Das Chaos ist nun aufgebraucht

Versiegende anarchische Potenzen Frank Castorf inszeniert Brechts "Im Dickicht der Städte" an der Berliner Volksbühne
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Die schlechte, ungute Nachricht auf dem Weg zur Volksbühne: Benno Besson gestorben. Mit einmal wieder ganz lebendig seine dreimal überarbeitete Inszenierung der Brecht-Parabel Der gute Mensch von Sezuan, bleibendes Beispiel eines ebenso sinnlichen wie sinnigen Theaters. Hohe ästhetische Verfremdungen durch Masken und gestischen Ausdruck. Allein diese Inszenierung würde genügen, Benno Besson zu einem "Säulenheiligen" der Volksbühne zu machen.

Umso höher dadurch freilich auch die Erwartung auf die Neuinszenierung von Im Dickicht der Städte. Mit Ausnahme von Baal hat sich Brecht mit keinem Stück länger herumgequält als mit diesem. Es sollte, so Brecht im nachhinein, den "Einzug der Menschheit in die großen Städte", zum ander