Wir brauchen mehr Großstadtfrohsinn!

Sachlich richtig Erhard Schütz liest über Christian Kracht, die Judenbuche, Rumänien und Wilhelm Speyer. Enzensberger schreibt über alle
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 22/2018
Wilhelm Speyer beförderte auf seine intelligent unterhaltsame, fröhlich subversive Art den „demokratischen Großstadtfrohsinn“
Wilhelm Speyer beförderte auf seine intelligent unterhaltsame, fröhlich subversive Art den „demokratischen Großstadtfrohsinn“

Foto: Westend61/Imago

Angesichts immenser Produktion zu Christian Kracht gibt es ein betriebsintern unschlagbares Argument für diesen Band: Er ist im Rahmen der ersten Drittmittelfinanzierung zur Kracht-Forschung entstanden. Hinsichtlich massierten Hirnschmalzes wird er erst mal kaum zu überbieten sein. So gut wie alles kommt drin vor, was die Krachtologie bewegt. Seit Faserland Eingang in die Lehrpläne gefunden hat, nicht ohne Widerstand gegen „Exkrementphantasien“ und „fehlende Sinnmitte“, blüht das Sekundärgewerbe. Postkolonial und intertextuell: Mein Gott, was alles außer Gott wird da als angespielt aufnotiert! Originell ist die Entdeckung einer „schamanischen Poetologie“. Einiges sticht aus den Vollwichtigkeiten hervor: Ein Stück zum Fe