„Materialermüdung“ von Dietrich Brüggemann: Alles muss kaputtgehen

Literatur Dietrich Brüggemann ist Regisseur, Musiker, Drehbuchautor – und Mitinitiator der Corona-Protestaktion #allesdichtmachen. Nun hat er einen Roman verfasst. „Materialermüdung“ ist keineswegs eine platte Satire
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2022

Es ist einfacher“, soll der Literaturtheoretiker Fredric Jameson einmal bemerkt haben, „sich das Ende der Welt vorzustellen als das Ende des Kapitalismus“. Der Regisseur, Musiker und Drehbuchautor Dietrich Brüggemann, der zuletzt als Kritiker der Corona-Maßnahmen und als Mitinitiator der Protestaktion #allesdichtmachen in Erscheinung getreten war, hat aus diesem Satz ein literarisches Experiment gemacht. Sein Debütroman Materialermüdung erzählt den Untergang einer Welt, in der nach und nach alles kaputt geht. Das Prinzip der „geplanten Obsoleszenz“ – die Manipulation der Haltbarkeit eines Produkts mit dem Ziel, die Kunden zum erneuten Kauf zu bewegen – hat nicht nur von allen Dingen, sondern auch von der Natur und den Mensc