Wenn Listen ihr Comeback feiern

Studie Antisemitismus wird zunehmend enttabuisiert – und multipliziert sich im Netz. Dabei kommt er nicht nur von Rechts, sondern aus der gesamten Gesellschaft
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Gegen das Vergessen
Gegen das Vergessen

Foto: imago/Winfried Rothermel

„Ich hasse Juden so sehr“ – solch ein platter, direkter Antisemitismus gilt nach dem Holocaust als in Deutschland nicht mehr sagbar. Antisemitismus wechselt seine Form, sagen Forscher. Anstelle des puren Judenhasses tritt etwas, das „sekundärer Antisemitismus“ genannt wird: die Gleichsetzung der israelischen Besatzungspolitik in palästinensischen Gebieten mit dem NS-Regime etwa, oder die Kritik am „Opferstatus“ der Juden, eine Täter-Opfer-Umkehr. Eine am Mittwoch vorgestellte Studie der Allgemeinen Linguistik an der TU Berlin widerspricht diesem Forschungsstand jetzt. Im Internet nehme seit zehn Jahren Antisemitismus stark zu – und zwar durchaus in seiner klassischen Form. Nicht nur in sozialen Medien – auch in Online-For