Neue Bundesdrogenbeauftragte

Ludwig beerbt Mortler Die letzte ihrer Art ?

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Vorbemerkung: Das ist wieder so ein Text, der eigentlich ein längerer Tweet werden sollte, aber aus dem Leim ging. Eine neue Bundesdrogenbeauftrage ist aber imho schon ein guter Grund, einige Worte mehr zu verlieren als bei Twitter möglich, also landet er wieder hier...

@DaniLudwigMdB ist unsere neue Bundesdrogenbeauftragte.

Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin wird sie es nicht so leicht haben mit jedem Nonsens in der Öffentlichkeit unbemerkt zu bleiben, es wird ihr kaum möglich sein zu kaschieren, daß in unserem Land Nazis bisweilen tun und lassen dürfen was sie wollen, Diebe anscheinend seit Jahrzehnten die Staatskassen plündern und nicht dafür belangt werden, gleichzeitig aber Jugendliche und Erwachsene Cannabis Benutzer von der Polizei drangsaliert, in manchen Landesteilen fallweise schlicht erschossen werden.

Auf keine Fall wird es ihr gelingen, das Drogen- und Gesundheitspolitische Totalversagen aller ihrer Vorgänger/innen und jeweiligen Regierungen zu kaschieren oder gar weg zu lächeln.

Das werden „Wir“, womit die ganze Vielfalt von Organisationen und einzelnen Aktivisten, die sich auf diesem Feld inzwischen engagiert gemeint ist, auf jeden Fall zu verhindern wissen.

Andere Länder gehen voran, die Prohibition ist gescheitert und keine Repression vermag diese Erkenntnis mehr zu unterdrücken, auch nicht in Deutschland. Frau Ludwig tritt kein leichtes Erbe an, im Kern stellt sich für sie ganz persönlich die Frage, ob sie die letzte Bundesdrogenbeauftragte der alten Schule sein und damit für alles stehen und einstehen will was bisher an schlimmen Fehlern gemacht wurde, oder ob es ihr gelingen wird sich von dem Schatten der Vergangenheit zu lösen.

So oder so, die Zeit der Prohibition geht zu Ende und wie auch immer sich Frau Ludwig verhalten wird, es wird den Lauf der Dinge nicht grundsätzlich verändern.

Dieser Beitrag gibt die Meinung des Autors wieder, nicht notwendigerweise die der Redaktion des Freitag.
Geschrieben von

Erich der Seiler

geboren im 20. Jahrhundert, geprägt von Menschen des 19., sozialdemokratisch sozialisiert und daher seit längerem politisch heimatlos.

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