Eine Jugend in Lanzenkirchen

Kino Monja Art erzählt in dem Debütfilm „Siebzehn“ auf angenehm unehrgeizige Weise vom Sich-Verlieben beim Erwachsenwerden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2017

Mit 17 redet man eben so daher und drauflos: über Sterbensarten, den Unterschied von romantischer Liebe und Sex, Zwangsheirat in Indien, das Verglühen der Erde in ein paar Millionen Jahren und darüber, wie voll süß es ist, wenn der Junge, auf den man einen Crush hat, noch was vom Türaufhalten versteht. Die 17-jährige Paula (Elisabeth Wabitsch), groß, dunkle Locken und Augenbrauen, die eine tolle Kurve zeichnen, redet ein bisschen anders, überlegter, nicht so daher. Im Französischunterricht erklärt sie einmal mit großer Ernsthaftigkeit, aber ganz ohne Pathos, was für Madame Bovary die Liebe bedeutet. Später, bei einem Sprachwettbewerb in Wien, hat sie viel über Proust zu sagen: dass für Proust das Anwesende viel