Sachbücher in der DDR: Zwischen Zensur und Wissensvermittlung

Literatur Sachbücher fristeten in der DDR ein Nischendasein. Sie waren aber erfolgreiche Exportartikel und wurden im Westen wegen ihrer fachlichen Solidität und herstellerischen Sorgfalt geschätzt
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DDR-Volksbuchhandlung in Gransee 1982
DDR-Volksbuchhandlung in Gransee 1982

Foto: Günter Schneider/Imago Images

Vor vierzig Jahren kam Vom Sinn des Lebens heraus, das Buch, das man bis zum Ende der DDR zur Jugendweihe überreicht bekam. Es war Nachfolger von Der Sozialismus, Deine Welt. Das hatte 1975 Weltall Erde Mensch abgelöst, das seit 1954 in zahlreichen überarbeiteten Auflagen mit insgesamt vier Millionen Exemplaren ein veritabler Sachbuch-Bestseller war. Mutmaßlich eins der ungelesensten, aber ein Leben lang aufbewahrten Bücher. In einem 2007 veröffentlichten Kanon von 50 klassischen deutschen Sachbüchern fanden es sich als ein von gerade mal zweien aus der DDR. Das andere war Siegfried Schnabls Mann und Frau intim (1969). Ebenfalls ein Bestseller, auch er weniger gelesen, dafür oft angesehen. So sollen damals Soldaten von ihren Offizieren Sonderurlaub b