Neuer, alter Kalter Krieg

Heimatkunde Unsere Autorin suchte den einen großen Krimiautor, der uns ganz nebenbei auch eine spannende deutsche Geschichtsstunde gibt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2015
Polizisten bei der Arbeit in Belgien, aus der Serie „Police“ (siehe Info)
Polizisten bei der Arbeit in Belgien, aus der Serie „Police“ (siehe Info)

Foto: Sébastien Van Malleghem

Krimis in Deutschland sind so divers, wie kaum ein anderssprachiger Markt der Sparte das bieten kann. Gleichwohl fehlt hierzulande, der eine glaubwürdige Krimi-Dichter, der in Kontinuität die Geschichte des Landes ausleuchtet. Anderswo ist das ein erprobtes Verfahren. Es macht den Krimi nebenbei zu einer kurzweiligen Geschichtsstunde – und exportfähig. Deutschland aber kennt keinen Vázquez Montalbán und keine Batya Gur. Liegt das in der Idee einer deutschen Nationalliteratur direkt begründet? Sie nämlich will, dass im Bauernstaat ein ganzes Volk von Dichtern und Denkern lebe. Kein Wunder also, dass jede Scholle ihren Krimi-Autor hat. Diese Idee, jede(r) könne ein Dichter und Autor sein, wurde im 19. Jahrhundert in Europa als Novum bewundert. He