Samuel ist der Prinz

Literatur In „Die Unschärfe der Welt“ erzählt Iris Wolff eine märchenhafte Familiengeschichte aus Siebenbürgen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 44/2020

Weit in die Vergangenheit holt der Roman Die Unschärfe der Welt aus, es scheint seine Absicht, eine zeitliche Ferne herzustellen, die von historischer Reichweite dafür umso mehr erzählt. Wenn Samuel seine Großmutter besucht, erzählt sie ihm – wobei er sich auf einem Matratzenturm schaukeln lässt –, von früher, als das Haus noch Feste feierte und viele Gäste kamen. Der Enkel bleibt als Prinz auf der Erbse übrig, hört den Geschichten von der erfolgreichen Wollwäscherei des Urgroßvaters im Großfürstentum wie einem Märchen zu. Dabei ist es Siebenbürgen. Öfter hallt in Die Unschärfe der Welt, dem vierten Roman von Iris Wolff – der auf der Longlist des Deutschen Buchpreises stand und auch