Steht das "D" in Deutschland noch für Demokratie ? Fakt ist immer weniger Bürger nehmen ihr Wahlrecht in Anspruch. Dies ist zweifelsohne keine gute Entwicklung, doch weder von Seiten der Politik, noch von Seiten der Bürger kommen Vorschläge wie gegen dieses Problem anzukämpfen ist.
"Hat er sie überzeugt?" - "Nein!"
Ein Beispiel der aktuellen Unmutsstimmung im Volk konnte man am vergangenen Mittwoch bei der Wahlarena im Ersten beobachten. Peer Steinbrück debatierte dort kurze Zeit mit einem Nichtwähler, der behauptete die Parteien würden sich nicht mehr unterscheiden und hätte die Wünsche der Bürger aus den Augen verloren. Steinbrücks Argumente dagegen: Die Parteien seien nur äußerlich gleich, würde der Nichtwähler die "Themenkartons öffnen" würde er schnell feststellen, dass die Parteien durchaus unterschiede aufweisen. Nachdem Steinbrück noch als Beispiel den Mindestlohn angefügt hatte, fragte der Moderator den Nichtwähler ob Steinbrück ihn überzeugt hätte. Die Antwort war ein kurzes, schmerzhaftes Nein. Danach war Ratlosigkeit auf beiden Seiten und es wurde schnell zum nächsten Fragesteller gewechselt.
Offensichtlich liegt hier allgemein ein Kommunikations- und Vertrauensproblem zwischen den Parteien mit ihren Politikern und den Wählern vor. Anders ist nicht zu erklären wieso sich die meisten Bürger ganz von der Politik abwenden, anstatt einfach nur von einer Partei abstand zu nehmen und dafür aus Protest eine andere zu wählen.
Bringschuld liegt beim Bürger als auch bei der Politik
Um das demokratische System zu erhalten ist es unbedingt nötig, dass eine Großzahl der Bürger zur Wahlurne schreitet. Diesen Satz hört man seit Jahren in jeder politischen Debatte. Doch wieso sollte ein Nichtwähler, der denkt alle Parteien seien identisch und genauso verlogen, zur Wahl gehen ? Er denkt ob die Wahlbeteiligung jetzt 20 oder 100 Prozent beträgt es regiert auschließlich so oder so immer der gleiche "Parteien-Mischmasch". Hier ist es Aufgabe der Politik auf solche Bürger zuzugehen, ihnen Alternativen zu bieten und ihre Ideen sachlich und wahrheitsgemäß vorzutragen. Dies ist teuer und zeitaufwändig für die Parteien, doch dies wäre sinnvoller als Millionen von Euro in Wahlkampfplakate, Werbespotts und Wahlkampfgeschenke zu stecken. Andererseits müssen die Nichtwähler beziehungsweise Bürger auch auf die Politik zugehen. Jeder Bürgers muss sich mit der Politik auseinanderzusetzen, zumindest wenn Wahl ist. Dies ist Pflicht, auch wenn es für manche wohl eine lästige Pflicht ist. Doch man sollte immer daran denken: Lieber eine lästige Pflicht, als eine lästige Diktatur.
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