Unsere Welt präsentiert sich in den letzten Monaten als eine zutiefst gespaltene, hitzköpfige Welt, in der sich die Fronten immer weiter verhärten. Ob in der Türkei, beim Brexit, innerhalb der AfD, beim islamistischen Terror oder zwischen der US-Polizei und der schwarzen Bevölkerung, nichts deutet auf Entspannung hin. Die Lage spitzt sich weiter zu. In vielen Köpfen braut sich bereits der dritte Weltkrieg zusammen, oder zumindest eine ganze Ansammlung von „bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ – bis tief hinein in die westliche Wohlstandsgesellschaft.
Donald Trump ist für uns hier auf der anderen Seite des großen Teiches ein Schreckgespenst, eine faschistoide Gallionsfigur der erzkonservativen Rechten in den USA, der sich anschickt, sich zum leader of the free world wählen zu lassen. Alles, was man von Trump bisher erfahren konnte, ließ einen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Die Sprache eines Dreijährigen, gepaart mit unsäglichen Bemerkungen über Minderheiten, Folter, Frauen und Kollegen. Nun ist just dieser selbstverliebte Verbal-Trampel diese Woche auf dem Parteitag der Republikaner offiziell zum GOP-Präsidentschaftsbewerber gekürt worden – mit dem ultrakonservativen Mike Pence als Vizekandidat im Schlepptau, einem vergleichsweise eloquenten Standardpolitiker mit fundamentalchristlicher Färbung, der den Klimawandel und die Evolution leugnet.
Bisher ist es meistens der rechten Seite des politischen Spektrums besser gelungen, Geschlossenheit zu zeigen als der „linken“. Nicht zuletzt wohl auch, da es im Konservativismus weniger darum geht, Neues zu schaffen, über das man streiten könnte, sondern eher darum, Fortschritt zu verhindern und den Status quo zu wahren. Doch 2016 ist die Grand Old Party zerstritten, ein Schatten ihrer selbst. Auf dem Parteitag wurde selbstverständlich das übliche pompöse Programm durchgezogen, hinter den Kulissen brodelte es jedoch gewaltig.
So legte das Trump-Team die Convention bewusst nach Cleveland, Ohio, um dem sehr wichtigen Swing State seinen Stempel aufzusetzen. Dabei haben sie jedoch die Rechnung ohne Gouverneur John Kasich gemacht, dem Konkurrenten bei den Vorwahlen, der gegen Trump am längsten durchgehalten hatte. Laut New York Times hatte die Trump-Delegation schon vor einiger Zeit versucht, Kasich als Vizekandidat zu gewinnen, was dieser jedoch entschieden ablehnte. Wenn man dem Kasich-Team glauben schenkt, wurde ihm der Posten sogar so angepriesen, dass er „verantwortlich für die Innen- und Außenpolitik“ der USA sein, also die Rolle eines Dick Cheney übernehmen sollte. Womöglich noch ausgedehnter als bei Bush/Cheney, was die weitverbreitete Annahme, Trump wolle zwar vielleicht Präsident sein, aber den Job nicht machen, unterstreichen würde. Kasich stellte sich öffentlich gegen Trump und blieb dem Parteitag gänzlich fern, was für einen Gouverneur des Gastgeberstaates ein deutliches Zeichen ist.
Fern blieben auch die beiden Bush-Präsidenten, sowie der verhinderte dritte, Jeb, sowie die Kandidaten von 2008 und 2012, John McCain und Mitt Romney. Geschlossenheit sieht anders aus.
Was dann während des Parteitags passierte, schwankte zwischen Peinlich- und Ungeheuerlichkeiten, gepaart mit einer Menge konservativer Standardsoße. Newt Gingrich, einstiger Speaker of the House, brachte die spärliche politische Botschaft dieser Restpartei auf den Punkt: „Every American should be terrified!“ Angst und Schrecken stünden dem amerikanischen Volk bevor, durch den IS, durch mexikanische Einwanderer, durch die Proteste von Black Lives Matter – nur Donald Trump könne die USA wieder sicher machen („Make America safe again“ war das Motto des ersten Convention-Tages).
Melania Trump brachte dann den ersten größeren Aufreger mit einer Rede, die einer Rede von Michelle Obama in Teilen "zum Verwechseln ähnlich war". Trumps aktueller Schoßhund Chris Christie übte sich im Publikumsanstacheln, als die Menge bei seiner Rede über Rivalin Hillary Clinton und ihren Emailskandal und die längst (von vier republikanischen Kommittees!) entschärften Benghazi-Vorwürfe plötzlich „Lock her up!“(Sperrt sie ein!)-Sprechchöre anstimmte und er im folgenden das Publikum zu diversen, teils an den Haaren herbeigezogenen, Vorwürfen bat, mit „Guilty!“ oder „Not guilty!“ zu antworten. Das Publikum brüllte selbstverständlich „Guilty!“ – angestachelt wie zu den "besten" Zeiten des vergangenen Jahrhunderts.
Bevor Trump am Donnerstag abend selbst die Bühne betrat, um eine so uninspiriert abgelesene wie inhaltsleere, aber immerhin gebrüllte Rede zu halten, der der merkwürdige Reiz seiner frei gesprochenen Wahlkampfauftritte völlig abging, begab sich noch Trumps ärgster Rivale aus der Vorwahl in die Höhle des Löwen: Ted Cruz. Der Senator aus Texas, der erzreligiöse Fundamentalrechte, dessen gestellt salbungsvolle Reden einen regelrechten Würgereiz auslösen können, erlaubte sich das undenkbare: Er sprach Trump nicht die Unterstützung aus und erntete dafür massive Buhrufe. Noch in nachfolgenden TV-Sendungen und -Interviews wurde ihm durch die Bank von allen interviewten Republikanern der Karrieretod attestiert. Er sei ein selbstverliebter, arroganter Eigenbrötler, dem nichts außer seiner eigenen Karriere am Herzen läge. Es ist nicht einmal mehr absurd, dass diese Vorwürfe von Menschen kamen, die Donald Trump unterstützen.
Politische Inhalte waren bei diesem Parteitag Fehlanzeige. Lediglich Vizekandidat Pence deutete ein paar Programmpunkte an, mit denen jeder gerechnet hatte: Steuerkürzungen, „Reform“ (lies: Abbau) der Sozialsysteme, Privatisierung des Bildungssystems. Außer dem Bau einer Mauer zwischen den USA und Mexiko, dem Einreisestopp für Muslime, seiner Sympathie für Putin und zum Teil auch Erdogan weiß man weiterhin nicht viel über die Pläne von Donald Trump. Zu außenpolitischer Taktik sagt er gar nichts, er wolle schließlich dem Feind keinen Einblick in seine Strategien gewähren. Donald Trump will den Job des Präsidenten nicht. Er will den Titel. „Wir gewinnen nicht mehr! Wenn ich gewählt werde, werden wir in kürzester Zeit so viel gewinnen, dass euch schwindelig werden wird“, sagte er einst. Dieser Mensch hat keine Ahnung, was zu tun ist, aber er weiß sehr wohl, was er tut: Gewinnen. All die Konflikte, die in „seiner“ Partei brodeln und kurz vorm Überkochen sind, interessieren ihn nicht. Sie haben nicht verhindern können, dass er die offizielle Nominierung erhalten hat. All die Negativpresse und die Angriffe gegen ihn interessieren ihn noch weniger. Sie haben nicht verhindert, dass Millionen von Amerikanern ihn gewählt haben und weiterhin wählen werden. Er ist ein Meister der PR. Und – wie man weiß – „any PR is good PR“. Er wird die GOP in Scherben zurücklassen. Das Land – so muss man fürchten – wird darauf folgen. Einen Silberstreif der Hoffnung gibt es wohl dennoch. Derzeit schickt sich ein sogenannter demokratisch gewählter Präsident am Bosporus an, uns allen zu zeigen, was passieren kann, wenn solche Menschen an der Macht sind. Mal sehen, ob die US-Bevölkerung über den Tellerrand blickt oder doch wieder bei dem Motto des vierten Tages ihrer Republican National Convention bleibt: „America first!“
Kommentare 38
Sach mir mal einer, was so an der Meinungsbildung in den USA und an vielen anderen Orten dieser Welt falsch läuft, dass man einen Glauben an Strukturen festigt der am End Enttäuschung und Traumatische Zustände beim erwachen auslösen wird!?. Wie kann man diese Illusionsblase einer Verblendung zum Platzen bringen!?. Da hat jeder eine Umgang mit moderner Kommunikation und was daraus entsteht ist ein Bewusstsein aus einem dunklen Zeitalter der Geschichte, dass wir einst zu verantworten haben. Ich kapier das überhaupt nicht mehr. Sind Gehorsam, Demut und Autorität der Grund dafür, dass wir es nicht gelernt haben uns in anderen Strukturen bei der Arbeit und im Gemeinschaftlichen Dasein zu Respektieren. Das ist ein großes Armutszeugnis an die gesamte Menschheit.
Donald Trump ist doch nur einer von diesen Pausen Cowns, bis die entwicklete Zivilgesellschaft in den USA merkt, dass es auch ohne sie und vor alem viel besser geht.
Da hilft es wenig, Trump in einer US Orgie angeblicher political Correctnis als Schreckgespenst zu dämonisieren, das impliziert und befördert nur das Gefühl, dass es so, wie es ist,gut ist und gar nicht besser geht
Ich unterstelle mal zugunsten der GOP, dass die Nominierung Trumps ein "Unfall" war: Trump sollte den Vorwahlkampf als Marketing-Gag aufmischen, um so die GOP medienpräsenter zu machen. Dieser Teil der Strategie ist voll umfänglich gelungen.
Dann sollte sich aber bis spästens zur Nominierung des Kandidaten der einkalkulierte Hype für Trump in sein Gegenteil verkehrt haben, aber das ist gründlich schief gelaufen, der GAU für die GOP.
Jetzt kommt es auf also tatsächlich auf die Wähler selbst an. Ich persönlich halte die US-Bürger nicht für so bekloppt, dass sie den Shitstorm-Kandidaten zum Präsidenten machen, theoretisch möglich bleibt es trotzdem.
Und die Demokraten? Nun, denen hat und wird der Altersstarrsinn des "linken" Wunschkandidaten Sanders noch zu schaffen machen, diese eigentlich leichte Übung eines Wahlsieges Clinton gegen Trump wirklich einzufahren.
Es bleibt also "spannend", auch wenn ich darauf lieber verzichtete.
Es gibt auch noch andere Ängste, als die, daß Trump völlig durchgeknallt sei, im gessamten US-Politestablishment.
Es herrscht zum Teil schon nackte Panik, daß Trump einen neuen Isolationismus ["policies of Fortress America and economic nationalism"]verfolgt, der gepaart ist mit einer Zusammenarbeit mit Russland bzw. Putin.
"The vitriol unleashed against Trump—up to and including the suggestion that he should be overthrown by the military if elected—is a measure of how central the military buildup and war preparations against Russia are to US imperialist policy around the globe"
"Trump’s campaign manager, Paul Manafort, previously worked as a lobbyist for Victor Yanukovych, the pro-Russian Ukrainian president"
Die Eliten auf Clintons Seite sind aufgeschreckt “Voters must stop him before the military has to” und anscheinend sogar zum Äussersten bereit.
»America first!«
Es gab einmal eine Zeit, lange vor unserer Zeit, da war der US$ durch Gold gedeckt; heute ist der US$ nicht einmal mehr durch die reale Wertschöpfung der us-amerikanischen Bevölkerung gedeckt - Fiat-Money: IN GOD WE TRUST.
ff.
Quelle: Wikipedia Commons: Ein US$
*****
Feiner Beitrag.
Dieser gefaellt mir besonders:
..."Bisher ist es meistens der rechten Seite des politischen Spektrums besser gelungen, Geschlossenheit zu zeigen als der „linken“. Nicht zuletzt wohl auch, da es im Konservativismus weniger darum geht, Neues zu schaffen, über das man streiten könnte, sondern eher darum, Fortschritt zu verhindern und den Status quo zu wahren"...
leider scheint aber der naturgemäß latent zerstrittenen "Linke", die allein schon deshalb keine politischen Fortschritte erzielt, nichts besseres einzufallen, als die "Erfolge" der "Naturgewalt" Trump mit Häme zu begleiten und zusätzlich noch die einzige noch bestehende Alternative zu dieser zumindest theoretisch möglichen Katastrophe (Präsident Trump), nämlich H. Clinton, mit allen Mitteln mit Dreck zu bewerfen, wie man leider auch in dFC feststellen muss.
Trump ist zwar eine erbärmliche Witzfigur, aber verantwortungsvolle Menschen sollten alles tun, dass eine Witzfigur zum "mächtigsten Mann der Welt" gemacht wird.
Stattdessen scheinen "die Linken" Trump lieber als Brandbeschleuniger für ihren angestrebten Untergang des Kapitalismus zu instrumentalisieren, indem sie ihn sogar noch versuchen "schön" zu reden.
Erbärmlich ist das, und verantwortungslos.
aber verantwortungsvolle Menschen sollten alles tun, dass keine Witzfigur zum "mächtigsten Mann der Welt" gemacht wird.
https://www.youtube.com/watch?v=sHtdW8pFI5A
"leider scheint aber der naturgemäß latent zerstrittenen "Linke", [...] nichts besseres einzufallen, [...] und zusätzlich noch die einzige noch bestehende Alternative zu dieser zumindest theoretisch möglichen Katastrophe (Präsident Trump), nämlich H. Clinton, mit allen Mitteln mit Dreck zu bewerfen,"
"Naturgemäß zerstrittene Linke" kann man mal so stehen lassen ... Dass Clinton jedoch, zumal aus linker Perspektive, eine Alternative zu Trump sei, nicht. Die Wahl zwischen Trump und Clinton ist die einer zwischen Pest und Cholera. Die Alternative dagegen schien doch eher Sanders gewesen zu sein. Ich habe zwar nicht so viel analytischen Einblick wie etwa Ernstchen hier - kann mir aber vorstellen, dass Trump, so es tatsächlich ernst für ihn werden sollte, recht schnell als Präsident versagen und den Job - wie man in Amerika so sagt - sein lassen muss. Er scheint doch nicht die "fitness" für einen Präsidenten zu haben.
Lieber Ernstchen,
hat Ihnen je jemand gesagt, dass Sie wirklich wunderbar zu lesende Texte schreiben? Nein? Dann sei dies hiermit getan.
Vom Inhalt möchte ich gar nicht schreiben.
Danke.
Sie verstehen aber schon meinen Text richtig "....die einzige noch bestehende Alternative zu dieser zumindest theoretisch möglichen Katastrophe.."
Sanders wäre natürlich auch meine favorisierte Alternative gewesen, der ist aber nicht mehr im Spiel. Und auch für zestrittene Linke sollte dann Clinton die Option sein.
Aber egal, auch wenn Sie es anders sehen, Trump wird es nicht schaffen, obwohl Sanders mit seinem parteipolitisch ungeschickten Verhalten Clinton den Sieg nicht leichter gemacht hat.
Ich bin von Sanders auchextrem enttäuscht, dass er nicht rechtzeitig zur Einsicht kam, das Rennen verloren zu haben und dann nicht alles dafür getan hat, VP zu werden, um wenigstens so noch politischen Einfluss auf Clinton nehmen zu können.
Aber auch diese einzige und wohl letzte Chance für ihn, hat er leider vergeigt.
*****
Ich hatte aber Ernstchen schon vor 5 Monaten oder so geschrieben, das Sanders keine Chance hat,
siehe heute:
..."Parteichefin der US-Demokraten tritt zurück"...
Die US - "liberalen" Lobby-isten-Milliardaere machen das unter sich aus...
Gott hat schon lange Urlaub!
wat den eenen sin Trump, is den annern ihr Sanders: beide spalten ihre eigene Partei.
Darin zeigt sich, dass beide als Politiker im Job eine völlige Fehlbesetzung wären, dazu werden sie allerdings keine Gelegenheit bekommen.
Am Ende gehören beide zu den Verlierern, so oder so.
Sag ich schon lange:
"Gott schuf die Welt in sex Tagen, seither ruht er;
die Verwaltung erledigt sein Gehilfe Satan."
Ja, hatte schon verstanden wie Sie's meinen und das ändert auch nichts an meiner Erwiderung. Eine Alternative sollte schon eine echte, neue Möglichkeit darstellen.
"Und auch für zerstrittene Linke sollte dann Clinton die Option sein."
Warum? Im Notfall das kleinere Übel wählen? Ich glaube nicht, dass Clinton das sein könnte. Das auch unter dem Aspekt, dass Trump, so er Präsident würde, das, was er im Wahlkampf gucken lässt so niemals durchziehen kann. Bush jr. etwa war ja auch schon alles andere als eine Leuchte, oder Reagan damals ... - aber so plump wie Trump? Also entweder hat der Trump was auf Tasche, was er aus taktischem Kalkül noch nicht gucken ließ oder er geht - so er Präsi wird - eh' krachend unter.
"Ich bin von Sanders auchextrem enttäuscht, dass er nicht rechtzeitig zur Einsicht kam, das Rennen verloren zu haben und dann nicht alles dafür getan hat, VP zu werden"
Naja, das kann man so und so sehen ... Schließlich nur zu schauen, irgendwie doch noch an den Fleischtrog zu kommen, mindert schließlich enorm die Glaubwürdigkeit. Und meinen Sie im Ernst, Sanders hätte Aussicht auf einen Kabinettsposten unter Clinton, gar den des VP, gehabt? Dann doch lieber bei der Linie bleiben.
Zu 100% unterschrieben. Wenn man den Mitteilungen Glauben schenken darf, kann man Sanders für seine Entscheidung noch eher deshalb kritisieren, als dass er Clinton überhaupt seine Unterstützung zugesagt hat. Ein neoliberaler Abtreibungsgegner als VP (trotz Sanders-Basis unter Demokraten), Wahlkampf-Behinderung durch DB-Führung, Debates-Termine während Football, und überhaupt - Hillary?
Was die ach so verantwortungsbewussten "Pragmatiker" zu Stande bringen, können wir übrigens in Griechenland beobachten.
nun kenne ich Sanders natürlich nicht wirklich. Mir scheint er allerdings zu starrsinnig, zu wenig pragmatisch, zu sehr auf alles oder nichts programmiert, alles keine guten Vorraussetzungen für einen Politiker.
Solche Menschen scheitern am politischen Alltag. Das würde ich bei Trump nicht unterstellen, da er ja gezeigt hat, wen er alles blenden kann.
Insofern halte ich die unter "Linken" oder denen, die sich dafür halten, verbreitete Verharmlosung von Trump für extrem gefährlich. Eine Witzfigur als "mächtigster Mann der Welt" mag intellektuell eine reizvolle Vorstellung sein, mir ist das Risiko einfach zu hoch.
Das kritisiere ich auch an Ernstchen, mit dessen Meinung ich ansonsten keinen Dissenz habe.
Natürlich hätte sanders mit Clinton einen deal machen müssen, um VP zu werden, aber er hat ja das genaue Gegenteil von dem praktiziert, was eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erfordert.
Somit hat er großen Anteil an dem nur knappen Vorsprung von Clinton, was einem Verrat an der eigenen Partei gleichkommt.
Wenn nun mal nur Clinton zur Wahl steht, nachdem Sanders gescheitert ist, ist es zu spät, Wunschkandidaten ins Spiel zu bringen.
Hier in dFC sind natürlich die Putinfreunde eifrig dabei, sich als Sanders-Anhänger ausgebend auf Clinton einzudreschen.
RT-Propaganda vom Feinsten, dazu gehört auch das Leaken des Mailverkehrs, Putin will natürlich Trump als Hampelmann zum Gegenspieler, wer kann es ihm verdenken?
Es soll - tatsächlich - Menschen geben, die keine
- Putinfreunde
- Trumpfreunde
- Le Pen-Freunde
- Farage-Freunde
- Jinping-Freunde
- Orban-Freunde
und trotzdem
- keine Hillary-Freunde.
sind.
Unterschied zwischen Hillary und Putin? PR. Wer Hillary ablehnt, sollte Putin ablehnen und vice versa, alles andere ist - als linke Position - m. E. nicht annähernd ernst zu nehmen.
"Somit hat er großen Anteil an dem nur knappen Vorsprung von Clinton, was einem Verrat an der eigenen Partei gleichkommt."
Man muss auch was riskieren - sonst geht gar nichts. Glauben doch wohl besonders die Amis dran ...^^ Sanders wollte seine, vgl.weise revolutionäre Linie durchziehen. Clinton und ihr Team dagegen haben, statt eines reinen combat of arguments, alle Hinterfotzigkeit aufgeboten, um Sanders zu verhindern. Jetzt feuert Clinton als Bauernopfer ihre Wahlkampfmanagerin ... Aber so kennt man sie (s.a. Kommentar maggiestone 25.07.2016 | 22:22). Suchen Sie sich aus, wen sie "Verräter" schimpfen wollen. Vielleicht sollte es wirklich Trump werden - braucht's vielleicht für einen richtigen Knall und eine Katharsis ...
Ein Zeitdokument:
https://youtu.be/3mq5hrUDoYo
super Idee, danke.
Immerhin hat es heute "Bernie" immerhin noch geschafft, die Kurve zu kriegen, und das sogar überzeugend glaubhaft.
Für die Demokraten wäre es natürlich viel besser gewesen, hätte er viel früher zu dieser Haltung gefunden.
Trump zumindest hätte weniger Zulauf bekommen.
Aber es versöhnt die Partei natürlich mit ihrem kritischen Querdenker, wenn er sich jetzt so hinter Clinton positioniert.
Damit dürften die hier und anderswo besonders im russischen Interesse gestreuten Spekulationen wohl endlich aufhören.
Die Propagandisten Putins können nicht länger einen Keil zwischen Sanders, die Demokraten und Clinton treiben, um so Trump zu pushen.
hier kann man sich Sanders im Original anhören.
ernst zunehmende Sanders-Anhänger würden einen solchen Mist nicht verlinken.
Sanders Politik wurde von den Wählern abgelehnt, das sollte endlich ankommen, da ist primitives Nachtreten eher eine Bestätigung für jene, den die durchaus fortschrittliche Politik Sanders abgelehnt haben.
Die Birne ist geschält, und der Käse gegessen..... Demokratie ist nun mal so.
....Bestätigung für jene, die die durchaus fortschrittliche Politik Sanders.....
ernst zunehmende Sanders-Anhänger würden einen solchen Mist nicht verlinken.
Das mag schon sein, ich verlink so einen Mist aber ganz gern. Es spiegelt die hochgradig psychopathische Persönlichkeit einer Massenmörderin in ihrer gesamten Bandbreite. Vielleicht stehen sie ja deswegen so auf Killary, ich weiß es nicht. Was Sanders betrifft, he is obviously a part of the game, that’s all.
Dass die Demokratie genau so ist, wie dort exemplarisch vorgeführt, ist nicht zu bestreiten. OB Killary diese Wahlen verliert oder gewinnt, alles offen, falls sie bis dahin nicht vielleicht doch noch irgendwie „verunfallt“ und verklappt wird. Killery müsste tatsächlich geschält und gegessen werden. Und es gibt sehr handfeste and very deep Structures of Freedom & Democracy, die das genau so sehen. Allerdings auch im Falle ihres republikanischen Kontrahenten. Mal schaun, wer als erstes den Löffel abgibt oder „aufgibt“ und der laufende Krieg der US-Elite untereinander endlich US-amerikanischen Boden erreicht.
Das wird ein Spass, Motherfuckers.
hier der ganze Sanders im Original:
Dankeschön!!
Clinton hätte Bernie Sanders unter keinen Umständen zum Vizepräsidenten gemacht, genauso wenig wie Frau Merkel Sarah Wagenknecht zu ihrer Stellvertreterin machen würde. Sie hätte ja die Chance gehabt, mit Elizabeth Warren erstens eine zweite Frau zu nominieren und zweitens eine starke Vertreterin des progressiven Lagers. Aber wofür hat sie sich entschieden? Tim Kaine, typischer center-right Establishmentkandidat wie sie selbst auch ist. Hillary Clinton hat kein Interesse an Sanders' Ideen, der einzige Weg für Sanders, einige seiner politischen Impulse auf die Unvermeidliche zu übertragen, war ihr so lange so gefährlich zu werden wie nur irgendwie möglich um ihr diese Zugeständnisse aufzuzwingen. Clinton weiß dass sie ohne das Sanders-Lager nicht gewinnen kann, sie interessiert sich nur nicht für das Sanders-Lager. Also lässt sie sich zu einigen Zugeständnissen mit Bernie "herab", damit sie sich nicht weiter mit der Bernie-Bewegung beschäftigen muss. Sanders hat unter allen Umständen bisher das maximal mögliche erreicht. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.
Dass er die Wikileaks-Affaire kaum kommentiert lässt nur wissen dass ihm das längst klar war, dass die Partei seit jeher gegen ihn gekämpft hat. Dass er es so weit geschafft hat, dass Hillary sich sogar nun - es ist nur ein Detail, aber - den 15-Dollar-Mindestlohn auf die Fahne schreibt, wo sie vorher 12 Dollar die absolute Schmerzgrenze nannte, grenzt an ein Wunder. Wenn Sie da extrem enttäuscht von ihm sein wollen, ist das ihr gutes Recht, ich halte es für einen Irrtum.
Hier in dFC sind natürlich die Putinfreunde eifrig dabei, sich als Sanders-Anhänger ausgebend auf Clinton einzudreschen.
Entschuldigung, aber jetzt wirds langsam lächerlich.
Sanders Politik wurde von den Wählern abgelehnt
Nein. Sanders' Kandidatur wurde von "den Wählern" knapp abgelehnt. Sanders' Politik ist bei Wählern beider politischer Lager mit absoluter Mehrheit befürwortet in der US-Bevölkerung. Umfragen über einzelnde politische Themen ohne Erwähnung dass sie in Sanders' Wahlprogramm stehen, haben Zustimmungswerte von um die 70% ergeben. Landesweit. Dass Hillary Clinton die Kandidatin wurde, ist nicht der Verdienst ihrer Poilitik, sondern ihrer PR-Maschinerie, der Parteiführung und der Medien, die sich wie die Partei bereits zu Beginn der Kampagne auf sie festgelegt hatten. Das ist kein Alu-Hut-Talk, das ist schlichtweg die Wahrheit.
schade, da habe ich Sie wohl doch überschätzt.
Die frühere Außenministerin und First Lady konnte sich beim Parteitag der Demokraten in einer historischen Abstimmung klar die absolute Mehrheit von mehr als 2383 Stimmen sichern - keine 100 Jahre nachdem in den USA das vollständige Wahlrecht für Frauen eingeführt worden war. Mit den 15 Stimmen aus South Dakota hatte sie die magische Grenze überschritten.
Der unterlegene Bernie Sanders ergriff zum Schluss der Abstimmung das Wort und verkündete de facto den Sieg Clintons. Er bat um eine Abstimmung per Akklamation zum Sieg Clintons - damit machte er ihren Sieg praktisch einstimmig. "Ich beantrage, dass der Parteitag die Geschäftsordnung ändert. Ich beantrage, dass Hillary Clinton zur Kandidatin der Demokratischen Partei für das Präsidentenamt der Vereinigten Staaten nominiert wird", sagte Sanders. Die Delegierten stimmten in ein lautstarkes "Aye" ein und bestätigten das Ergebnis.
Sanders selbst erkannte das Vorgehen der Parteiführung (im Vorwahlkampf) jedoch an. "Es ist jetzt einfach, Buhrufe auszustoßen. Aber es ist schwierig, unseren Kindern in die Augen zu sehen, die in einem Land leben, das von Donald Trump regiert wird", sagte er.
Quelle
die Quelle wurde überarbeitet.