Der Fluss riecht wie gedruckt

Nachreisetourbericht In "Prawda" beschreibt Felicitas Hoppe einen amerikanischen Alp- und Wunschtraum
Exklusiv für Abonnent:innen
So riecht beispielsweise der Mississipi: "nach Gil Gott, nach Tom und Huck, nach der Grenze zum Süden des Mittleren Westens, nach dem faulen Geruch von Onkel Toms Hütte, nach Ketten, Peitschen und Ku-Kux-Klan..."
So riecht beispielsweise der Mississipi: "nach Gil Gott, nach Tom und Huck, nach der Grenze zum Süden des Mittleren Westens, nach dem faulen Geruch von Onkel Toms Hütte, nach Ketten, Peitschen und Ku-Kux-Klan..."

Foto: Mario Tama/Getty Images

Bis zum Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg konnten Deutsche dort rundum reisen und nach Hause berichten, wobei sie meist von amerikanischen Deutschen zu Deutschamerikanern weitergereicht wurden und deren Perspektiven übernahmen. Selbst ein Colin Ross konnte so als Nazi-Propagandist unbehelligt seine Tour machen. Heutige Berichtreisende literatischer Provenienz pflegen meist den Goethe-Instituten und German Departments entlang zu ziehen. Felicita Hoppe macht da keine Ausnahme – oder doch: denn zuvörderst reist sie die Stationen nach, die Ilja Ilf und Jewgeni Petrow vor achtzig Jahren im Auftrag der Sowjetpropaganda unternommen hatten. Geführt von einem amerikanischen Ehepaar durchquerten sie das Land, das der Sowjetunion als technologisches Vorbild galt, um auf d