„Postwachstum ist wie Lockdown: Es tut weh“

Klima Gibt es einen grünen Umbau, der alle mitnimmt? Nein, sagt der Aktivist. Doch, sagt die Wissenschaftlerin: Wir müssen es versuchen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2020
„Postwachstum ist wie Lockdown: Es tut weh“

Fotos: Joe Belanger/Imago Images, Philippe Lopez/AFP/Getty Images (unten)

Im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr jubelten Klima-Aktivisten: Durch das Herunterfahren der Wirtschaft wurde mehr CO2 eingespart als in der Ölkrise 1979 oder der Finanzkrise 2008. Nun geht es in die zweite Runde. Nina Treu und Tadzio Müller sind seit Jahren Teil der Klimabewegung. Geht so Postwachstumspolitik?

der Freitag: Der zweite Lockdown ist da. Ist das eine gute Nachricht für das Klima? Freuen Sie sich?

Tadzio Müller: Natürlich freue ich mich nicht. Weil alle Dinge, die ich gerne mache – Leute treffen, ungehorsame Massenaktionen, schwule Sexpartys – nicht möglich sind. Viele Menschen verarmen ganz real. Und dennoch ist der Lockdown eine gute Nachricht: Er ist das einzige Beispiel für politisch gelenktes Postwachstum, das wir haben.

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