Das Duell um die kleine 2. Regierungspartei

TV-Dreikampf Am Montagabend, ein Tag nach dem TV-DUELL, trafen in Berlin die Wahlkampfront der kleinen Parteien FDP, Grüne und Linke aufeinander. Ein Bericht von modernen Gladiatoren.

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http://images.zeit.de/politik/deutschland/2013-09/tv-dreikampf-4/tv-dreikampf-4-540x304.jpgEs hatte schon etwas historisches die drei Hyänen Trittin, Gysi und Brüderele aufeinander loszulassen. Zerfetzten sich diese drei Streithähne doch schon des öfteren im Bundestag gegeneinander - flogen beim Direktduell mit nur einigen Zentimetern Entfernung zwischeneinander wirlich die Fetzen. Natürlich alles nur auf argumentativer Ebene. Was vielleicht auf den ersten Eindruck negativ wirkt- hatte etwas stark postives. Im Gegensatz zum Gähnduell zwischen den zwei Volksparteienvertretern am Sonntagabend, zeigten die Spitzenleute der kleinen Parteien Leidenschaft und politischen Enthusiasmus. Das dabei auch teilweise sture Ideologien untergemischt wurden, schadete dem Fazit nicht: wie Raab am Sonntag- konnte die Debatte ein Signal gegen die Politikverdrossenheit setzen, denn hier wurden politische Inhalte mit spannender Unterhaltung kombiniert und trotzdem konnte sich der Zuschauer am Ende sicher ein Fazit über die 3 Partein und ihre Ziele bilden.

Fakten trotz - oder gerade aufgrund von Populismus

Nun mag der ein oder andere behaupten Politik solle nichts mit Unterhaltung zu tun haben. Damit hat er auch völlig rech, allerdings sollte eine politische Diskussion den Zuschauer durchaus unterhalten. Nur dann kann eine Begeisterung für politische Inhalte entstehen. Außer Frage steht natürlich, dass in solchen Duellen auf zu starken Populismus verzichtet werden solllte und der Wähler mit sachlichen Argumenten überzeugt werden sollte. Dies ist keinem der 3 Kandidaten 100 % gelungen, zu stark war die Verlockung von FDP Seite aus gegen die bösen Sozialsten von den Linken und die Ököbessermenschen von den Grünen zu hetzen. Zu verlockend erschien die Idee von Gysi, Brüderle als den totalen Lobbyistenpolitiker darzustellen. Doch ich denke diese Vorurteile konnten vom Zuschauer recht gut erkannt und gefiltert werden, kannte man sie doch schon aus etlichen vorherigen Bundestagsdebatten. Durch den Populismus, der zum Glück recht schnell durch die Moderatoren abgewürgt wurde konnte der Zuschauer sich dann doch auch mal richtig freuen wenn es um richtige Themen ging. Diese kamen nicht zu kurz von der Energiewende bis zum Europakurs war alles mit enthalten. Wie bei den populistischen Einschüben, gingen alle drei Politiker auch hier mit Herzblut und Enthusiasmus zur Sache. Bleibt nur noch zu hoffen das die Volksvertreter nun auch mal in der alltäglichen Politik sich so diskussionsfreudig und argumentativ zeigen. Eine Bereicherung, für die heute schon recht ausgehöhlte Demokratie, wäre das allemal.

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Geschrieben von

enfantteRRible

Zu frühe Urteile sind Vorurteile, aus denen der Irrtum emporsteigt wie der Nebel aus dem Meere.

enfantteRRible

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