Schwarz und weiß

Görlitz Ob Kretschmer oder Migranten – auf dem Marktplatz bricht sich der Hass Bahn. Samson und Muluebran wohnen trotzdem hier. Am Wahlwochenende leben sie gefährlicher
Exklusiv für Abonnent:innen
„Das plappern die der AfD jetzt alles nach!“
„Das plappern die der AfD jetzt alles nach!“

Foto: imago images / photothek

„Ieeeh!“ Das kalte Wasser spritzt dem Mädchen bis zum T-Shirt. „Ieh!“, quietscht sie zwischen blonden Zöpfen und springt durch den Brunnen auf dem Görlitzer Marienplatz. Die Sonne knallt, etwa hundert rote Köpfe sammeln sich vor einer kleinen Bühne. „Jeder, der jetzt hier ist, sieht, dass es noch mutige Deutsche gibt, die nicht nur tuscheln, sondern den Widerstand auf die Straße bringen“, flimmert eine Stimme über den Platz. „So fing es 1989 mal an, und wenn wir die Wende herbeigerufen haben, wenn wir die Wende haben, wird die Masse uns folgen.“ Es ist die Stimme von Ignaz Bearth, „Görlitz wehrt sich“ heißt seine Kundgebung. Reconquista Europa, sagt er. Von Görlitz aus. Bearth ist