Ins eigne dunkle Herz

Sachlich richtig Vielleser Erhard Schütz stellt spannende Werke über das ausgehende Kolonialzeitalter vor
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2015

Als die Nazis den Krieg vorbereiteten, rüsteten sie auch propagandistisch mit Kriegsromanen auf. Doch bald klagten sie, diese seien nun in „einer sachlich nicht mehr zu rechtfertigenden Fülle“ vorhanden. Wiewohl nicht propagandistisch, sondern allenfalls durch runde Jubiläumszahlen herbeigerufen, ließe sich das wohl bald auch über Kriegsende- und Wendepunktbücher sagen. Dutzende von Erinnerungen und Anthologien um 2005 wollen noch gelesen werden, nun folgt die nächste Welle. Zudem hat Keith Lowe gerade die anarchischen Jahre 1943 – 1950 dargestellt.

Nun Ian Buruma mit einem Wälzer: ’45. Die Welt am Wendepunkt. Bedrückend und aufregend entwirft er ein Panorama des gesetzesfreien Übergangs vom Krieg in den Nachkrieg in