„Sie sagen was falsch und richtig ist. Aber die Welt ist viel komplizierter“

Interview Lauren Oyler ist als erbarmungslose Kritikerin der populären Gegenwartsliteratur bekannt. Kürzlich erschien ihr gefeierter Debütroman „Fake Accounts“ auf Deutsch. Er handelt von unseren Doppelleben in den sozialen Medien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2022

Die US-amerikanische Kulturjournalistin Lauren Oyler gilt als scharfzüngige Provokateurin des zeitgenössischen Literaturbetriebs und erbarmungslose Kritikerin populärer Gegenwartsliteratur. Oyler geht dahin, wo es wehtut, es stört sie, dass populäre Gegenwartsliteratur so didaktisch daherkommt oder dass sich „Romane wie Manifeste lesen“. Ihr Verriss von Jia Tolentinos im letzten Jahr erschienenen Essayband Trick Mirror (der Freitag 8/2021) soll durch die hohe Zahl der Aufrufe sogar kurzzeitig die Webseite der London Review of Books lahmgelegt haben. Kein Wunder also, dass ihr ebenfalls 2021 veröffentlichtes Debüt Fake Accounts mit Spannung erwartet wurde. Fake Accounts, von der Kritik hoch gelobt und kürzlich auf Deutsch bei Piper erschie