Mareice Kaiser: Mit Reichen reden. Und dann den Reichtum umverteilen

Gerechtigkeit Mareice Kaiser hat für ihr neues Buch armutsbetroffene und reiche Menschen porträtiert. Sie findet, dass sich Reiche viel zu selten für ihr Geld rechtfertigen müssen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2023
Mareice Kaiser: Mit Reichen reden. Und dann den Reichtum umverteilen

Foto: Oğuz Yılmaz

Wie viel Geld haben Sie gerade auf dem Konto? Die Autorin Mareice Kaiser fragt stets direkt – und diesmal geht es in ihrem Buch um Geld. In Wie viel porträtiert sie von Armut betroffene und reiche Menschen, nie verurteilend, sondern immer fragend, wie es zu dieser Ungleichheit kommt. Nur einmal war sie schockiert: zu Hause bei einem Reichen.

der Freitag: Frau Kaiser, als Sie für Ihr Buch bei Sven in Brandenburg zu Besuch waren, gab es eine Fußbodenheizung. Die hat Sie schockiert. Warum?

Mareice Kaiser: Die Fußbodenheizung ist das Bild dafür, wie kalt Wärme sein kann. Einen Tag davor war ich bei Herrn H.

Einem Berliner Rentner, der Flaschen sammelt, um genug Geld zum Leben zu haben.

Ich hatte auch ihn zu Hause besucht, seine Wohnung dient ihm als Zwischenlage