Wenn der Wunsch nach Frieden so absurd wirkt, dass die Menschen darüber lachen, dann ist Krieg. Das wurde mir klar, als ich am Sonntag Anne Will schaute – an dem Sonntag, der noch vor dem Krieg lag. Damals also. Da saß Sahra Wagenknecht bei Anne Will und stellte die russische Perspektive dar, in einer Zeit, die zumindest auf westlicher Seite noch von dem Wunsch nach Diplomatie geprägt war. Diplomatie soll Interessensausgleiche schaffen können, und dafür muss man logischerweise die Interessen des Gegners besprechen. Doch als Wagenknecht sich anschickte, diese Interessen darzulegen, brachen Norbert Röttgen und Constanze Stelzenmüller in Gelächter aus. Das war ein Bruch mit den Höflichkeitsregeln, ein Bruch mit dem Funktionieren von Zivilisation in Friedenszeiten, der mich erschaudern ließ: Dieser Bruch roch nach Krieg.
Den Krieg hat Wladimir Putin verbrochen, nicht Röttgen oder Stelzenmüller. Man darf Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Die Schuldfrage lässt keine großen Diskussionen zu: Dies ist ein Angriffskrieg. Putin sieht die Teile seiner einstigen Großmacht zum Westen wandern und will das mit allen Mitteln unterbinden. Putin führt aus reinem Großmachtinteresse einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Die Brutalität dieser Aktion reißt jedem friedfertigen Menschen den Boden unter den Füßen weg.
Sie tut aber noch etwas anderes. Die Brutalität des Krieges macht nicht an den Grenzen der Ukraine halt, sie frisst sich durch die Gesellschaften aller mindestens durch Zuschauen Beteiligten. Sie frisst sich auch durch unsere Gesellschaft. Aufgabe aller friedliebenden Menschen ist es nun, sich dieser Brutalisierung entgegenzustellen.
Brutalisierung der Gesellschaft
Kulturwissenschaftler und Historikerinnen wie Klaus Theweleit und Ute Frevert haben in ihrer Forschung herausgearbeitet, wie grundlegend enthemmte Gewalt menschliche Beziehungen und die kollektiven Gefühle einer Gesellschaft beeinflusst, und das über Generationen hinweg. Krieg gibt Soldaten die Erlaubnis, zu morden. Die öffentliche Erteilung einer Morderlaubnis ist brandgefährlich, sie schafft eine Stimmung der enthemmten Gewalt, eine Lynchstimmung, die zur nationalistischen Hochstimmung wird: Sie gibt den Mordenden ein überwältigendes Gefühl des Lebens, der nationalen Erhabenheit über den Tod.
Gleichzeitig sitzen die Traumata, die im Krieg angesichts dieser Enthemmung von Gewalt erlebt werden, tief. Russische und ukrainische Soldaten sind dieser Gewalt jetzt ausgesetzt, üben sie aus. Ihre Familien sorgen sich um sie, und auf gewisse Weise ist jetzt schon klar, dass ihre Söhne, Töchter, Brüder, Schwestern und Partner*innen nicht so zurückkehren werden, wie sie gegangen sind. Sie werden Ängste erlebt und Brutalität ausgeübt haben, die für Daheimgebliebene nie nachvollziehbar sein werden. Sie werden Dinge erlebt haben, die Einfluss auf die Beziehung zu ihren Kindern haben wird. Dieser Krieg wird das Aufwachsen von Kindern in der Ukraine, in Russland und in Osteuropa brutalisieren, wie es vielleicht schon so viele kriegerische Konflikte nach dem Zweiten Weltkrieg zuvor taten, in Jugoslawien, im Kosovo, in Georgien, in der Türkei.
Aber auch in Deutschland ist die Brutalisierung der Gesellschaft bereits zu spüren. Die unkontrollierten Münder des Röttgen und der Stelzenmüller waren ein Symptom dieser Zuspitzung; dass die Position Wagenknechts dermaßen lächerlich gemacht werden konnte, war ebenfalls ein Symptom dafür, dass Putin sich längst außerhalb des Denkbaren bewegt hat. Die Schlagzeilen der letzten Tage vor dem Krieg rochen nach dieser Verrohung: Putin wurde als „wahnsinnig“ bezeichnet, als „krank“. Bei hart aber fair wurde darüber sinniert, ob er mit Steroiden behandelt werde. Und verhandelt man etwa mit Wahnsinnigen?
Die drohende Brutalisierung der Gesellschaft geht aber weit über diese (noch?) relativ zaghafte Kriegsrhetorik hinaus. Im Focus ließ sich Josef Seitz bereits zu dem Argument herab, Minderheitenmeinungen seien doch endlich zu ignorieren: Dazu zählte er sowohl lesbische und schwule Elternschaft, als auch Coronaleugner, als auch die politischen Einschätzungen von Sahra Wagenknecht. Tenor: Es herrscht Krieg, wir haben keine Zeit mehr für diesen Schwachsinn! Am Tag des Angriffs knüpft der Welt-Chefredakteur Ulf Poschardt direkt an diese Argumentation an. Deutschland sei in den Nachkriegsjahren unter dem Schutz der Nato „schwach“ geworden: „Die kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Debatten der vergangenen Jahre waren Ausdruck einer geradezu liebenswerten Naivität und Entrücktheit, die sich jetzt rächen könnten“, und: „Jetzt ist klar, dass man sich wehren muss und wehrhafter sein muss. Die Freiheit wird nicht am Tampon-Behälter in der Männertoilette verteidigt, eher am Hindukusch und ganz konkret bei unseren Freunden in der Ukraine, in Kiew, in der Ostukraine und im ganzen Land.“
Das Feiern eines „luschigen, passiv-aggressiven Wohlstandszersetzungsaktivismus“ sowie das „verlogene und verlorene Menschenbild, wie es auf evangelischen Kirchentagen und in der zeitgenössischen Kultur so verbreitet wird“, sei für jemanden wie Putin „einfach ein Frühstück“: „Wir müssen wehrhaft sein.“
Angst vor „roten Flüssen“
Krieg ist eine Gefahr für Zärtlichkeit, Weichheit, Sensibilität. Krieg ist eine Gefahr für die Offenheit einer Gesellschaft.
Klaus Theweleit hat in seinem Werk über soldatische Männlichkeit gezeigt, wie patriarchale Gewalt mit Kriegsgewalt zusammenhängt. Er hat gezeigt, wie männliche Körper – heutzutage sind es inzwischen auch weibliche Körper, was das für Folgen hat, wissen wir noch gar nicht – über Generationen von Kriegsgewalt geprägt sind: Alles muss diszipliniert werden. Die Angst vor allem Weichen, Fließenden, Unbestimmten – damit konnotiert: vor allem Weiblichen – ist eine Folge davon. Gewalt gegen Frauen ist eine Folge von Krieg. Nicht nur während des Kriegs, sondern lang darüber hinaus. Theweleit spricht darüber, wie Faschismus und Kriegsgewalt die Angst vor unkontrollierbaren „roten Flüssen“ schürt. Poschardt schreibt gegen Tampon-Behälter am Tag des Kriegsausbruchs.
Ich möchte nochmal daran erinnern, dass dies keine Analyse der Schuld an diesem Krieg ist. Wladimir Putin hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg begonnen, der durch nichts zu rechtfertigen ist. Dies ist eine Warnung vor den Folgen eines solchen Krieges auf das gesellschaftliche Miteinander. Denn unabhängig von der Schuldfrage besteht die Frage der Verantwortung für den Frieden weiter, und diese Verantwortung tragen alle Beteiligten.
Angesichts der Talkshow-Debatten aus der Zeit der noch möglichen Diplomatie fange ich an zu zweifeln, wie tief das Wissen über diese Verantwortung im kollektiven Bewusstsein der Bevölkerung dieser Bundesrepublik noch verankert ist. Statt darüber nachzudenken, was Putin anzubieten wäre, damit er seine Kriegspläne fallen lässt, wurde darüber nachgedacht, warum Putins Handeln zu verurteilen ist. Eine moralische Verurteilung von Großmachtinteressen verhindert aber keinen Krieg. In einem muss ich Poschardt beinahe zustimmen: Die moralische Klärung der Schuldfrage, die unsere politischen Debatten stark geprägt hat, kommt im Krieg an ihre Grenzen.
Vielleicht hat die Generation nach der Nachkriegsgeneration verlernt, was Entspannungspolitik bedeutet. Sie bedeutet, einen Krieg zu verhindern und darüber mit dem Gegner zu verhandeln. Nicht mit dem Freund, sondern mit dem Gegner. Gregor Gysi sprach in der Diskussion mit der FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann im Spiegel davon, einen Interessensausgleich schaffen zu müssen. Hätte man tatsächlich darüber sprechen müssen, ob die Ukraine geostrategisch neutral bleiben kann? Ob sie, entgegen des demokratischen Willens der Mehrheit der ukrainischen Bevölkerung, kein Nato-Mitglied werden kann? Diese Debatte wurde nicht geführt. Es wurde aber auch nicht laut darüber gesprochen, ob ein Krieg Russlands um die Ukraine ein Preis ist, den man für eine mögliche Nato-Mitgliedschaft zu zahlen bereit ist.
Verhandelt man mit Bösewichten?
Hat man gedacht, Putin geht nicht so weit? Vielleicht. Vielleicht ist die ausgebliebene laute öffentliche Debatte über diese Frage aber auch Folge einer bereits zuvor stattgefundenen Verrohung des Diskurses. Wenn Putin ein autoritärer Machthaber ist, wenn er mit Fake News und Geschichtspropaganda seine eigene Bevölkerung und den Westen belügt (was er tut), wenn er bereit ist, Völkerrecht zu brechen – ja, ist er dann nicht ein Bösewicht? Und verhandelt man mit Bösewichten?
Ist unsere Generation überhaupt noch in der Lage, mit Gegnern umzugehen? Allzuhäufig machten die politischen Debatten unserer Zeit bei der Feststellung halt, dass ein Antisemit ein Antisemit ist, ein Rechter ein Rechter und ein Sexist ein Sexist. Was dies nun für das gesellschaftliche Zusammenleben bedeutet, wie also ein Umgang mit dem politischen Gegner aussieht, wurde kaum erfragt. „Nazis raus!“, dieser Slogan war prägend für die vergangenen Jahre, und: „Mit Rechten redet man nicht“.
Was aber, wenn man einen Rechten nicht einfach rausschmeißen kann? Wenn man mit ihm einen Umgang finden muss? Geht das?
So haben wir jahrelang bewiesen, warum Putin ein autoritärer Machthaber ist. Weniger aber haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie man mit einem Machthaber Frieden erhält. Frieden in Europa geht nur mit Russland. Das wussten alle. Wieso also soll es dermaßen lächerlich gewesen sein, über Putins Interessen zu sprechen – wie illegitim sie auch immer erschienen?
Wladimir Putin hat einen Krieg begonnen, aber alle tragen die Verantwortung dafür, Frieden zu schaffen.
Respekt vor der Bedeutung des Friedens
Was beendet den Krieg? Ich wünsche mir, dass wir diese Debatte, insbesondere in der gesellschaftlichen Linken, mit dem notwendigen Respekt vor der Bedeutung des Friedens führen. Frieden ist notwendig für alle demokratischen Errungenschaften. Krieg bedroht die Gleichheit der Geschlechter. Krieg bedroht die Rechte von Minderheiten. Krieg lässt auch im Privaten Aggressionen frei: Von ihnen sind vor allem Kinder betroffen, Frauen, sexuelle Minderheiten. Die Verurteilung von „Schwäche“, „Weichheit“, die Verbannung leiser Zwischentöne, Sensibilität, Verständigung, das alles gerät in Gefahr, wie es schon durch den Rechtsruck in Gefahr geriet. Wenn man mit Rechten umgehen muss, liegt die Herausforderung wohl daran, nicht selbst anzufangen, rechts zu reden.
Ich wünsche mir also, dass wir innehalten, wenn uns die Wut packt über die Gewalttätigkeit Putins, wenn uns die Wut packt über eine russische Propaganda, die von Entnazifizierung in der Ukraine spricht, dass wir innehalten und nicht vor blinder Wut zu den Waffen greifen wollen, um zurückzuschlagen.
Solidarität mit der Ukraine: Was bedeutet das? Es wird in der kommenden Zeit eine Diskussion geben über die Verteidigung der Ukraine, über Waffenlieferungen, über eine militärische Intervention. Die Nato ist noch zurückhaltend, macht „nur“ zum Schutz seiner Mitgliedsstaaten mobil, der Westen geht den Weg über Sanktionen. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat jedoch bereits verkündet, man müsse die Freiheit der Ukraine „notfalls“ auch militärisch verteidigen, und je weiter Putin geht, desto offener wird die Frage im Raum stehen, was brutaler ist: Zusehen oder eingreifen?
Unserer Gesellschaft kommt jetzt eine große Verantwortung zu: Einen Weg zurück zum Frieden zu finden, mit Putin als Gegner. Ich wünsche mir, dass sie einen Weg findet, in dieser Brutalität des Krieges Zurückhaltung zu bewahren, und, ja: Zärtlichkeit. Im Miteinander, in der Sprache, in der Suche nach Auswegen.
Kommentare 246
Ganz lieben Dank für diesen Beitrag, Frau Koester.
Als Gedankenanstoß finde ich den hier abgebildeten Text von Frau Koester sehr wichtig.
Wie ich bereits in einem meiner aktuellen Posts schrieb, geht es auf mehreren Ebenen um die Frage 'Krieg oder Frieden'? Auch - und gerade - im Meinungswettstreit, der sehr heftig tobt.
Es ist an jedem von uns, seine Reflexe im Zaum zu halten und den überwiegenden Teil der Energien für Reflektionen zu nutzen.
Dies kann nur gehen, wenn die Interessen a l l e r Beteiligter anerkannt und respektiert werden.
Putin als Gegner und nicht als Feind zu bezeichnen, ist ein erster Schritt. Es werden viele andere folgen müssen. Als Gesellschaften haben wir nach dem Fall des Eisernen Vorhang viele Chancen zur Verständigung liegen gelassen.
Wer sich eingehender mit der menschlichen Psyche - einerlei, ob fremder oder eigener - beschäftigt, weiß: Verbitterung kann keine Lösung sein. Sie richtet sich nach innen wie nach außen.
JA - es ist Zeit für Zärtlichkeiten.
Meine indianischen Freunde sagen mir gerne:
"Willst Du umarmt werden, öffne Deine Arme."
Wo es real nicht geht, wenigstens virtuell.
Habe fertig.
Gerne gelesen, herzlichen Dank dafür, Frau Koester
Sie haben so Recht, Frau Köster. Gerade jetzt, fünf vor oder schon nach Zwölf. Die Wochen davor hatte man ja beim dF journalistisch viel Verständnis für die Gedankengänge der Männer mit dem Big stick.
In Russland, Belarus und sehr wahrscheinlich auch in der Ukraine- wie vollständig das dort ausgeht, ist noch nicht ganz sicher- werden zukünftig stramme, starke und wehrhafte Männer, die russisch gut sprechen, zumindest aber gut verstehen müssen, das Sagen haben. Schon optisch, sind das eher Matial- Arts Experten.
Aktuell laufen in in Russland die ersten Verhaftungswellen, gegen die paar weichen Friedensaktivist*innen, die sich trauen. Sie werden niedergeknüppelt und eingesperrt. Man hat sie ja vorher gewarnt, man werde gegen sie, mit der ganzen Härte der russischen Gesetze und der männlichen Polizeikraft, die immer Ordnung schafft, vorgehen. Zu Hause kann jeder weich bleiben. Aber öffentlich? Das geht doch nicht.
Härte, Gewalt und Durchsetzungswillen, erhalten gerade einen Schub, und der der Freitag hat wenig dagegengehalten, in den letzten Wochen und Monaten.
Das ist jedenfalls meine Sicht der Dinge.
Beste Grüße
Christoph Leusch
Martial- Arts.
War gestern im Kino Toni in Berlin-Pankow. Lothar Warneke "Einer trage des anderen Last". DEFA-Film von 1988 spielt um 1950. Zwei Tbc-kranke, sehr junge Männer geraten in einer Klinik in ein gemeinsames Zimmer. Der Volkspolizist hängt sich seinen Stalin übers Bett. Der Vikar seinen Jesus. Beide mit ihrem Glauben.
Dann gehts los. Beide Männer unter den damaligen Verhältnissen eigentlich unrettbar krank. Heilung die pure Glückssache. Irgendwann fällt mal der Satz:Wir leben hier in diesem einen Zimmer und müssen also miteinander auskommen. Das begreifen beide. Immerhin. Und sie reden miteinander.
Immer wieder erstaunlich, welche Filme so in der DDR möglich waren.
Aber weder Putin noch Biden noch die ganze Polit- und Militär- und Medienmischpoke, die jetzt auf diese ganz bestimmte Weise hyperventiliert, wird sich einen solchen Film jemals anschauen. Und ihn als ihr ureigenes Thema verstehen. U.a. sowas wie die Sache mit dem Splitter und dem Balken....
Aber letztlich:Welche Rüstungsfirma kann mit Frieden schon Profit machen?
https://www.freitag.de/autoren/magda/ukraine-meinst-du-die-russen-wollen-krieg
Sehr einverstanden, ich habe es - etwas kürzer - auch schon versucht, auszudrücken.
https://www.freitag.de/autoren/magda/glaube-und-kirche-in-der-ddr
Hier habe ich vor einiger Zeit dazu mal geschrieben.
Danke für ihren engagierten und lesenswerten Beitrag!
Wobei mir gerade ein Kommentar auffällt, der recht flexibel daherkommt. Und das ausgerechnet noch in dieser "Community" mit vermeintlich 'unterbelichteten' Männern zu diesem Thema, formuliert so: "Virtuelle Separatisten und Autisten finden derzeit hier eine Community."
Kennen Sie wahrscheinlich. Ist eine Filmreihe im Toni, u.a. vom ND, veranstaltet. Ausverkauft! Sowas halte ich nicht für Zufall. Schon gar nicht, wenn es um ein solches Thema geht, wenn aktuell dieser Konflikt mal wieder eskaliert. Unvermeidlich älteres bis ganz altes Publikum, dass WKII usw. noch erlebt hat. Diesmal leider ohne anschließendes Gespräch.
Für mich geht es hier nur vordergründig, obwohl dann doch sehr tiefgründig, um diese verknotete DDR-Situation von Kirche und Staat. Es geht angesichts des eigenen Todes ums Recht- und Machthaben. Würde sagen, das ist offensichtlich prophetisch unsere aktuelle Situation. Wer ist bereit im übertragenen Sinn die Last des anderen zu tragen. Mal der, mal jener? Auf dieser mittlerweile ziemlich eng gewordenen Erde.
Am 10.3. übrigens "Sonnensucher" von Konrad Wolf. Wenzel ist eingeladen worden und kommt.
"...Wladimir Putin hat einen Krieg begonnen..." Hat er das wirklich? Oder antwortet er vielleicht auch nur mit militärischen Mitteln in einem Konflikt, der bereits acht lange Jahre andauert? Seit dieser Zeit wird auf beiden Seiten - ukrainischer und ukrainisch-russischer - aufeinander geschossen. Sterben Menschen. Auch Kinder. Auf beiden Seiten! Aber angefangen haben diese Schießerei nicht die "Ausfständischen" in der Ostukraine, sondern Panzer und Soldaten aus Kiew, die die unbotmäßigen "Russlandfreunde" an der Grenze mit Waffengewalt zur Raison bringen wollten. Nachdem der auch von ihnen gewählte Präsident Janukowitsch verjagt wurde.
Es ist sicher richtig, die Gewalt gegen die Ukraine (!) durch Putin abzulehnen. Aber sollte man nicht auch die Bedürfnisse der Ostukrainer bedenken, die in ihrer Mehrheit die Vorgaben aus Kiew ablehnen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass diese Leute Putin, den Einmarsch und den ganzen Krieg ganz anders sehen.
Das kommt in der friedenspolitischen Sichtweise nur überhaupt nicht vor.
Sie haben sehr gut den vorhandenen faschistoiden Kern in Deutschland erfasst ohne ihn klar zu benennen. Schade, aber immerhin.
Danke an die mutigen Menschen in Pieter (St. Petersburg) !!! Dazu gehört Mut.
In Moskau wurden alle sofort verhaftet.
"Virtuelle Separatisten und Autisten finden derzeit hier eine Community.""
Ja, das tut schon weh, wenn man plötzlich auch mal von der linken "Intelligenz" dort verortet wird - und nicht nur die unterbelichteten "Covidioten".
Tschuldigung - das musste sein. Jetzt ist aber wieder Ruhe im Karton - schliesslich befindet sich die Katze noch im Überlagerungszustand.
Nö, ich habe nur auf eine (seine) Wendigkeit hingewiesen, also wie dezent er sich nun z.B. im 1ten Absatz äußert.
Und ob er sich noch links verortet sieht (oder fühlt), kann ich definitiv nicht beantworten. Für starke militärische Aufstellung in Europa jedenfalls klar geäußert, was nicht so ganz zu links passt.
Aber da er die Sache zu seinem Hauptthema gemacht hatte (inkl. Corona), passt das alles wohl nicht mehr in sein Weltbild. Diplomatie jedenfalls kann sich so nicht aufstellen.
Das linke Problem war und ist schon immer der intellektuelle (zum Teil überhebliche) Habitus in Verbindung mit viel Theorie gewesen, wobei man sich eher gegenseitig die Sachen um die Ohren haut (meistens bei mehr grundsätzlichen Übereinstimmungen!), als sich um praktikable und verständliche Umsetzung in der Realität zu bemühen. Hatte ich immer mal wieder erwähnt.
Übrigens, "Ruhephase" wieder beendet? :-)
Vielen Dank für den Beitrag Fau Koester !
"Und ob er sich noch links verortet sieht..."
Letzlich sieht doch jeder das, was er sehen will.
"Übrigens, "Ruhephase" wieder beendet? :-)"
Viiielleiiiiiiicht. Aber nur, weil ich Sie ja eigentlich mag...
"Die Brutalität dieser Aktion reißt jedem friedfertigen Menschen den Boden unter den Füßen weg.
Sie tut aber noch etwas anderes. Die Brutalität des Krieges macht nicht an den Grenzen der Ukraine halt, sie frisst sich durch die Gesellschaften aller mindestens durch Zuschauen Beteiligten. Sie frisst sich auch durch unsere Gesellschaft. Aufgabe aller friedliebenden Menschen ist es nun, sich dieser Brutalisierung entgegenzustellen."
"Die Enthumanisierung, die nicht nur die zeichnet, denen die Menschlichkeit gestohlen wurde, sondern auch (wenngleich in anderer Weise) die, die sie gestohlen haben, verfälscht die Berufung, die der vollkommeneren Menschwerdung gilt ... Enthumanisierung, wenngleich ein konkreter geschichtlicher Tatbestand, ist keine unausweichliche Bestimmung, sondern das Ergebnis einer ungerechten Ordnung, die in den Unterdrückern jene Gewalt erzeugt, durch die sie enthumanisiert werden"
(Paulo Freire, Pädagogik der Unterdrückten, S.31 f.)
Auch von meiner Seite aus vielen lieben Dank für diesen Beitrag.
Sicher muss man sich innerlich wehren gegen die Kriegsrhetorik und ihre eindeutigen Bilder und wahrscheinlich werden wir alle Hintergründe des Schauspiels, dessen Zeuge wir zu sein glauben, erst in fernen Zukunft kennen. Vielen Dank auch für Ihren Hinweis auf die Arbeiten von Klaus Theweleit.
Es bliebe in der Tat zu hoffen, dass die psychologischen und politischen Mechanismen der Ausschließung von gesellschaftlichen Gruppen anhand eines solchen Beispiels für viele offensichtlich werden.
Auch über die Mechanismen der Akkumulation wäre es schön, etwas mehr zu erfahren. Denn wenn es in zwölf Monaten wieder heißt, der und der Aktienbesitzer hätte sein Vermögen verdoppelt, dann kann man wieder etwas über politische Entscheidungen und ihre Folgen lernen.
Kurze Ergänzung zum Aspekt 'Reaktion der Börsen'.
Dieser - nicht unwesentliche - Nebenaspekt der militärischen Aktionen Russlands haben mich laut jubeln lassen.
Soviel zum Thema 'Das Gute im Schlechten'.
Als Helden werde ich Putin und die Soldaten deshalb nicht feiern.
Einen großen Dank an Elsa Köster für einen deeskalierenden Beitrag in dieser emotional aufgeladenen Atmosphäre! Eine selten gewordene Perle in der heutigen Medienlandschaft...
Apropos Medien: Ob man sich über den eigenen Beitrag zu diesem Krieg in den Redaktionsstuben nachdenklich am Kopf kratzt, oder überdeckt der Jubel über "Endlich wieder Krieg! Endlich wieder Schlagzeilen!" jedes Schuldeingeständnis?
Ich fürchte, ich kenne die Antwort...
Vielen Dank für diesen äußerst guten wie treffenden Beitrag!
Ihr Beitrag ist doch wohl in Teilen ein Witz? Sie schlagen tatsächlich militärische Aktionen des Westen als mögliche Option vor, jenes Westens, der längst ob seiner zahlreichen völkerrechtswidrigen Angriffskriege, seiner ebenso völkerrechtswidrigen Regime-Change-Politik, auch in der Ukraine, jegliche moralische Legitimität seines Handelns verspielt hat? Und dazu sind Sie bereit ein atomares Schlachtfeld Europa in Kauf zu nehmen?
Wo war ihre Stimme, als das Recht der Volksrepubliken von Lugansk und Donezk mit Füßen getreten wurde und ukrainisches Militär unter Mithilfe faschistischer Verbände 10.000 Menschen in einem De-facto-Kriegszustand ermordete. Wo war ihre Stimme, als mit westlicher Hilfe eine demokratisch legitimierte Regierung auf dem Maidan unter Hakenkreuzfahnen gestürzt wurde und wo war diese, als hochrangige ukrainische Politiker die Nuklearisierung ihrer Streitkräfte ankündigten?
So viele Chancen wurden verpasst, Europa eine nachhaltige Friedensordnung zu verpassen. Stattdessen wurden die legitimen russischen Sicherheitsinteressen missachtet. Und nun wundert man sich darüber, dass der getretene Bär sich wehrt, selbst zum Aggressor nach einer jahrzehntelangen gegen ihn gerichteten Aggressionspolitik wird.
Ein guter Artikel, ein wichtiger Artikel. Wie sich die elementare Menschlichkeit bewahren in Zeiten des Krieges? Wir leben seit Jahrzehnten in dieser Zeit, nicht erst seit Russlands Einmarsch in der Ukraine. Fast alle Europäer sind mit wehenden Fahnen und selbstgerecht mit in den Irak einmarschiert usw. Die Brutalisierung unserer Gesellschaften kam schleichend daher...jetzt erst springt sie uns in's Gesicht, jetzt, wo sie an unsere Tür klopft.
Jeder Aggression geht eine Frustration voraus. Der US/EU-Westen erhob sich stets über andere. Der systemisch-kapitale Fehler. Am Untergang der UdSSR waren u.a. die "Big 7" maßgeblich beteiligt, was Gorbi selbst uns wissen ließ. NATO Polen, das "Brzezinski-Land", freute sich über massive US-Stationierung. Die NATO-Osterweiterung flubbte. So sollte es dann auch weitergehen mit der Ukraine. Das war wohl jetzt der berühmte Tropfen. Dazu gehört auch das niedergehende Fossile (Öl/Gas), was für Russland an den ökonomischen Nerv geht. Dazu der globale Klimawandel plus Pandemie, als Übel. Der von all dem völlig überforderte, angstgetriebene Alleinherrscher im Kreml hat sich, althergebracht, für die üble Variante "Krieg" entschieden. Diese Lieblosigkeit ist nicht zu überbieten. Sein Schrei nach Liebe nicht zu überhören! Erheben wir uns also bitte nicht weiter über ihn! Demut statt Hochmut! Faiplay statt Tipps & Tricks! No more winner & loser! game over
Toller Gedankenstrang. Wertvoll!
Toller Gedankenstrang. Wertvoll!
Tun wir nicht so, als wären wir zu Frieden erzogen. Hier nicht! Im Ländle, wo Rambo-Filme zu Haltungen werden, ist "weich ... zärtlich" keine gesellschaftliche Größe.
Niemand hat sich hier für tote Kinder im Donbass insteressiert, niemand interessiert sich für Türkische Angriffe auf Syrien, auf Kurden, niemand interessiert sich für "Präventivschläge" von Israel auf Damaskus ... das passiert täglich ... wird ignoriert ... Nachrichten werden sortiert.
Wir sollten aufhören zu heucheln. Menschenrechte sind universal. Aber nicht hier!
Die Geschichte wird über Russland urteilen.
viel drum-herum-gerede, koester. die kommentare hier geben Ihrer kern-diagnose recht !
das gelächter stelzenmüllers und roettgens über wagenknechts vehemente naivität
ist doch menschen-verachtend !
wie alle arroganz, die sich aus genauerem wissen über naivität erhebt!
demokratie gibt das recht zum faseln. putin und andere nutzen das.....
>>Die Schlagzeilen der letzten Tage vor dem Krieg rochen nach dieser Verrohung: Putin wurde als „wahnsinnig“ bezeichnet, als „krank“. Bei hart aber fair wurde darüber sinniert, ob er mit Steroiden behandelt werde…<<
Die Vorkriegsrhetorik wird ja schon seit ca. 20 Jahren betrieben, nur wurden die zunehmend schriller werdenden Töne der jüngsten Tage vielleicht eher wahrgenommen. Mich erinnerte das an die 1960er Jahre.
Wer davor warnte, dass ein Vorkriegsszenario aufgebaut wird, nicht nur mit Kriegsrhetorik, sondern auch mit grossen Militärmanövern nahe am „Feindesland“ (z. B. im Baltikum) wurde nicht ernst genommen. Oder es wurde gleich gesagt, dass man dem Feind die Krallen zeigen müsse.
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>>Ich möchte nochmal daran erinnern, dass dies keine Analyse der Schuld an diesem Krieg ist.<<
Eine halbwegs sachliche Analyse ist wohl erst später, einige Jahre nachdem sich wieder irgendeine Art von Waffenstillstand* eingestellt hat möglich. Von Frieden will ich nicht reden, davon sind wir sehr weit entfernt.
*hoffentlich nicht erst nach dem Einsatz von Kernspaltungswaffen. Tut mit leid dass ich diese Angst nicht einfach in mich hineinfressen kann.
Man muss immer wieder auf die lange, höchst komplizierte Vorgeschichte dieser Eskalation hinweist. Damit ist der Überfall nicht zu entschuldigen, aber diese Vorgeschichte gab es, von der jetzt niemand mehr was will.
Ein rechtsstaatlich-demokratischer Überfall auf den Irak ist eben etwas substantiell anderes. Das haben manche noch immer nicht begriffen.
Unsere Außenministerin hat mitbekommen, dass in der Politik gelogen wird.
"...und müsse nun "ehrlich sagen: Wir wurden eiskalt belogen. Der Kanzler wurde belogen, ich vom russischen Außenminister, die gesamte internationale Gemeinschaft." Man könne aber nun nicht sagen, "weil der eine lügt, lügen wir jetzt auch". Vielmehr stehe man zu seinen Werten und müsse HÄRTE zeigen."
https://www.n-tv.de/politik/Baerbock-Russland-hat-uns-eiskalt-belogen-article23153413.html
Und was müssen wir jetzt zeigen:HÄRTE! Tja, Frau Köster, es ist das ganz alte Lied. Nichts Weiches und schon gar nichts Zärtliches weit und breit. Bin ja Träumer und träume gerade 89/90 hätten alle die Zärtlichkeit entdeckt. Die Welt wäre heute eine völlig andere.
„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker.“ wusste einst Che Guevara. Da wurde er ermordet.
ach, ich mach mir keine hoffnungen auf klarheit, die sich später/mit abstand
einstellen soll.
besonders bei leuten, die immer noch in den 6oer jahren leben...
Ja, wenn Erinnerungen verhindern dass man die Gegenwart wahrnimmt:
Dann ist nicht nur Hopfen & Malz verloren.
wo lüge wirken soll, brauchts reichlich-naive.
und wer von öffentlich-rechtlichen infos nichts wissen will,
ist eine besonders fette beute von "robusten" bauern-fängern.
anfang des jahres brauchte man schon keinen "besonderen riecher" für kommendes:
https://www.youtube.com/watch?v=5zaYoiXvXmA
man muß halt manchmal experten zuhören.
Sehr guter Text!
Was bleibt schon anderes, als auf mehr Menschlichkeit zu setzen, wenn diese mal wieder versagt...?
Liebe Frau Koester! Ich verneige mich vor Ihnen und danke Ihnen für diesen wichtigen Beitrag!
Was ist in der Ukraine die wichtigste Wirtschaftsleistung?
Die Ukraine gehört zu den größten Exporteuren von IT-Dienstleistungen weltweit.
Durch Diia City verspricht sich Ukraine eine echte IT-Nation zu werden. Die Anzahl der IT-Mitarbeiter soll innerhalb von 4 Jahren mehr als verdoppelt werden (von 200.000 auf 450.000). Das Projekt soll das Wachstum des IT-Sektors jährlich um 40 bis 50 Prozent sicherstellen (heutzutage 20 bis 30 Prozent jährlich) und der Umsatz der IT-Branche soll in der Zukunft auf 16,5 Mrd. US-Dollar steigen (2019: 6 Mrd. US-Dollar).
Es sind so viele Server in der Ukraine die auch für den Rest der Welt wichtig sind und unbrauchbar werden. Das ist ein Schaden mit dem muss man erst mal klar kommen. Da brechen zukünftige Entwicklungsarbeiten zusammen, wie auch Glaube und wir bekommen ein neues Bewusstsein, wie auch neue Wege für unsere kriminelle Energie.
Was Putin mit diesen Technischen Möglichkeiten, nach der territorialen Besitzeinnahme veranstaltet, weiß kein Mensch, aber es wird Spuren hinterlassen. Der heiße Krieg wird noch ein digitaler, um Geld und Firmenzerstörungen und dieser digitale Krieg, ist der dritte Weltkrieg, der ganz andere Schäden anrichtet.
Wie viele "mutige Menschen in Pieter (St.Petersburg)" früher: Leningrad lesen und schreiben in der FC??? Haben Sie dazu halbwegs gesicherte Erkenntnisse?
Ein sehr schöner Beitrag, Frau Köster.
Eines erscheint mir hier noch anzumerken. Wir reden immer von Empathie, sprich uns in andere hineinversetzen können. Nur bei den "Bösen" wollen wir nicht von ihren Motivationen wissen. Das Böse muss aus der Welt ausgeschlossen sein. Manchmal frage ich mich wie kindlich solche Verhaltensweisen sind.
Der irrationale Angriffskrieg - irrational weil es auf den ersten Blick keinen rationalen Weg zurück oder raus gibt - macht mich dennoch wütend. Es macht mich wütend, dass damit
* hierzulande Kritiker des NATO-Kurses der globalen Dominanz komplett delegitimiert und gewissermaßen mundtot ggemacht werden.* es auf Jahre nicht möglich sein wird, Russland zu bereisen und mit dne Menschen in direkten Kontakt zu kommen.* alte Stereotypen über "die Russen" wieder hervorgeholt werden und die deutsche Geringschätzigkeit eben auch gegenüber den Menschen dort wieder bestärkt wird.* wir damit ca. 35 Jahre zurück geworfen sind.
So eine Scheiße.
Ein bisschen Bitterkeit schlich sich bei mir aber doch ein, als ich heute auf Konstantin Weckers bekanntes Lied stieß: "Wenn unsere Brüder kommen". In der Gegenwart ist mancher gutgemeinter Text auch ein Hohn für jene, die jetzt Schutz müssen.
https://www.youtube.com/watch?v=8Wm1mMxMQ_g
https://www.youtube.com/watch?v=8Wm1mMxMQ_g
So ich hoffe, jetzt klappt es. Es ist auch so schon traurig genug.
Passd. Direkt gehört. Danke.
Wie so oft im Leben: eine Gratwanderung des 'richtigen Maßes'.
Und jetzt schaue ich mal nach
° Willy.
https://www.youtube.com/watch?v=ZGrOoLianRo
Aber der meint es allzu ernst mit der Brüder- und Schwesterlichkeit. Also wird er von vielen, von den Herrschenden allemal, mühelos in die "Ecke" gestellt.
Ihre Wut in Ehren, Seien Sie wütend.
Darüberhinaus:
Fliegen wir mit einer Zeitmaschine zurück in das Jahr 1990. Und wagen wir einen wirklichen Neu-Anfang.
Guter Artikel.
Es macht einen (fast) sprach- , also hilflos, wenn man quasi von einen Tag auf den anderen "erlebt", mit welcher Wucht die Menschen zum Einheitsdenken verurteilt werden, wie sich die Wortwahl verändert, und wie plötzlich deutlich wird, dass bestimmte Wunden doch noch nicht vernarbt sind. Warum spricht man in den Medien (also auch im täglichen Gespräch) vom "Überfall auf die Ukraine" statt von "Invasion", "Einmarsch" etc. Kaum jemand redete 1999 vom "Überfall auf Serbien" oder 2003 vom "Überfall auf den Irak" oder 2011 vom "Überfall auf Libyen" oder oder oder...
Das Schlimmste (für uns hier) ist, dass die dumme, weil tötende Militärlogik auch in den Köpfen der Pazifisten Oberhand gewinnt - und dass wir uns tatsächlich mit ihnen, den Kriegstreibern, den buchsstäblich schrecklichen Vereinfachern zu identifizieren beginnen, weil ja "alle" so denken und man sich sonst lächerlich macht, wie Frau Koester sehr gut darstellt.
Das Ende des Beitrags ist mir zu sehr "Happy end". Frau Koester schreibt:
"Unserer Gesellschaft kommt jetzt eine große Verantwortung zu: Einen Weg zurück zum Frieden zu finden, mit Putin als Gegner. Ich wünsche mir, dass sie einen Weg findet, in dieser Brutalität des Krieges Zurückhaltung zu bewahren, und, ja: Zärtlichkeit. Im Miteinander, in der Sprache, in der Suche nach Auswegen."
Da fehlen die Subjekte. Und dass sie fehlen, hat benennbare Ursachen. Die Verantwortung tragen weniger "wir" als die Herrschenden. Biden und Rüstungskonzerne (um nur die zu nennen), NATO und Rüstungskonzerne, EU und Rüstungskonzerne, Putin und Rüstungskonzerne, ja, auch die ukrainische Regierung sind verantwortlich. Was Frau Koester als "unsere Gesellschaft" bezeichnet,meint wohl die Menschen, und die werden mehr oder weniger instrumentalisiert (ein hundert Jahre altes Business der Herrschenden), die Ukrainer mehr, "wir" weniger.
"Einen Weg zurück zum Frieden zu finden", kann nur heißen, einen Frieden zu finden, der Krieg so gut wie unmöglich macht. Und das geht nicht immer mit "Zärtlichkeit". Und da ist nicht nur Putin der Gegner. Wahrlich nicht.
Das Handeln von Staaten wird von außenpolitischen Interessenlagen bestimmt, nicht von Moral oder dergleichen. Das wird im Rahmen einer idealistischen Sichtweise meist erst gar nicht verstanden oder einfach ignoriert, ist aber die Realität, an der kein noch so tief empfundener oder - wahlweise - scharf formulierter moralischer Appell auch nur das geringste ändert. Das Wollen von Bevölkerungen ist diesbezüglich gegenstandslos. Auch das wird im idealistischen Kontext üblicherweise nicht verstanden.
starkes Statement @wwalkie
Naja, ein erster Schritt wäre es wohl, weniger identitätspolitisches Gezänk zu betreiben. Wir haben die vergleichsweise friedlichen Zeiten oft genug sinnlos verschenkt.
Vielen Dank für diesen Artikel. Solch subtilen Betrachtungen sind so wichtig, insbesondere in Zeiten zunehmender Verrohung. Was mich besonders schmerzt: Es wurde so viel geforscht, über die Mechanismen des menschlichen Gehirns, darüber, was uns triggert und was uns entspannen lässt, wie wir am besten lernen und Kreativität entwickeln. (Klaus Theweleit ist z.B. einer, den das interssiert hat). Dieses Wissen kann (könnte) dazu verwendet werden, um sich der Heilung von Traumata zu widmen. Sofern diese Erkenntnisse aber nicht ihren Weg in die Gesellschaft finden bleibt es dabei, dass wir weit hinter dem zurück bleiben, was eigentlich möglich wäre.
>>Ich wünsche mir also, dass wir innehalten, wenn uns die Wut packt über die Gewalttätigkeit Putins, wenn uns die Wut packt über eine russische Propaganda, die von Entnazifizierung in der Ukraine spricht,…<<
´Innehalten´ ist immer gut, wenn einen die Emotionen & Wut überrennen. Ich wünsche mir, dass zukünftig nicht mehr mit zweierlei Maß gemessen wird, was leider auch die Autorin nicht vermeidet. Nicht nur bei diesem Krieg kann von Brutalität & Gewalt gesprochen werden, denn so sind alle Kriege. So wie in jedem dieser Kriege wird die Gesellschaft davon geprägt. Vielleicht können sich das Viele nicht vorstellen, vielleicht haben sie verdrängt oder nicht hingeschaut, dass Krieg auch heute, in diesem Moment, in vielen Regionen der Welt stattfindet! Wo bleibt da die Wut, die Empörung, die Enttäuschung _ wo die unzähligen Artikel ?
Es ist sehr zu begrüßen, dass in der deutschen Politik, im Journalismus & in der Bevölkerung das Völkerrecht wiederentdeckt wird. Aber was folgt daraus? Daraus sollte folgen, dass nicht nur Putin diesbezüglich ermahnt & verdammt wird, sondern alle Akteure, die sich der gleichen Mittel bedienen. So wie die RF aufgefordert wird, die Ukraine zu verlassen, soll auch USA aufgefordert werden, ihre Stützpunkte in Syrien, Irak, Serbien|Kosovo & Metochien zu räumen. Das gilt auch für die Türkei, die einen Teil Syriens besetzt hält. Wenn wir schon beim Völkerrecht sind, dann sollte die deutsche Regierung aufgefordert werden, die Anerkennung der Unabhängigkeitserklärung des von der UN nicht anerkannten Staates Kosovo zurückzunehmen!
´Die unkontrollierten Münder des Röttgen und der Stelzenmüller´ sind eben k e i n ´Symptom dieser Zuspitzung´, sondern sind ein Symptom jahrelanger, verlogener deutscher Politik, über die hinweggeschaut wurde, dessen Unredlichkeit & Hetze kaum in das Bewusstsein im Journalismus & in der Bevölkerung vordrang.
Wenn ´Verantwortung´ ernst gemeint sein will & so wahrgenommen werden möchte, dann sollten dafür gesorgt werden, dass alle Politiker zukünftig keine Chance mehr für einen Posten im BT oder Regierung erhalten, die sich nicht ausdrücklich für eine friedliche Kooperation & Koexistenz mit anderen Staaten | Nationen aussprechen! Gebt denen keine Chance, wählt sie ab!
Der Stellvertretende Vorsitzende im Verteidungsausschuss, Otte (CDU), forderte im DLF die übrigen Corona-Gelder, die für den ökologischen Umbau vorgesehen sind, in die Aufrüstung des deutschen Militärs zu stecken. Alle bisherigen Steigerungen für die Rüstung der Bundeswehr seien zu niedrig. Angemessen wären bis zu 80 Milliarden p.a., um das Ziel von zwei Prozent des BIP zu erreichen.
Gleich einer Schockstrategie (s. Naomi Klein) werden nun Ausgaben für Aufrüstung, die im neuen Jargon Ausrüstung heißt, gefordert, die vor wenigen Tagen noch als Utopie der Hardliner abgetan worden wären. Aber das scheint vorbei zu sein.
Fehlt nur noch, dass die uns das als ökologische Maßnahme verkaufen _ aber was nicht ist, kann noch werden. Im Verbiegen sind die nicht zu toppen...
Gott sei Dank!
Waffen sichern Frieden, Freiheit, Demokratie und Wohlstand - was Nachhaltigeres ist ja kaum vorstellbar!
>> Wo bleibt Verurteilung der seit mehr als 3 Jahrzehnten bombend, mordend, folternd durch die Welt marodierenden 500.000-tote-irakische-Kinder-ist- es-uns-jederzeit-Wertgemeinschaft? <<
ja, die Verrohung hat vor langer Zeit begonnen, spätestens im Rausch des Triumphs über Reagan's "Reich des Bösen"...
>> Ich wünsche mir, dass zukünftig nicht mehr mit zweierlei Maß gemessen wird... <<
Die Betrachtungen in Ihrem Beitrag sind richtig und sollten von allen, die jetzt so schnell im Verurteilen sind, beherzigt werden.
++ Es macht einen (fast) sprach- , also hilflos, wenn man quasi von einen Tag auf den anderen "erlebt", mit welcher Wucht die Menschen zum Einheitsdenken verurteilt werden, wie sich die Wortwahl verändert, und wie plötzlich deutlich wird, dass bestimmte Wunden doch noch nicht vernarbt sind. ++
Das stimmt ja alles wwalkie, aber es ist auch da nicht gut, immer nur in eine Richtung zu schauen. Putins Worte von der "Militäraktion", von der Entwaffnung und "Entnazifizierung" machen mich sprachlos. Oder - vor vielen Jahren - die Bitte um Beistand in der CSSR an die Sowjetunion.
Journalisten sind "Tagelöhner" in jeder Beziehung. Sicher sollten, aber sie können nicht andauernd auf die Untaten der Vergangenheit blicken und so entsteht - zugegeben - ein gewisser Einheitsbrei mit vorgegebenen Fertigteilen.
Aber, bleiben Sie bitte auch mal bei der Gegenwart. Wenn Sie von "nicht vernarbten Wunden" sprechen, denke ich persönlich an Putin. Dessen Wunden werden jetzt gepflegt und es werden dabei viele Menschen sterben. Es ist in Ordnung mit einer gewissen Nachdenklichkeit darauf zu blicken.
Ich sehe dabei: Putin ist kein Dämon, aber er verkörpert deutlich, was übrig bleibt, wenn ein machtbewusster Mensch nicht mehr die Formeln und Losungen vergangener Zeiten, die ganze revolutionäre Ideologie von einst zur Hand hat. Wenn er nicht mehr von der Befreiung durch drei revolutionäre Hauptströmungen dozieren kann. Dann kommt die ganze nackte Wahrheit raus: Sowohl die Sowjetunion, als auch das heutige Russland verfolgen ohne jede Fähigkeit, einen Wandel zu erkennen, die gleiche sowjetische Politik. Sie wollen sie wieder haben, die - einst in Losungen und militärische Stärke eingebettete - geostrategische Potenz. Das ist die Kränkung. Das war früher so, das ist heute so. Und sie werfen ihre ganze Potenz an diese eine Aufgabe, nichts anderes. Und das ist der Niedergang, der nie so deutlich war.
Es ist müßig zu erklären, dass ja auch die andere Seite... usw. Das versetzt die Diskutanten in eine Jury-Illusion. Das ist komfortabel, aber es ist auch nur eine Illusion eben.
hier stehen einfach zwei kapitalistische interessenlager gegenüber wobei die eine seite für sich reklamiert, daß sie das alleinige recht besitzt darüber zu entscheiden wer WIE mitzumachen hat oder nicht und wie man das ganze gefälligst moralisch zu bewerten hat.
und ganz klassisch, man kanns schon, mindestens, bei hellmut von gerlach nachlesen oder kurt hiller...etc etc, daß dann das kriegsprinzip sofort implementiert wird, daß der gegner IMMER lügt und die eigene seite IMMER die wahrheit sagt.
und letztendlich ist da wo man bigottrie und doppelmoral und vor allem geschichtsvergessenheit vor sich herträgt wie eine monstranz, als ultima causa des verhaltens rassismus und herrenmenschentum zu finden.
da les ich lieber le monde diplomatique, haaretz oder aljazeera etc und hab den eindruck, daß hier leute schreiben, die zur abwechslung auch mal nachdenken.
"Das ist die Kränkung."
ist es so? kann sein oder kann auch nicht sein, wer weiss es schon... es ist richtig, Krieg ist immer sehr schlimm. Wie viele hatten wir in der letzten Zeit gehabt... ich weiss es nicht mehr aber ich kann mich an die Flüchlingsströme seit 2000 erinnern... dann kam der Krieg
"500.000 tote Kinder waren es Wert" dann Libyen, Syrien und so weiter und bei allen wurden die Gründe erfunden und nachhinein als Lüge entlarvt
... damals habe ich so einen schönen Artikel vermisst ...
mich stört an der ganzenBerichterstattung die Einseitigkeit der Betrachtung und ich glaube kaum das beim Putin irgendetwas von der eh. UDSSR hängen geblieben ist... die USA haben ihre Monroe Doktrin und die verteidigen sie mit aller Gewalt... und die Brzezinski Doktrin ist auch keine Friedensbibel...
Warum hat Biden bei den Verhandlungen keinen Schritt Entgegenkommen signalisiert? Der Wertewesten hat wie immer den harten "Verhandler" gespielt, und jetzt... nun ja, Europas Humanismus hat wieder mal verloren und Biden ist der Gewinner auf der ganzen Linie.
Russland ist isoliert, NordStream 2 ist Geschichte, Aufrüstung der NATO folgt, der letzte Pazifist ist zum Schweigen verurteilt bzw. als Putin Troll, oder Schwurbler (ist auch beliebt) verunglimpft... und die Spenden an den Präsidenten im Wahlkampf von der Energie- und Kriegs- Lobby sind ihm sicher... und die Ukraine? tja die haben Pech gehabt, die "Elite" hat es versemmelt... und Westeuropa hat nach den Irakern, Afghanen, Syrern, Libyern, Somaliern, ... noch mal einen Schub an Flüchtlingen aus der Ukraine zu verkraften... aber "wir schaffen das"... und jetzt, wird in Kiew statt über Stationierung von Waffen Raketen und sonstigem militärischem Kram, über Neutralitätstatus nachgedacht...
na so was auch
"Es ist müßig zu erklären, dass ja auch die andere Seite...usw."
Ist es eben nicht ganz, Magda. Es ist doch zumindest hier Konsens, dass es ein großes Ziel gibt: einen Krieg zu verhindern, dessen infernale Dynamik nicht zuzulassen. Selbst in einem so genannten "gerechten Krieg" (gerecht im Sinne von "mit moralischem Recht"geführt, um Massenmorde zu verhindern) kommt es zu greulichen Taten, die im "normalen Leben" fast undenkbar sind. Gerade die Menschen in den so genannten Bloodlands haben im 20. Jahrhundert entsetzliche Leiden erfahren, die nur eine Lektion zulassen: "Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus" (auf die ironischerweise Putin indirekt Bezug nimmt, ebenso wie mit dem Begriff "Denazifizierung" (der Ukraine), einem Ziel der Allierten bez. Nachkriegsdeutschland.
Dass die Warnungen Bidens und der NATO vor den "wahren" Absichten des russ. Präsidenten ihren "wahren" Kern hatten, haben wir fast alle nicht glauben wollen, nicht aus Sympathie mit Putin, sondern aus Erfahrung (eben die von mir erwähnten westlichen Kriege 1999, 2003, 2011 etc.). Das Schlimme jedoch ist, dass die USA, die NATO, die EU, die einzelnen Regierungen trotz ihres in diesem Fall besseren Wissens um diese Absichten Putin auch nicht einen Schritt entgegengekommen sind, ihm nicht den Wind aus den Segeln genommen haben (etwa durch Einbindung in diverse gemeinsame Unternehmen, die Zustimmung zur "Finnlandisierung" der Ukraine u.a.m.). Die Leidtragenden sind wieder einmal die Menschen der "ukrainischen Länder". Und - indirekt - alle Menschen in Europa.
Alle? Natürlich nicht. Es gibt auch Profiteure, ganz gewichtige, mit ganz gewichtigen Meinungsmachern auf ihrer Seite. "Wir" werden also demnächst mit Fracking-Gas aus den USA und Kanada heizen, das verflüssigt in auszubauenden Terminalhäfen angeliefert wird (wer spricht von Natur und Klima?). "Wir" werden die Sozial-, Bildungs- , Infrastruktur- und Klimmarettungsausgaben zugunsten der Aufrüstung vernachlässigen. "Wir" werden dann Waffen haben, mit denen wir nicht nur Putin oder seine(n) Nachfolger "in Schach" halten, sondern, mittels einer eigenen europäischen Armee, unseren - diesmal - europäischen "Platz an der Sonne" der Welt behaupten können. Und auch Putins Nachfolger werden diese Waffen haben, und auch China und auch Indien ... Wir werden also irgendwann den nächsten so furchtbaren wie profitablen Krieg haben.
Da mag man nicht einfach bei der "Gegenwart" bleiben, die morgen schon Vergangenheit ist, aber im Moment wieder einmal "Narben schlägt". Auch im Bewusstsein der Menschen. Und in der Sprache. So wie damals der Kalte Krieg, den Sie ansprechen. Geradezu rührend, aber eigentlich nicht gerade versöhnlich ist in diesem Kontext der Appell des Bistums Münster an seine Gläubigen (und alle Menschen guten Willens), heute abend um 18 Uhr Kerzen auf die Fensterbänke zu stellen. Das ist natürlich eine Wiederauferstehung der 50er Jahre, als die Menschen des "freien Westens" mit eben dieser Aktion ihrer "Schwestern und Brüder" der Sowjetisch besetzten Zone gedenken sollten, die damals noch nicht DDR genannt werden durfte.
Als Ergänzug:
Die entscheidende Frage wird meiner Meinung nach sein, kann der Westen nun, wo Bomben sprechen, über seinen Schatten springen und Russland gegenüber die Zugeständnisse machen, die dieses lange ungehört eingefordert hatte. Die da wären: Keine weitere Ostausdehnung der Nato, ein Neutralitätsstatus der Anrainer, ein weitreichender Autonomiestatus für die Volksrepubliken Lugansk und Donezk innerhalb eines ukrainischen Nationalstaats. Ich fürchte, nein – mit der noch geringsten, aber sehr schwerwiegenden Folge, die Kriegsleiden der Bevölkerung weiter aufrecht zu erhalten. Die Trommeln der Bellizisten schlagen viel zu laut.
Aus meiner Sicht ist es höchste Zeit für Diplomatie, nicht für weitere Eskalation – weder militärischer noch wirtschaftlicher Art. Damit würde man Russland zwar den geostrategischen Sieg überlassen, die Fahne moralischen Handelns in der Verantwortung für Menschenleben aber endlich mal zurecht in den Himmel strecken können.
Ist mir gerade geschickt worden:
Der außenpolitische Kopf der Süddeutschen Zeitung Stefan Kornelius fragte Blinken im Interview:
" Eine der Forderungen (Russlands, d. V.) ist der Abzug amerikanischer Soldaten von der Ostflanke der Nato. Sind Sie dazu bereit? “
Blinken antwortet in einer ersten, kurzen Antwort mit nein. Dann aber schiebt er noch einen Bandwurmsatz hinterher, der das „Nein“ in ein „Ja“ auflöst.
Dieser Satz lautet wie folgt:
Wenn es darum geht, Vertrauen aufzubauen, Risiken zu verringern, Rüstungskontrolle zu betreiben, die Stationierung von Waffensystemen, Streitkräften oder Übungen auf der Grundlage der Gegenseitigkeit zu überprüfen, dann könnten wir Schritte unternehmen, um die kollektive Sicherheit zu stärken. Dann lautet die Antwort: Ja. “
.
Etwas Hoffnung?
Ihr Schlusssatz gefällt mir.
Doch woran merken Sie, dass jemand nachdenkt? Gibt es dafür klare Kriterien?
Oder haben auch Sie Schubladen für die 'Lieben' und die 'Bösen', die 'Klugen' und die 'Dummen'?
Das ständige (Über) Prüfen strengt mich zunehmend an. Hier in der FC gibt es für mich nur eine/n, die/der bei den 'Bösen' abgelegt ist. Und das bedeutet für mich: von der/ dem sind selbst richtige Aussagen falsch.
Für mich bietet diese Aussage wenig Anlass zur Hoffnung - so sehr ich mir Hoffnung wünsche.
JA, aber ... ist für mich ein NEIN.
Politiker sind Meister darin, sich selbst und anderen vorzumachen, sie selbst hätten es ja gewollt, aber der böse Gegner hätte dies verhindert.
Meine Hoffnung in Blinken, Biden, Abwinken und Co. ist da im homöopathischen Bereich angesiedelt.
Aber man hat ja schon Pferde kotzen gesehen ... vor einem Saloon ... westlich von Santa Fé.
Vielleicht ist ja auch noch die arte-Dokumentation von Interesse:
https://www.arte.tv/de/videos/098406-000-A/putin-die-rueckkehr-des-russischen-baeren/
"Hier in der FC gibt es für mich nur eine/n, die/der bei den 'Bösen' abgelegt ist. Und das bedeutet für mich: von der/ dem sind selbst richtige Aussagen falsch."
Ihre humorige Selbstkritik gefällt mir. :-)
Hoffnung mit Blinken?
Ich bitte Sie!
Falls der ernsthaft solche Schritte erwägen würde, rein hypothetisch, dann wäre der die längste Zeit in seinem Amt gewesen.
Moment. Das ist ein "Nein - aber..." Und alles vierteloffiziell, sicher. Aber da wollte ich einen Unterschied lesen wollen können. Das wäre mein Hoffnungszipfelchen.
Es könnte immerhin sein, dafür dürfte es Anzeichen geben, dass die USA auch bemerken, dass sich in dieser Welt etwas tut, das sie nicht mehr wie früher in der Hand haben. Der Rückzug aus Afghanistan mag ja zuhause als großer Sieg verkauft worden sein, aber einige der US-Militärs werden das sicher anders einschätzen.
Und vielleicht eben dann doch ein Lichtblick für was Neues?
Werde mich wohl am Sonntag zur Anti-Kriegs-Demo schleppen. Wollte ja eigentlich eine ukrainische und eine russische Fahne mitnehmen. So als Zeichen, dass die beiden sich finden MÜSSEN! Eine Freundin meinte allerdings, dass ich vorher meine Rücklagen für neue Zähne überprüfen sollte.
"Hoffnung mit Blinken?"
Ein anderer ist halt nicht in Sicht. Ich wünschte mir auch einen anderen als Putin. Ist aber auch nicht zu sehen.
Hatte ja auf den DEFA-Film "Jeder trage des Anderen Last" 1988 hingewiesen.
Junger Volkspolizist und junger Vikar, beide von ihren Göttern beseelt, werden zwecks Tbc-Heilung in ein Zimmer "gesperrt". Sagt der Eine:Also müssen wir jetzt miteinander auskommen. Beide den Tod vor Augen. Wäre mir ein Gleichnis.
Sämtliche Großmächte dieser Welt erkennen aber nicht den "Tod vor Augen"...
In der Ukraine wurde ja nun die allgemeine Mobilmachung verkündet. Dadurch dürfen Männer zwischen 18 und 60 nicht mehr das Land verlassen.
Ich empfinde das als völlig gestört. Viel schlimmer noch als in der DDR - eingesperrt, mit Krieg obendrauf!
Ist aber vermutlich so Usus bei Kriegsrecht, nehme ich an. Das passt doch auch überhaupt nicht mehr in dieses Jahrhundert!
Und noch dazu: Warum dürfen Kinder, Alte und Frauen fliehen - aber Männer nicht? Weil die dann mit Molotov-Cocktails und Holzgewehren gegen High-Tech-Waffen antreten sollen?!? Wenn das mal keine himmelschreiende Diskriminierung ist!
Das mag sein. Aber Putin hat ja nicht umsonst und ohne Grund die A-Waffen, ohne sie zu nennen, ins Spiel gebracht. Das ist zwar im Grunde eine Ungeheuerlichkeit, aber eben doch auch ein Hinweis auf eine Tatsache.
Und letztlich kann man doch nur noch auf das "Unmögliche" hoffen.
Putin hat die A-Waffen m.E. nur erwähnt, damit die NATO auf keinen Fall auf den Gedanken kommt, die Ukraine aktiv militärisch zu unterstützen.
"Und letztlich kann man doch nur noch auf das "Unmögliche" hoffen."
Diesen Satz unterschreibe ich - und zwar im Hinblick auf die gesamte Lebensweise, die wir "modernen Menschen" so an den Tag legen...
Damit oute ich mich zwar als Irrer, aber ich halte eine aktive Kapitulation für die beste Lösung. Sollen die Ukrainer ihre (früheren) Brüder doch einfach empfangen. Alle Türen öffnen. Brot und Satz. Vorerst keinesfalls Wodka. Den vertragen die Russen immer nicht.
´Gell, das macht mich schon - fast - wieder sympathisch?
Andreas "Andi" Möller, den ich mal - ziemlich erfolglos - außerhalb des Rasens gecoacht habe, meinte mal:
"Ich bin sehr selbstkritisch. Vor allem mir selbst gegenüber."
Lebbe gehd weidä.
...das ist das größte Problem der "Wertewesten" Gemeinschaft diese "Geringschätzigkeit"... "wer nicht mit uns ist, ist gegen uns"...
und wenn ich zurückdenke wie lange dieses "russland bashing" angehalten hat und zum Schluß noch richtig gesteigert wurde, mit den "geplanten Vorhersagen der Invasion" und kompletten Räumung der Ukraine, das war wie in einem Drehbuch und Regie führte Biden eiskalt. Er hat kein Entgegenkommen signalisiert und leider Ukraine auch nicht ... tja, trotzdem allem Krieg ist immer zu verurteilen... und jetzt will Selenskij über Neutralität verhandeln... ich glaube ich werde irre...
"Damit oute ich mich zwar als Irrer, aber ich halte eine aktive Kapitulation für die beste Lösung."
Da sind wir schon zu zweit. Natürlich!
Okay. Sie haben mich mal wieder überzeugt.
Arbeitsteilung, por favor. Ich für das Grobe, Sie für die Feinheiten. (So heißen doch die Petitessen?)
Wohl dem, der Freunde/ Freundinnen mit Humor hat. In meinem Umfeld übernehme ich seit 2020 meist diesen Part.
Ich würde übrigens bei keiner der mir bekannten Anti-Kriegs-Demos mitgehen. Nicht, dass ich für Krieg wäre. Aber mit wem ich mich da eins machen müsste.
By the way: Herr Steinmeier, der alte Kuba-Freund, hat heute mal wieder brilliert. Dumm nur, dass keiner außer mir seine Ironie versteht.
Apropos Ironie: ich bin entsetzt, dass Sie keine Sänfte organisieren können.
Ich hätte da noch eine Bitte:
Lasst mich sein der Dritte
in Eurer Mitte ...
Wenn ich gemein wäre, würde ich sagen: Sie werden mal ein ganz Großer!
;-)
"Lasst mich sein der Dritte
in Eurer Mitte ..."
Schnarchen Sie? Ehrliche Antwort!
"Ich würde übrigens bei keiner der mir bekannten Anti-Kriegs-Demos mitgehen. Nicht, dass ich für Krieg wäre. Aber mit wem ich mich da eins machen müsste."
Das dürfte aktuell wirklich eine ziemlich heterogene Bewegung sein. Da laufen evtl. auch Leute wie Steinmeier, Baerbock und Röttgen mit...
Ein Glück, dass Sie das nicht sind.
Davon ab: nachdem ich schon seit Jahrzehnten ein Hoher bin (Türrahmenformat), gibt es erste Anzeichen dafür ... ach, lassen wir das ... ich bin zu schüchtern für solche Spielreien ...
Stimmt. Das ginge für mich als Sensibelchen nur mit großer Ko**tüte. Und einikgen Flachmännern.
Logisch. Mein Schlafzimmer ist voller Sägespäne ...
Seit 'Männer' wissen wir: Männer schnarchen, um die wilden Tiere zu vertreiben ...
Angesichts Ihres Schnarchverhaltens sollten wir mit Grigorij nochmal ergebnisoffen dikutieren, ob Wodka nicht doch eine gangbare Option für uns alle wäre.
Auch ich mache interessante gesellschaftliche Beobachtungen. Mir bekannte ehemalige Zivildienst Leistende fordern Waffenlieferungen an die Ukraine und die Aufrüstung der Nato – aber sofort. „Gediente“ sind da eher verhalten und auf Diplomatie aus. Die Bundesregierung, insbesondere die SPD, wurde bis vor Kurzem noch dafür kritisiert, dass sie Waffenexporten ihr Einvernehmen erteilt hatte; jetzt wird kritisiert, dass sie nicht genug Waffenexporte erlaubt habe. Oder Angela Merkel (CDU) wird in der Twitteria plötzlich für die ausstehende Nato-Aufnahme der Ukraine verantwortlich gemacht, obwohl während Merkels Kanzlerinnenschaft jedes Zögern und jede Wendung medial oder Partei übergreifend als klug und weitsichtig gefeiert wurde. Ebenso verhält es sich mit dem Import US-amerikanischen Frackinggases: Wer sich noch bis vor ein paar Wochen dafür aussprach, wäre umgehend als „Umweltsau“ gebrandmarkt worden. Jetzt wird es sogar ausdrücklich begrüßt, hauptsache, Nord Stream 2 geht nicht in Betrieb. Zudem wird kaum noch erwähnt, dass es sich bei dem „Freedom Gas“ um Frackinggas handelt, sondern es wird meist nur noch neutral als LNG bezeichnet. Von Sanktionen betreffend die Pipelines Nord Stream 1, Jamal und Transgas hört und liest man jedoch selten. Lieber werden Debatten über Gerhard Schröder sowie Schalke 04 hinsichtlich Gazprom unter dem Aspekt der Kontaktschuld geführt. Finanzsanktionen gegen Russland (und Belarus), insbesondere ein SWIFT-Ausschluss, werden ohne Hinweise über Umgehungsmöglichkeiten wie z. B. durch Kryptowährungen diskutiert, ansonsten mokiert man sich über Faxgeräte in Gesundheitsämtern und verlangt außerhalb von Pandemiezeiten absoluten Datenschutz. Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) und Olaf Scholz (SPD) werden medial ständig gegeneinander ausgespielt mit einem Unterton, der darum bemüht ist, Baerbock und ihre Partei gut dastehen zu lassen, auch wenn man dabei öfter seinen Standpunkt wechselt als Angela Merkel (CDU) und Markus Söder (CSU) zusammen.
Kann man sich wenigstens darauf verständigen, dass die Lage kompliziert ist, einfache Lösungen nicht ersichtlich und rechthaberische Benennungen angeblicher Sündenböcke (Gilt für alle Seiten.) nicht ausreichen?
"Auch ich mache interessante gesellschaftliche Beobachtungen"
In der Tat, gerne gelesen ...
"Kann man sich wenigstens darauf verständigen, dass die Lage kompliziert ist, einfache Lösungen nicht ersichtlich und rechthaberische Benennungen angeblicher Sündenböcke (Gilt für alle Seiten.) nicht ausreichen?"
... ja, da geh ich mit, einfach ist hier nix ..
Der Gedanke mit Steinmeier, Baerbock usw. auf der Demo. Uijuijuih! Ich zieh den Vorhang der Sänfte einfach zu. Kann ich immer behaupten, nicht dabei gewesen zu sein. Aber erstmal eine Sänfte finden. Es gibt einfach keinen Stil mehr.
Ergänzung: von der Einweihung des TurkStream im Sommer 2021 habe ich nur durch Zufall erfahren
Die neue Turkstream bringt erstes Gas nach Europa | DiePresse.com
und was ganz interessantes aus der WELT
Nord Stream 2: „Dann muss man auch über US-Ölimporte aus Russland sprechen“ - WELT
Mir hat Ihr Kommentar auch gefallen. Hab noch ein bisschen mehr geantwortet, aber das wird gerade von der Moderation geprüft...
Die größten Kritiker der Elche...
Zur Geschichte der NATO-Osterweiterung.
wer bitte wird hier im westen zum einheits-denken verurteilt ?
wer angst hat, sich lächerlich zu machen, wenn er sich äußert,
hat nicht nur dieses problem!
(und kann sich hier in der fc davon überzeugen, das lächerlichkeit kaum einen schreckt !)
"500.000 tote Kinder waren es Wert" dann Libyen, Syrien und so weiter und bei allen wurden die Gründe erfunden und nachhinein als Lüge entlarvt.
Ohne dass ich Madeleine Albright verteidigen will. Gerade Saddam Hussein hat zur Zeit des ersten Golfkrieges massenweise Opfer auf seiner Liste: Als Staatschef, als Aggressor usw. Die Zahl, die die Journalistin nennt ist auch nirgends verifiziert. Und niemand kann sagen, ob diese Opfer alle auf Kosten der Sanktionen gingen. Es waren Kindern in einem schrecklichen Krieg, der mit der Aggression gegen Kuweit begann.
... und ich glaube kaum das beim Putin irgendetwas von der eh. UDSSR hängen geblieben ist... ...
Also, wer die Geschichte betrachtet, erkennt bei Putin wenig Wandel.
++.. und die Brzezinski Doktrin ist auch keine Friedensbibel...++
Ach, wie der Zufall will, habe ich dazu ein bisschen gesucht und - via Telepolis - ein sehr interessantes Brzezinski-Zitat aus einem Spiegel Interview gefunden. Damals zum Thema Ukraine - aus dem Jahr 2015
https://www.heise.de/tp/features/Ukraine-Konflikt-Mehr-Ehrlichkeit-weniger-Empoerung-bitte-6522149.html?seite=2
"Es waren keine Russland-Freunde, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten wiederholt vor den Folgen einer so unbedachten wie unkontrollierten Osterweiterung der Nato gewarnt haben. Der ehemalige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski etwa, ein ausgemachter Gegner der Sowjetunion und des postsowjetischen Russlands, sagte 2015 im Spiegel:
Es braucht ein ähnliches Arrangement wie jenes zwischen Russland und Finnland, das seit Jahrzehnten für Stabilität und Frieden sorgt. Die Ukraine sollte das Recht haben, ihre politische Identität frei zu wählen und sich enger an Europa zu binden. Gleichzeitig muss Russland versichert werden, dass die Ukraine nicht in die Nato aufgenommen wird. Das ist die Lösungsformel.
In der aktuellen Stimmung würde Brzezinski als "Putin-Versteher" gelten. Und das ist Teil des Problems. (Harald Neuber)"
Das dazu. Mein Vorschlag, nicht immer nur so mit Versatzstücken argumentieren.
lassen sie unterm wort-wust nicht verschwinden:
die historische lektion aus dem töten in den "bloodlands" ist:
es müssengesellschaftliche institutionen her,
die menschen-rechte respektieren und -rechte verteidigen (können).
blut-vergießen ist n u r e i n e konsequenz aus un-demokratischen macht-konzentrationen.
wo widerstand stumm-geschaltet wird,werden menschen gebeugt,
beginnt der zuwachs zu absoluter macht, mit der zunehmenden ent-machtung betroffener
wächst das kriegs-risiko und die gefahr des blut-vergiessens.
ein kriegs-ende ohne heilung der verletzten rechte(hegel) ist keine nachhaltige lösung.
haben Sie eine fundstelle für das albright-zitat
oder lassen Sie das ungeprüft durchgehen ?
"Putin-Versteher" müsste eigentlich ein Kompliment sein, jedenfalls dann, wenn man damit jemanden bezeichnet, der nachvollziehen kann, warum jemand handelt wie er handelt.
Aber egal, aufgrund ihres Links zum Deutschlandfunk lese ich jetzt "Die erste Weltmacht" mal selbst, da mir bisher nur über "Versatzstücke" bekannt. Und danach noch seine 'Wende' in "Strategic Vision".
Das meinen Sie doch nicht ernsthaft, oder?
Sie wollen als irrer sogar noch witzisch erscheinen...
s.o.
darf ich nicht ?
es braucht wenig, um einen gewalt-menschen zu verstehen,
wenn er sich nicht verstellt, sondern stundenlang erklärt...
Gut, dann dürfen die folgenden drei Minuten ihr Gedächtnis wieder reaktivieren. Sie können auch gleich zum Ende des kurzen Videos springen.
Das gibt es überall im Netz. Dass so viele Kinder starben, ist sicherlich unbestritten. Mir gehts nur darum, dass der ganze Irak-Konflikt ohnehin viele Menschenleben gekostet haben, was schrecklich ist aber nicht alle gehen auf Kosten der Sanktionen.
https://www.youtube.com/watch?v=xYXK7uh93Uo
Hier ist die Stelle mit dem Satz. Sie hat ihn später als politischen Fehler bezeichnet.
und jetze reib ich allen noch meinen beitrag von vor einem jahr unter die nase:
https://www.freitag.de/autoren/denkzone8/putin-palmstroem-und-das-denken
danke. für mich unfassbar..
Brzezinski hatte Recht. Und man hat nicht auf ihn gehört...
Da Sie gerade nach historischem Material lechzen. So hat Hillary Clinton reagiert, als sie erfahren hat, dass Ghaddafi gerade vom Mob in den Straßen gelyncht wurde:
https://www.youtube.com/watch?v=6DXDU48RHLU
Als die NATO-Mächte mit einem Lügenkonstrukt als Rechtfertigung vor etwas über 3 Jahrzententen einen Monat lang Bombenkrieg gegen Serbien führte, gab es nur wenige Krokodilstränen für die Opfer aber dafür umso mehr Selbstbeweihräucherung und Eigenlob für die mutige, humanitäre Intervention der westlichen Wertegemeinschaft. Und wenn die zionistische Soldateska in Ermangelung militärischer Ziele die hilflose Zivilbevölkerung in Gaza in Grund und Boden bombardiert, dann hört man in dieser humanitäs-getränkten westlichen Wertegemeinschaft keinen Mucks von einem ernsthaften Protest. Und von Sanktionen zu reden, kommt erst recht keinem in den Sinn.
Vor diesem Hintergrund ist es umso erfreulicher, dass es auch noch in den USA Politiker-Stimmen gibt, die sich nicht der hysterischen Russenhatz in den Medien anschließen. So hat sich die allseits bekannte demokratische Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard per Twitter folgendes wissen lassen:
„Dieser Krieg und dieses Leiden hätten leicht vermieden werden können, wenn Biden, US/NATO einfach die legitimen Sicherheitsbedenken Russlands in Bezug auf den Beitritt der Ukraine zur NATO anerkannt hätte ..."
„Dieser Krieg und dieses Leiden hätten leicht vermieden werden können, wenn Biden, US/NATO einfach die legitimen Sicherheitsbedenken Russlands in Bezug auf den Beitritt der Ukraine zur NATO anerkannt hätte ..."
Da hat sie schon recht. Aber, ein NATO-Beitritt der Ukraine stand ja gar nicht auf der gegenwärtigen Agenda. Sicherlich wurde das Recht auf Bündnisfreiheit unterstrichen, aber da wäre es möglich gewesen ohne Putins ultimative Forderung was zu verhandeln.
Bevor Sie was in den falschen Hals bekommen: Putin ist der Aggressor in diesem Krieg. Und Krieg geht gar nicht!
Aber zur Vorgeschichte: So ultimativ waren Putins Forderungen bis vor Kurzem doch gar nicht. Der Punkt mit dem kompletten Zurückdrehen der NATO-Osterweiterung war doch nur Verhandlungsmasse. Alles andere, was er gefordert hat, war m.E. völlig vernünftig.
Und vergessen wir bitte mal nicht, dass seit dem Minsk-II-Abkommen von 2015 herzlich wenig unternommen wurde vom Westen, um auch ernsthaften Druck auf die Ukraine auszuüben, die Abmachungen einzuhalten. Man hätte doch die immensen westlichen Hilfszahlungen an diese Bedingung knüpfen können.
Die vermutlich bekannte Doku zum Jugo-Krieg hieß ja: "Es begann mit einer Lüge."
Hoffen wir mal, dass die Konfrontation der NATO mit einigen europäischen Ländern auch mit einer Lüge endet. Dieses Mal eben einer Lüge von Putin.
Die vermutlich bekannte Doku zum Jugo-Krieg hieß ja: "Es begann mit einer Lüge."
Hoffen wir mal, dass die Konfrontation der NATO mit einigen europäischen Ländern auch mit einer Lüge endet. Dieses Mal eben einer Lüge von Putin.
Lassen Sie sich doch nicht, in der Frage wer derzeit einen völlig unberechtigten, verachtenswerten Angriffskrieg in Europa führt und innenpolitisch seit langer Zeit Grundrechte massenhaft verletzt, ablenken, durch ein Geschehen, welches damit gar nichts zu tun hat, Magda.
Es gibt keine Rechtfertigung für den Krieg gegen und in der Ukraine, aus dem Verhalten der USA und anderer. Das gilt allemal, angesichts der von Putin offen verkündeten Kriegsziele. Nicht einmal einen Irrtum bei den Kriegsgründen, kann er hinterher anführen oder antäuschen.
Die Sache mit dem Irak ist aber klar. Die These von den Massenvernichtungswaffen war eine große Lüge der US- Regierung und der Großbritanniens. Sie hat damit willige Helfer dazu gebracht mitzumachen, sowie viele US-Demokraten zu einer Unterstützung im Kongress.
Merkel hätte wohl auch koaliert, wäre sie damals in Verantwortung gewesen und Schröder/Fischer haben es geschickt angestellt, sich in der UN an die Franzosen zu hängen. Die indirekte Hilfe der R-G- Regierung, Geheimdienste und Erlaubnis die Infrastruktur der USA und der NATO in Deutschland zu nutzen, wird allerdings in diesem dF- Forum maßlos übertrieben.
Ich halte mich an Human Rights Watch:
>>Conclusion
In sum, the invasion of Iraq failed to meet the test for a humanitarian intervention. Most important, the killing in Iraq at the time was not of the exceptional nature that would justify such intervention. In addition, intervention was not the last reasonable option to stop Iraqi atrocities.
Intervention was not motivated primarily by humanitarian concerns. It was not conducted in a way that maximized compliance with international humanitarian law. It was not approved by the Security Council. And while at the time it was launched it was reasonable to believe that the Iraqi people would be better off, it was not designed or carried out with the needs of Iraqis foremost in mind.<<
Die kamen zu dem Schluss, dass die Intervention nicht aus humanitären Gründen erfolgte, obwohl natürlich bekannt war, dass Saddams Baath Regime in seiner Herrschaftszeit ca. 250.000- 400.000 (je nach Quelle) Kurden und Golf- Araber (Schiiten), sowie reihenweise Oppositionelle auf dem Gewissen hatte und dabei auch Giftgas anwendete. Aber zum Zeitpunkt der Intervention bestand diese völkermörderische Situation nicht.
HRW hatte hingegen bereits früher eine Intervention verlangt, die einzig und allein aus dem politischen Grund unterblieb, weil Saddams Regime als Frontstaat gegen den Iran gebraucht wurde!
>>There were times in the past when the killing was so intense that humanitarian intervention would have been justified - for example, during the 1988 Anfal genocide, in which the Iraqi government slaughtered some 100,000 Kurds. Indeed, Human Rights Watch, though still in its infancy and not yet working in the Middle East in 1988, did advocate a form of military intervention in 1991 after we had begun addressing Iraq. As Iraqi Kurds fleeing Saddam Hussein's brutal repression of the post-Gulf War uprising were stranded and dying in harsh winter weather on Turkey's mountainous border, we advocated the creation of a no-fly zone in northern Iraq so they could return home without facing renewed genocide.<<
(Wesentlich ausführlicher, die Quelle, https://www.hrw.org/news/2004/01/25/war-iraq-not-humanitarian-intervention)
Die scheinheiligen Pseudobegründungen Putins, für die Beseitigung der ukrainischen Regierung und die Aneignung der Ukrainer als Russen, zurückreichend bis zum Kiewer Rus- Übrigens die Bolschewiki wegen ihrer nationalen und expansiven Laxheit in Bausch und Bogen verdammend, die schon keine Waisenknaben waren was Mord und Totschlag angeht, wie ihre Gegner.- tragen doch überhaupt nicht, außer hier unter den Betonierten und bei einigen redaktionellen dF- Kommentaristen.
Grüße
Christoph Leusch
ich würde das vormulieren
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ich sachfes anicht nig unternommen wurde vom Westen, um auch ernsthaften Druck auf die Ukraine auszuüben, die Abmachungen einzuhalten.
"Die vermutlich bekannte Doku zum Jugo-Krieg hieß ja: "Es begann mit einer Lüge."
Hier nochmal zum Nachsehen.
Man kann Angriffskriege nicht rechtfertigen. Und Putins völkisches Geschwätz ist auch unerträglich.
Er handelt aber m.E. nicht im völligen Wahn. Und es gibt nie einen vernünftigen Grund, die Vorgeschichte einfach wegzulassen!
Der Zweite Weltkrieg und der Holocaust, die von Nazi-Deutschland zu verantworten sind, sind natürlich noch viel weniger zu rechtfertigen. Trotzdem sollte doch der Hinweis erlaubt sein, und das wird unter Historikern wohl kaum bestritten, dass Hitlers Aufstieg ohne den für Deutschland sehr nachteilhaften Versailler Vertrag nie möglich gewesen wäre. Es war in den 30er-Jahren "Common Sense" in Deutschland, auch unter aufrechten Demokraten, dass dieser Vertrag annulliert werden müsse.
"Neben der Art seines Zustandekommens und den Inhalten des Vertrages – insbesondere auch die Gebietsabtretungen mit deutschen Bevölkerungsgruppen – beschädigte dieses Revisionssyndrom nachhaltig das Ansehen der demokratischen Westmächte und das Vertrauen in die neue Demokratie in Deutschland.[42] Manche Historiker sehen in dem Vertrag eine wichtige Ursache für den Aufstieg des Nationalsozialismus. So äußerte Theodor Heuss, damals liberaler Reichstagsabgeordneter, 1932 in seiner Schrift Hitlers Weg: „Der Ausgangspunkt der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht München, sondern Versailles.“[43][44]
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedensvertrag_von_Versailles#Folgen
Fazit: Es ist einfach nicht zielführend und sehr gefährlich, Großmächte dauerhaft schlecht zu behandeln.
Na dann: Prost!
Russische Hacker? Ukrainische? Bündnisgrüne?
Dieser kindliche Habitus, sich als enttäuscht und belogen darzustellen ist wunderbares Theater. Da wir annehmen müsen, dass Frau Baerbock das politische Geschäft beherrscht, muss sie damit rechnen, dass Fassaden üblich sind. Drüben wie hüben.
Ich halte nichts von einer Psychopathologisierung weltpolitischer Täter. Putin handelt nicht im Wahn, sondern nach seiner Rechnung. Er kennt auch nur sein Interesse, das er, sehr typisch für solche Täter, als vitales Interesse seines Landes, seines Volkes, ausgibt.
Widerspruch in seiner Nähe, kann zwar in verzogenen und verzerrten Gesichtern, angespannt arbeitenden Kaumuskeln und aus einigem Herumgedruckse bei den öffentlichen Einsegnungen hineininterpretiert werden, aber das spielt keine Rolle, in dieser byzantinischen Hierarchie.
Letztlich ist das entscheidende Motiv, die autokratische Macht und den eigenen Willen auszuüben, solange eine gewisse Erfolgschance besteht. Dafür hat Putin Russland (den Staat) ansparen lassen und sein Militär für den Landkrieg ertüchtigt.- Das kennen und erkennen wir, wenn wir ein bisschen Geschichte und Kultur haben, sowie eine Moral.
In der Weimarer Republik waren die hier von einigen Foristen ewig gehassten Ebert-Sozialdemokraten und Teile der Liberalen nicht für eine Revison der Versailler Verträge. Ebenso galt das für die KPD.
Und die Revision des Versailler Vertrages wäre gar nicht erst ein Thema geworden, wenn Deutschland/das Kaiserreich mit der nationalen Selbstverteidigung 1914 nicht sogleich expansionistische Ziele im Westen verbunden und den Krieg nicht hauptsächlich weit im "Feindesland" geführt hätte.
Und es wäre nie so weit gekommen, wenn Deutschland nicht einen demütigenden Kapitulationsvertrag mit Frankreich, 1871 vereinbart hätte, der den Franzosen, obwohl der Krieg auf deren Boden stattfand, hohe Reparationen in Gold und große Gebietsabtretungen abverlangt hätte. Usw.
Kurzgefasst: Auf diese Art Geschichtsbetrachtung, die übrigens Putin gerade wieder betrieben hat, mit den bekannten Auswirkungen, kommt man überall und locker noch auf Gründe, die einen Angriffskrieg heute, im nationalen oder völkischen Interesse und/oder eine gewaltsame Annexion locker begründen, bis in biblische Zeiten oder eben, bis zum Kiewer Rus.
Das ist der Stand der Dinge, wie ich es sehe und auch noch ein paar Historiker*innen.
Christoph Leusch
"In der Weimarer Republik waren die hier von einigen Foristen ewig gehassten Ebert-Sozialdemokraten und Teile der Liberalen nicht für eine Revison der Versailler Verträge. Ebenso galt das für die KPD."
Die Friedensbedingungen wurden in Deutschland als überraschend und als extrem hart empfunden. Lange hatte die deutsche Öffentlichkeit geglaubt, auf der Grundlage der wilsonschen Vierzehn Punkte einen milden Frieden erreichen zu können, der im Wesentlichen den Status quo ante wiederherstellen würde. Der Kulturphilosoph Ernst Troeltsch schrieb, Deutschland habe sich im „Traumland der Waffenstillstandsperiode“ befunden, aus dem es mit der Veröffentlichung der Friedensbedingungen brutal geweckt worden sei. Hinzu kam die Tatsache, dass die Siegermächte das Deutsche Reich von den Verhandlungen ausgeschlossen und ihm nur am Schluss schriftliche Eingaben gestattet hatten: Das Schlagwort vom „Versailler Diktat“ machte die Runde. Diese beiden Faktoren trugen dazu bei, dass der Widerstand der Reichsregierung gegen den Vertrag, wie der Historiker Hans-Ulrich Wehler schreibt, „von einem nahezu lückenlosen Konsens im ganzen Land“ getragen wurde.
Gerne gelesen und habe mich gefreut über die Differenzierung.
Der Krieg jetzt zieht solche Leute wie Roderich Kiesewetter wieder an unser aller Licht.Der würde letztens im RadioEins interviewt,da war ich schon baff,daß es diesen Waffenlobbyisten noch gibt Genau vor denen graust es mich....
>>die Brutalisierung unserer Gesellschaften kam schleichend daher<<
?????
Geschichtsunterricht???
>>Der von all dem völlig überforderte, angstgetriebene Alleinherrscher im Kreml hat sich<<
viel richtiges, dann dieser Unsinn
>>Ein rechtsstaatlich-demokratischer Überfall auf den Irak ist eben etwas substantiell anderes. Das haben manche noch immer nicht begriffen.<<
Manchmal bin ich mir nicht so sicher, aberich bewerte das als Ironie ?
Yes!
Nur - wenn die "Demokratie" derart ist, dass man sie gar nciht abwählen kann?
interview mit andreas zumach
Putins Krieg: Vorgeschichte, Mitverantwortungen, Sanktionen, Strategien, Krieg und Klima
neben dem artikel im le monde diplomatique ("Ein Ergebnis dieses transatlantischen Mitläufertums") die klarste und imo beste analyse der ereignisse jenseits jeglicher zur zeit herrschenden hirnlosigkeit a la baerbock und co und dem schon rituellen changieren zwischen hysterischen bocksgesängen germanischer leitmedien und dem einfordern von zartheit (des denkens?)...
>> Wo bleibt Verurteilung der seit mehr als 3 Jahrzehnten bombend, mordend, folternd durch die Welt marodierenden 500.000-tote-irakische-Kinder-ist- es-uns-jederzeit-Wertgemeinschaft? <<
Warum wied so ein Kommentar "versteckt"?
:-D
Fein!
Ja, aber.....
Du applaudierst Elsa Koester und redest im Prinzip wie Poschardt.
>> die Brutalisierung unserer Gesellschaften kam schleichend daher <<
Geschichtsunterricht...weiß ich nicht...aber ist es ein Wunder, dass eben zu der Zeit, als sich die NATO anschickte, Belgrad zu bombadieren, in der Gesellschaft die Sozialhilfe abgeschafft und die Menschen verharzt wurden, dass die neoliberale Ellbogengesellschaft sich ausbreitete, dass die Menschen dazu gebracht wurden, im anderen nur noch den Feind, den Konkurrenten zu sehen, dass sogar in der "Ästhetik" des Automobilbaus sich der aggressiv-Look des privaten (SUV) Kampfpanzers durchzusetzen begann, der heute das Straßenbild dominiert? Wenn wir etwas Brainstorming betreiben, werden wir noch andere Beispiele der schleichenden Brutalisierung/Verrohung unserer Gesellschaften finden, die in den letzten Jahrzehnten unsere Kriege begleiteten.
>> Warum wied so ein Kommentar "versteckt"? <<
Leider habe ich den ganzen Kommentar (er war länger) nicht mehr im Schirm, habe also keine Ahnung...er war von jemandem, dessen Namen ich noch nicht gesehen hatte...
>> Da hat sie schon recht. Aber, ein NATO-Beitritt der Ukraine stand ja gar nicht auf der gegenwärtigen Agenda. <<
Kann man so oder so sehen...die Ukraine hatte den Neutralitätsartikel aus ihrer Verfassung gestrichen und den neuen Verfassungsauftrag hineingeschrieben: NATO-Beitritt...der Beitritt war nur noch nicht geschehen, weil sich einige Staaten dagegen ausgesprochen hatten, in dem EU-Assoziierungsabkommen welches Janukowitsch abgelehnt hatte und weswegen er vertrieben wurde, war ein Passus, der sich auf die militärische Kooperation mit NATO bezog. Es war also vollkommen klar, der Beitritt sollte kommen...wider alle Vernunft...wider alle Ratschläge der realpolitischen Experten...
>> Es gibt keine Rechtfertigung für den Krieg gegen und in der Ukraine, aus dem Verhalten der USA und anderer. Das gilt allemal, angesichts der von Putin offen verkündeten Kriegsziele. <<
Ach, Sie können tatsächlich nicht erkennen, dass möglicherweise ein Zusammenhang besteht zwischen der Tatsache, dass die USA seit dem Zerfall der SU sich auf der Erde austoben, als ob es nie ein Völkerrecht gegeben hätte - um nur auf das Clarke-Interview zu verweisen- sich berechtigt fühlen, militärisch regime change links und rechts zu erzwingen, ihre Truppen überall auf- und einmarschieren zu lassen, andere Staaten dazu verführen, im Namen von "Freiheit & Menschenrechten" und anderen Vorwänden bei ihnen mitzutun, Leichenberge aufhäufen, Chaos hinterlassen, Morddrohen nach Gusto herumschicken...alles für ihren materiellen Vorteil, ihre Weltdominanz...
und der Tatsache, dass ein Russland, ein Putin, sich erfrecht, es ihnen gleichzutun? Andere Gründe - selbstverständlich aber gleiches selbstgerechtes Verhalten...und Sie erkennen da keinerlei Zusammenhang...halten sich aber für einen in geschichtlichen Zusammenhängen denkenden Menschen?
>>Kaum jemand redete 1999 vom "Überfall auf Serbien" oder 2003 vom "Überfall auf den Irak" oder 2011 vom "Überfall auf Libyen" oder oder oder...<<
Ja, man hat so viele Worte fürs Töten & Zerstören, „Militäreinsatz“, „Flugverbotszone“ …
„In die Steinzeit zurückbomben“ wie Falle Vietnam, das sagen die sich Gutdünkelnden schon lange nicht mehr.
Da lobe ich mir doch Elsa Koester, wahrscheinlich verdient sie nicht so gut wie die Macher der je nach Bedarf leisetretenden oder knallenden Sprache, aber beim Lesen hat man das Gefühl: Da schreibt ein Mensch.
Nontemporales Kurzschlussdenken: Kriege werden überall auf der Welt angezettelt, weil sie sich im Kapitalismus für einige Wenige als äußerst profitabel erweisen.
Besonders, wenn man einfach so an beiden Seiten gleichzeitig verdienen kann. Siehe steigende Aktien der Rüstungswirtschaft.
Primitiver Kapitalismus erzeugt immer Gewalt, extrinsisch und intrinsisch. Es gibt keinen zärtlichen Kapitalismus und hat es nie gegeben. Kapitalismus ist immer Abtrennungsdenken. "Wir" gegen "die". "Etwas" steht mir zu, was dem anderen nicht zusteht.
So muss man den Kapitalismus als riesigen Ideologiegenerator ansehen, der dafür sorgt, dass die Ideologien auf der Welt und in den Köpfen nicht kleiner werden, sondern überholte Ideologien, die nicht mehr zünden, einfach durch andere, modernere austauscht.
Die westliche, kapitalistische Verwertungsgemeinschaft ver- und entwertet. Den Schaden haben "Andere". Nur heute gibt es den geschlossenen Westen als einzige imperiale Größe nicht mehr, denn längst drängen Russland, China und andere kapitalistische Akteure von bedeutsamer Größe ebenfalls imperialistisch auf die Weltbühne, mit denen sich - nonkannibalistisch - arrangiert werden müsste. Dass das bedeutet, dass der Imperialismus insgesamt am Ende ist, haben bisher nur die Wenigsten begriffen, denn momentan herrscht noch imperialistischer Kannibalismus infolge antiquierten Imperialismusdenkens.
Es gibt keine Imperien mehr und es kann sie nicht mehr geben. Nur wie weit ist die Politik? Eben - nicht sehr weit, denn im Westen wird am Konzept des eigenen Imperialismus (und moralischer Überlegenheit) weiterhin festgehalten, obwohl es längst antiquiert ist.
Doch was tut sich? Die kulminierten, systemischen Widersprüche drohen ja heute bereits, die USA von innen her zu zerreißen.
Antwort: Mehr Gewalt? Mehr Repression? Zärtlich geht die Welt zugrunde? Aber nicht doch im Kapitalismus!
Wir werden bis auf Weiteres immer stärker in größere Widersprüche verstrickt werden, weil es keine kausale Therapie für unser Problem gibt, der der Brutalität den Weg ebnet, die selbst ein Hyperkonsumismus kaum zu befrieden vermag, weil das zugrunde liegende System für normal gehalten wird.
Der Blick in den Spiegel. Das genügt.
>>…insbesondere ein SWIFT-Ausschluss…<<
Ich las mal, dass einige Banken in BRD und Schweiz sich dem SPFS-System der russischen Zentralbank angeschlossen haben. Die wiederum schloss 2021 ihr System mit dem chinesischen CIPS kurz.
Die „elektronische Seidenstrasse“ existiert bevor „wir“ es überhaupt wahrnehmen.
>>...längst drängen Russland, China und andere kapitalistische Akteure von bedeutsamer Größe ebenfalls imperialistisch auf die Weltbühne,...<<
Das haben sich die westlichen Kaltkrieger 1990 in ihrem Siegestaumel anders vorgestellt. Heute erleben wir den Kater nach dem Rausch. Aber eine Globalvernunft nach dem Kater wird es nicht geben solange die Welt kaputtalistisch bleibt, das sehe ich auch so. Dafür müssten wachgewordene Völker, nicht Staaten, sich ihr Recht nehmen: Geschenkt wird es uns nicht.
Ironie! Was sonst?
Was Ihre Schlussfolgerung angeht: stimmt.
Aber von allen nicht-nachhaltigen Lösungen ist sie für die betroffenen Menschen noch immer die beste.
Als Nostalgiker und Träumer bin ich ein großer Fan der alten Seidenstraße. Sie ist Vergangenheit und nur mit Mühen in Grundrissen überprüfbar.
Die neue Seidenstraße hingegen bedient meine nostalgische Seite nicht.
Was deren elektronischen Teil angeht, sehe ich die Dinge wie Sie. Und mir ist es am Ende des Tages völlig schnuppe, wie Hautfarbe und Sprache der Banditen aussehen, die mich abzocken.
In Sachen SWIFT-Ausschluss scheint Frau Baerbock nüchterner zu sein als andere kalte bis warme Krieger.
Kleine Korrektur:
Die deutschsprachigen Banditen sind mir von allen am unliebsamsten.
Apropos 'Banditen': mit Freuden vernehme ich, dass Herr B., seines Zeichens hessischer MiniPrä, im Mai in Ruhestand geht. Das gönne ich ihm.
Von seinem Nachfolger R. positive Dinge zu erwarten, setzt einen großen Realitätsverlust voraus.
So weit bin ich (leider) noch nicht.
So und jetzt bin ich wieder zart ...
>>Und mir ist es am Ende des Tages völlig schnuppe, wie Hautfarbe und Sprache der Banditen aussehen, die mich abzocken.<<
Ja, mir auch. Das hindert mich aber nicht an den Versuchen, wenigstens ein paar Informationen zu erhaschen. Das meiste bleibt eh verborgen, wird "Normalsterblichen" erst bekannt, wenn sich sehr viel später Historiker damit befassen. Und auch dann wird noch lustig heruminterpretiert.
Ach übrigens:
>>Ich würde übrigens bei keiner der mir bekannten Anti-Kriegs-Demos mitgehen. Nicht, dass ich für Krieg wäre. Aber mit wem ich mich da eins machen müsste.<<
Sink positive:
Endlich darfst Du mal gegen den Krieg sein ohne von der Obrigkeit & ihren Fans als "naiv", "unrealistischer Traumtänzer", "linke Wühlmaus" etc. geschmäht zu werden. Nutze das Zeitfenster, es wird sich bald wieder schliessen.
Zum "Glück" gibt es den Wirtschaftsteil.
"Der Anteilschein des deutschen Marktführers Rheinmetall wurde gestern bis zu 105,50 gehandelt,dem höchsten Wert der letzten 12 Monate. Seit dem Einmarsch der Russen ist der Kurs um gut 8 Prozent gestiegen. Ähnlich nach oben ging es für die Airbusausgliederung Hensoldt, Spezialist für militärische Verschlüsselungstechnik. Weil Aktienspekulation immer eine Wette auf die Zukunft darstellt, lässt das nur einen Schluss zu: die Börsen rechnen mit steigenden Rüstungsausgaben... Neu ist der breite Konsens in der deutschen Politik, die ... Bundeswehr aufrüsten zu wollen. Das deutsche Militär, der größte Kunde von Rheinmetall, bestellt vor allem Panzer und Artilleriemunition...Steigende Militärausgaben befürworten inzwischen auch führende Grünen-Politiker, allen voran Wirtschaftsminister und Vizekanzler Habeck. Das blieb den Finanzmärkten nicht verborgen und dürfte auch die Vorstände von Rheinmetall, Hensoldt, Krause-Maffei Wegmann undn andere Rüstungskonzerne freuen... Rheinmetall gab am Tag nach dem Überfall auf die Ukraine durch das russische Militär bekannt, deutlich mehr Geld an seine Aktionäre auszuschütten. Der Vorstand schlug der Hauptverdammlung eine Anhebung der Dividende um 65 Prozent vor, von 2 auf 3,30 je Aktie für 2021 vor." (Westf. Rundschau, 26.2.22).
Es geht aufwärts.
Stimmt auch wieder.
Es geht neben "Sinken" auch um Handeln, um Sehen und Gesehen-werden.
Einer meiner frühesten Sätze, den ich erinnere, lautete:
"Was sollen nur die Nachbarn von Dir denken?"
Mir wäre es zutiefst peinlich, von Menschen, deren Liebe, Achtung, Respekt mir etwas bedeuten, auf so einer Demo gesehen zu werden. Auf mein geographisches Umfeld bezogen: in der Nähe der Herren Beuth, Bouffier, Irmer und wie sie sonst noch heißen ...
Das würde für mich ausreichen, mich bis zum Ende meiner Tage zu schämen.
In Sachen 'Scham' siehe: "aussterbende Gefühle".
Ja wie denn jetzt. Soll ich oder soll ich nicht zur Demo? Bleibe ich zuhause, mache ich mich ja auch mit anderen irgendwie gemein.
Vielleicht sollte ich die Nähe zu Baerbock und Steinmeier suchen, und dann eine russische und ukrainische Fahne aus der Jacke ziehen. Komme ich am Ende noch in die Tagesschau oder gar in die sozialen Medien.
Meine letzte Demoteilnahme fand nach den Snowdon-Sachen statt. Brandenburger Tor/US-Botschaft. 100 Hanseln waren wir. War auch mal ein Erlebnis. Kein Steinmeier, keine Merkel... weit und breit.
>.Steigende Militärausgaben befürworten inzwischen auch führende Grünen-Politiker, allen voran Wirtschaftsminister und Vizekanzler Habeck.<<
Na schließlich sind die Günen ne Friedenspartei! Wäre ja noch schöner, wenn jeder Krieg macht wie er grade lustig ist.
was geben Sie hier neues zum besten?
verausgabte arbeit zur destruktion/gefahren-abwehr gibts in jeder gesellschaft.
in der privat-kapitalistischen ökonomie (derzeit überall in der welt, außer nord-korea?)
meist in der form von aktien-gesellschaften,
die einen privaten angebots-markt bilden und auf staatliche nachfrage reagieren.
in mehr staatlich-organisierten ökonomien wird der rüstungs-sektor ( bis china)
direkt von staats-knete(von produktiver arbeit abgezweigte steuern) befeuert.
ziel: destruktions-mittel-produktion.
Also dann mal ohne Ironie: Ich meine der Bartleby hat schon recht. Es gibt da Leute mit denen alte Friedensfreunde sich nicht gemein machen wollen. Schon gar nicht mit Rheinmetall & Co. - Aktionären und deren Lobbydackeln
Hmmm. Auch ohne Ironie. Aber solche Leute laufen doch überall rum. Das ist schon ein hübsches Problem. Das ewige (Berliner) Demogebrülle so mancher Autonomen, Alternativen, Aktivisten... ist ja nun auch nicht das, wo ich mich wohlfühle.
Ein Freund hat sich mal mit Plakat vor die neue riesige BND-Zentrale gestellt. Er fand die u.a. einfach zu teuer. Hässlich sowieso. Die Reaktionen waren interessant, hat er berichtet. Aber ne Ein-Mann-Demo irgendwo im Wald?
>>..aber ist es ein Wunder, dass eben zu der Zeit, als sich die NATO anschickte, Belgrad zu bombadieren, in der Gesellschaft die Sozialhilfe abgeschafft und die Menschen verharzt wurden, dass die neoliberale Ellbogengesellschaft sich ausbreitete, dass die Menschen dazu gebracht wurden, im anderen nur noch den Feind, den Konkurrenten zu sehen<<
Die Mittel ändern sich, das Grundprinzp bleibt das gleiche. Von "minderwertigen Rassen" darf man nicht mehr sprechen, also müssen Rhetorik und Propaganda weiterentwickelt werden... .. und die Psychologie, natürlich..
.. das gelingt erstaunlich gut, weil die Menschen scheinbar immer noch überfordert sind, auch nur um eine Ecke zu denken.
Es gibt Stellen, da wirst du als "Schwurbler" und "Verschwörungstheoretiker" angegriffen, wenn du darauf hinweist, dass manche während der "Pandemie" einen Vermögenszuwachs von 50 % verbuchen konnten, und dass das eher KEIN Zufall ist...
.. und dann der Putin, das ist ja schon immer ein schlimmer Finger!
Meine relativ lange Antwort an Sie wird geprüft, dummerweise hatte ich sie nicht zwischengespeichert...
Hätten Sie ein paar Quellen für Ihre Aussage, der Versailler Vertrag sei in Deutschland von einigen politischen Kräften nicht kritisiert worden?
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/288788/versailler-vertrag-ein-frieden-der-kein-frieden-war/
"Die Worte des sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Philipp Scheidemann "Welche Hand müsste nicht verdorren, die sich und uns in solche Fesseln legte?" wurden sprichwörtlich, weil sie in einer Zeit, in der die nationale Ehre noch eine selbstverständliche Kategorie war, von den Deutschen weithin geteilt wurden."
Wie auch immer: Die europäische Geschichte - mit dem Beispiel von 1871 haben Sie z.B. Recht - hat vielfach gezeigt, dass es nie eine gute Idee ist, temporär unterlegene Großmächte zu hart bestrafen zu wollen...
Naja, ich staune da gelegentlich. Hatte einer grade noch zur "Pandemie" eine halbwegs rationale Meinung, dreht er bei "Putin" mit am großen Rad ... weil, so meine These, er das hinter beiden Erscheinungen wirkende Prinzip nicht erkennt...
Beider meiner bisherigen zwei Kommentare heute werden geprüft...
Test, Test, Test
Daher war es mir leider bisher auch nicht möglich, auf @Columbus zu antworten.
Ich persönlich halte nichts von zu harten Strafen und Ächtungen. Weder für Gewaltstraftäter, noch für Staaten. Es ist einfach nicht zielführend und erzeugt potenziell eine Gewaltspirale.
Eine treffende Schlagzeile:
Ukraine-Krise im Fernsehen: Mehr wissen, doof bleiben (SZ)
Als ich neulich Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand ich mich in meinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt, einem Putinversteher.
Zuerst muss ich wohl Pleifels Einsicht wiederholen, die ich eigentlich als selbstverständlich voraussetzte für jeden Denkenden: Verständnis bedeutet keineswegs Einverständnis. Ich glaube Putins Beweggründe zu verstehen, den Krieg zu führen. Er sieht sich und sein Land in die Enge getrieben, von einer NATO-Übermacht bedroht und als letzten Ausweg nimmt er die Ukraine als Geisel und droht zusätzlich unmissverstädlich mit einem Nuklearkrieg.
Mein Verständnis beinhaltet aber keinesfalls, dass ich dem Angriff auch nur im entferntesten zustimme. Ich verabscheue jeden Krieg. Soldaten sind Mörder. Ihre Befehlshaber sind Massenmörder, sind Verbrecher.
Auch wenn zum hundertsten Mal Freiheit, Menschenrechte und Humanität beschworen werden, moralische Kategorien zählen nichts im Vorherrschaftswahn der Staaten bzw.ihrer Repräsentanten, sonst müsste nicht nur Putin, sondern auch fast jeder noch lebende US-Präsident im Kittchen schmoren.
Die Ukraine und ihre Bewohner sind bedauernswerte Opfer einer verfehlten Machtpolitik der letzten Jahrzehnte und ich verachte das Gesocks an Politikern, "Experten" und Meeinungsmachern in den Medien, die jetzt Blutvergießen anprangern, Moral predigen und Bäche an Krokodilstränen vergießen
.Die absurde Idiotie wird hierzulande sogar noch gesteigert, wenn jetzt parteiübergreifend nach mehr Aufrüstung verlangt wird, anstatt endlich das ganze Mordwerkzeug endlich zu verschrotten. Irgendein hoher General hat gestern erwähnt, eigentlich sollte das Allgemeinwissen sein, dass die USA und Russland über 90 Prozent der Atomwaffen verfügen. Wenn hierzulande jetzt Milliarden für neue Bomber, Fregatten, Panzer oder andere Mordmittel verpulvert werden, um dem großen US-Bruder Hilfswilligkeit zu zeigen, so hat das vergleichsweise zu den Weltvernichtungswaffen der Atommächte den gleichen, unnützen symbolischen Wert, wie die Lieferung der Stahlhelme an die Ukraine.
Hunderte an Milliarden sind in Deutschland seit den 1950ern für Waffen, Kriegsgerät und Munition verschwendet worden, das meiste davon inzwischen veraltet,verschrottet oder durch dunkle Kanäle weiterverkauft, damit in anderen Ländern bedauernswerte Menschen damit umgebracht werden. Soll denn dieser Wahnsinn immer weiter gehen?
In der Ukraine tobt der heiße Krieg. Wenn er endet, hoffentlich schnellstens, wird es mühsame, vielleicht jahrelange Verhandlungen brauchen, um den sträflichen Unfug der NATO-Osterweiterung in eine einigermaßen friedliche Koexistenz mit Russland zu wandeln. Wenn nicht, wird Europa, vielleicht die ganze Erde, nicht mehr bewohnbar sein.
ManN sollte schon wissen, wo manN hingehört, Kollegah.
Und für die Teilnahme an der Demo wenigstens genügend Ausreden und Ausflüchte zur Hand haben. Sie haben ja schon mit @gelse geübt.
Eines davon wäre (ich setze mal voraus, die metereologischen Basics sind ähnlich wie nördlich von Frankoforte):
Bewegung in frischer Luft.
Und was die russische Fahne anbelangt: die lassen Sie lieber aus Ihrem Mund-Rachen-Raum strömen. Wie mir frühere Suchtis sagten, solle Wodka keine Fahne machen. Bei aller Russland-Liebe: Wodka ist nicht mein Getränk.
Wünsche gutes Durchhaltevermögen.
@30sec
.
Außenminister Blinken hat im kleinen Kreis (hoffentlich doch endgültig) was verstanden. Obs dann auch Wirklichkeit wird?
Sie haben es auf den Punkt gebracht,
So isses.
Und Zustimmung zur Differenzierung Verständnis und Ein-Verständnis:
ein Verständnis ist etwas Anderes als ein Ein-Verständnis.
Da kann ich nichts zu sagen, weil ich von Poschardt schon lange nichts mehr zur Kenntnis nahm. Da müssten Sie mir ein Zitat nennen (möglichst nicht ein Wort oder einen Satz). Dass ich diesen Journalisten früher je geschätzt hätte, kann ich allerdings mit Sicherheit verneinen. Ich habe mich einst ein wenig lustig gemacht, über "Posh" und seither keine Zeitverschwendung betrieben, mich mit dessen Produktion zu beschäftigen.
Also, zeigen Sie mir, was Sie meinen und Sie erhalten eine eindeutige Antwort.
Christoph Leusch
Sie haben Recht. Es gibt so viele Möglichkeiten weich und zärtlich zu sein. Wodka, auch wenn es als Wässerchen in sanfter Sprache daherkommt, ist viel zu hart.
Das kann ja alles sein. In Moskau war an der Börse der Dax erstmal eingesunken, jetzt steigt er wieder. Hallo wwalkie, die haben auch eine Börse, die haben reiche Kapitalisten - Oligarchen und andere, die da auch ihren Schnitt machen.
Sie tun - noch immer - so, als sei da irgendwie im Osten was anderes zu beobachten. Russland ist ein imperialistischer Staat. Genau so und nicht anders.
Guter Text!
"Da kann ich nichts zu sagen, weil ich von Poschardt schon lange nichts mehr zur Kenntnis nahm. Da müssten Sie mir ein Zitat nennen."
Artikel gelesen?
Vielleicht doch etwas anderes:
Variante 1 (Magda): Russland ist ein imperialistischer Staat.
Variante 2 (Bartleby): A u c h Russland ist ein imperialistischer Staat. (Neben vielen anderen.)
<<Die Ukraine und ihre Bewohner sind bedauernswerte Opfer ...>>
Ach, lassen Sie doch die Krokodilsträne. Die Ukrainer sollen gerade dafür bestraft werden, dass sie ihr Schicksal in die eigene Hand genommen haben. Dazu gehört auch, dass man sich seine Partner selbst aussucht.
Ja ich weiß, das kann man sich in ihrer Blase nicht vorstellen, deshalb müssen weltfremde Erklärungsmuster her.
Was hat das mit meinem Text zu tun? Davon, "rund um Tampons", habe ich nie was und hier auch nichts geschrieben.- Meinen Kommentar gelesen?
Aber über die Realität, in der Ukraine und in Russland, sowie eine weitere Realität, dass im dF und noch mehr in der dFC, viel Verständnis für die Begründungen und Handlungen Russlands aufgebracht wurde und wird, habe ich sehr wohl geschrieben.
Und der wichtigste Hinweis meines knappen Kommentars: Der oberste russische Experte für Martial- Arts, hat entschieden, dass zukünftig diese Typen in der Ukraine den Ton angeben sollen, wie sie es in Russland, schon länger tun.
Christoph Leusch
Die Regierung der Ukraine hätte wissen müssen, dass man sich auf westliche "Partner" nicht verlassen kann, wenn es ernst wird. Ausbaden muss diese eklatante Fehleinschätzung nun das ukrainische Volk.
"Wir sind bereit einen hohen Preis zu bezahlen" - na klar doch... Sieht man ja jetzt. Das hätte man wissen müssen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Siehe die Situation der Kurden in Nordsyrien, die der afghanischen Helfer, etc.
Dieser Beitrag von Frau Koester zeigt viel Herz (das ist wohltuend), aber zu wenig Verstand. Damit wird man Kalten Kriegern wie Columbus nicht in den Arm fallen können. Die entscheidende Denkblockade ist, den Frieden nicht als etwas zu sehen, das hergestellt werden muß, sondern das sich aus Gesinnung einstellt. „Werden wir zu Lämmern“. Nein, wir müssen, egal wie sich der Widersacher zeigt, mit scharfer Analyse die objektive der situativen Konstellation und die kognitiv-psychologische Lage des Gegners in den Blick bekommen und herausfinden, wie der Gegner zu einer Zustimmung zum Verzicht auf eskalierende Gewalt gebracht werden kann. Wenn das geht, ist das kein Appeasement. Wenn es nicht geht, kann man Krieg nicht mehr vermeiden, dann muß man allerdings überlegen, wie der Krieg geführt werden kann, daß die Beschädigungen so gering wie möglich bleiben.
Wir gehen immer von einer Restvernunft auch des Gegners aus, daß Krieg zwischen den großen Atommächten nicht führbar ist. Wenn es diese Restvernunft nicht gäbe, wäre ein Tyrannenmord nötig. Gibt es sie, gibt es auch einen erweiterten Anknüpfungspunkt für Vernunft. Man kann in Verhandlungen feststellen, zu welchem Preis Frieden erreichbar ist. Man könnte die Bevölkerungen fragen, welchen Preis sie für Frieden zu zahlen bereit wären. Es geht also darum, sprechen wir jetzt von Putin, ob er zu einem akzeptablen Frieden zu bewegen ist. Wenn er von vornherein als entschlossener Aggressor gesehen wird, gibt es nichts zu verhandeln, ist es heißer oder etwas eingefrorener Krieg.
Mir scheint unbestreitbar, daß man auf die Forderungen Putins hätte eingehen und eine für die Ukraine und für den Westen akzeptable Form finden können. Eine militärisch neutralisierte Ukraine ist kein Unglück, könnte ein großes Glück sein. Diesen Weg hat man ausgeschlossen, daher ist der Westen für den Krieg nicht weniger verantwortlich als Russland. Es ging im Verhandlungsangebot des Westens nur darum, die russischen Ansprüche zurückzuweisen, für die westlichen, auf Sanktionen gestützt, Zustimmung zu erhalten. Da geht es schon um Frieden, aber es ist ein Friedensdiktat, man versuchte nicht, Putin zum Frieden zu bewegen, sondern ihn zu zwingen. Frieden durch Krieg, auch wenn es nur ein Wirtschaftskrieg ist, weil der totale für alle undenkbar ist.
Der Menschenrechtsidealismus des Westens ist eine sehr heuchlerische Veranstaltung, er wird herangezogen oder vergessen, ganz wie man es braucht. Aber unterstellen wir ihn einmal. Wollen wir ihm auf die Sprünge helfen, müssen wir für ihn Überzeugungsarbeit leisten, ihn irgendjemandem aufzuzwingen ist eine contradictio in adjecto. Wenn er sich verbreitern soll, brauchen wir Frieden, Entspannung, Deeskalation. Und auch in dem Debakel, das wir wesentlich mitzuverantworten haben, gibt es nur eine vernünftige Alternative: die Möglichkeiten zu eruieren, wie unter den verschlechterten Bedingungen auf Frieden umgeschaltet werden kann. Leider gibt es zu viele Irre, die immer noch nicht umschalten können. Es liegt in der Logik des Krieges, daß die Schuldzuweisungen, Verfeindungen, Eskalationsschritte noch lange zunehmen, bis der Krieg an sich selbst erstickt. Hoffen wir, daß der Irrsinn so schnell wie möglich gestoppt werden kann. Jetzt geht es darum, Putin davon zu überzeugen, daß ein Siegfrieden Russland patriotische Gefühle bescheren mag, aber sich à la longue als schwere Hypothek herausstellen wird. Hoffen wir, daß wir Putin und unseren eigenen Politikern klarmachen können, daß wir alle uns nur noch einen echten Frieden leisten können.
tja, hier glaubt man, scheinbar von außen/von der tribüne ,
opfer bewerten zu können :
in sinn-lose, vergebliche, bedauerns-werte, usw.
dabei sehen sie sich vor allem als eigentliche, sich-selbst-bedauernde (ge-/ ent-täuschte etc.) opfer.
scheuen aber nur, sich ihren versäumnissen/naivitäten zu stellen...
<<Die Regierung der Ukraine hätte wissen müssen, dass man sich auf westliche "Partner" nicht verlassen kann, wenn es ernst wird. Ausbaden muss diese eklatante Fehleinschätzung nun das ukrainische Volk.>>
Ja, Sie müssen es nicht ständig wiederholen, dass für das ukrainische Volk eine Unterwerfung unter Putin viel besser gewesen wäre. Die Ukrainer hatten aber ganz frei anders entschieden.
Übrigens, das hat man in der Ukraine gerade gelernt. Diktaturen können immer viel leichter ein Krieg beginnen. In Demokratien muss man auch irgendwie Rücksicht auf Majestäten wie Sie, die auf ihrem hohen, weichen Thron sitzen, Rücksicht nehmen.
Nein, die Ukrainer werden dafür bestraft, daß sie auf der Illusion bestanden haben, Russland würde gehindert werden können, Krieg zu führen, damit sie ihren Traum von einem westlichen Frontstaat gegen Russland nicht verwirklichen können. Der Krieg ist nicht gerechtfertigt, das Leid der Bevölkerung entsetzlich (ich hoffe immer noch, daß die Russen sich auf die Zerschlagung der militärischen Infrastruktur beschränken, und die Zivilbevölkerung nicht allzu sehr betroffen wird – schon, weil das die weitere Verfeindung wenigstens beschränkt), aber ich denke, einige und besonders die Politiker sind sehenden Auges ins Inferno gestolpert, oder haben diese Möglichkeit zynisch in Kauf genommen.
<<scheuen aber nur, sich ihren versäumnissen/naivitäten zu stellen...>>
Dafür scheinen unsere Politiker ganz langsam aufzuwachen, nach dem sie ja von Putin so vera...scht wurden.
Wurden eigentlich die versprochenen 5000 Stahlhelme schon geliefert, die Deutschland so leichtsinnig versprochen hat, obwohl man die gar nicht hat?
In der Ukraine scherzt man schon darüber, dass die NATO darum gebeten hat, in der Ukraine aufgenommen zu werden.
bei "kalten kriegern wie columbus" war bei mir: sense...
soviel selbst-achtung und ver-achtung gönn ich mir...
<<Nein, die Ukrainer werden dafür bestraft, daß sie auf der Illusion bestanden haben, Russland würde gehindert werden können, Krieg zu führen, damit sie ihren Traum von einem westlichen Frontstaat gegen Russland nicht verwirklichen können. >>
Ja ich weiß, manche Islamisten sind auch der Meinung, dass Frauen nicht verdient haben zu leben, wenn Sie kein Kopftuch tragen und anders leben wollen. Das wäre die passende Gesellschaft für Sie.
Das Russland imperialistisch ist, habe ich doch nie abgestritten, schon 2013/14 nicht. So wie die USA, China und wie - mit zunehmender Militärgewichtung und zunehmendem Autoritarismus - die EU. Alle haben ihre Partikularitäten. Der ehemalige frz. Botschafter in Moskau, Jean de Gliniasty, wahrlich ein Kenner, sagte gestern in einem Interview, die Folgen des Falls eines "Imperiums" würden 100 Jahre dauern. Das ist etwas dran. Die Regierungskunst besteht dann darin, diese Folgen nicht mörderisch für die Bevölkerung zu machen. Und diesbezüglich haben alle Akteure versagt. Alle.
In meinem vorletzten Blogbeitrag "Erinnern und Vergessen" habe ich ja versucht, darzulegen, wie die Menschen durch die imperialistischen Kriege gepeinigt wurden. Da bekommt jeder Patriotismus und Nationalismus einen faden Beigeschmack. Daraus ergibt sich als politsicher Imperativ: Nie wieder Krieg! Jetzt läuft die Kriegsmaschine. Einmal mehr trifft es die Menschen der "ukrainischen Länder". Sie müssen sich töten lassen für die Interessen irgendwelcher Oligarchen und deren Handlanger. Nicht nur der russischen übrigens.
"Wenn die Reichen sich Kriege leisten, sterben die Armen" (V. Hugo)
Die Ukrainer melden bisher 198 Tote.
Natürlich stirbt mit jedem Toten eine ganze Welt. Aber das zeigt wohl eindeutig, dass Russland keine zivilen Ziele (absichtlich) angreift und dass es viel näher an "chirurgischer Präzision" zu sein scheint als das der Westen bei seinen Angriffskriegen immer dargestellt hat.
Warum kommen denn nun eigentlich keine Friedensgespräche in Gang, jedenfalls höre ich davon nichts mehr seit gestern? Liegt's am vorgeschlagenen Ort (Minsk), oder weil Putin Selenski nicht als legitimen Regierungschef anerkennt?
Die UNO sollte alles daran setzen, sehr zeitnah Verhandlungen in Genf zu errreichen.
Absolut korrekt, haben Sie sich wiedererkannt? Es war beileibe nicht nur Columbus gemeint. Columbus ist vielmehr ein tragischer Fall, der früher durchaus schlampigem linken Denken die Leviten zu lesen verstand. Der sich aber verhärtet hat, jede Kritik persönlich nahm, nicht mehr als Ringen um eine richtige linke Positionierung verstehen konnte, immer gehässiger pauschal auf Linke einschlug. Der Weg zu einem dogmatischen Rechthaber.
Sie sind ein anderes Kaliber. Auch im Besitz der guten Moral, aber mehr, um sich als „kritischer“ Neinsager zu profilieren.
Ich lasse mich hier zu ad-personam-Argumentieren hinreißen, was mir absolut gegen den Strich geht. Aber darin steckt die allgemeine Unzufriedenheit, daß zu viele auch hier, wie es ansonsten im Netz ja üblich ist, keine sachorientierte Disziplin halten. Wenn es besser laufen soll, versuchen Sie (und Columbus und andere) doch einfach mal, ohne Wert(vor)urteile in die Abwägung von Argumenten einzusteigen.
ja, das ist unser tapferer vernunft-apostel/-philosoph, der vor terror/diktatur
"fahnenflucht: beizeiten !" also: vor der feind-berührung, empfiehlt.
wer front macht, ist für ihn: ein kalter krieger !
"Ja, Sie müssen es nicht ständig wiederholen, dass für das ukrainische Volk eine Unterwerfung unter Putin viel besser gewesen wäre."
Gegenseitige Sicherheitsgarantien sind für Sie "Unterwerfung"? Hmm.
"Die Ukrainer hatten aber ganz frei anders entschieden."
Die Ukrainer können einen NATO-Beitritt nicht alleine entscheiden - und dieser war und ist illusorisch, wie ihnen Scholz, Macron und co. auch gebetsmühlenartig höflich erklärt haben.
"Diktaturen können immer viel leichter ein Krieg beginnen. In Demokratien muss man auch irgendwie Rücksicht auf Majestäten wie Sie, die auf ihrem hohen, weichen Thron sitzen, Rücksicht nehmen."
In Demokratien muss man auf Majestäten Rücksicht nehmen? Das ist mir neu. Ich wurde übrigens noch nie vorher konsultiert bevor wir uns an diversen Angriffskriegen versündigt haben.
"Wurden eigentlich die versprochenen 5000 Stahlhelme schon geliefert, die Deutschland so leichtsinnig versprochen hat, obwohl man die gar nicht hat?"
Haben Sie das nicht mitbekommen? Die wurden von den Deutschen "zur Abholung bereitgestellt". Empathisch wie die deutsche Bürokratie nun mal ist...
Die deutsche Variante der Überzeugungsarbeit hat gestern die deutsche AM dargelegt. ´Das wird Russland ruinieren´ erläuterte sie. Was meinen Sie, wie das bei der russischen Bevölkerung ankommt?
Man kann sich unendlich lange darüber streiten, wer Schuld an einem jeweils aktuellen militärischen Konflikt hat. Dabei wird immer wieder, in den letzten Tagen besonders, aus dem Auge verloren, dass die gegenwärtige Situation auf Entscheidungen beruht, die schon vor langer Zeit getroffen worden sind. Es gibt bisher kein Forum, in dem Fehler aus der Vergangenheit auf den Tisch gepackt werden und nach Lösungsmöglichkeiten gesucht wird. Stattdessen versucht man krampfhaft an einem Status Quo festzuhalten und ignoriert dabei, dass selbiger Gewinner und Verlierer nach sich gezogen hat. Wenn ehemalige Verlierer nach einiger Zeit stärker geworden sind als die Gewinner, ist die Versuchung groß, Veränderungen notfalls mit Gewalt herbeizuführen. Wann werden wir in Europa dazu kommen, die in den letzten 100 Jahren entstandenen Grenzen zu hinterfragen? Wann werden die durch Kolonialmächte gezogenen Grenzen im Nahen Osten oder Afrika hinterfragt? Solange wir keine Institutionen aufbauen, wo diese Fragen diskutiert werden und danach gegebenenfalls Grenzen auch friedlich verschoben werden, wird es immer wieder zu solchen Kriegen kommen, wie wir ihn gerade erleben. Mit dem Finger auf einen von vornherein als Schuldigen abgestempelten zu zeigen, ist ebenso simpel, wie sich hinzustellen und jegliche Gewaltanwendung zu verdammen, ohne gleichzeitig die tiefliegenden Ursachen anzugehen.
Wir haben in (West-)Europa gerade eine Periode erlebt, in der Staatsgrenzen scheinbar keine Bedeutung mehr haben. Es wird aber gerade klarer, dass dies nur für eine Minderheit galt. Und das auch nur für kurze Zeit. Es schlummern noch viele Konflikte und sie können jederzeit wieder aufbrechen.
"Die deutsche Variante der Überzeugungsarbeit hat gestern die deutsche AM dargelegt. ´Das wird Russland ruinieren´ erläuterte sie. Was meinen Sie, wie das bei der russischen Bevölkerung ankommt?"
Ich hoffe mal: gar nicht. Zumindest den Vorteil hat die weitgehende Gleichschaltung der russischen Medien, dass sie diese Trulla wahrscheinlich nicht zeigen.
<<Gegenseitige Sicherheitsgarantien sind für Sie "Unterwerfung"? Hmm.>>
Welche Garantien von einem Putin? Welchen Illusionen hegen Sie immer noch?
Das Kernproblem ist doch, dass keine Regierung oder Administration Macht abgeben will.
Weder an supranationale Insitutionen (EU, UNO, ...), noch durch Sezessionen einzelner Staatsgebiete.
Die eigene Legislaturperiode ist für sie viel wichtiger als die Geschichte.
wenn schon, ab "kalter krieger" jetzt: ad personam,
wie es hier üblich geworden ist gegen "russo-phobe", "menschen-rechts-bellizisten" etc.:
"schlampiges denken" ist ja kein zentral-vorwurf gegen Sie .
gelegentlich haben Sie sympathien für die erzieherische funktion von diktaturen
durchblicken lassen.
aber ich konzediere Ihnen, daß Sie sich nicht gerade von herrn putin erziehen lassen wollen...
Die Frage geb ich ungebraucht zurück: Welche Illusionen hegen Sie immer noch?
Die Katastrophe ist da, es geht nur noch um Schadensbegrenzung und langfristig einen stabilen Waffenstillstand. Von Frieden kann man natürlich noch lange nicht reden.
Was bleibt anderes als Verhandlungen mit Putin, nach wie vor?
Es ist doch - leider - absurd zu glauben, die Ukraine könne den Krieg gewinnen oder Putin könne zeitnah gestürzt werden. Vielleicht ist Letzteres in einiger Zeit durch das russische Volk selbst möglich, aber aktuell wohl kaum.
<<In Demokratien muss man auf Majestäten Rücksicht nehmen? Das ist mir neu. Ich wurde übrigens noch nie vorher konsultiert bevor wir uns an diversen Angriffskriegen versündigt haben.>>
Sie brauchen ja bloß mal vergleichen, wie viele Monate im Westen verhandelt, diskutiert, gedroht und um Positionen in internationalen Organisationen gerungen wurde und wie viel Stunden zwischen Putins Worten lag, "wir werden die Ukraine nicht angreifen" und "wir müssen die Ukraine von einem Fixer und Neonazi befreien" lagen. Also ich denke mal, über "ihre Positionen" hat man viel länger nachgedacht, als das ein Putin macht.
So läuft es, wenn Dilettnten und Anfänger wichtige Arbeit verrichten.
Wir haben gerade wenig Personal, das für solche Situationen geeignet ist. Hm, eigentlich gar keines. Vielleicht in 2. Reihe. Da Aussitzen lange Praxis war fehlen jetzt die passenden Leute. Wird ersetzt durch ein Überbieten an martialischen Verlautbarungen. So wird man nicht weiterkommen.
Man meldet, es gäbe gegenüber den Einschätzungen der Geheimdienste und Experten weniger russisches Militär in der Uk als vermutet. Es wird gerätselt über die Gründe.
Ich vermute mal, es geht um ein sukzessives Vorgehen um zu Verhandlungen über die NATO Ausdehnung zu kommen. Den Grund der jetzigen Situation.
Diese liegt zwar nach diversen Aussagen "zur Zeit" nicht auf dem Tisch, bedeutet aber wohl "später". Gespräche dazu fanden ja statt und ohne Lösung dieser Frage wird man wohl schwer weiterkommen.
Hätte man einfacher haben können, nun entsteht eben gewaltiger Schaden. Ein Hoch auf die Politiker, die keine paar Wochen in die Zukunft schauen können.
<<Was bleibt anderes als Verhandlungen mit Putin, nach wie vor?>>
Das liegt bei den Ukrainern vor Ort. Putins Blitzkrieg hat nicht funktioniert. Die Schlangen vor den Blutspendepunkten und Wehrdienststellen sind nach wie vor lang. Die Ukrainer wissen wie hoch der Preis ist, das erleben sie jede Minute am eigen Leib oder spätestens wenn sie Radio oder Fernseher anmachen. Sie können das ja leider nicht verstehen. Gut ist ja, dass Putin im Prinzip schon mal über Verhandlungen spricht. Das hätte er auch ohne brutalen Krieg haben können. Es wurde ihm oft genug angeboten. Selbst Stunden vor dem Angriff hat Selenskyj ihn noch angerufen. Putin ging nicht ans Telefon.
Also ich mache mir im, Gegensatz zu Ihnen keine Illusionen und kann den Ukrainern auch keine altklugen Vorschläge machen.
Aber Sie können sich freuen. Deutschland wird in der Ukraine als bester Freund Putins wahrgenommen.
Der Papst hat richtig bemerkt, dass ein Krieg ein Versagen der Politik (und der Menschlichkeit) ist.
Ich verstehe auch gar nicht die dumme öffentliche Meinung, man sei jahrelang zu naiv gewesen bzgl. Putin und hätte viel härter sein müssen, blablabla. Was soll denn das heißen? Hätten wir schon vor Jahren eine Invasion Russlands versuchen sollen?
Wir hätten schon lange die erneuerbaren Energien ausbauen sollen, usw. Ach ne! Das wissen wir erst seit dieser Woche, und auch nur wegen Putin! Sonst wär das ja nicht so wichtig.
Wenn man sagt, der Westen sei zu naiv gewesen gegenüber China bzgl. der Menschenrechtssituation, etc. - ok, kann man drüber diskutieren. Vielleicht wäre es besser gewesen, uns wirtschaftlich nicht so abhängig zu machen. Aber gegenüber Russland?
Gegen Russland helfen nur die Russen uns im aufgeklärten Westen. Und das werden sie tun, garantiert ..:-)
lesenswert und für den Westen ein Arschtritt und für die Putinaffinen ein Horrorszenario :
"Doch spätestens hier sind wir bei dem eigentlichen Kern des russisch-westlichen Konfliktes: das Aufeinandertreffen zweier politischer Kulturen und Zeiten. Ein postmoderner, postheroischer, posthistorischer und globalisierter Westen trifft auf einen in Kategorien von nationaler Ehre, Geschichte und imperialer Größe denkenden Putin. Alles, was dem Westen und insbesondere seinen Funktionseliten in Politik und Wirtschaft lieb und teuer ist, verachtet der Kremlherrscher auf das tiefste. Und nicht nur das. Er hält es vor allem für Schwäche. Das Bittere daran ist: Er hat nicht einmal unrecht. "
https://www.cicero.de/aussenpolitik/ukraine-krieg-putins-grosster-fehler
Putin hätte weiter endloses Geschwafel mit dem Westen und dem Selenski-Regime haben können, aber keine ernstgemeinten, substanziellen Zugeständnisse. Das hat er ja sehr lange versucht.
Wer soll denn - im Idealfall - bitte sonst helfen in einem Land mit einer unliebsamen Regierung, wenn nicht die dortige Opposition?
Oder auf was setzen Sie? Regime Change durch die CIA? Nuklearer Erstschlag? SWIFT-Ausschluss Russlands?
Mein Gott, sind Sie naiv... Cicero passt zu Ihnen, bleiben Sie dabei. Und verabschieden Sie sich hier.
Selenskyj fordert gerade eine Aufnahme in die EU. Wie schwachsinnig ist der Komiker eigentlich? Hat der gerade keine anderen Probleme als Öl ins Feuer zu gießen? Er weiß doch genau. daß dies gerade jetzt unmöglich ist.
Dieser Laden ist dermaßen durchgeknallt und korrupt, man sollte weiten Abstand halten. Das würde Probleme auf allen Ebenen erzeugen und diese hat man schon genug.
Er will den großen Krieg. Daß der Leidtragende die Uk selbst ist scheint ihm egal. Man sollte eben keine Komiker auf solche Posten setzen. Er denkt immer noch es wäre ein einfaches Spiel. Massenweise Truppen und Waffen organisieren, großes Schlachtfeld, weiter eskalieren, Millionen Tote.........und am Schluß?
Wir rennen gerade in eine Spirale aus der es schwer wird wieder herauszukommen. Die meisten helfen gerade mit. Endlich wieder Krieg, wir hatten ja lange Ruhe und die Erfahrungen sind verblasst. Die möglichen Kriegsgewinnler sind im Vormarsch und versuchen alle mitzuziehen. Bisher funktioniert das und der mündige Bürger plappert die vorgesagten Parolen nach.
Vielleicht schaffens wir noch zum großen gerechten Krieg. Einen Schuldigen haben wir schon, also stehen wir auf der richtigen Seite. Jetzt knallen die Sektkorken, die Waffenproduzenten feiern, das Rüstungsbudget wird um Milliarden erhöht, das Geld sammeln wir bei den Üblichen ein, bei der Energie wird der Gürtel eng geschnallt, die Preise für alles werden steigen, die NATO wird verteidigungs- und angriffsbereit.
Unerfüllbare Forderungen werden erhoben bis keiner mehr aus der Dynamik aussteigen kann.
Wollen wir mal hoffen, daß es nicht so weitergeht.
Unter dem Blog "Das Ende der Ukraine, wie wir sie kennen" habe ich dargelegt, wie ein mögliches Ende der jetzigen Ukraine aussehen könnte. Das wäre nicht das vorteilhafteste für alle Beteiligten. Auch Russland hätte damit sein Ziel nicht erreicht, weil die NATO dann trotzdem näher rücken würde.
Wenn am Ende des Krieges aber ein neutraler ukrainischer Bundesstaat entstehen würde, mit weitgehender Autonomie der Regionen und deren Vetorecht, was die Außen- und Sicherheitspolitik anginge, dann könnten alle Seiten zufrieden sein. Die einzelnen Regionen könnten ihr eigenes Ding machen, würden sich aber gegenseitig in Schach halten. Funktioniert die Schweiz nicht nach diesem Modell schon sehr lange Zeit?
Jetzt kommen eben die Dummschwätzer aus den Löchern.
Wirtschaftlich nicht so abhängig. Was bedeutet das? Stahlproduktion weiter im Ruhrgebiet. Wollten wir doch nicht. Kohle wollten wir auch nicht. Öl? Von wem wollen wir denn abhängig werden? Woher alles weitere ohne Abhängigkeit? Wolle von einheimischen Schafen? Da werden wir lange auf die zugeteilten Socken warten müssen.
Es gibt immer Abhängigkeiten. Hat Deutschland eine eigene PC Produktion, ein eigene Office Software?
Wer will denn noch in die Produktion? Dafür reicht selbst die Energieversorgung nicht mehr aus. Zumindest nicht ohne große Umwälzungen. Kann man ja machen. Aber ist jedes Land in der Lage sich selbst mit allem zu versorgen, wirklich autark zu sein? Sicher nicht.
Gegenüber anderen Ländern martialischer auftreten ist relativ schwierig, wir müßten dann auch gegen USA vorgehen, wegen Menschenrechtsverletzungen, Rassismus, Kriegsverbrechen. Das geht natürlich nicht.
Gegen Saudi Arabien, geht auch nicht. Pakistan, Indien, Israel, Brasilien, China usw. Wo klemmts nicht überall? Wer sind die Guten die gegen das alles robust vorgehen sollen? Wer hat wieviel Dreck am Stecken, wer hat die Legitimation sich selbst als Richter einzusetzen?
Da wird es schon recht eng, denn auch der Westen hatte nie Berührungsängste wenn es um Diktatoren ging. Auch heute noch.
Sie wissen ja, dass ich für weitgehende Autarkie Europas (nicht Deutschlands) und viel weniger Produktion von unnötigen Dingen bin. Allerdings natürlich nicht über Nacht, auch nicht bis nächsten Winter. Und dazu bedarf es kompletten Systemwechsels. Das würde jetzt hier zu weit führen. Aber die Naivität vieler Politiker lässt einen schon sprachlos zurück...
11:24, 26. Februar 20229316
Mehr als tausend russische Ärzte, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Sanitäter appellierten an Präsident Wladimir Putin und forderten ein Ende der Feindseligkeiten in der Ukraine. Der offene Brief wurde auf dem Telegrammkanal der Initiativgruppe veröffentlicht:
„Wir haben einen Eid geschworen, allen Menschen zu helfen, unabhängig von Nationalität, Religion oder politischen Ansichten. Aber jetzt reicht unsere Hilfe nicht aus. Der Krieg wird viele Leben kosten, so viele Schicksale verkrüppeln, dass wir keine Zeit haben werden, mit allen möglichen Anstrengungen zu helfen.
Alle werden vor Schmerzen schreien und ihre Mütter in derselben Sprache anrufen.Jedes Projektil oder jede Kugel, auch wenn sie ihr Ziel nicht erreicht und niemandem das Leben nimmt, bringt dennoch Angst, Panik und Schmerz mit sich. Schmerz, bei dem sich das Herz zusammenzieht. Jetzt schmerzen die Herzen der Zivilisten. Die Soldaten. Mütter und Ehefrauen von Soldaten. In Kindern. Niemand verdient diese Angst."
– heißt es in der Beschwerde.
Zuvor hatten sich russische NGOs, Wissenschaftler und Journalisten an die russischen Behörden gewandt.
Nach dem Stand der Dinge wird Putin wohl vieles seiner Vorstellungen bzgl. einer neuen Staatlichkeit der Ukraine durchzusetzen in der Lage sein...
Wichtig ist doch zunächst mal, dass eine Waffenruhe vereinbart wird und die Ukraine die Bündnis-Neutralität akzeptiert. Alles andere ist im Moment nachrangig und von uns sowieso nicht zu beeinflussen.
Wenn sie Europa ins Auge fassen ist schon mehr möglich. Wir sind uns einig, daß wir zuviel Plunder produzieren und das würde natürlich helfen. Wobei ich Handel nicht per se als unsinnig ansehe. Gegenseitige Abhängigkeiten sind nicht unbedingt von Nachteil. Eine Arbeitsteilung kann auch durchaus sinnvoll sein und Vorteile bis hin zum Umweltschutz bieten. Allerdings braucht es dafür eine vertrauensvolle und gerechte Zusammenarbeit zwischen den Ländern und Regionen. Das ist leider immer noch nicht gegeben. Ellenbogen sind da eher an der Tagesordnung.
Bei den anstehenden Problemen hat das allerdings wohl keine große Zukunft. Wird sicher aber noch viele Jahrzehnte dauern die Altlasten zu überwinden.
Das sind mutige Leute, davor ziehe ich den Hut.
Putin kann diesen Krieg wohl nicht sehr lange führen wegen dem öffentlichen Druck zuhause. Das hat er ja auch nicht vor. So lange die Todeszahlen gering sind und nicht massenhaft grausame Videos kursieren, wird sich der Widerstand in Russland wohl noch in Grenzen halten.
Darauf baut wohl auch Selenski und mauert sich in Kiew ein. Er sollte trotzdem keine Zivilisten mit hineinziehen. Es reicht ja, wenn das ukrainische Militär weiterkämpft.
Vielleicht hat sich Putin da verkalkuliert. Ich glaube nicht, dass er es sich zuhause leisten kann, Kiew massiv zu bombardieren und die halbe Stadt zu zerstören...
Naja, dass wir keine Jahrzehnte mehr haben zur Komplettumstellung unserer Wirtschaft, steht aber als Einziges fest wie nur irgendwas, da es sich nicht mit menschlichen Verhandlungen lösen lässt...
Ich glaube, das wird nicht so schnell gelingen, da es weltweit passieren müßte und vielerorts einfach die Möglichkeiten zur Zeit nicht gegeben sind.
Z.B. ist eine Energieumstellung wie wir sie gerade praktizieren für viele Länder gar nicht finanzierbar und wird daher relativ lange dauern.
Nachteil hin, Nachteil her. In Afrika haben wir tagsüber Sonne und nachts keinen Strom.. Die Speicher sind in weiter Ferne. Und Wind ist auch nicht unbedingt überall gegeben bzw die Anlagen sind eben teuer. Daher gehe ich nicht von schnellen Lösungen aus.
Bei manchem genügt eben auch nicht der Wille um kurzfristig etwas zu erreichen.
<<Putin hätte weiter endloses Geschwafel mit dem Westen und dem Selenski-Regime haben können, aber keine ernstgemeinten, substanziellen Zugeständnisse. Das hat er ja sehr lange versucht.>>
Ich verstehe, Sie sind tief im Inneren doch eher für Krieg bis zur bedingungslosen Kapitulation, wenn den Krieg die "richtigen" führen.
Sich gegenseitig totschwatzen ist ja sowas von vorgestern.
Zwischen den eifrigen Glaubenskriegern und Kaffeesatzlesern erkenne ich die ein oder andere andere Hoffnungsperle von eigenständig denkenden Individuen.
Wo liegen die erkennbaren Fronten im Debattenverlauf? Mainstream-Transatlantiker und Putinfreunde ohne Blick auf die betroffenen Menschen. Und jene, die versuchen, sich zwischen diesen Blocks nicht aufreiben zu lassen. Ein Abbild der auch sonst veröffentlichten Meinungen.
Dass Jürgen Trittin sich bei der zunehmenden Hysterie so deutlich äußert, rechne ich ihm hoch an. Ich hoffe, Die Grünen sind noch nicht soweit wie etwa die Jusos in der SPD, zu fordern, jeden rauszuwerfen, der es noch wagt sich für Kontakt und Gespräche mit Putins Russland auszusprechen.
Willy Brandt hat mal vor vielen Jahren gemeint, in der Euphorie und Offenheit von 1972 hätte er auch bei Kundgebungen "Wollt Ihr den totalen Frieden?" rufen können.
Davon sind wir gegenwärtig Lichtjahre entfernt. Wobei Lichtjahre und Dunkelheit passen nicht zusammen.
Es ist genau diese scheinbare Paradoxie, der es bedarf um das Paradigma von Gewalt und Gegegewalt zu überwinden. Eine Gratwanderung, ein ständiges Abwägen, ein Flexibelbleiben.Nur kommt man tragischerweise mit verhärteten narzisstischen Despoten offenbar immer wieder an einen Punkt, an dem Ideale vorübergehend geopfert werden müssen um sie auf Dauer dann doch wieder leben zu können. Aber nicht nur da, auch in der Bevölkerung, wenn es um Leben und Tod geht. Offenbar setzt unser präfrontaler Neokortex da aus und das limbische System übernimmt die Oberhand (ja, tut es, neurobiologisch ist das leider so).Ich wünschte mir, dass die Menschheit diese unsäglichen patriarchalisch-narzisstisch-gewalttätigen (am häufigsten männlichen) Despoten bald einmal überwindet..., dass Weichheit und Offenheit eben NICHT als Schwäche fehlinterpretiert werden, sondern als die Stärke, die sie in Wahrheit sind angesichts einer Welt, in der Gewalt offenbar noch immer keine allgemeine Ächtung erfahren hat.
"Aber auch in Deutschland ist die Brutalisierung der Gesellschaft bereits zu spüren. Die unkontrollierten Münder des Röttgen und der Stelzenmüller waren ein Symptom dieser Zuspitzung ..."
Seit 8 Jahren - in Worten: ACHT! - lässt der Freitag Lutz Herden über Putins 2014 im Ansatz gescheiterten, jetzt nachgeholten Wahnsinn schreiben, in einer Sprache und mit einem Vokabular, das das weicheste, zärtlichste Herz erfrieren lässt, dass man denkt, es taut nie wieder auf. Triumphalismus pur; eiskalt, erbarmungslos, unerbittlich.
"Aufgabe aller friedliebenden Menschen ist es nun, sich dieser Brutalisierung entgegenzustellen."
Nun? Es ist ein Witz. Es ist alles nur ein ganz großer, schlechter Witz. Vielen Dank, ich habe sehr gelacht.
"Vokabular, das das weicheste, zärtlichste Herz erfrieren lässt"
Sie scheinen ja noch zu leben.
"Wladimir Putin hat einen Krieg begonnen, aber alle tragen die Verantwortung dafür, Frieden zu schaffen."
Ist das so? Diktiert die Affenarschf***e in Moskau mir noch mein Verhalten, während sie weder universelles Völkerrecht noch multipolare Moral oder gar den UN-Sicherheitsrat hinter sich hat? Ich/ wir sollen diesem sterbenden Clown den Wind aus den nimmersatten Segeln nehmen, indem wir... ja, was eigentlich? Reden? Verhandeln? Worüber denn?
Sogar den vorgeblich genozidierten, russisch-sprachigen bis -stämmigen Ukrainer:innen ist die Kinnlade bis auf den Boden gefallen angesichts des Furors, mit dem Sankt Putin, der Schutzheilige des dF, durch's heißgeliebte Nachbarland berserkert; das Brudervolk aus den Klauen von EU, Nato und USA zu erretten, indem er's mit Panzern überrollt.
Frieden ist geschaffen, wenn der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes, dem nachgesagt wird, er habe sich "versprochen", als er in dieser Anhörung unüberhör- und unübersehbar versucht hat zu sagen, dass die Eingliederung von Donezk und Lugansk schon genug Schwierigkeiten machen- und Unheil anrichten würden; - wenn dieser Mann, z.B. dieser, es schafft, wie auch immer, dass Putin in einer Holzkiste aus dem Palast getragen wird: DANN herrscht - vielleicht - wieder Frieden. Keinen Tag früher.
Ja ja, ich lebe noch, militaristischer Rechtsnationalistman. Ich lebe noch. Gut für mich, was?
Ja. Aber achten Sie in den nächsten Tagen besser mal auf Schlapphutträger in der Nähe von Holzkisten... ;-)
Erstaunlich aber nicht überraschend, wozu der Aufruf zu Weichheit und sogar Zärtlichkeit hier geführt hat. Von Zärtlichkeit lese ich hier nicht so sehr viel. Es hätte vielleicht heißen müssen:Werdet weich und zärtlich! Denn dass wir in einer zärtlichen Welt leben, will ja wohl niemand behaupten. Und es gibt leider üble Gründe, dass die noch viel, viel unzärtlicher werden wird. Und es sind auch wir, die dafür verantwortlich sind. Schaue ich mir dann an, wieviele jetzt schon wieder umgehend den Stahlhelm aufgeschnallt haben, dann sehe ich zukünftige Probleme bis hinter alle Horizonte. Demnächst vielleicht oder hoffentlich auch ohne alle Putins dieser Welt. Was wird dessen Verschwinden, falls er verschwindet, bewirken? Frieden für alle?
:-D
... :up:
Das hätt ich gar nicht gedacht, dass ich mal eiem Ihrer Kommentare weitgehend zustimmen kann.
>>Schaue ich mir dann an, wieviele jetzt schon wieder umgehend den Stahlhelm aufgeschnallt haben<<
.. vor allem die, die nicht in Gefahr sind, ihn wirklich zu brauchen...
Ob zart bleiben oder werden:
Je nach Blickwinkel fällt das Ergebnis natürlich anders aus. Das eigene Bewertungssystem schleift das 'Produkt' wie Sandpapier ab.
Meine Wahrnehmung hat mir etwas anderes gesagt. Lange Zeit habe ich die Abwesenheit der Vehemenz und gnadenlosen Erbarmungslosigkeit der kalten bis warmen Krieger (Marke MfS bis BND) registriert. Als ich den aktuellen Blog von Herrn Jonas las, wusste ich weshalb.
Die Mehrzahl der Kommentare dazu konnte ich nur in homöopathischen Dosen lesen. Bis mir die Speisekarte rückwarts an der Oberkante meiner Unterlippe stand.
Das ist genau das selektive Denken und Fühlen, dass den Konflikt mit und um die Ukraine geschaffen und am Leben hält.
Albert Einstein dazu:
"Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen."
Meine Ergänzung dazu: sie wird nicht a l l e i n von den 'Bösen' bedroht, sondern von deren willfährigen little helpers.
Mehr Folklore wäre unangemessen. Wir leben in einer Zeit Voll Chlore.
Vehemenz und Gefühlsintensität haben noch nie das rationale Defizit ersetzt.
Sie haben mein aufrichtiges Bedauern, wenn dieser Post Ausdruck Ihres Denkens sein sollte. Wie Sie es schaffen, den vielschichtigen Konflikt, mittlerweile Krieg, auf eine einzige Person zu reduzieren, ist ebenso beachtlich wie dümmlich.
Sollte hingegen Ihr Denken in Ihren Tiraden gefangen sein, ist mein Bedauern noch größer.
Ich kannte mal einen Fritz Fischer. Der schoss auf Scheiben in 50 Metern Entfernung. Sie kennen vielleicht die Sportart. Sie wird im Winter ausgeübt. Sie wissen: Winter ist jene Jahreszeit, in der es früher Schnee gab.
Wenn er eine gute Tagesform hatte, empfand ich Sympathie und Wärme für diesen Fritz Fischer.
In diese Verlegung bin ich bei Ihren Posts bislang noch nicht gekommen. Das Risiko, "zart zu werden", dürfte da auch zukünftig sehr gering sein.
Ups.
Sagen wir: ... Verlegenheit ... ich war wohl gedanklich noch beim Liegend-Schießen.
So wie Sie es hier formulieren, habe ich es nicht geschrieben und auch nicht gemeint.
Dass Versailles ein Diktat war, wussten alle. Aber der SPD (auch noch vor ihrer Wiedervereinigung von M und U) der KPD, vielen Liberalen und wenigen Konservativen war klar, warum es so war und nicht anders.
Darum ging es aber nicht. Die Absicht, die Verträge mit Gewalt zu revidieren, war vorzüglich ein politisches Ziel der Rechten und Rechtskonservativen, sowie der Nationalliberalen.
Das gilt sowohl für die Frühphase der WR, in der die "Erfüllungspolitiker" nicht nur verbal gegeißelt, sondern auch ermordet wurden, in der Freikorps im Osten kämpften, sondern bis hin in die die Zeit der frühen 1930er Jahre, in der die gewaltsame Revision das erklärte und in Wahlkämpfen beworbene Ziel der Rechten und besonders der Nazis war. Daher z.B. auch die Ablehnung der Völkerbundspolitik, die Ablehnung der Versöhnung mit Frankreich (Stresemann).
Aber ganz abgesehen von diesen historischen Fakten, Meine Wenigkeit, liegen die Überlegungen dazu so fern dessen, was wir hier aktuell diskutieren müsste. Der Angriffskrieg der russischen Regierung, gegen die souveräne Ukraine, hat mit allen diesen Erörterungen rein gar nichts zu tun. Die aktuellen Handlungen des Aggressors lassen sich damit weder verstehen, noch salvieren, geschweige denn, befürworten.
Christoph Leusch
Als Hussein die mit Abstand meisten Menschen umgebracht hat, war er noch der beste Freund des Wertewestens, welcher ihm die Massenbvernichtungswaffen für seinen Genozid geliefert hat. Und mit dem Überfall auf Kuwait hat Hussein auch nur das getan, wofür er vom Wertewesten aufgerüstet wurde, er überfiel einen Nachbarn. Gut er hat sich in der Himmelsrichtung geirrt, im Kreisverkehr die falsche Ausfahrt genommen, kann ja mal passieren, und ist im Kuwait statt im Iran angekommen. Die Zahlen stammen übrigens von der UNO und das Embargo aus der Zeit nach dem 2.Golfkrieg, NACH der Rückeroberung Kuwaits. Systematisch wurde das gesamte Land inklusive eines der besten Gesundheitssysteme der Region zerstört, was etweas 1 Mio. Irakern davon 500.000 Kindern das Leben kostete. Zu dieser Zeit konnte Hussein weder den Kurden im Norden noch den Shiiten im Süden aufgrund der No-Fly-Zone gefährlich werden. Das sind alles wie die Toten des 3.Golfkrieges Opfer der Massenvernichtungswaffenlüge des Wertwestens.
UNd heute? heute ist das Sanktionsterror die liebste Massenvernichtungswaffe des Wertewestens, keine von Hellfire-Raketen zerfetzten Kinderleichen mehr, die Opfer des Sanktionsterrors sterben leise und elendig, und wie immer zu erst die Schwachen: die Kinder, die Alten und die Kranken. Alleine für Venezuela rechnet man mit 40.000 Toten bis 2019 .
https://www.deutschlandfunk.de/krise-in-venezuela-caritas-sanktionen-verschaerfen-100.html
Aber selbstverständlich, und Sie wird diesen "Fehler" bis ans Ende ihres Leben bedauern, denn schliesslich konnte die ganze Welt ihre wahre massenmörderische Fratze sehen, als Fr. Albright in diesem Interview für einen Moment die Maske verrutschte.
Würde ich auch gerne erfahren, um es beim nächsten Mal besser zu formulieren, könnte etwas polemisch gewesen sein.
Aber am Ende ist es wahrscheinlich nur wie in den Vampirfilmen. Die Blutsäufer der westlichen Verwertungsgemeinschaft reagieren extrem empfindlich daruaf, wenn man ihnen den Spiegel vorhält und sie ihren eigenen Massenmörder-, Kriegsverbrecher-, Völkerrechtsbrecher-, Folterschergen- und Terrorfinanzeirs-Fratzen sehen müssen.
Während Putins Krieg im dF noch unter "Ukraine-Konflikt" abgeheftet ist, lädt der heilige St. Wladimir eigenen Angaben zufolge schon mal die Atomsprengköpfe durch. Wie doof, dass heute Sonntag ist und der Herausgeber vermutlich schon auf'm Weg nach Südamerika. Da bekommt er vielleicht endlich den von EU, USA und NATO initiierten Atomkrieg und dann erlebt er ihn gar nicht live. Schade.
P.S. an alle: Bitte macht euch keine Sorgen um meinen Geisteszustand; es geht mir den Umständen entsprechend danke. Putin wird kommen und uns alle retten!
>> Würde ich auch gerne erfahren, um es beim nächsten Mal besser zu formulieren, könnte etwas polemisch gewesen sein. <<
Anschreiben und fragen, einer meiner Kommentare wurde auch mal versteckt, ich fragte nach und erhielt eine Antwort...Ich hatte einem Foristen etwas unterstellt und das ist nach den Regeln nicht erlaubt...habe ich verstanden...
https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-stimmt-verhandlungen-mit-russland-zu-a-af242f82-4e15-4385-9163-c488fe4756d7
Zum Glück soll jetzt endlich verhandelt werden......
Ach, ist ja interessant. Wie oft mir hier schon alles Mögliche unterstellt wurde...
Sie müssen sich schon mit Versatzstücken zufriedengeben... sonst wird es lang und keiner liest...
zu Brzezinski:
Brzeziński betonte im Februar 2014, „ohne die Ukraine könne Russland nie wieder Supermacht werden. Erst in diesem Kontext wird der erbitterte politische Kampf Russlands um die Ukraine verständlich.“
...und das wusten die US Administration mit Obama, Nuland (5 mrd. für den Putsch ), Biden, Nuland (Fuck the EU) ist immer noch dabei....
trotzdem ist der Krieg Sche.... und das Schlimmste statt zu verhandeln schickt Deutschland Waffen...
jeder Grüne Außenminister/in hat jetzt seinen Krieg...
und das waren mal Pazifisten... traurig
Nun ja, die USA sitzt zuhause, das Problem und die Flüchtlinge haben wieder die Europäer. Ja, natürlich auch die Kosten.
Man könnte sagen, der Plan ging auf. In solchen Dingen kann die EU der USA nicht das Wasser reichen. Weshalb sollte die USA die EU ernst nehmen? Die ist Mittel zum Zweck.
Eine schöne Illustration der allgegenwärtigen Kriegspropaganda hat Gilbert Doctorow in seinem Artikel The Russian Way of War beschrieben:
"Yesterday anyone watching Euronews on one screen and Russian state television on another would have been perplexed by the totally contradictory coverage of both with respect to the fate of the armed detachment of Ukrainian border guards on one island in the southeast of Ukraine. Euronews carried the address of President Zelensky awarding posthumous designation as Heroes of Ukraine to the entire detachment, which reportedly resisted the attacking Russian forces and were slaughtered. Meanwhile Russian news showed those same border guards seated at tables and signing sworn statements that they voluntarily lay down their arms and awaited repatriation to their homes and families.
Was Zelensky engaging in brazen propaganda? No, he was simply misinformed because the detachment had been wholly cut off from its superior officers in Kiev and they feared for the worst. This is what the Russians practiced so successfully in their Crimean campaign in 2014.
Dass Die Grünen als Partei mal pazifistisch aufgestellt gewesen seien, ist ein hartnäckiges Gerücht.
Alle reden von Russland. Keiner von den NATO-Staaten. Sie sind aber die Unbekannte in dieser Gleichung. 20 Jahre lang haben die Russen wieder und wieder und wieder und wieder Vorschläge, Bitten, Forderungen formuliert, mal nett, mal phlegmatisch, mal wütend. Es hat keinen interessiert. Warum stellt niemand die Gretchenfrage, und das geht nun auch an Frau Koester und die gesamte Redaktion (die einzige mit der man, ich befürchte, noch normal reden kann): Warum die Osterweiterung? Was würde passieren, wenn die Ukraine in der NATO landet? Hat sich das eigentlich jemand so richtig überlegt? Oder will das eigentlich keiner so genau wissen. Ist es wirklich "unser" Ziel, dass wir einen Grenzverlauf haben zwischen Russland einerseits und allen anderen ehemaligen Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes andererseits, die mit NATO Atomraketen auf Russland zielen? Ist DAS die Vision der EU? Ist DAS die Vision der Regierung Scholz? Drohender Weltkrieg in Permanenz? Hat denn die deutsche politische Klasse eigentlich ein Verständnis von dem, was in 10 Jahren der Status Quo in Osteuropa sein wird? Die Russen haben ja nicht wegen Jetzt angegriffen. Die haben angegriffen, wegen dessen was in 5, 8 , 10 Jahren sein könnte, sein wird. Selbst wenn dieser Krieg mit Glück glimpflich ausgeht, selbst wenn man einen „Freeze“ erreicht, die Lage wird dieselbe bleiben. Die legitimen Sicherheitsbedürfnisse der Russen werden bestehen bleiben. Der einzige, aber auch einzige Ausweg, ist Gorbatschows Idee vom gemeinsamen europäischen Haus. Scholz und Co müssten eigentlich sofort zu Verhandlungen zur Anerkennung der russischen Forderungen der vergangenen Jahre übergehen. („umarmen“) Denn was waren diese? Abschaffung der NATO? Das war mal unter progressiven Deutschen „in“! Ein gemeinsames Militärbündnis? Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum? „Hell, yeah!“. Ich kann mich nicht beruhigen. Es ist als hätten fast alle in diesem Land den Verstand verloren. Irakkrieg? Anybody? 1 Mio Tote. 10.000 km von Washington entfernt. Curveball. Berlin protestierte höflich. Schröder gewann seine Wahl. Wie praktisch. Verglichen dazu sind die russischen Sicherheitsbedenken jetzt 1000mal berechtigter. Aber irgendwie leiden alle unter einer massiven Gehirnwäsche. Statt dessen: Sanktionen, Waffen in einen Krieg, der nuklear werden kann (wtf). Und auch Frau Koester gibt sich zumindest der Diskursidee hin, Putin mit "böse" zu konotieren. Ich kann mich nicht erinnern, dass Dick Cheney, das George Bush, Condoleeca Rice, usw. „des Bösartigen“ bezichtigt worden wären. "Der Russe" macht dasselbe mal im Kleinen (Keiner will hier die Völkerrechtsverletzung kleinreden!). Aber sofort wird er pathologisiert. Und wenn wir schon von Mechanismen der Macht sprechen: Wie kann ich in dieser Demokratie bitteschön diese Regierung davon abhalten diese Waffen zu liefern? Wie erreiche ich "meine Politiker" in dieser ach so woken Gesellschaft? Der Bundestag, das Kabinett. Sie sind eine black box. Das ist ja wie 1914. Die SPD schaltet das Gehirn aus. WIR hier sind geisteskrank, nicht die Leute in Moskau. Ach ja und die einfache Lösung für ALLES (Militär - und Klimaerwärmungs-Verknotung - Abschaffung der NATO). Sry wg der Länge.
Ein Licht in der Dunkelheit. Vielen Dank.
Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, Ihr Kommentar ist mehr als berechtigt. Ich habe auch keine Erklärung für das, was "da draußen passiert", aber schon durch "die Pandemie" war klar: Propaganda ist King, die Medien der neue Herrscher. Die Propaganda nimmt derzeit Formen an, die einen allerhöchstens an die Vorgeschichte vergangene Weltkriege erinnern: Heldentum, Tapferkeit, Vaterland. Es ist kaum zu verstehen, außer dadurch, dass Propaganda und Moralin hochwirksame zivilisatorische Gifte sind. Irgendwie wirken diese bei mir nicht, ich habe davon nur Bauchschmerzen bekommen ...
Mir aus der Seele gesprochen, danke
Danke für diesen Kommentar. >> Scholz und Co müssten eigentlich sofort zu Verhandlungen zur Anerkennung der russischen Forderungen der vergangenen Jahre übergehen. <
In dem vorangegangenen Kommentar ist was schief gegangen, 2. Versuch....
Danke für diesen Kommentar.
>> Scholz und Co müssten eigentlich sofort zu Verhandlungen zur Anerkennung der russischen Forderungen der vergangenen Jahre übergehen. <<
Natürlich sollte es so sein, doch Scholz & Co waren kürzlich in Moskau & das Ergebnis zeigt, dass sie diese nicht vorhatten! Während Macron zumindest noch mit Putin telefoniert, zeigt sich der deutsche Pudel in dem Gewand eines American Pitbulls. Von dieser Regierung können Schritte in Richtung Deeskalation nicht erwartet werden.
Ganz großartig, weil verbindend gedacht - und das in Zeiten orchestrierter Polarisierung!
Denn: „Wann der Krieg beginnt, wissen wir, aber wann beginnt der Vorkrieg?“ (Christa Wolf, Kassandra)
>> Der Russe" macht dasselbe mal im Kleinen (Keiner will hier die Völkerrechtsverletzung kleinreden!). Aber sofort wird er pathologisiert. <<
Danke für Ihre Stellungnahme...genauso sehe ich das auch...weiter so!
Ich habe lediglich in mehreren Texten gelesen, dass Kiew Minsk II abgelehnt hat und in auffälliger Weise weder von USA noch EU dazu angehalten wurde anzunehmen. /Um es aber nochmal klar zu sagen: Dieser Krieg ist natürlich Wahnsinn. Und hätte nie sein dürfen. Damit das nicht falsch verstanden wird. Aber ich möchte nicht wiederholen was millionenfach bereits gesagt wurde, während andere Aspekte unterbelichtet bleiben. Es reicht schon wenn sich DIE LINKE zerstreitet wegen zu wenig Empathie für Ukrainer (ich kenne Ukrainer die jetzt in Kiew ausharren. Aber die Betroffenheitsschiene ist auch verlogen.) Und worauf wir uns jetzt konzentrieren müssen ist dort etwas zu bewegen wo etwas bewegbar ist, und für uns ist das Deutschland und die EU. Aktionen die voranbringen und deeskalieren. Ja, diese Regierung ist nich zu gebrauchen im Moment. Aber was ist mit den Tausenden Diplomaten in der EU? Den nachgelagerten "ranks & files" der Apparate. Die UN kennt Prozeduren solch einen Schlamassel zu lösen. Ein paar Eingeweihte die diesen Motor anwerfen. Gergiev aus dem Orchester zu werfen ist jedenfalls keine Antwort. Diese "ad personam"-Strategie soll nur einen Keil treiben zwischen der Person Putin und der russischen Bevölkerung. Eine Message. Aber das ist nicht Politik, das ist bestenfalls infantil.
Frau Koester- es ist schwer,was sie schreiben,zu bleiben.Ich meine, jeder persönliche Einsatz auch in Russland ist es wert gedacht zu werden.Die Menschen dortmit ihren Protesten werden doch nicht besser behandelt,wenn sie erst einmal im Gefängnis sind.Nein - ich meine auch,wenn irgendein/e UkrainierIn nicht bleiben will,nicht kämpfen will,dann ist das auch ein Menschenrecht.
Krieg- da gibt es alle negativen und positiven menschlichen Eigenschaften wie unter einem Brennglas und es gibt auch Solidatität.
Dann möge sie alles unmenschliche übertrumpfen.
Ich lebe auch in einer Stadt in der mal Russen stationiert waren,dann kam der Abzug.Der Friedhof ist geblieben und wird gepflegt.Wieviele neue Friedhöfe werden im Krieg entstehen?
Dieser Krieg darf sich nicht weiter ausweiten,davor graust mir.
Danke für ihren Artikel.
Vielen Dank!
Die entschiedenen Kriegsgegner*innen in der SPD waren 1914 verzweifelt, als sie gewahr wurden, dass die Partei, auf die sie vertraut hatten, die Kriegspolitik mitträgt und zumindest anfangs ein nationalistischer Taumel auch in den Unterklassen einsetzte. Davon berichteten Klara Zetkin und Rosa Luxemburg sehr anschaulich. Ihre Verzweiflung war viel größer als unsere heute, weil von uns kaum jemand glaubte, dass kapitalistische Chraktermasken, seien es Putin, Scholz, Baerbock oder Biden, irgendeine Friedenspolitik auch nur vertreten. Nur wenige Monate später war die Verzweiflung einer Klara Zetkin oder einer Rosa Luxemburg einer neuen Hoffnung gewichen, mit dem Krieg könnte die gesamte kapitalistische Klasse, die für ihn verantwortlich ist, endgültig die Geschichte werden. Mit dem russichen Oktober wurde es dann Gewissheit, es ist möglich, den Krieg in eine soziale Revolution umzuwandeln. Das wurde das Ziel der Zimmerwalder Linken, das war der Teil der Arbeiter*innenbewegung, die dazu aufriefen, das Ende des Weltkriegs zum Ende der Herrschenden zu machen, die für ihn verantwortlich sind. Das waren 1914 die kapitalistischen Herrscher aller Machtblöcke und das ist 2022 in der Ukraine nicht anders. Wenn Elsa Köster sich fragt, wie wir mit Putin und Co. leben können, würde ich in der Tradition der Zimmerwalder Linken fragen, warum sollten wir mit denen leben müssen? Das gilt natürlich auch für die anderen Anführer*innen der kapitalistischen Machtblöcke, ob sie Scholz, Biden Baerbock etc. heißen. Alle sollen gehen. Statt dessen soll für die globale Rätemacht erkämpft werden. Nur dann werden die Ursachen der Kriege, der Umweltzerstörung, des Irrationalismus, Antisemitismus, Faschismus mit den Wurzeln ausgerissen. Solange die globale Arbeiter*innenklasse diesen Schritt nicht macht, werden wir immer wieder und immer neu das Leiden des Kriegs, der Umweltvernichtung etc . beklagen.