Strategiewechsel am Hindukusch

Afghanistan Nach der Bombardierung eines Hospitals durch die US-Luftwaffe wird die Lage von Präsident Ghani immer prekärer
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2015
Anfang des Monats kam es in Kunduz erneut zu Kämpfen zwischen Taliban-Kämpfern und afghanischen Sicherheitskräften
Anfang des Monats kam es in Kunduz erneut zu Kämpfen zwischen Taliban-Kämpfern und afghanischen Sicherheitskräften

Foto: Wakil Khosar/AFP/Getty Images

Vor dem Präsidentenpalast in Kabul haben sich Dutzende von Menschen versammelt, skandieren lauthals: „Tritt endlich zurück!“ und meinen Ashraf Ghani, der vor gut einem Jahr Vorgänger Hamid Karzai beerbt hat. Im Washington wurde der Amtswechsel als „erste demokratische Machtübergabe am Hindukusch“ gelobt. Nun aber steht Ghanis Regime unter Druck. Seit Taliban-Kämpfer kurzzeitig die Stadt Kundus im Norden erobert haben, ist auch in Kabul die Anspannung zu spüren. Man weiß, nur etwa 500 Aufständische haben es fertiggebracht, über 7.000 besser ausgerüstete Soldaten der Nationalarmee (ANA) in die Flucht zu schlagen. Anschließend stellten sich die Kämpfer mit zurückgelassenen Waffen zur Schau und hissten im