Jan van Aken: „Panzerfäuste helfen nicht – wir müssen an die Yachten ran“

Sanktionen Die Linke ist gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine. Ihr Außenpolitik-Experte Jan van Aken sagt im Interview, dass die Bundesregierung harte wirtschaftliche Eingriffe wagen müsse – und ein paar unkonventionelle Methoden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2022
Molotow-Cocktails sind nicht so wirkungsvoll wie Panzerfäuste, aber selbst die würden Putin nicht von seinen Angriffsplänen abhalten
Molotow-Cocktails sind nicht so wirkungsvoll wie Panzerfäuste, aber selbst die würden Putin nicht von seinen Angriffsplänen abhalten

Foto: AFP/Getty Images

der Freitag: Herr van Aken, uns erreichen aus der Ukraine Bilder von Bürgerinnen, die Molotow-Cocktails gießen, um russischen Panzern etwas entgegenzusetzen. Wenn Sie diese Bilder sehen, haben Sie nicht das Gefühl, eine Panzerfaust wäre vielleicht nützlicher?

Jan van Aken: Doch, habe ich. Wenn ich in meinem Haus in Kiew sitze, und es kommen russische Panzer, und ich möchte mich gegen diesen Panzer verteidigen, dann ist für mich, für diesen Menschen in Kiew, eine Panzerfaust besser als keine Panzerfaust.

Aber Sie sind trotzdem gegen Waffenlieferungen?

Ja, denn wenn ich den Blick weite und frage: Hilft diese Panzerfaust der gesamten ukrainischen Bevölkerung? Dann würde ich sagen: Nein! Mit mehr Panzerfäusten sind am Ende zwar mehr russische