Ein Pranger für die Klimawandelskeptiker.

Ich habe schon mit vielen Menschen über den Klimawandel diskutiert. Mit Freunden, Familie, der Freitags-Community. Und es gibt tatsächlich immer mehr Menschen, die den von Menschen gemachten Klimawandel anzweifeln. Es überrascht mich wie viele es mittlerweile sind. Wie bei jedem Thema, sei es Waffenbesitz, Investmentbanking oder Prostitution, stehen sich meist eine Lobby und der berühmt-berüchtigte gesunde Menschenverstand gegenüber. Die Klimawandel-Leugnungslobby besteht zum Großteil aus den großen Energieunternehmen, aber natürlich auch aus der Autoindustrie und sonstigen Großindustrien. Auf der anderen Seite wird jedoch von den Skeptikern in der Bevölkerung, es scheint auf Einflüsterung durch geschickte Lobbyarbeit, vermutet, dass hinter der "Klimalüge" eine viel größere Lobby sitzt, die den Menschen den Spaß am Autofahren nehmen will, sie zum Stromsparen zwingen will und so weiter. Was der Hintergrund dieser Lobby sein soll außer anderen "den Spaß verderben" zu wollen, ist mir zwar nicht ersichtlich, aber klar, Solar und andere alternative Energien werden gerade massiv subventioniert und sind ein Boom-Markt. Klar dass es da auch Leute gibt die ein Interesse an der Angst vor dem Klimawandel haben.

Mein natürlich völlig faktenunterfüttertes Bauchgefühl sagt mir jedoch: Was zum Teufel soll bitteschön dagegen sprechen, zu versuchen als Menschheit die unglaubliche Zerstörungswut vergangener Jahrhunderte wieder einzudämmen und endlich verantwortungsbewusst mit Umwelt, Rohstoffen, Tier- und Pflanzenwelt und dem Lebensraum im Allgemeinen umzugehen? Die etwas billigeren Preise auf der Stromrechnung (aber auch nur da) wenn die Atomreaktoren weiter laufen? Der größere Spaß am Autofahren wenn 500 PS nicht in Sinnzweifel gezogen würde weils egal ist?

Nichts auch nur ansatzweise relevantes spricht dagegen. Ob nun der Klimawandel wirklich komplett menschengemacht ist oder nicht spielt meines Erachtens keine Rolle. Ich bin zwar davon überzeugt, aber ich kann auch falsch liegen. Dennoch sind wir die dominante Spezies auf diesem Planeten und haben dadurch auch die Verantwortung für "den ganzen Rest", das ist nun einmal so. So manch einer wird jetzt sagen: Was uns in unserer Freiheit beschränkt, ist ein kleiner Schritt in Richtung eines totalitären Systems. Dagegen sage ich: Wir sind längst gefangen in einem totalitären System, dem des marktradikalen Kapitalismus dem die "Demokratie" nur noch hinterherstolpert. Wir sind in der Höhle des Löwen, wir sind in Teufels Küche! Wir wollen die Fenster aufreißen und wieder ein bisschen Luft hereinbekommen!

Die Anti-Klimawandel-Lobbyisten sind eine Gefahr für uns alle. Einen Pranger finde ich persönlich allerdings ehrlich gesagt "too much". Den haarsträubenden Nazivergleich von Henryk M. Broder finde ich allerdings peinlich, aber eben auch typisch. Da habe ich nichts anderes erwartet.