Junge weiße Frauen

Selbsthass Sophie Passmanns neues Buch „Komplett Gänsehaut“ – viel Gejammer, zu wenig Adorno?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2021
Requisiten wie dieses schick drapierte Brot hatten schon Auftritte in derart vielen Prenzlauer-Berg-Satiren
Requisiten wie dieses schick drapierte Brot hatten schon Auftritte in derart vielen Prenzlauer-Berg-Satiren

Foto: agefotostock/IMAGO

Es ist Teil des bürgerlichen Habitus, Probleme mit der eigenen Bürgerlichkeit zu haben. Sophie Passmann weiß das. Ihr neues Buch Komplett Gänsehaut, das sich selbst dem Genre „Literarischer Selbsthass“ zuordnet, ist Ausdruck des Leidens an der Banalität des eigenen Leids: „Ich habe die Langeweile zu hassen, aus der ich komme, und ich habe zu hassen, wohin sie mich treibt.“ Ausgangspunkt des Buchs ist ein trennungsbedingter Umzug, der eine Reflexionsschleife über den eigenen Lebensstil auslöst. Die Erzählerin macht die Feststellung, dass sich alles an ihrer Wohnung, ihren Vorlieben und Überzeugungen als Klischee erweist. Und dass jeder Versuch, diesen Klischees auszuweichen, selbst wieder klischeehaft ist: Ob man sich mit