Falsche Propheten

Kritik Wer Trump mit Romanen von Roth oder Sinclair erklären will, wird nur bedingt fündig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2017

Was Trump und seine Bande angeht, hat die seriöse Presse inzwischen einen sicheren Effekt erzielt: Das Kabarett aus Hüh und Hott ödet ebenso an wie das Zweieinhalb-Grimassen-Repertoire. Anekelnder Alltag tritt ein. Die Rhetorik von Endzeitsekten-Führern, Politik als Snake-Oil-Selling und eine Ästhetik der Imitation saudischer Ölprinzen nerven wie Kindergeschrei. Allmählich zeigt sich obendrein, dass diese Truppe nicht nur aus Verachtung so aggressiv an Wahrheit desinteressiert ist, sondern zugleich auch aus Feigheit lügt. Enervierend und erbärmlich.

Und doch noch nicht begriffen. Nach welchem Muster wird hier Herrschaft ausgeübt? Ein beliebtes, aber wenig probates Mittel ist der historische Vergleich. Und wenn man nicht gleich den Hammer Hit