Nur kein Aufstand

Kunduz Wer einige Zeit mit den deutschen Soldaten in Kunduz lebt, merkt: Der afghanische Alltag passt nicht zu den Strategien der Politik
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Tagsüber ist auf das Handynetz Verlass. Bis zu seiner Abschaltung um 18 Uhr können sich die Soldaten darauf konzentrieren, die Bauern auf den Feldern rings um den Außenposten zu beobachten. Brechen die ihre Arbeit ab und verschwinden in den Häusern, ist es Zeit Alarm zu schlagen. Die Dorfbewohner werden bei Angriffen frühzeitig per Telefon informiert. Dann suchen sie Schutz, oder sie greifen selbst zur Waffe. Die Bundeswehr kämpft in Nord-Afghanistan längst nicht nur gegen militante Islamisten, die Loyalitäten in der Bevölkerung wechseln fast täglich. Von Taliban spricht deshalb keiner der Soldaten. Sie nennen ihre Gegner lieber „Insurgenten“, Militärdeutsch für „Aufständische“.

Der Außenposten der