Geschichte als Familie

Genealogie Von der DDR-Justizministerin bis zum Kritiker der Weimarer Republik: Uwe-Karsten Heye erzählt „Die Benjamins“ als Jahrhundertstory. Leider nicht frei von Schwächen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2014

In seiner autobiografischen Berliner Kindheit um Neunzehnhundert geht der Kritiker und Autor Walter Benjamin auf ein Foto ein, das ihn im Tirolerkostüm abbildet. Auf dem realen Foto ist sein Bruder Georg dabei. Von dem – auch sonst im Text – aber kein Wort. Auch in den nicht gerade wenigen Biografien über ihn taucht der Bruder allenfalls am Rande auf, die Schwester Dora oft gar nicht. Uwe-Karsten Heye, eine der integreren Figuren im Grenzgebiet von Journalismus und Politik, zuletzt Regierungssprecher unter Gerhard Schröder, hat sich nun erstmals der Geschwister Benjamin in toto angenommen. Und ist noch tiefer in die Familiengeschichte eingetaucht. Seine Darstellung nennt er ein „deutsches Lesebuch, das über das 20. Jahrhundert hinausweist“. Tats&