„Impfvertrauen ist eine soziale Frage“

Interview Die Forschung zeigt: Zugang zu Impfung ist abhängig vom sozialen Status. Der Arzt Benjamin Wachtler erklärt, wie man Gesundheit gerechter macht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2021
„Impfvertrauen ist eine soziale Frage“

Illustration: der Freitag, Material: Judilen/iStock

Die langen Wartezeiten sind vorbei: Erste Arztpraxen und Impfzentren bieten die Immunisierung auch ohne Termin an. Wer nimmt das Angebot wahr, wer nicht? Ob diese Frage eine der sozialen Ungleichheit ist, wird derzeit noch erforscht. Erste Zahlen lieferte Anfang Juli eine Studie der Gutenberg-Universität in Mainz, sie legen nahe: Impfbereitschaft ist auch abhängig vom Milieu. Benjamin Wachtler ist ein Mediziner, den diese These nicht überrascht.

der Freitag: Herr Wachtler, endlich kann sich impfen lassen, wer möchte. Ist ab jetzt selbst schuld, wer ungeimpft Corona bekommt?

Benjamin Wachtler: Das suggerierte ja jüngst der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen: Wenn es für alle ein Impfangebot gäbe, könnten all