Wider den Hass! Mit Besonnenheit

Paris Ein Anschlag auf die westlichen Werte? Nein, ein Test ob sie funktionieren. Eine Herausforderung, der sich jetzt die Franzosen stellen müssen. Und wir?

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Wie sollen wir umgehen, wenn soetwas passiert? Wenn man die Kommentarseiten auf Spiegel Online durchliest, so scheint es dass die meisten Deutschen das furchtbare Attentat in Frankreich eher besonnen bewerten, mit dem Grundgedanken dass wir die Botschafter des Friedens sein sollten, diejenigen die sich nicht von soetwas aufstacheln lassen, dem Hass und der Gewalt freien Lauf zu geben.

Doch wie wäre es, wenn es nicht in Frankreich passiert wäre? Wie wäre es wenn die Redaktion der Titanic oder des Postillon Opfer eines solchen Anschlages geworden wäre? Es wäre ein anderes Bild der Gesellschaft zu sehen ... auch wenn gerade der vernunftbegabte Teil der Bevölkerung aktuell durch Pegida durchaus geschult ist, das Ressentiment und die blinde Ablehnung des Fremden nicht an sich heran zu lassen - es wäre dennoch wohl die Sternstunde derer die als Pegida getarnt durch unsere Innenstädte stolzieren.

Und doch sollten wir auf derartiges vorbereitet sein. Denn es kann gut sein dass es passiert. Und wenn es passiert, ist unser Charakter gefragt. Können wir "stark sein" und mit soetwas friedlich umgehen, ohne einen diffusen Hass zu entwickeln? Oder werden wir wie Howard Stern damals nach dem 11. September im Radio davon sprechen dass wir einfach "irgendein Land bombadieren" sollten? Ich bin immer ein Mensch voller Hoffnung gewesen und bin es auch weiterhin. Besonnenheit, Menschlichkeit, Hoffnung und Empathie. Das wünsche ich uns. Und auch dem französischen Volk.

Und gleichzeitig schicke ich meine Gedanken des Mitgefühls an die Opfer und Angehörigen der Opfer des Anschlages auf Charlie Hebdo. Lasst euch nicht vereinnahmen von destruktiven Gefühlen. You are better than that.

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Geschrieben von

Ernstchen

Wortbürger. Musikmann. Mitmensch.

Ernstchen

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