Mitten in Europa

Historie Ulrich Herbert versucht, seine soeben erschienene „Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert“ behutsam in Relation zu den Nachbarländern zu erzählen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 26/2014

Ulrich Herbert ist zweifellos einer der profiliertesten Historiker der jüngeren Generation, also eine Art Nachfolger der Wehlers, Mommsens oder Winklers. Nun dies: eine über 1.400 Seiten umfassende Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert. Sie steht im Verlag C.H. Beck in einer Reihe zur Europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert, in der Bände zu Spanien, Polen, Großbritannien, Jugoslawien, Russland und Italien erschienen.

Herberts Darstellung wirkt durch den schieren Umfang gegenüber den anderen Bänden zwar hegemonial, doch ist der 61-Jährige stärker darauf bedacht, sie in Relation zu den anderen Geschichten zu sehen; obendrein erzählt er sie in erstaunlicher Gelassenheit und Ausgewogenheit, wesentlich souveräner und unverbissener al