Ein Autor, der davon schrieb, dass er schreiben wird

In Mystifikationen verstrickt Eine Begegnung mit Wolfgang Koeppen, der dieser Tage 100 Jahre alt geworden wäre
Exklusiv für Abonnent:innen

Einmal habe ich Wolfgang Koeppen getroffen, 1982. Anlass war ein Interview, das ich, zusammen mit dem Literaturwissenschaftler Karl Prümm, mit ihm führen wollte. Vorausgegangen waren Querelen um die Wiederauflage von Koeppens zweitem Roman Die Mauer schwankt von 1935, 1939 noch einmal erschienen unter dem Titel Die Pflicht, wovon Koeppen angeblich nichts wusste. Später stellte sich heraus, dass er den Titel selbst vorgeschlagen hatte. Karl Prümm hatte dazu im Schreibheft einen kritischen Aufsatz geschrieben, in den allerdings ein fataler Übertragungsfehler geraten war. Statt "nationalistisch" war nun "nationalsozialistisch" zu lesen. Fritz J. Raddatz, wie üblich halbinformiert, hatte Prümm damit zum Kronzeugen eines Rundumschlags gegen in den Nationalsozi