer Jahre hinausgeht. Selbst Ihre Zählung stützt diese These nicht.“
Ist doch nicht schlimm. Sie argumentieren pars pro toto: Wenn schon das Detail nicht stimmt, dann kann das Ganze erst recht nicht stimmen. So arbeitet nicht einmal die Wissenschaft. Duhem und Quine. Der falsche einzelne Satz zerstört nicht die ganze Theorie. Es stimmt nie jedes Detail. Warum arbeiten den weite Teile der Wissenschaft heute statisch? Der abweichende Einzelfall interessiert überhaupt nicht. Damit kann man einzelne Stränge einer Theorie (die ja in aller Regel ein Ideengebäude ist) widerlegen, mehr nicht. Und natürlich kann heute jeder komische Vogel mit einer Website irre Reichweite haben, bestes Beispiel die ganze Influencer bei Youtube. Die kaufen Sachen um Drogeriemarkt und erzählen darüber. Das war der Witz, der aber keiner ist.
Aber was ist jetzt Ihr Argument? Es gibt keinen Faschismus? Wie definieren Sie den? Es gibt keine Verschwörungstheorien? Wie wäre da eine Annäherung? Es gibt niemals Aufrichtigkeit? Warum sollte ich Ihnen dann glauben, damit würden Sie behaupten, dass Ihr Interesse rein strategisch ist. Wär ja blöd.
Ich nehme Ihnen ab, dass Sie ernsthaft nach Wahrheit suchen, aber ich empfinde Ihre Voreingenommenheit auf einigen Gebieten als geradezu grotesk. Aber gerade das macht viele Kämpfer für die so empfundene gute Sache aus. Man ist vollkommen überzeugt im Besitz der Wahrheit zu sein. Mit Wörter zählen kommen wir aber nicht weiter, wenn wir uns irgendwie sowas wie Wahrheit annähern möchten. Mindestens müssen wir wissen, über was wir reden, d.h. was der andere meint. Mir ist wieder mal unklar, auf was Sie hinaus wollen und was nun Ihre Konsequenz daraus ist. Wollen Sie gegen Hampe sagen, dass doch alle nur ihren strategischen Interessen folgen oder was ist jetzt der Punkt?
Ihre Behauptung ist aus mehreren Gründen falsch.
Wie Sie den folgenden Zitaten entnehmen können, hat sich eine Mehrheit der DDR-Wähler im März 1990 NICHT für eine "schnelle Wiedervereinigung" nach den Vorstellungen der CDU, DSU und DA entschieden.
1. "Die konservative „Allianz für Deutschland“ – bestehend aus CDU, Deutscher Sozialer Union und Demokratischer Aufbruch – gewann mit 48,15 Prozent die Wahl. Das Wahlbündnis hatte im Wahlkampf ausdrücklich eine schnelle Wiedervereinigung auf ihr politisches Programm gesetzt."
2. "In der Frage der deutschen Wiedervereinigung bevorzugten auch Gruppierungen des Runden Tisches eine alternative Lösung zur Einheit Deutschlands. Die Bürgerbewegung „Neues Forum“ setzte sich z.B. für einen „dritten“ Weg zwischen dem Realsozialismus der DDR und dem westdeutschen Kapitalismus ein."
http://1989.dra.de/themendossiers/politik/deutsche-einheit.html
3. "SPD und Grüne waren 1989 zu Parteien der deutschen Teilung geworden, zu Anwälten einer reformierten DDR. Auch in der CDU gab es den Wunsch, die Wiedervereinigung aus dem Grundgesetz zu streichen."
https://www.welt.de/politik/deutschland/article132888340/Die-Irrtuemer-der-prominenten-DDR-Versteher.html
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Immerhin hatten SPD, PDS, Bündnis 90 und Grüne 43,2% der Stimmen erhalten, die Liberalen 5,3%.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass es bei einem Wahlsieg dieser Parteien eine andere Entwicklung gegeben hätte.
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Davon abgesehen, ist Ihre Behauptung unredlich, weil die Mehrheit der DDR-Bürger, aufgrund mangelnder Erfahrungen und Kenntnisse gar nicht wissen konnte, was die "Wiedervereinigung" bzw. Eingliederung der DDR in das System der BRD für sie in der Praxis bedeuten würde.
So, ich habe versucht sehr freundlich zu formulieren, obwohl ich stinkesauer bin über den Unsinn, den Sie geschrieben haben!
Was für ein unreflektierter Unsinn!
Ihre Gefühle können nicht die objektive Entwicklung abbilden. Sie müssten sich schon mit den Tatsachen auseinandersetzen. Dazu gehört:
● entgegen der sozialrevolutionären Ideologie und Weltanschauung hat sich die (vormals) antiimperialistische SED [vormals 2,4 Millionen Parteimitglieder] widerstandslos aufgelöst. Deren Mitgliederbestand reduzierte sich in der Übertrittsphase auf wenige Hunderttausend. In den ersten Nachwendejahren in der Neuformierung der Partei auf wenige Zehntausend.
● als sozialpolitische Hauptorganisation der großen Mehrheit der Erwerbsbevölkerung der DDR, mit vormals 12 Millionen Mitgliedern, hat sich der FDGB zunehmend aufgelöst und reduzierte seine soziale Basis in relativ kurzer Zeit um mehr als die Hälfte. Von der nahezu doppelten Stärke im Verhältnis zum westdeutschen DGB reduzierte sich der ostdeutsche (vormalige) gewerkschaftliche Mitgliederbestand auf eine Minderheit im (gesamtdeutschen) Gewerkschaftsbund.
● die ''Kampftruppen der Arbeiterklasse'' wurden im Übergang als Folklore kenntlich.
● die verbliebenen 42 Tausend der (vormaligen) ''Nationalen Volksarmee'' wechselten über Nacht widerspruchslos die Uniform [ein einmaliger historischer Vorgang in der jüngeren europäischen Geschichte].
Wie heißt es unter anderem im ''Fahneneid der NVA'', der von der großen Mehrheit der damaligen männlichen Erwachsenenbevölkerung (meineidig) gebrochen wurde:
{…} ''Ich schwöre,meine ganze Kraft zur Erhaltung des Friedens und zum Schutz der Deutschen Demokratischen Republik einzusetzen.''
● Das ''Schild und Schwert'' des (antifaschistischen) Staates, das MfS, löste sich ebenso widerstandslos auf. Dabei wurden alle Schwüre, so auch der ''Schwur von Buchenwald'' und auf den ''Schutz der sozialistischen Errungenschaften'', über Bord geworfen. // Das ''Amt für Nationale Sicherheit (AfNS)'' warf ebenso die Nationalstaatlichkeit über Bord.
Eine noch ganz andere Frage wäre die wissenschaftliche Beschäftigung damit: Wie groß waren die Illusionen und Hoffnungen innerhalb des MfS/AfNS vom (westdeutschen) Kapital- und Staatsschutz übernommen zu werden?! Wie stark war das sozialpsychologische Interesse – von vormaligen MfS/AfNS-Mitarbeitern – vom westdeutschen und gesamtdeutschen BND, BfV, BKA, MAD etc., vom imperialistischen Kapital- und Staatsschutz [in den NATO-BRD-Beamten-Dienst] übernommen zu werden?!
Merke: Nicht die (subjektive) idealistische Gefühlsduselei darf den Blick auf den Ausgang der Geschichte der implodierten staatlichen Existenz der DDR bestimmen. Sie müssten sich schon mit der Wirklichkeit der historischen Entwicklung auseinandersetzen und damit die Fakten [auch im Verlauf und im Ergebnis der Entwicklung] zur Kenntnis nehmen.
Abschließend zitiert:
„Zu stark war das unerreichbare Konsumgeflimmer des Westens. Was war schon der Trabi gegenüber dem Audi, Mallorca gegen Usedom? Da konnten die Mieten noch so niedrig sein, die Lebensmittel, das Brot und die öffentlichen Verkehrsmittel fast nichts kosten, das hatten sie ja sicher, das alles stand ja nicht in Frage. Aber dieses Goldene Kalb vor der Nase, das für sie verboten war ...“
Vgl. ''junge Welt'' 2./3./4. Oktober 2015: Gespräch mit Inge Viett https://www.jungewelt.de/loginFailed.php?ref=/artikel/272793.ich-musste-lernen-dass-k%C3%A4mpfen-hier-ganz-anders-aussah.html
12.03.2019, R.S.
Mir scheint, dass hier ein wichtiges Thema auf dem Tisch liegt, über das eine breitere Öffentlichkeit diskutieren sollte. Deshalb möchte ich Sie bitten, doch dazu ein Blog zu schreiben. In diesem Kommentarstrang haben wir uns schon zu weit vom eigentlichen Thema entfernt, weshalb die Diskussion eher eine private zwischen uns beiden bleibt. Dann wäre die Chance gegeben, nicht nur voneinander, sondern auch von anderen zu lesen und zu lernen. Philosophie eignet man sich nicht mit hören an. Lesen ist dazu unabdingbar, wie auch die Diskussion.
Ja, empfinde ich auch so und das war es, was ich auch schon anregen wollte. Insofern mache ich das gerne, werde mich aber kurz fassen mit der Einleitung, mir geht es eher um die Diskussion danach.
Ich muss mal gucken, wann ich Zeit dafür finde, ich habe insgesamt weniger davon, als es scheint.
Mir geht es vor allem darum klar zu machen, dass die Welten von Philosophie, Wissenschaft, Psychologie, Soziologie (durchaus auch Genderforschung) und Politik zwar in der Art der Betrachtung anders ansetzen, aber sich überlappen und
Intellektuelle Redlichkeit vs. Macht- und Geschäftinteressen sind ein Punkt der vorkommen muss, die Kommerzialisierung der Bereiche hängt damit zusammen.
Die Fragen nach Wahrheit, Fakten, Fakes, Verschwörungstheorien, Deutungshoheiten usw. gehört dazu.
Argumente und beliebte Fehlschlüsse sind wichtig, wenn man erklärt, waa man daran erkennen kann (und was nicht), ist man weiter, aber auch Peer Review und statistische Kontrollmechanismen, die Fragen der Studiengröße, die Regression zur Mitte usw. sollten da rein.
Fällt Ihnen noch was ein? Das können wir dann als Erinnerung mit rüber nehmen.
Jedes Wort kann ich unterstreichen. Es gibt viele Gründe, weshalb Frauen ungerechter Weise mit dieser "normalen" Benachteiligung lebenslang benachteiligt sind. Die "Leichtlohngruppen" der Frauen und die so billig nicht versicherungspflichtig bezahlten Reinigungs- und Dienstmädchen Biographien, in denen Frauen zweimal um ihren gerechten Lohn geprellt wurden (werden), haben tiefe Wurzeln. Die dem Lohnwert entsprechenden Versicherungsbeiträge wurden vom AG einmal ganz real und einmal indirekt nicht gezahlt. Für Dienstmädchen wurden übewiegend keine Lohnanteile für Kost- und Logi mit versichert. Also auch eine Beitragskürzung des Bruttolohns!
Die Beamtenbesoldung basiert auf dem Alimentationsprinzip und ist eine familiengemäße Leistung, weil der "Kaiser" seine Diener und ihre Familien nicht hungern lassen kann. Dementsprechend wurde das Frauen- und Familienbild geprägt.
Am Besten ist es, erst einmal anzufangen. Sie haben sehr viele gute Ideen, die sich nicht alle in einem Blog unterbringen lassen, was auch nicht zielführend wäre. Ich freue mich jedenfalls schon auf den Austausch.
Ihren Hinweis "Lesen und hören Sie beide Seiten" gebe ich Ihnen gerne zurück.
Ich stütze meine Bewertungen zuallererst auf das Wissen meiner Lebens- und Berufserfahrung und meinem logischen Verstand.
Das schließt im Ergebnis aus, dass ich Ihre Quellen suchen muss.
Der Faschismus ist tiefste Menschenverachtung ohne Farbe oder Partei, sondern eine Frage des Menschseins!
Fakt ist, dass der Faschismus auf der rechten Seite der Medaillie am heftigsten wütet. Hitler u. WK II wurden von der rechten Faschistenelite verbrochen. Hitler ignorierte den mit Stalin geschlossenen Nichtangriffspakt. Man kann auch Stalin einen Faschisten nennen. Welchen Vorwurf gegen Putin wurde nachweislich belegt? Die Annahme, Putin müsse selbstverständliche Angriffe hilflos hinnehmen, lässt vermuten, dass die Absender dieser Meinung nichtwissend sind oder annehmen, dass die Empfänger dumm seien.
Akademische Bildung ohne persönliche Urteilsfähigkeit beruht auf der Tatsache, dass Wissen nicht Klugheit garantiert.
Alles klar, ich improvisiere gerne, wir schauen, was sich ergibt, ich schreibe ne knappe Einleitung und dann legen wir los.
Ich würde durchaus einen Thread so als eine Art Langlaufthread nehmen, den man bei Bedarf immer wieder rausholen oder auf den man verweisen kann. Ich freue mich auch, bis später.
thread-überschrift: "chronik der laufenden/humpelnden erleuchtungen"?
„Ihren Hinweis "Lesen und hören Sie beide Seiten" gebe ich Ihnen gerne zurück.“
Ich lese zum Beispiel den Freitag (online), da bin ich doch linksseitig gut versorgt. ;-)
„Ich stütze meine Bewertungen zuallererst auf das Wissen meiner Lebens- und Berufserfahrung und meinem logischen Verstand.
Das schließt im Ergebnis aus, dass ich Ihre Quellen suchen muss.“
Alles gut, niemand wir zu nichts gezwungen.
„Der Faschismus ist tiefste Menschenverachtung ohne Farbe oder Partei, sondern eine Frage des Menschseins!“
Man kann auch Menschen verachten, ohne Faschist zu sein, manche Antinatalisten, Ökos usw. schaffen das durchaus, man kann auch Serienmörder auf eigene Rechnung sein, die sind auch nicht zwingend Faschisten. Synder beschreibt den Faschismus der 1920er und 30er so:
„Zu Zeiten Iljins, in den 1920er und 1930er Jahren, kennzeichneten den Faschismus drei Merkmale: Er feiert Wille und Gewalt, statt Vernunft und Recht, er propagiert einen Führer, der auf geheimnisvolle Weise mit seinem Volk verbunden ist, und er betrachtet die Globalisierung als eine Verschwörung und nicht als ein Konglomerat von Problemen.“ (Timothy Snyder,Der Weg in die Unfreiheit - Russland, Europa, Amerika, C.H.Beck 2018, S.24)
Die Frage nach Putin lasse ich aus, er interessiert mich nicht, Sie finden genug willige Menschen, die den ganzen Tag über ihn reden möchten. Ich erwähnte ihn hier nur ausführlicher, um zu signalisieren, dass Fritz Fischer mit seine Ansicht durchaus nicht allein ist, auch wenn der Autor nur ein Ami ist.
Nee, Erleuchtungen nicht, das lenkt den Blick gleich in eine falsche Richtung. Framing ist doch neuerdings alles: Ich dachte an sowas wie "Fakten, Fakes, Fiktionen - Woran man Wahrheiten erkennen könnte."
?
Werter Herr Schramm,
sie äußern sich hier (in einer Kunstsprache, die schon weh tut) über Sachen, von denen Sie keine, gar keine Ahnung haben.
Beispiel 1:
"... entgegen der sozialrevolutionären Ideologie und Weltanschauung hat sich die (vormals) antiimperialistische SED..."
:-D Brüller. Jeder, der in der DDR gelebt hat, weiß, was die SED in der Praxis gewesen ist, wer wie warum Mitglied wurde und was hier und da so an Kuriositäten gelaufen ist.
Da kann ein desinformierter pseudomarxistisch, pseudolinker Wessi einfach nicht mitreden wie so mancher Kommentar hier anschaulich belegt.
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Beispiel 2:
"Merke: .... Sie müssten sich schon mit der Wirklichkeit der historischen Entwicklung auseinandersetzen und damit die Fakten [auch im Verlauf und im Ergebnis der Entwicklung] zur Kenntnis nehmen."
Das "merke" hätten Sie sich sparen können. Wir sind hier nicht in der Schule. Und weder Sie noch sonst irgendjemand hat mir zu sagen, was ich muss. Ich weiß das ganz alleine. :-)
Auf die FAKTEN, die ich als Antwort auf Ihre an den Haaren herbei gezogenen, nicht belegten Mutmaßungen, in meinem Kommentar schrieb, waren Sie nicht in der Lage einzugehen.
Sorry, aber was Sie schreiben ist unglaubwürdig und lächerlich.
Veräppeln Sie bitte jemand anders mit Ihren abgespulten Spruchband"weisheiten und Provakationen.
Fertig! Sparen Sie sich eine Antwort. Danke.
? = @''moinmoin'': ''Wir sind hier nicht in der Schule. Und weder Sie noch sonst irgendjemand hat mir zu sagen, was ich muss. Ich weiß das ganz alleine.'' -
Dafür haben Sie kein treudeutsches Vorkaufsrecht. Das ist auch mein Anspruch gegenüber der ideologischen Volksgemeinschaft.
MfG.
"ach ja, auch die Götter, zumindest die monotheistischen, sind immer männlich".
"Monotheistische Götter" sind eine contradictio in adiecto.
"Man kann auch Stalin einen Faschisten nennen."
Diese Gleichsetzung ist insofern schwierig, weil sie gern genommen wird, um revisionistische Tendenzen zu befördern:
https://www.theguardian.com/commentisfree/cifamerica/2010/sep/30/baltic-nazi-soviet-snyder
Dovid Katz ist NATO-Befürworter und teilt die offizielle Haltung Litauens zu Russland. Wenn also jemand wie Herr Katz zu so einer Beurteilung von "Bloodlands" kommt, ist das bemerkenswert.
Das Problem mit Snyder hat übrigens nichts damit zu tun, dass er US-Bürger ist (nebenbei bemerkt sagt es so einiges über ein gewisses deutsches Weltbild, das einem Claas Relotius eine Geschichte wie die über Fergus Falls bereitwillig abkauft, weil sie doch so schön das eigene Weltbild bestätigt, und zwar nichts Vorteilhaftes), sondern dass Snyder schon bei "Bloodlands" bestenfalls ungenau arbeitete und inzwischen, freundlich formuliert, ganz offen cherry picking betreibt:
https://www.thenation.com/article/timothy-snyder-zombie-history/
Was stellen Sie sich unter dem "eigenen Weltbild" vor? Ich kann mit keinem anderen Weltbild etwas anfangen, nur mit meinem eigenen Weltbild. Schon gar nicht, wenn Ihr Weltbild das Ersatzbild sein sollte.
Dieser Kenntnis entspricht auch die Tatsache, dass Hitler und Stalin zwei ureigene Unmenschen waren. Und was hatten die damaligen politischen Verhältnisse mit unserer heutigen Wirklichkeit zu tun.
Der Humanismus ist ein globales Ziel der Menschheit. Wir sind im Universum farblose Sandkörner.
"Das Problem mit Snyder hat übrigens nichts damit zu tun, dass er US-Bürger ist ... sondern dass Snyder schon bei "Bloodlands" bestenfalls ungenau arbeitete und inzwischen, freundlich formuliert, ganz offen cherry picking betreibt:"
Kann sein. Irritierend für mich relativen Laien der Materie bleibt dennoch, dass er gleich 65 Seiten Rosinen findet und bei denen, die ich wenigstens oberflächlich prüfen konnte, habe ich keine gravierenden Fehler entdeckt.
Der Rest ist Interpretation, man kann ja auch zu dem Schluss kommen, dort zögen nur lupenreine Demokraten an den Strippen. Ist nur nach dem Buch etwas schwieriger.